Smarte Sensoren für mehr Effizienz
LoRaWAN-Ausbau bringt das Internet of Things in allen Bereichen voran
Welche Mülleimer müssen geleert werden? Welche Bäume brauchen Wasser? Wie viele Besucher waren beim Stadtfest? Antworten auf diese Fragen lassen sich im Kreis Coesfeld künftig ganz einfach ablesen – mit Hilfe von Sensoren und Datenübertragungen über LoRaWAN-Netze, die seit Frühjahr 2025 in allen Städten und Gemeinden des Kreises aufgebaut werden.
Einfache Datensammlung und -auswertung
LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) ist eine Schlüsseltechnologie für das Internet of Things (IoT). Die Technik ermöglicht es, mit Hilfe batteriebetriebener IoT-Senoren, die beispielsweise an Mülleimern kleben oder im Boden stecken, geringe Datenmengen über viele Kilometer hinweg zu übertragen. Die Sensoren arbeiten energiesparend und unabhängig vom klassischen Mobilfunknetz. Sie können über Jahre hinweg betrieben und zentral ausgewertet werden.
Gemeinsam mit einer interkommunalen Arbeitsgruppe haben wir in 2024 den Aufbau erster Anwendungsfälle für ein LoRaWAN-Netz in allen Städten und Gemeinden des Kreises geplant. Dazu gehören folgende Bereiche:
- Kommunen
Sie können ihre Dienstleistungen effizienter gestalten, wenn Sensoren die Passantenfrequenzen messen, Glätte erkennen oder das Raumklima in öffentlichen Gebäuden erfassen. Mit Hilfe von Füllstandsensoren an Mülleimern lassen sich Leerfahrten reduzieren und Routen optimieren. Bodenfeuchtesensoren zeigen im Sommer wann welche Bäume bewässert werden müssen. Die erfassten Daten werden auf einer urbanen Datenplattform gebündelt und dienen als Grundlage für intelligente Steuerung und vorausschauende Planung.
- Unternehmen
Sie können LoRaWAN nutzen, um Maschinen oder Gebäude in Echtzeit zu überwachen. Temperaturkontrolle in der Lagerlogistik, Energieverbrauchsanalysen oder GPS-Tracking im Fuhrpark lassen sich kostengünstig integrieren, was besonders attraktiv für kleine und mittlere Betriebe attraktiv ist, die ohne große Investitionen digitalisieren wollen.
- Landwirtschaft
Hier ermöglichen Bodenfeuchte- oder Wetterdaten eine präzisere Bewirtschaftung. Auch die Tierüberwachung, automatische Bewässerung oder das Monitoring von Gerätestandorten können so smart gesteuert werden – das spart Ressourcen und erhöht die Erträge.
Der Ausbau richtet sich nach den jeweiligen Anwendungsfällen und wird sukzessive ausgeweitet. Ein zentraler Partner dabei ist die Wirtschaftsförderung Dormagen. In der Stadt ist das LoRaWAN-Netz bereits aufgebaut – inklusive urbaner Datenplattform, die verschiedene Datenquellen intelligent verknüpft. Dieses Modell geht nun im Kreis Coesfeld in eine Testphase, die bis Ende 2025 läuft. Ziel ist es, in ausgewählten Kommunen und Unternehmen erste Anwendungen umzusetzen und die Vorteile der Technologie im Praxisbetrieb zu evaluieren.
Sollte sich die Technologie im Alltag bewähren, ist ab 2026 der Start eines größeren Rollouts geplant – mit flächendeckendem Netz und vielen Anwendungsmöglichkeiten für Wirtschaft, Verwaltung und Landwirtschaft. So entsteht Stück für Stück eine digitale Infrastruktur, die die Region smarter, effizienter und nachhaltiger macht.
Foto: SWD