Deutsch-niederländischer Expertenworkshop begeisterte über 40 Teilnehmer
Deutsch-niederländischer Expertenworkshop zum Thema nachhaltige Wärmeversorgung in der Euregio begeisterte über 40 Teilnehmer
„Nur durch den Austausch können wir voneinander profitieren“
„Der Klimawandel betrifft uns alle – jetzige und zukünftige Generationen. Die nachhaltige Wärmeversorgung spielt dabei eine entscheidende Rolle.“ Mit diesen Worten eröffnete Prof. Dr. Christof Wetter vom Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt an der Fachhochschule Münster am Dienstag den deutsch-niederländischen Expertenworkshop „EUREGIO ohne Erdgas: Wie ermöglichen wir eine nachhaltige Wärmeversorgung?“. Gemeinsam mit den Partnern in dem geförderten INTERREG-VA-Projekt „WiEfm – Wärme in der Euregio: fokussieren und modernisieren“ hatte das Projektteam auf das Werksgelände der Abfallverbrennungsanlage AVR in Duiven in den Niederlanden eingeladen.
„Dieser Tagungsort ist deshalb gut geeignet, weil die AVR selbst ein Wärmenetz mit der eigenen Abwärme nutzt und zusätzlich das benachbarte Fernwärmenetz Arnheim beliefert“, erklärt WiEfm-Projektleiter Wetter. „Hier wird uns also ein Beispiel aus den Niederlanden direkt in der Praxis aufgezeigt.“
Bei dem Projekt „WiEfm“ arbeiten die niederländische Hochschule Saxion aus Enschede und die FH Münster gemeinsam mit den Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Kreise Borken, Coesfeld und Steinfurt sowie der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf und dem niederländischen Unternehmen kiEMT an einer zukunftsfähigen Wärmeversorgung. „Mit diesem Expertentreffens wollen wir einerseits unser Projekt bekanntmachen.
Darüber hinaus möchten wir potentielle Projektpartner finden und sie für unser Projekt begeistern“, erklärte Wetter. Über 40 Teilnehmer aus unterschiedlichen Bereichen und Branchen hatten sich im Vorfeld zu dieser Tagung angemeldet. „Fachfirmen, Planer und Organisationen, die sich mit Bewegung und Genehmigung beschäftigen, waren mit dabei. Aber auch aus der Verwaltung waren etliche Teilnehmer da, sodass wir erwarten dürfen, dass wir eine Vernetzung der Projektinhalte im Projektgebiet durch diese Tagung erreicht haben“, betonte Wetter.
Tolle Gespräche und ein reger Austausch
Vernetzung und Informationsaustausch – Diese Elemente bildeten nach den allgemeinen Eröffnungsworten zum Projekt besonders in den anschließenden Workshops einen wichtigen Bestandteil. „Die Teilnehmer hatten hier die Möglichkeit über die verschiedenen Aspekte der kollektiven und individuellen Wärmeversorgung in der Euregio zu diskutieren“, weiß Bas Grol, Projektleiter bei kiEMT in den Niederlanden. „Mit den Workshops konnten die Teilnehmer ihre Fragen und Ideen mit einbringen, die anschließend diskutiert wurden. Hier sind tolle Gespräche und ein reger Austausch mit vielen neuen Ansätzen zum Projekt zur Sprache gekommen.“
Durch das engere Zusammenarbeiten der Projektpartner solle auch künftig die grenzüberschreitende Arbeit gefördert werden und um einander besser kennenzulernen. „Nur durch den Austausch von Erfahrungen können wir voneinander lernen und von dem Wissen und den Erkenntnissen des jeweils anderen profitieren,“ so Grol weiter. Und sein Kollege Prof. Wetter ergänzt: „Die Art und Weise, wie Wärmeprojekte auf deutscher und niederländischer Seite aufgesetzt und entwickelt werden, ist ganz unterschiedlich. Da hilft im Austausch zu sehen, wie es in dem jeweils anderen Land funktioniert.“
Wärmeprojekte zu realisieren, das geht natürlich nicht kostenfrei. Daher hat das Projektteam um Prof. Wetter sogenannte „Wärmegutscheine“ zur finanziellen Unterstützung für Wärmeprojekte in der Euregio entwickelt. Deren Konzept wurde am Ende der Tagung vorgestellt. „Wir wissen aus unserer bisherigen Projektarbeit, dass manchmal wenig Geld hilft, um Konzepte zu entwickeln. Hier helfen diese Wärmegutscheine, um an bestimmten schwierigen Stellen im Projekt finanziell zu helfen und somit ein Projekt insgesamt möglich machen zu können“, sagte Prof. Christof Wetter.
Die Wärmegutscheine gelten ab dem 04. Oktober und richten sich dabei an Institutionen, die eine Machbarkeitsstudie zur Entwicklung von Wärmeinfrastruktur durchführen lassen möchten. „Mit einem solchen Gutschein erhalten Interessierte bei Bedarf beratende Unterstützung durch das WiEfm Projektteam.
Und je kleiner die gewollte Unterstützung ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit die Unterstützung zu bekommen, da wir möglichst viele Projekte unterstützen wollen und die Projektmitteil endlich sind“, betonte Wetter. Weitere Informationen über die Veranstaltung und das Projekt WiEfm gibt es unter www.wiefm.eu.