Autor: Sabrina Becker

Coworking-Spaces bieten flexible, wohnortnahe Büros für Pendler

wfc möchte mit Partnern das Angebot ausbauen und Berufspendler überzeugen

Ins Büro? Oder doch lieber Homeoffice heute? Diese Frage stellen sich seit der Corona-Pandemie täglich viele Beschäftigte. Im Büro warten ein gut ausgestatteter Arbeitsplatz und Kollegen, mit denen man sich austauschen kann. Das Homeoffice spart Pendlern den Fahrtweg, bietet je nach Wohnsituation aber nicht immer die nötige Ruhe zum Arbeiten. Häufig ersetzen Esstisch und Esstischstühle den ergonomisch eingestellten Arbeitsplatz, die techni-sche Ausstattung ist schlechter und der Austausch mit Kollegen nur virtuell möglich. Was also tun?

Alternative zu Büro und Laptop am Wohnzimmertisch

„Durch die Corona-Pandemie liegt der Fokus gerade sehr stark auf dem Homeoffice als Alternative zum Büro. Doch das heimische Wohnzimmer ist für viele dauerhaft keine gute Option. Deshalb wollen wir den zahlreichen Berufspendlern, deren Quote im Kreis Coesfeld mit 60 Prozent sehr hoch ist, eine dritte Möglichkeit zeigen: Coworking-Arbeitsplätze“, sagt Dr. Jürgen Grüner, Geschäftsführer der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH.

Gründer und Freelancer nutzen die Möglichkeit der flexibel buchbaren Arbeitsplätze, Büros und Besprechungsräume, die es vor allem in größeren Städten gibt, schon seit Jahren. Im ländlichen Raum ist dieses Angebot noch relativ neu, aber, so Jürgen Grüner, voller Potential. „Wir sehen hier drei mögliche Nutzergruppen: die Gründer und Freelancer, die die Vorteile der Coworking-Spaces gerne wohnortnah nutzen wollen, die Berufspendler und die sogenannten Arbeitstouristen, die meist aus den Großstädten kommen, sich für einige Woche in den ländlichen Raum zurückziehen und an Projekten arbeiten“, erklärt Jürgen Grüner.

Berufspendler für Coworking-Spaces gewinnen möchten (v.l.) Helmut Sunderhaus (Geschäfts-führer INCA Technologiezentrum Ascheberg), Manuel Lachmann (Mitbegründer digitalCam-pus.Nordkirchen), Dietmar Bergmann (Bürgermeister der Gemeinde Nordkirchen), Dr. Jürgen Grüner (wfc-Geschäftsführer) und Christofer Weßeling (WESLINK Business Center/ COCOWO Coesfeld). Foto: Sina Daldrup/digitalCampus.Nordkirchen

Weitere Coworking-Anbieter gesucht

Voraussetzung für das Interesse von Pendlern ist ein wohnortnahes Angebot. Deshalb arbeitet die wfc gemeinsam mit Partnern am Aufbau von Coworking-Spaces in den Kommunen des Kreises Coesfeld. „Wir hoffen, noch viele Unternehmen und Kommunen von den Chancen des Angebots und der Chance, möglicherweise vorhandenen Leerstand sinnvoll zu nutzen, überzeugen zu können.“

Aktuell bestehen Coworking-Angebote an drei Stellen im Kreis Coesfeld: am digitalCam-pus.Nordkirchen, am INCA Technologiezentrum Ascheberg und flamschen² coworking in Coesfeld. Ab 1. Februar 2021 wird noch das WESLINK Business Center mit dem Coesfelder CoWorking Space COCOWO in der alten Grundschule in Goxel dazukommen, wo Maria und Christofer Weßeling bereits mit entsprechenden Planungen begonnen haben.

Mehr Zufriedenheit und neue Impulse

„Besonders Pendlern bieten die Coworking-Spaces die Möglichkeit, sich ganz flexibel an ein oder zwei Tagen die Woche den Weg ins Büro zu sparen, trotzdem alle Vorteile eines Büros zu haben und darüber hinaus durch die anderen Nutzer des Coworking-Spaces neue Kontakte, Impulse und Netzwerke zu knüpfen“, erklärt Manuel Lachmann von der Gemeinde Nordkirchen und Mitgründer des digitalCampus. „Unternehmen haben zudem den konkreten Vorteil, dass ihre Mitarbeiter zufriedener sind, wenn sie nicht mehr ständig im Stau stehen oder lange Fahrtzeiten haben. Im Bemühen um neue Fachkräfte können sie zudem Suchradius erweitern, wenn die Mitarbeiter beispielsweise nur noch an zwei Tagen ins Unternehmen kommen und die übrige Zeit wohnortnah im Coworking-Space arbeiten“, erklärt Dr. Jürgen Grüner.

„Darüber hinaus ist es unser Ziel, die branchenübergreifende Zusammenarbeit zu fördern und Gründer und Mitarbeiter von etablierten Unternehmen voneinander profitieren zu lassen“, ergänzt Helmut Sunderhaus, Geschäftsführer des INCA Technologiezentrums. Dazu sollen auch die Spaces untereinander besser vernetzt werden.

