Energieintensiver Mittelstand braucht Wasserstoff

Austausch bei Dr. Otto Suwelack zeigt: Strom allein genügt nicht

Die Perspektiven einer treibhausgasneutralen Energieversorgung im Mittelstand waren der Kern eines Austauschs bei der Dr. Otto Suwelack GmbH & Co. KG in Billerbeck. „Wir wollen unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dafür arbeiten wir bereits intensiv an unserem energetischen Transformationskonzept“, erklärte Geschäftsführer Florian Ney gleich zu Beginn des Gesprächs mit Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, Billerbecks Bürgermeisterin Marion Dirks und Dr. Jürgen Grüner, Geschäftsführer der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld. Neben Ney nahmen Betriebsleiter Martin Ahlers, der technische Leiter Frank Hengstermann und der Leiter Energie & Nachhaltigkeit Philipp Schallenberg an dem Austausch teil.

Veredelung von Lebensmitteln benötigt viel Energie

Dr. Suwelack ist spezialisiert auf die schonende Veredelung von Lebensmitteln für Markenanbieter im In- und Ausland. Die Kernkompetenzen liegen in der Trocknung, Fermentation und Extraktion zur Veredelung von Kaffee, Sauerteigen, Feinbackwaren, Milchprodukten und anderen Lebensmitteln. Mit diesem Produktportfolio zählt Dr. Suwelack zu den energieintensiven Unternehmen.

Die Arbeit am Transformationskonzept hat laut Florian Ney deshalb bereits jetzt gezeigt: „Eine vollständige Umstellung unserer Produktion auf den Energieträger Strom ist technisch und wirtschaftlich nicht darstellbar. Wir werden künftig auch Wasserstoff benötigen.“ Damit steht Dr. Suwelack exemplarisch für viele energieintensive Mittelständler der Region: Sie wollen ihre Produktion umstellen, benötigen dafür aber verlässlichen Zugang zu treibhausgasneutralen Energieträgern, insbesondere auch Wasserstoff.

Förderung für den Aufbau der regionalen Wasserstoff-Infrastruktur benötigt

Die aktuellen Planungen für das Wasserstoffkernnetz in Deutschland zeigen dabei für den Kreis Coesfeld grundsätzlich gute Perspektiven auf. In gleich vier sogenannten Transport-Pipelines soll ab Anfang der 2030-Jahre Wasserstoff durch den Kreis fließen. Notwendig sind aus der regionalen Sicht aber Kopplungspunkte mit den Transport-Pipelines und regionale Verteilnetze, damit der Wasserstoff auch dort hingelangen kann, wo er benötigt wird – zum energieintensiven Mittelstand.

„Der Aufbau auch einer regionalen Wasserstoffinfrastruktur ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir haben uns dafür bereits auf den Weg gemacht, brauchen aber verlässliche Rahmenbedingungen und eine Förderung von Bund und Land“, bringt Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr die Erwartungen der Region auf den Punkt. Diese Forderung wurde bereits in der gemeinsamen Wasserstofferklärung der Kommunen und des Mittelstands im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region im Herbst vergangenen Jahres deutlich formuliert. Sie wird durch das Beispiel des Unternehmens Dr. Suwelack nachdrücklich bestätigt.

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Über die Möglichkeiten einer treibhausgasneutralen Produktion und die Rolle von Wasserstoff dabei, sprachen Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, Billerbecks Bürgermeisterin Marion Dirks und Dr. Jürgen Grüner, Geschäftsführer der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld mit der Dr. Otto Suwelack GmbH & Co. KG in Billerbeck. Foto Martin Korte/Suwelack

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