Autor: Sabrina Becker

InnovationsIMPULS zeigt die Möglichkeiten für Künstliche Intelligenz

Was bringt Künstliche Intelligenz (KI) dem Mittelstand? Der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH jedenfalls hat das Trend-Thema ein starkes Echo beschert: Mehr als 70 Teilnehmer waren am Donnerstag (3. Mai) der Einladung zum wfc-InnovationsIMPULS  im Anschluss an die Technik Expo im Pictorius-Berufskolleg in Coesfeld gefolgt und der Frage nach dem Nutzwert der KI auf den Grund gegangen. Den Auftakt gab wfc-Geschäftsführer Dr. Jürgen Grüner: Er spüre Vorbehalte gegenüber dem Einsatz Künstlicher Intelligenz, berichtete er. Ursache sei, dass noch großer Informationsbedarf bestehe, fügte er hinzu. Dann übergab er das Wort an Prof. Dr. Michael Bücker von der FH Münster, der in den Bereichen Data Science, Mathematik und Wirtschaftsinformatik lehrt und forscht. Bücker betonte sofort: „KI wird in allen Bereichen der Wirtschaft extrem wichtig.“

Computer lernt anhand von Beispielen selbst

Der Wissenschaftler legte anhand des KI-Bereiches „Machine Learning“ dar, was Künstliche Intelligenz ausmacht: lernende Algorithmen. „Einem normalen Computerprogramm muss man erklären, was es tun soll, ein Machine-Learning-Programm dagegen lernt anhand von Beispielen selbst und erstellt dann Regeln“, erklärte Bücker. „Diese Regeln lassen sich nutzen, um Entscheidungsprozesse zu automatisieren.“ Die vier Top-Themen in Unternehmen sind demnach: die Feineinstellung von Prozessen zur Optimierung von Ertrag und Qualität (Yield Optimization), die Personalisierung von Kundeninteraktionen unter Berücksichtigung ihrer individuellen Bedürfnisse, die Preisbildung in Echtzeit, die unter anderem auf Kundenpräferenzen basiert (Dynamic Pricing) sowie die Vorhersage von Maschinenstörungen, um Ausfälle zu vermeiden und Kosten zu senken (Predictive Maintenance).

Klar umriss Bücker die Ressourcen, die für angewandte KI erforderlich sind: Algorithmen, IT-Infrastruktur, Software, Daten und Expertise. Experten jedoch seien schwer zu finden: „Die größte Hürde bei der Umsetzung von KI ist der Fachkräftemangel“, berichtete Bücker. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass KI die Arbeitswelt stark verändern werde. „Es ist aber nicht alles schlecht, nur weil Tätigkeiten verschwinden, denn es werden neue hinzukommen“, betonte Bücker. „Es gibt auch Tätigkeiten, die Mensch und Maschine gemeinsam machen können, um sich gegenseitig zu unterstützen.“ Sein Fazit: „Nicht zu pessimistisch sein, und die Möglichkeiten nutzen, die KI uns bringt.“

Analyse des Kundenverhaltens birgt viel Potential

Genau an diesem Punkt setzt Armin Hagemeier an, der wfc-Mitarbeiter für das Projekt start.connect ist zugleich Gründer und Geschäftsführer der Hadoco GmbH. Das in Münster ansässige Start-Up entwickelt KI-gestützte Lösungen, die im Kundenmanagement eingesetzt werden können. Wenn Unternehmen das Transaktionsverhalten ihrer Kunden systematisch dokumentieren und analysieren, eröffnen sich laut Hagemeier eine Menge Perspektiven. Weil es aber ab einer gewissen Größenordnung nahezu unmöglich sei, alle Kunden und Produkte zu kennen, könne der Einsatz der Künstlichen Intelligenz im Vertriebsbereich eine große Hilfe sein.

Unterstützung für den Einsatz von KI bieten derzeit zahlreiche Förderprogramme des Landes und des Bundes, darunter der Innovations- und Digitalisierungsassistent NRW“, der Digitalisierungsgutschein NRW und go-digital. Die wfc berät interessierte Unternehmen zum Thema. Kontakt: Christian Holterhues, Telefon 02594/7824025, Mail christian.holterhues@wfc-kreis-coesfeld.de.