Kennlernangebote bis Ende des Jahres

Um jedoch als ersten Schritt die Pendler und ihre Arbeitgeber von den Vorteilen der Coworking-Arbeitsplätze zu überzeugen, bieten alle drei bestehenden Coworking-Spaces Schnupperpakete zum Kennenlernen. Details dazu finden sich auf den Webseiten des jeweiligen Anbieters.

digitalCampus.Nordkirchen https://digitalcampus-nrw.de/
INCA-Technologiezentrum in Ascheberg www.inca-technologiezentrum.de
flamschen² coworking in Coesfeld www.flamschenzwei.de

Ihr Ansprechpartner
Dr. Jürgen Grüner

#Innovationsschub Krise: Initiative #einfach machen sucht Unternehmen mit Ideen

Mit großer Kraft und Kreativität haben viele Unternehmen im Westmünsterland durch die Corona-Krise spannende Innovationen entwickelt, die nicht nur kurzzeitig, sondern vielleicht auch dauerhaft den Arbeitsalltag und die Unternehmenskultur verändern werden. Genau diese agilen Ideen sucht die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld jetzt mit ihren Partnern der Initiative „#einfach machen – Impulse für innovative Personalarbeit im Westmünsterland“ für die dritte Runde der Best-Practice-Reihe. Betriebe und Unternehmen aus den Kreisen Borken und Coesfeld sind unter dem Titel „Innovationsschub Krise“ ab sofort aufgerufen, der wfc ihre Erfahrungen zur guten Personalarbeit in Krisenzeiten mitzuteilen.

Ideen werden über Website bekannt gemacht

Genau wie bei den ersten #einfachmachen-Runden ist es das Ziel, diese Beispiele über die Webseite www.personalarbeit-einfachmachen.de bekannt zu machen – und damit anderen Unternehmen den Anstoß zu geben, mit Hilfe dieser Anregungen eigene Konzepte zu entwickeln.

Ideen zu folgenden Themen sind dieses Mal unter anderem gefragt:

  • produktives Arbeiten im Homeoffice
  • Kommunikation und Führung in virtuellen Teams
  • Tools der digitalen Zusammenarbeit
  • Unternehmenskultur und Team-Gefühl in schwierigen Zeiten
  • Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • digitales Recruiting
  • digitale Vorstellungsgespräche
  • digitale Geschäftsprozesse im Bereich der Personalarbeit
  • neue Organisationsformen der Arbeit im Betrieb wie Desksharing oder ähnliches
  • Umgang mit Azubis vor dem Ausbildungsstart

#einfachmachen ist eine Initiative der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld, WFG für den Kreis Borken, der der Agentur für Arbeit Coesfeld und der Regionalagentur Münsterland.

Unternehmen mit Ideen zur Initiative einfachmachen #3 können sich bis Mitte August bei Dr. Kirsten Tacke-Klaus (wfc) per Mail an kirsten.tacke-klaus@wfc-kreis-coesfeld.de melden. Bitte einfach das PDF herunterladen, Kontaktdaten und Idee mitteilen und zusenden.

Weitere Infos unter www.personalarbeit-einfachmachen.de/einfach-machen-3

Fünf Coesfelder Unternehmen unterstützen Denkfabriken zur Innovationsförderung

Fünf Vertreter von Unternehmen aus dem Kreis Coesfeld arbeiten ab sofort gemeinsam mit Experten aus anderen Unternehmen, aus Forschung und Netzwerken in Denkfabriken zu verschiedenen Themen an Ideen für die Zukunft des Münsterlandes. Unter dem Dach des Verbundprojekts Enabling Networks Münsterland – zu dessen Partnern die wfc zählt – entwickeln sie gemeinsam praxisorientierte Handlungsempfehlungen und Rezepte, um in zentralen wirtschaftlichen Feldern des Münsterlandes Innovationen zu fördern und umzusetzen.

Erste Denkfabrik ist gestartet

Insgesamt gibt es fünf Denkfabriken. Die erste Denkfabrik zum Thema „Umweltneutrale Werkstoffe der Zukunft. Nachhaltiger Umgang mit Polymeren.“ hat jetzt ihre Arbeit aufgenommen. Mit Abstand und unter strengen Hygieneauflagen lernten sich die zwölf Mitglieder im M44 Meeting Center in Münster kennen und diskutierten über die Inhalte und Ziele der Denkfabrik.

„Die Idee hinter der Denkfabrik ist, das Münsterland mit neuen Innovationsimpulsen zu versorgen“, betont Bernd Büdding, Leiter des Projekts Enabling Networks Münsterland beim Münsterland e.V. „Denn Kunststoffe sind zwar einer der vielseitigsten und praktischsten Werkstoffe, die wir zur Verfügung haben. Doch noch fehlt es teilweise an einem nachhaltigen und umweltneutralen Umgang damit.“

Wie dieser aussehen kann, stand im Mittelpunkt der ersten Gespräche zwischen den Denkfabrik-Mitgliedern aus Wirtschaft, Forschung und regionalen Netzwerken. Verpackungsverantwortung, Bioplastik, Kreislaufwirtschaft oder Re- und Upcycling waren dabei nur einige der Schlagwörter in dem Diskurs. Zudem war Tobias Haider vom Max-Planck-Institut für Polymerforschung für einen Impulsvortrag zum Thema „Sind Biokunststoffe die Kunststoffe der Zukunft?“ online zugeschaltet.

