Neues Projekt: DigiTrans@KMU treibt digitale Transformation voran
Künstliche Intelligenz, Augmented Reality oder 3D-Druck – Technologien wie diese sind im produzierenden Gewerbe auf dem Vormarsch. Doch welche Technologien sind für die kleinen und mittleren Unternehmen im Münsterland wirklich relevant? Und welche Wege gibt es bei der digitalen Transformation der Wirtschaft in der Region? Das neue Förderprojekt DigiTrans@KMU untersucht genau das. Darüber hinaus erarbeiten die Projektpartner – die Wirtschaftsförderungen der Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf, das Institut für Prozessmanagement und Digitale Transformation (IPD) der FH Münster und der münsterLAND.digital e.V. – Handlungsempfehlungen und planen gemeinsam mit den Unterneh-mern die digitale Transformation im Münsterland voranzutreiben.
Innovative Technologien sind keine Zukunftsmusik
Ausgangsbasis für die Projektarbeit ist ein Stimmungsbild der aktuellen Lage. Und das liegt nach Auswertung der Antworten von 115 Unternehmen aus dem Münsterland, die sich an einer Online-Umfrage des Projekts beteiligt haben, jetzt vor. Ein wichtiges Ergebnis: Innovative digitale Technologien sind im Münsterland keine Zukunftsmusik. Denn 31 Prozent der Befragten gaben an, dass das eigene Unternehmen bereits mit Internet of Things (IoT)-Technologien zur Vernetzung von intelligenten Objekten arbeitet. Bei Robotik sind es 30 Prozent. 19 Prozent planen zudem zukünftig den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI).
Die Online-Umfrage fiel ungeplant in die Hochphase der Maßnahmen zur Einschränkung der Corona-Pandemie. „Das kann einen Einfluss auf das Stimmungsbild gehabt haben“, sagt Projektleiter David Sossna von der FH Münster. „Durch Corona bekommt das Thema Digitalisierung in den Unternehmen mehr Aufmerksamkeit.“ Dabei gehe es nicht nur um den Einsatz von Technologien, die das Arbeiten im Homeoffice ermöglichen, sondern auch um innovative digitale Technologien wie Augmented Reality-Brillen.
49 Prozent der befragten Unternehmen haben eine Digitalisierungsstrategie
Die Umfrage zeigt auch, dass die befragten Unternehmen nicht nur sehr offen der Digitalisierung gegenüberstehen (84 Prozent), sondern sich auch operativ damit auseinandersetzen. „49 Prozent übermittelten uns, dass das eigene Unternehmen bereits eine Digitalisierungsstrategie hat. Mit digitalen Geschäftsmodellen befassen sich nach eigener Einschätzung die Unternehmen von 50 Prozent der Befragten in ausreichendem Maße“, so Sossna.
Was aber bringt die digitale Transformation in den Unternehmen voran? „Wichtige Faktoren sind laut Einschätzung der Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmer vor allem die Ausweitung der fachlichen Kompetenz sowie personelle und finanzielle Ressourcen“, sagt Prof. Dr. Carsten Feldmann, wissenschaftlicher Leiter von DigiTrans@KMU sowie Mitglied des IPD. Der überwiegende Teil der Befragten sehe für sich einen Mehrwert in Workshops und wünsche sich Austauschmöglichkeiten mit Gleichgesinnten. „Genau da setzen wir jetzt an“, sagt Feldmann. Ziel sei es, Formate anzubieten, die Austausch und Vernetzung er-möglichen, Inspiration geben und in denen die Unternehmen passende Werkzeuge für eigene digitale Geschäftsmodelle entwickeln.
Digitalradar und weitere Angebote im Herbst
Voraussichtlich im Herbst 2020 starten die ersten Angebote. Eines ist aber bereits jetzt schon abrufbar: Das Digitalradar münsterLAND, eine Vernetzungsplattform für digitale Geschäftsmodelle und Digitalisierungsstrategien in der Region. „Hier berichten Unternehmensvertreter über innovative Technologien und Einsatzmöglichkeiten im verarbeitenden Gewerbe. Außerdem ist auf der Seite der Bericht unserer Online-Umfrage abrufbar, und es gibt Infos zu unserer LinkedIn-Gruppe, der Engagierte und Neugierige aus dem verarbei-tenden Gewerbe gern beitreten können“, erklärt Sossna.
www.digitalradar-muensterland.de
Das Projekt
DigiTrans@KMU wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Es läuft seit Oktober 2019 und geht noch bis September 2022.