Jetzt bewerben zum Innovationspreis Münsterland

Höher. Weiter. Denken. Unter diesem Titel können sich Unternehmen und Hochschulen ab heute bis zum 30. Juni wieder für den Innovationspreis Münsterland bewerben. Der Münsterland e.V. vergibt den Preis alle zwei Jahre gemeinsam mit seinen Sponsoren, den Sparkassen im Münsterland, der Westfälischen Provinzial Versicherung AG und innogy SE, in fünf Kategorien: „Wirtschaft“, „Wissenschaft trifft Wirtschaft“, „Start-Up“, „digitale Geschäftsmodelle“ sowie „klein und pfiffig“. Die Gewinner erhalten jeweils 4000 Euro Preisgeld sowie einen Image-/Produktfilm.

Großes Potential an Kreativität und Veränderungswillen in der Region

„Die Sparkassen des Münsterlandes identifizieren sich mit dieser Region und wollen, dass hier vor Ort etwas wächst. Dafür machen sie sich stark, sei es im Rahmen einer Existenzgründung, der ständigen Begleitung von Unternehmen als Finanzpartner oder beim Innovationspreis. Letzterer belegt mit beeindruckenden Beispielen, wie leistungsfähig der hiesige Mittelstand ist und wie viel Innovationsgeist im Münsterland steckt“, sagt Markus Schabel, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Münsterland Ost, stellvertretend für die Sparkassen im Münsterland. „Für uns als Regionalversicherer ist es selbstverständlich, dass wir uns bereits seit vielen Jahren für diese Auszeichnung engagieren. In den kreativen Ideen und Projekten stecken großartige Veränderungen und neue Denkweisen mit unglaublich viel Potenzial, die die Zukunft unserer Region maßgeblich verbessern werden“, betont Dr. Wolfgang Breuer, Vorstandsvorsitzender der Westfälischen Provinzial Versicherung.

„Die Digitalisierung ist heute Voraussetzung für funktionierende Prozesse – bei uns wie auch in den meisten Unternehmen im Münsterland“, erörtert Rolf Berlemann, Prokurist der innogy SE. „Diese Unternehmen sind jetzt gefragt, ihre digitalen Geschäftsmodelle beim Innovationspreis Münsterland einzureichen und zu signalisieren, dass die Region für die Zukunft gut aufgestellt ist.“
Bewerbungsfrist für den Innovationspreis Münsterland ist am 30. Juni. Die Preisverleihung findet Anfang Dezember bei der pool group in Emsdetten statt. Die Preisträger stehen stellvertretend für alle Unternehmen, mit denen sich das Münsterland über die Grenzen der Region hinaus als Standort intelligenter Technologien und moderner Produkte profiliert. Eine sechsköpfige Jury mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft entscheidet darüber, wer den Innovationspreis Münsterland in diesem Jahr erhält.

Kategorie „Klein und pfiffig“ bietet viele Chancen

Klaus Ehling, Vorstand des Münsterland e.V., unterstreicht: „Das Münsterland ist eine Region des Mittelstands. Hier werden viele gute Ideen schnell entwickelt und in ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Verfahren übersetzt. Gerade die Kategorie ‚klein und pfiffig‘ hat sich daher etabliert und bietet auch in diesem Jahr eine gute Gelegenheit für die Betriebe der Region, sich beim Innovationspreis zu bewerben.“ Die Auszeichnung wird bereits seit 1993 vergeben.

Bewerbung und weitere Informationen: Christian Holterhues, wfc Kreis Coesfeld, Telefon 02594 – 7824026, christian.holterhues@wfc-kreis-coesfeld.de

www.innovationspreis-muensterland.de

 

DIE JURY

Dr. sc. nat. Dr. h. c. mult. Johannes Georg Bednorz
IBM Research Zürich
Nobelpreisträger für Physik 1987

Dr. Fritz Jaeckel
Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen

Prof. Dr. Bernd Kriegesmann
Präsident der Westfälischen Hochschule

Prof. Dr. Ute von Lojewski
Präsidentin der Fachhochschule Münster

Prof. Dr. Monika Stoll
Prorektorin der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

Hans Hund
Präsident der Handwerkskammer Münster

wfc-Aufsichtsratssitzung: Digitalisierung und Wohnungsmarkt im Fokus

Der Ausbau der digitalen Infrastruktur im Kreis Coesfeld ist auf einem guten Weg. Jetzt stehen die Anwendungsmöglichkeiten der Digitalisierung für die Bürger und Unternehmen in der Region im Fokus. Diese wichtige Weiche für die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandorts stellte der Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH (wfc) bei seiner Frühjahrssitzung bei der metrica GmbH & Co. KG in Senden-Bösensell.