Überblick über die Denkfabriken und die Mitglieder aus dem Kreis Coesfeld

Digitales Münsterland – Künstliche Intelligenz im Mittelstand

Georg Hagelschuer GmbH & Co.KG (Dülmen)

Themen

Was wird sich verändern, wenn KI im Mittelstand großflächig zum Einsatz kommt? Welche Kompetenzen gibt es bereits in der Region? Und wie können wir sie nutzen, um die regionale Wirtschaft effizienter, smarter und sicherer zu machen? Im Fokus steht die Bild- und Mustererkennung.

Vernetzte Produktion

Parador GmbH (Coesfeld)

Themen

Suche nach flexiblen Lösungen für die Maschinendatenerfassung, Sensorik und Robotik, die zur bestehenden technologischen Ausstattung der Unternehmen passen, und keine großflächigen Investitionen benötigen.

Kreislaufwirtschaft

Klostermann GmbH & Co. KG (Coesfeld)

Wirtschaftsbetriebe Kreis Coesfeld GmbH (Coesfeld)

Themen

Ideen für eine umfassende zirkuläre Wertschöpfung von Produkten entwickeln, um Müll, Ressourcenverbrauch und den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern. Neben den dafür notwendigen technischen Kompetenzen sollen auch die kaufmännischen und administrativen Rahmenbedingungen in den Blick genommen werden und die Kompetenzen in diesen Bereichen vernetzt werden.

Umweltneutrale Werkstoffe

CaPlast Kunststoffverarbeitungs GmbH (Nordkirchen)

Themen

Wie schaffen wir es, einen nachhaltigen und umweltneutralen Umgang mit dem Alleskönner Kunststoff zu gestalten? Im Fokus stehen Bioplastik, Bioökonomie, Kreislaufwirtschaft, Re-, Down- und Upcycling.

Gesund bleiben – ein Leben lang

Themen

Moderne Technologien, etwa aus der Bioanalytik und der modernen Medizin, ermöglichen es, die Prävention, Diagnostik und Behandlung ganz individuell auf den Menschen abzustimmen. Welche neuen Spielräume eröffnet dieser Fortschritt? Wie lässt sich das vorhandene Wissen aus Theorie und Praxis im Münsterland dafür einsetzen und vernetzen?

Die Münsterland-Denkfabriken

Insgesamt entstehen innerhalb des Projekts Enabling Networks Münsterland fünf Münsterland-Denkfabriken mit Vertreterinnen und Vertretern aus Unternehmen, der Forschung und regionalen Netzwerken. Darin suchen sie nach Antworten auf Fragen wie: Was brauchen die regionalen Unternehmen, um ihre Kompetenzen auszubauen und wirtschaftlich erfolgreich zur sein? Wo liegen die besonderen Chancen und innovativen Kompetenzen des Münsterlandes? Wie kann sich die Region hier noch besser aufstellen und wertvolle Kooperationen eingehen? Die Zukunftsbetrachtung bezieht sich dabei auf den Zeitraum der nächsten fünf bis zehn Jahre. In diesen Wochen treffen die Mitglieder der Denkfabriken zum ersten Mal aufeinander.

Bis zum Jahr 2022 sollen die Denkfabriken zwei Mal pro Jahr zusammenkommen und in Workshops Zukunftsstrategien entwickeln. Geplant sind auch Exkursionen zu Orten, an denen sich diese Zukunft bereits erleben lässt. Diese Inspirationen fließen dann zurück in die Region und werden auf Veranstaltungen vorgestellt.

Weitere Informationen gibt es bei Christian Holterhues (wfc), Mail christian.holterhues@wfc-kreis-coesfeld.de, Telefon 02594. 78240-26

Mehr zu Enabling Networks Münsterland

Als regionale Verbundinitiative und Nachfolgeprojekt von Enabling Innovation Münsterland unterstützt Enabling Networks Münsterland seit dem Projektstart im September 2019 Unternehmen und Hochschulen im Münsterland dabei, Innovationen zu entwickeln, sie umzusetzen und die richtigen Partner für das Vorhaben zu finden. Das Projekt besteht aus zwei Maßnahmenpaketen: Der zweite Baustein neben den Denkfabriken ist das Technologiescouting. Dabei soll es fünf Technologiescouts geben, die Unternehmen bei der Entwicklung neuer Innovationen unterstützen.

Der Projektverbund mit dem Münsterland e.V. als Leadpartner besteht aus den Wirtschaftsförderungen der Münsterlandkreise und der Technologieförderung Münster sowie den Transferstellen der regionalen Hochschulen und fünf Facheinrichtungen, die Innovationen in ihren Branchen vorantreiben. Das Projekt wird im Rahmen des EFRE-Aufrufs „Regio.NRW“ von der Europäischen Union und dem Wirtschaftsministerium NRW gefördert.

