wfc-InnovationsImpuls: Durchstarten ins Internet der Dinge

Was ist das Internet der Dinge? Für die mehr als 60 Teilnehmer des wfc-InnovationsImpulses „Das Internet of Things (IoT): Vom Hype zum Businesstreiber?“ am Donnerstag bei der Heddier Electronic GmbH in Coesfeld-Lette hatte Prof. Dr. Carsten Feldmann eine Kompaktversion der Definition parat: „Es geht um die Vernetzung der Dinge, um die Verzahnung von physischer und digitaler Welt. Maschinen steuern sich selbst. Produkte kommunizieren mit Maschinen und Menschen“, erklärte der Vorstand des Instituts für Prozessmanagement und Digitale Transformation der FH Münster. Welche Vorteile das den Unternehmen bringen kann, erklärten fünf Referenten anhand verschiedener Beispiele.

Intelligente Verkehrsführung und papierlose Logistik

So führt laut Feldmann der Ausweg aus dem Verkehrskollaps mitten hinein ins Internet der Dinge – mit selbstfahrenden Autos und einer intelligent automatisierten Verkehrsführung. Eine andere Sache, die bald der Vergangenheit angehören könnte, sind laut Feldmann Transportaufträge auf Papier und von Menschenhand erstellt. In der Lagerlogistik bringen heute schon häufig Maschinen und Produkte dank autonomer Kommunikation und Selbst-Steuerung alles Notwendige in Bewegung.

Die zentralen Argumente für einen Einstieg ins Internet der Dinge gelten für den FH-Professor allerdings branchenübergreifend. Erstens: Risiko-Reduktion, weil das IoT Transparenz schaffe. Zweitens: Kostensenkung, weil Verschwendung besser aufgedeckt werden könne. Drittens: Wachstum, weil Unternehmen ihre Kunden noch besser verstehen und somit bessere Produkte und Geschäftsmodelle entwickeln können. Stichwort Kunden: Für Carsten Feld-mann ist das Internet of Things immer dort sinnvoll eingesetzt, wo es den Kundennutzen erhöht. Deshalb plädiert er für eine neue Namensgebung: „Internet of Services“, denn es gehe beim Vernetzen der Dinge weniger um das technische Wie, sondern um das Warum und das wirtschaftlich nutzbare Ergebnis.

Prozessdaten einsehen und nutzen

Simon Kemper, Geschäftsführer der Datacake GmbH, öffnet der Wirtschaft ein Tor ins Internet der Dinge: Er hat ein Plattform-Managementsystem entwickelt, das auch kleineren und mittleren Unternehmen ermöglicht, eine eigene IT-Welt aufzubauen und ihnen hilft, Prozessdaten sichtbar und greifbar zu machen. Daniel Stegemann, Entwicklungschef bei der Heddier Electronic GmbH, erklärte, wie das IoT für die Sicherung in Museen und von Sammlungen zum Einsatz kommt. Mit dem cloudbasierten „Human Detector“ werden Alarmmeldungen sicher auf einen Server übertragen. „Das Museum entscheidet dann, welche Daten wem zugänglich gemacht werden und kann das Sicherheitsprofil jederzeit an die Bedürfnisse anpassen“, erläuterte Geschäftsführer Clemens Heddier. Einen Zugewinn von Flexibilität und Individualität versprach auch Janis Faltmann (Logic26 GmbH). Er stellte IoT-Lösungen für die Landwirtschaft vor, die das in Havixbeck ansässige Unternehmen entwickelt hat.

Die technischen Voraussetzungen für den Start ins Internet der Dinge sind im Kreis Coesfeld in vielen Bereichen bereits vorhanden. Unterstützung erhalten Unternehmen bei Jochen Wilms und Christian Holterhues von der wfc, Telefon 02594/7824025. www.wfc-kreis-coesfeld.de