Digitalisierungsstrategie für wfc und Kreis

„Unser Ziel ist es, die Digitalisierungsprozesse der heimischen Wirtschaft möglichst passgenau zu unterstützen. Deshalb haben wir uns intensiv mit der Digitalisierungsstrategie für die Wirtschaftsförderung befasst und wollen die dabei gewonnenen Erkenntnisse gerne in die Entwicklung einer Gesamtstrategie für die Digitalisierung im Kreis Coesfeld einbringen“, fasst der Aufsichtsratsvorsitzende, Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, die Ergebnisse der Diskussion zusammen. Damit wäre der Kreis Coesfeld ein Vorreiter unter den Kreisen im Land, denn bisher widmen sich vor allem die Großstädte den Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet, um die Lebensverhältnisse zu verbessern.

Das zweite wichtige Zukunftsthema ist die Lage auf den Wohnungsmärkten im Kreis. Aus-reichender, geeigneter und bezahlbarer Wohnraum muss nicht nur für die Menschen, die bereits heute im Kreis Coesfeld leben, verfügbar sein, sondern vor allem auch für diejenigen, die als dringend benötigte Fachkräfte die heimische Wirtschaft unterstützen sollen. In allen Kommunen ist zu beobachten, dass die Nachfrage nach Wohnraum das Angebot übersteigt.

Studie ermittelt Bedarf an Wohnraum

„Wir wollen genauer wissen, wie der Bedarf in den jeweiligen Städten und Gemeinden jetzt ist und sich in den kommenden Jahren darstellen wird“, erklärt Heinrich-Georg Krumme, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westmünsterland und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der wfc. Mit der Wohnbau-Unternehmensgruppe, den Kreisen und weiteren Akteuren aus der Region habe sich die Sparkasse daher zur „Wohnraumoffensive Münsterland“ zusammengeschlossen und das renommierte Pestel-Institut mit einer Untersuchung beauftragt. Die Ergebnisse werden am 13. Mai 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt. „Damit werden wir über eine qualifizierte Datengrundlage verfügen, mit der wir den Blick der Politik noch deutlich stärker auf unsere Region richten wollen“, so Heinrich-Georg Krumme. Auf dieser Grundlage, so der Beschluss des Aufsichtsrates, wird die wfc zusammen mit den Partnern konkrete Maßnahmen zur zielgenauen Weiterentwicklung der Wohnungsmärkte entwerfen.

Vor dem Start der Aufsichtsratssitzung hatte metrica-Geschäftsführer Kai Dittmar auf die aktuellen Herausforderungen des Unternehmens mit seiner 300-jährigen Tradition geblickt, das sich international einen Namen als Inneneinrichter von Luxus-Yachten und Luxus-Residenzen gemacht hat. Höchstes Qualitätsniveau ist die Richtschnur für über 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten in Senden-Bösensell und Rosendahl-Holtwick.

Unternehmensbesuch von Landrat und wfc-Geschäftsführer bei der Kleffmann Group in Lüdinghausen

Klassische, unabhängige Marktforschung im Agrarsektor weltweit ist seit mehr als 25 Jahren das Geschäft der Kleffmann Group in Lüdinghausen. Seit Herbst 2017 gehört noch ein zwei-ter, komplett digitaler Unternehmenszweig dazu: My Data Plant, ein Smart-Farming-Angebot zur effektiveren Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Nutzflächen. Über diese Angebote informierten sich jetzt Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr und wfc-Geschäftsführer Dr. Jürgen Grüner beim siebtgrößten Marktforschungsinstitut in Deutschland.