Weitere Informationen gibt es auf www.muensterland.com/wirtschaft/innovationen/enabling

Neues Projekt: DigiTrans@KMU treibt digitale Transformation voran

Künstliche Intelligenz, Augmented Reality oder 3D-Druck – Technologien wie diese sind im produzierenden Gewerbe auf dem Vormarsch. Doch welche Technologien sind für die kleinen und mittleren Unternehmen im Münsterland wirklich relevant? Und welche Wege gibt es bei der digitalen Transformation der Wirtschaft in der Region? Das neue Förderprojekt DigiTrans@KMU untersucht genau das. Darüber hinaus erarbeiten die Projektpartner – die Wirtschaftsförderungen der Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf, das Institut für Prozessmanagement und Digitale Transformation (IPD) der FH Münster und der münsterLAND.digital e.V. – Handlungsempfehlungen und planen gemeinsam mit den Unterneh-mern die digitale Transformation im Münsterland voranzutreiben.

Innovative Technologien sind keine Zukunftsmusik

Ausgangsbasis für die Projektarbeit ist ein Stimmungsbild der aktuellen Lage. Und das liegt nach Auswertung der Antworten von 115 Unternehmen aus dem Münsterland, die sich an einer Online-Umfrage des Projekts beteiligt haben, jetzt vor. Ein wichtiges Ergebnis: Innovative digitale Technologien sind im Münsterland keine Zukunftsmusik. Denn 31 Prozent der Befragten gaben an, dass das eigene Unternehmen bereits mit Internet of Things (IoT)-Technologien zur Vernetzung von intelligenten Objekten arbeitet. Bei Robotik sind es 30 Prozent. 19 Prozent planen zudem zukünftig den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI).

Die Online-Umfrage fiel ungeplant in die Hochphase der Maßnahmen zur Einschränkung der Corona-Pandemie. „Das kann einen Einfluss auf das Stimmungsbild gehabt haben“, sagt Projektleiter David Sossna von der FH Münster. „Durch Corona bekommt das Thema Digitalisierung in den Unternehmen mehr Aufmerksamkeit.“ Dabei gehe es nicht nur um den Einsatz von Technologien, die das Arbeiten im Homeoffice ermöglichen, sondern auch um innovative digitale Technologien wie Augmented Reality-Brillen.

49 Prozent der befragten Unternehmen haben eine Digitalisierungsstrategie

Die Umfrage zeigt auch, dass die befragten Unternehmen nicht nur sehr offen der Digitalisierung gegenüberstehen (84 Prozent), sondern sich auch operativ damit auseinandersetzen. „49 Prozent übermittelten uns, dass das eigene Unternehmen bereits eine Digitalisierungsstrategie hat. Mit digitalen Geschäftsmodellen befassen sich nach eigener Einschätzung die Unternehmen von 50 Prozent der Befragten in ausreichendem Maße“, so Sossna.

Was aber bringt die digitale Transformation in den Unternehmen voran? „Wichtige Faktoren sind laut Einschätzung der Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmer vor allem die Ausweitung der fachlichen Kompetenz sowie personelle und finanzielle Ressourcen“, sagt Prof. Dr. Carsten Feldmann, wissenschaftlicher Leiter von DigiTrans@KMU sowie Mitglied des IPD. Der überwiegende Teil der Befragten sehe für sich einen Mehrwert in Workshops und wünsche sich Austauschmöglichkeiten mit Gleichgesinnten. „Genau da setzen wir jetzt an“, sagt Feldmann. Ziel sei es, Formate anzubieten, die Austausch und Vernetzung er-möglichen, Inspiration geben und in denen die Unternehmen passende Werkzeuge für eigene digitale Geschäftsmodelle entwickeln.

Digitalradar und weitere Angebote im Herbst

Voraussichtlich im Herbst 2020 starten die ersten Angebote. Eines ist aber bereits jetzt schon abrufbar: Das Digitalradar münsterLAND, eine Vernetzungsplattform für digitale Geschäftsmodelle und Digitalisierungsstrategien in der Region. „Hier berichten Unternehmensvertreter über innovative Technologien und Einsatzmöglichkeiten im verarbeitenden Gewerbe. Außerdem ist auf der Seite der Bericht unserer Online-Umfrage abrufbar, und es gibt Infos zu unserer LinkedIn-Gruppe, der Engagierte und Neugierige aus dem verarbei-tenden Gewerbe gern beitreten können“, erklärt Sossna.

www.digitalradar-muensterland.de

Das Projekt
DigiTrans@KMU wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Es läuft seit Oktober 2019 und geht noch bis September 2022.

Wie war das bei dir…? Podcast-Reihe zur Unternehmensnachfolge im Münsterland gestartet

Berufswunsch Unternehmerin oder Unternehmer? Spannende Idee! Besonders, wenn’s um das Thema Nachfolge geht. Das zeigt der neue Podcast des Verbundprojekts Gründergeist #Youngstarts Münsterland, der sich genau diesem Thema widmet. In der Podcast-Reihe „Unternehmensnachfolge im Münsterland“ kommen Persönlichkeiten aus der Region zu Wort, die diesen Schritt schon gewagt und ein Unternehmen übernommen haben. Nun gehen die ersten Folgen online.

Viele Geschichten, viele Fragen

„Beim Schritt in die Selbstständigkeit gibt es nicht den einen Königsweg – jeder und jede hat seine ganz eigene Nachfolge-Geschichte“, betont Frank Sibbing, Leiter des Projekts Gründergeist #Youngstarts Münsterland. „Mit unserem Podcast wollen wir Interessierten das Thema Unternehmensnachfolge näher bringen und die Hörerinnen und Hörer von diesem Schritt begeistern.“ Nicht nur Sibbing und Projektmitarbeitern Katharina Stemmer interviewen darin spannende Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region. Auch Nikolai Brinkmöller von der Opwoco Media GmbH und Alexander Kelm, Gründungsberater bei der WESt GmbH, übernehmen in einigen Folgen die Rolle der Fragensteller. Und die Interviewten nehmen sich Zeit, erinnern sich an die Anfänge zurück und plaudern auch mal aus dem Nähkästchen. Sie erzählen, warum sie sich wie entschieden haben, was ihr Schlüssel zum Erfolg war und welche Besonderheiten es gibt, wenn man ein Unternehmen übernehmen will.

Betreiber des Warendorfer Kinos im Premieren-Podcast

In der ersten Folge zu Wort kommt etwa Johannes Austermann aus Warendorf. Eineinhalb Jahre ist es her, dass der heute 24-Jährige das Kino „Scala Film-Theater Warendorf“ übernommen hat. In dem Podcast erzählt er über seinen Sprung von der Bank ins Kino, sein erstes Treffen mit seinem Vorgänger Wilhelm Cordes am Küchentisch und sein absolutes No-Go für Nachfolgeinteressierte. „Johannes Austermann ist deshalb so eine spannende Unternehmerpersönlichkeit, weil er die Tradition und Historie des Kinos mit moderner Technik und eigenen Ideen perfekt verbindet“, findet Katharina Stemmer, Projektmitarbeiterin von Gründergeist #Youngstarts Münsterland. Und wer mehr wissen will: „Reinhören lohnt sich!“, sind sich Stemmer und Sibbing einig.

Zu hören gibt es den Podcast auf www.youngstarts-muensterland.com sowie auf den diversen bekannten Audio-Plattformen wie Spotify, Deezer, Soundcloud, Apple Podcast und Google Podcast.

Die Podcast-Reihe und das Projekt
Die Podcast-Reihe entsteht im Rahmen des Verbundprojekts Gründergeist #Youngstarts Münsterland. Mit dem Projekt soll die Gründungsintensität im Münsterland gestärkt und mit zielgruppenspezifischen Angeboten neue Gründungspotenziale und Zielgruppen erschlossen werden. Mehr Informationen gibt es auf www.youngstarts-muensterland.com. Das Projekt wird im Rahmen des EFRE-Aufrufs „Regio.NRW“ von der Europäischen Union und dem Wirtschaftsministerium NRW gefördert. Der Münsterland e.V. setzt es als Leadpartner gemeinsam mit folgenden Partnern um: Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH (wfc), Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf (gfw), Technologieförderung Münster GmbH, TAFH Münster GmbH, Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH (WESt) und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken mbH (WFG).

Projekt Gründergeist #Youngstarts ist gestartet

Die Gründungsintensität im Münsterland stärken und dabei ganz neue Zielgruppen und Potenziale erschließen: Das sind die Ziele des Projekts Gründergeist #Youngstarts Münsterland. Bis Oktober 2022 wird das Projekt mit einem Volumen von rund 1,16 Millionen Euro zwei wichtige Bereiche im Münsterland in den Blick nehmen: Schule und Unternehmensnachfolge. Als Reaktion auf die Einschränkungen rund um die Corona-Pandemie spielen dabei auch digitale Angebote wie Podcasts und Webinare eine wichtige Rolle. Dafür hat die Bezirksregierung Münster vor kurzem eine Förderung für den Münsterland e.V. und die beteiligten Projektpartner bewilligt.

Jugendliche zum Gründen motivieren und gestandene Unternehmen am Markt halten

„Wir wollen zum einen direkt bei den Jugendlichen ansetzen. Sie stecken oft voller innovativer Ideen, die es lohnt, verstärkt in den Blick zu nehmen“, betont Klaus Ehling, Vorstand des Münsterland e.V. „Gleichzeitig ist es wichtig, dass gestandene Unternehmen weiter am Markt bleiben und eine engagierte Nachfolge finden. Nur so können wir die Wirtschaftsregion Münsterland auch weiterhin attraktiv halten und die Menschen zum Schritt in die Selbstständigkeit ermutigen.“

Das Projekt schafft Möglichkeiten für Interessierte, sich mit Gleichgesinnten in Workshops auszutauschen, an Webinaren teilzunehmen, oder sich in einem Podcast von Praxisbeispielen rund um das Thema Unternehmensnachfolge inspirieren zu lassen. Die Einschränkungen rund um die Corona-Pandemie stellen die Projektverantwortlichen allerdings vor Herausforderungen. „Menschen für eine Unternehmensnachfolge zu motivieren ist in der Krisen-Zeit zwar keine leichte, aber eine umso wichtigere Aufgabe, um den Unternehmensbestand im Münsterland langfristig zu sichern“, betont Frank Sibbing, Projektleiter von Gründergeist #Youngstarts Münsterland beim Münsterland e.V.