Effektive Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Nutzflächen

Die Software von My Data Plant nutzt Satellitenbilder, um die Biomasse der Pflanze und damit ihren Gesundheitsgrad zu bewerten. Die Bilder zeigen auch, wo der Boden zu nass oder zu trocken ist oder sich Schädlinge ausgebreitet haben könnten. All diese Informationen kann der Landwirt über einen Speicherstick an seine Landmaschine weitergeben, die entsprechend deutlich effektiver sät, düngt oder Pflanzenschutz ausbringt. Um diesen komplexen Service bieten und auf die ständig neuen Anforderungen reagieren zu können, welche diese digitale Dienstleistung mit sich bringt, beschäftigt Kleffmann unter anderem Geowissenschaftler und -informatiker.

„Im Kreis Coesfeld sind das nicht gerade gängige Berufe“, sagte Burkhard Kleffmann, CEO der Kleffmann Group. Personal zu gewinnen und dauerhaft zu halten, sei daher eine große Herausforderung für das Unternehmen. „Wir haben in den vergangenen Jahren viel unternommen, um die Attraktivität Lüdinghausens und des Kreises Coesfeld zu steigern, aber natürlich gibt es immer noch etwas Luft nach oben“, sagte Dr. Christian Schulze Pellengahr.

wfc unterstützt Unternehmen mit neuen Angeboten

Weitere Unterstützungsangebote von Kreis und wfc sind etwa die Entwicklung intelligenter Modelle zur Pendlermobilität, Infrastrukturen zur besseren Nutzung des Kreativitätspotentials der Region und das Angebot onboarding@muensterland zur besseren Wahrnehmung der Attraktivität des Kreises Coesfeld und des Münsterlandes insgesamt. „Alle Projekte stehen noch am Anfang. Deshalb suchen wir Betriebe wie die Kleffmann Group, die die Ideen mit uns ausprobieren wollen, um sie passgenau zu entwickeln“, sagte Dr. Jürgen Grüner.

Innovation sehen, hören, erleben, anfassen: Enabling Innovation Festival gibt viele Impulse

Roboter, Drohnen, E-Scooter, Aha-Erlebnisse und viele Impulse und Ideen für die eigene Arbeit bekamen gestern rund 250 Innovationsinteressierte beim Enabling Innovation Festival im Skaters Palace in Münster. Die Teilnehmer konnten sich vernetzen und alles rund um das Thema Innovation sehen, hören, erleben, anfassen.

„Wir haben Unternehmer, Gründer und alle, die sich mit dem Thema Innovation beschäftigen zusammengebracht, weil Innovationen wichtig für den Unternehmenserfolg sind und die Zukunft der Region sichern“, betonte Klaus Ehling, Vorstand des Münsterland e.V., bei der Veranstaltung. Das Förderprojekt „Enabling Innovation Münsterland“ beim Münsterland e.V., bei dem diw efc Partner ist, die Regionalagentur Münsterland und der Digital Hub münsterLAND hatten sich zusammengetan, um gemeinsam mit dem Festival die Region in Sachen Innovation zu begeistern und den Spaß an Neuem zu vermitteln. Zahlreiche Keynotes, Impulse und Workshops boten Informationen und einen Mehrwert für die eigene Arbeit.

„Digitalisierung ist eine kulturelle Revolution“

Unter anderem gab Friedrich Große Dunker von Dark Horse Innovation aus Berlin einen wichtigen Impuls. Die Agentur hat bereits zahlreichen Kunden mit Innovationsprojekten dazu verholfen, die Chancen der Digitalen Revolution zu erkennen und davon zu profitieren. Auf dem Festival betonte er unter dem Titel „Von Tankern & Schnellbooten: Innovation im digitalen Zeitalter“, wie wichtig es sei, Digitalisierung als eine kulturelle Revolution zu begreifen und nicht nur als eine technische. Jeder gestalte die digitale Welt aktiv mit.

Darüber hinaus tauschten sich regionale Unternehmer und Unternehmerinnen auf der Bühne über ihre persönlichen Innovationsthemen aus. Auf der Nebenbühne und in den Workshops gaben Unternehmer, Hochschulen und weitere Partner aus dem Münsterland Input zu Themen wie „Zukunftsorientierte und disruptive Geschäftsmodelle“, „Design Thinking“, „Kreative Innovationsförderung“ und „Digitale Arbeitswelt“. Vertreten waren unter anderem das Verrocchio Institute, die FH Münster, WWU Münster, EUCON oder elemente designagentur. Begleitend gab es Innovationen zum Anfassen und Schmecken. 14 Aussteller zeigten dies mit Exponaten und Demonstrationen.