Podcast zur Unternehmensnachfolge geht bald an den Start

Außerdem geplant sind Netzwerkveranstaltungen, bei denen die Teilnehmenden interessante Menschen aus der Szene kennenlernen, sich austauschen und von entsprechenden Erfahrungen profitieren können. Da solche Events allerdings derzeit nicht möglich sind, konzentriert sich das Projektteam nun vorerst auf digitale Angebote: Für einen Podcast zum Thema Unternehmensnachfolge wurden bereits Interviews geführt, zeitnah sollen auch erste Webinare online gehen. Alle Infos hierzu gibt es unter www.youngstarts-muensterland.com.

Daneben will das Projekt Schülerinnen und Schülern zeigen, dass auch Gründung eine mögliche Berufsoption nach der Ausbildung oder dem Studium sein kann. Dabei sollen sich die Jugendlichen dem Thema innerhalb von Ganz- oder Halbtages-Workshops nähern – und das an besonderen Orten außerhalb der Schule. Angesprochen sind Schülerinnen und Schüler ab der zehnten Klasse in Münster und im Kreis Warendorf. „Wegen der aktuellen Lage können wir damit jedoch frühestens im nächsten Schuljahr starten“, erläutert Projektmitarbeiterin Katharina Stemmer. „Sollte sich die Lage weiter verschärfen, müssen wir das Konzept umstellen und über digitale Alternativen nachdenken.“

Businessplanwettbewerb wird fortgesetzt

Im späteren Projektverlauf sind dann sogenannte Summits geplant – Veranstaltungen mit mehreren Vorträgen und Workshops zu einem Thema. Die Jugendlichen können hier zudem ihre Gründungsidee präsentieren und auf weitere Persönlichkeiten aus dem Bereich Gründung stoßen. Außerdem soll der bereits aus dem Vorgängerprojekt Gründergeist@Münsterland etablierte Businessplanwettbewerb „Gründergeist“ fortgeführt und um die Kategorie „Schule“ erweitert werden – sofern es die Zukunft mit Blick auf die Corona-Pandemie zulässt.

Das Projekt wird im Rahmen des EFRE-Aufrufs „Regio.NRW“ von der Europäischen Union und dem Wirtschaftsministerium NRW gefördert. Der Münsterland e.V. setzt es als Leadpartner gemeinsam mit folgenden Partnern um: Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH (wfc), Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf (gfw), Technologieförderung Münster GmbH, TAFH Münster GmbH, Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH (WESt), Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken mbH (WFG), IHK Nord Westfalen und Handwerkskammer Münster.

Neues Angebot: Jetzt anmelden zur virtuellen Kinderbetreuung für Mitarbeiter im Homeoffice

Auch wenn mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen langsam und schrittweise die Schulen wieder öffnen und die Kitas ihre Notbetreuung ausweiten, bleiben viele Kinder in den nächsten Wochen überwiegend zuhause. Die Kinder zu betreuen und gleichzeitig die Arbeit im Homeoffice zu erledigen, ist oft ein Spagat für die Eltern. Mit unserem gemeinsam mit der WFG für den Kreis Borken entwickelten Angebot einer Online-Kinderbetreuung „Kleine Forscher sind zu Hause“ möchten wir den Unternehmen im Kreis Coesfeld und Kreis Borken die Gelegenheit geben, ihre Mitarbeiter in dieser besonderen Zeit im Homeoffice unterstützen.

Das Angebot richtet sich an Kindern zwischen 5 und 8 Jahren. Sie erleben täglich zwei Stunden pädagogisch angeleitete, aktive „Kinderzeit“ in kleinen virtuellen Gruppen und die Eltern haben so etwas mehr Zeit, um in Ruhe arbeiten zu können. Zum Start des Angebots bieten wir eine kostenfreie und unverbindliche Testwoche vom 25. bis 29. Mai 2020 an. Für Betriebe aus dem Kreis Coesfeld stehen in dieser Testwoche sieben Plätze für kleine Forscher zur Verfügung, die wir nach dem Datum der Anmeldung der Kinder vergeben.

Bei einer guten Nachfrage und überwiegend positiven Rückmeldungen werden wir die virtuelle Kinderbetreuung ab Juni weiter anbieten. Weitere Informationen zu Ausgestaltung, Kosten und Anmeldung folgen dann nach dem erfolgreichen Testlauf.

Das Anmeldeformular zum Herunterladen gibt es hier. Das ausgefüllte Formular bitte per E-Mail senden an: droste@wfg-borken.de

 

Glasfaseranbindung ist für alle Schulen im Kreis Coesfeld gesichert

Entweder ist der Glasfaseranschluss an den 82 Schulstandorten im Kreis Coesfeld bereits vorhanden oder er wird es nach Abschluss der Projekte bis voraussichtlich Ende 2021 sein. Diesen Erfolg kann der Kreis Coesfeld jetzt vermelden, denn auch die letzten Schulen im Kreisgebiet ohne Glasfaseranschluss haben einen Vertrag mit einem Netzbetreiber unterschrieben oder halten den entsprechenden Förderbescheid in der Hand.

„Die 100-Prozent-Marke für schnelles Internet ist in Sichtweite“, sagt Jochen Wilms, Gigabitkoordinator des Kreises Coesfeld. „Gemeinsam mit den acht im Kreis tätigen Glasfasernetzbetreibern sowie den Stadtwerken in Coesfeld und Dülmen haben wir allen Schulträgern individuell passende Lösungen anbieten können – von der Mitnutzung bestehender Leerrohre über die Mitverlegung durch parallel stattfindende Tiefbauarbeiten bis hin zum generellen Glasfaserausbau im gesamten Ort.“

Ergänzend hat der Netzbetreiber Omnion angekündigt, bis zum Schuljahresende die Bandbreiten für die Schulanschlüsse zu erweitern, damit die Schülerinnen und Schüler bei den Zugriffen von zu Hause aus ohne Einschränkungen auf die digitalen Lerninhalte zugreifen können.

Angebote zur Familienfreundlichkeit machen den Unterschied

Unternehmen, die sich stark in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie engagieren, haben im Vergleich zu Arbeitgebenden, die es nicht tun, eine um 60 Prozent geringere Fehlzeitenquote, knapp 50 Prozent weniger Krankmeldungen, 20 Prozent weniger Eigenkündigungen und eine um 17 Prozent schnellere Besetzung offener Stellen. „Spätestens dieses Wissen macht deutlich: Die Bedeutung der Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind für ein Unternehmen nicht zu unterschätzen“, erklärte Dr. Jürgen Grüner, Geschäftsführer der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH, am Montagabend beim wfc-InnovationsImpuls „Alles im Einklang?! Wege zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie“.

Angebote müssen passgenau und flexibel sein

In Kooperation mit dem Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik (FFP) hatte die wfc im neuen Tagungsgebäude der Werkstätten Karthaus in Dülmen aktuelle Zahlen, wissenschaftliche Hintergründe, Beispiele aus der Praxis sowie die konkreten Angebote der wfc, des FFP und des Kompetenzzentrums Frau und Beruf Münsterland zum Thema vorgestellt. Denn: „Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bringen nur etwas, wenn sie passgenau und flexibel sind – und die Mitarbeitenden regelmäßig gefragt werden, ob die aktuellen Angebote noch ihrem Bedarf entsprechen oder verändert werden müssen“, erklärte Henning Stroers vom Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik in Münster.

 

Viele Unternehmen haben das bereits erkannt, und doch scheint sich noch einiges bewegen zu müssen. „Laut einer Umfrage des Bundesfamilienministeriums von 2019 schätzen 44 Prozent der Arbeitgebenden die Unternehmenskultur in Deutschland als sehr familienfreundlich ein, aber nur 24 Prozent der Beschäftigten“, zitierte Corinna Schein vom Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik. „Diese Zahlen zeigen auch ein Problem, das wir immer wieder in Unternehmen beobachten: Es gibt große Defizite bei der Kommunikation der Angebote – sowohl innerhalb des Unternehmens als auch nach außen.“

Praxisbeispiel: Christophorus Trägergesellschaft

Ideen zur Lösung des Problems aus der Praxis stellte Angele Daalmann, Leiterin Strategisches Personalmanagement der Christophorus Trägergesellschaft, vor. Die Gesellschaft hat ihre Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Pflege vor kurzem unter dem Dach „Beruf und Leben“ zusammengefasst. Dazu gehören neben Angeboten für Familien viele weitere Angebote wie zum Beispiel unterschiedliche Arbeitszeitmodelle, Jahresgespräche mit den Mitarbeitern, Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge oder das betriebliche Gesundheitsmanagement. „So können wir deutlich machen, dass wir für viele Mitarbeiter etwas bieten und nicht begrenzt sind auf jene, die sich um Kinder kümmern oder Angehörige pflegen“, sagte Daalmann.

Kommuniziert wird das Angebot unter anderem über die neue Christophorus-App CApp. „Über 1200 unserer Mitarbeiter nutzen die CApp mittlerweile. Neben vielen Neuigkeiten gibt es Speisepläne, das Mitarbeiterverzeichnis und auch die Möglichkeit, Kommentare zu hinterlassen oder Fragen zu stellen“, erklärt Daalmann. Vielfach genutzt werde zudem die geschützte Gruppenchat-Funktion für Ab-sprachen innerhalb der Teams sowie eine Rubrik zur freien Nutzung, das digitale Schwarze Brett.

Praxisbeispiel: Unternehmensgruppe Pietsch

Dass gute Ideen zur Familienfreundlichkeit nicht immer neu erfunden werden müssen, zeigte Rendel Pietsch von der Unternehmensgruppe Pietsch mit Sitz in Ahaus. Viele Angebote im Unternehmen wie etwa zur Flexibilisierung der Arbeitszeit, Frauen in Führungspositionen oder der Unterstützung von Handwerksbetrieben bei der Beschäftigung von Geflüchteten sind aus einem Tandem-Projekt mit der ERGO Group unter wissenschaftlicher Begleitung durch das FFP entstanden. Weitere sollen folgen.

Unternehmen aus dem Kreis Coesfeld, die ebenfalls Interesse haben, im Tandem mit einem anderen Unternehmen und mit Unterstützung des FFP an Angeboten zur Familienfreundlichkeit zu arbeiten, können sich noch bis Ende März für die Neuauflage des Angebots bewerben. Infos unter www.ffp.de

Präsentationen zum Download

Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik – Corinna Schein

Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik – Henning Stroers

Christophorus Kliniken – Angele Daalmann

Aus Kutschenbauern sind keine Autohersteller entstanden

Warum die Zusammenarbeit mit Startups für Mittelständler so wichtig ist.

NORDKIRCHEN/ KREIS COESFELD. „Es kommt darauf an, das Beste aus etablierten Unternehmen und digitalen Startups zusammenzubringen, denn das macht beide Seiten stärker.“ Als Referent Clemens Wernsmann dieses Fazit zieht, sind die rund 40 Teilnehmer des wfc-Workshops „Trends zur Neuausrichtung von Geschäftsprozessen“ schon ein Stück zusammengerückt. Reihum hatten die Mittelständler am Dienstagabend auf dem Digitalcampus in Nordkirchen zunächst erklärt und auf große Papierbögen geschrieben, wo der Handlungsbedarf bei der Digitalisierung von Prozessen in ihren Unternehmen besteht. Mit Klebepunkten setzten die Startup-Unternehmer ihre Lösungsansätze daneben. Damit hatte Clemens Wernsmann, Unternehmensberater und Hochschuldozent am Institut für Prozessmanagement und Digitale Transformation (IPD) der FH Münster, eine seiner Empfehlungen direkt vor Ort umgesetzt: die digitale Transformation bitte nicht immer nur von der technischen Seite zu betrachten, sondern auch auf die Menschen einzugehen, die die Digitalisierung vorantreiben.

Was zeichnet die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer aus, die den Etablierten helfen können, Geschäftsprozesse neu auszurichten? Auf diese Frage hatte Wernsmann viele Antworten parat: Demnach denken die „Jungen Wilden“ nicht in Grenzen, sind immer im Lösungsmodus, pflegen eine positive Fehlerkultur, arbeiten in Eigenverantwortung statt in Hierarchien und streben nach Schnelligkeit, statt nach Perfektion. „Das alles ist eine Kulturveränderung“, betonte Wernsmann. Die aktuelle Startup-Generation erfülle alle Voraussetzungen, um sogenannte agile Methoden anzuwenden, erklärte der Referent. Das bedeute, Ideen und Produkte in schlanken und ressourcenschonenden Prozessen so schnell wie möglich zu entwickeln und an den Markt zu bringen. „Minimalversion bauen, Feedback und Daten sammeln, Erfolg messen und daraus lernen“, erklärte Wernsmann. Ein weiteres wichtiges Merkmal der aktuellen Gründergeneration: Sie schöpfe die Möglichkeiten der digitalen Welt konsequent aus, die hinter Stichworten wie Vorrausschauende Dienste, Sensorik zur Steuerung und Überwachung, Robotics, Cloud Services, Datenanalyse aus Social Media, Lokalisierungstechnologie, Augmented Reality und Machine-to-Machine-Kommunikation stecken.

Die Workshopteilnehmer brachten auf den Punkt, wo sie Digitalisierungsansätze sehen. Foto: wfc.

Quer durch alle Bereiche gelte: „Mit dem Einsatz neuer digitaler Methoden und Technologien kann ein Unternehmen seine Geschäftsprozesse anpassungsfähiger, individualisierter sowie kundenkonzentrierter gestalten und somit an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen“, sagte Wernsmann. Frischen Wind hole sich ins Haus, wer mit einem digitalen Startup zusammenarbeite, um diese Ziele zu erreichen – beispielsweise in einem Kooperationsprojekt, einem Joint Venture, im Rahmen einer Unternehmens-Ausgründung oder in einem Accelerator (Beschleuniger), wie es der Digitalcampus in Nordkirchen ist. Denn, so Wernsmann: „Es haben nicht diejenigen Autos entwickelt, die zuvor noch Kutschen gebaut haben.“

Weitere Informationen:

Der Workshop ist durch das DWNRW-Projekt start.connect gefördert worden. Ziel des Projekts ist es, digitale Startups und ihre Lösungsideen zu identifizieren und die Angebote transparent zu machen, um dadurch den etablierten Unternehmen Problemlösungen zu eröffnen. start.connect ist ein Gemeinschaftsprojekt des IPD an der FH Münster sowie der Wirtschaftsförderungen der Kreise Steinfurt und Coesfeld. Es wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert und läuft zwei Jahre.