Förderphase abgeschlossen, Fortsetzung startet

Mit dem Festival feierten die Projektpartner des regionalen Verbundprojekts „Enabling Innovation Münsterland“, darunter die wfc, den Abschluss der Förderphase und zeigten auf, was durch ihre Initiative entstanden ist. Über drei Jahre hatte das Projekt Unternehmer, Wissenschaftler und Wirtschaftsförderer in der Region zusammengebracht, Ansprechpartner vermittelt, Megatrends identifiziert und mit Fachveranstaltungen, Workshops und neuen Innovations-Tools qualifiziert.

„Wir haben in den vergangenen drei Jahren vor allem daran gearbeitet, gemeinsam größere Innovationsvorhaben im Münsterland anzugehen. Dazu haben wir die besonderen regionalen Innovationskompetenzen identifiziert und diese mit Veranstaltungen und Workshops unterstützt“, erläuterte Bernd Büdding, Projektleiter beim Münsterland e.V. „Damit der Fortschritt auch nachhaltig bleibt, werden wir voraussichtlich nach dem Sommer ein weiteres Projekt mit unseren neun Projektpartnern starten, in dem es darum gehen soll, Unternehmen noch stärker in die regionalen Entscheidungsprozesse einzubinden. Insbesondere wenn es darum geht, Innovations-Infrastrukturen im Münsterland zu schaffen. Das können große Projekte sein, neue Studiengänge oder der Aufbau von Forschungs- und Entwicklungskapazitäten.“

Julia Roesler, Leiterin der Regionalagentur Münsterland, ergänzte: „Innovationsfähigkeit und starke Unternehmen machen eine Region erst interessant für Fachkräfte und Investoren. Nur wer interessante Arbeitsplätze und einen starken Standort bietet, kann sich im Wettbewerb der Regionen behaupten.“

Gefördert werden das Projekt und das Innovationsfestival vom Wirtschaftsministerium des Landes NRW und über den Europäischen Fonds für Regionalentwicklung und vom Arbeitsministerium des Landes NRW. Das Festival ist die Umsetzung einer regionalen Idee aus dem Dialogprozess 4.0 des Arbeitsministeriums NRW.

Das Projekt Enabling Innovation wird vom Münsterland e.V. koordiniert. Die Projektpartner sind die Technologieförderung Münster GmbH, die TAFH Münster GmbH, die Westfälische Hochschule, die Westfälische Wilhelms-Universität und die Kreiswirtschaftsförderungen der Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf.
www.enabling-innovation.de

Erstes Hub:Satellit Digital Cafe am d.velop Campus in Gescher war ein voller Erfolg

Über 50 Teilnehmer trafen sich am 10. April zum ersten Hub:Satellit Digital Café am d.velop campus in Gescher. Es wurde über digitale Themen und LoI-Lösungen von ‚Datacake‘ bei echtem Kuchen und analogem Kaffee referiert und diskutiert. Neue Impulse und der Austausch mit Experten und Gleichgesinnten standen dabei im Mittelpunkt.

Inken Steinhauser (WFG), Andreas Brill (AIW Unternehmensverband), Christian Holterhues (wfc) und Frank Schnittker (d.velop campus) haben ein gemeinsames Ziel: „ Mit dem Digital Café wollen wir interessierten Unternehmen in einer lockeren Atmosphäre die Möglichkeit geben, sich zu informieren, auszutauschen und neue Impulse im weiten Feld der Digitalisierung zu bekommen.“ Ähnliche Interessen und Erwartungen äußerten auch die Teilnehmer/innen in einer kurzen Vorstellungsrunde: Über Themen wie neue Technologien, IT-Sicherheit, Cloud, Prozessdigitalisierung, Vernetzung von Start-ups und Unternehmen sowie Organisationsentwicklung im Digitalen Wandel sollte weiterhin noch viel diskutiert werden.

Den ersten Impuls im Rahmen der Veranstaltungsreihe setzte das Start-up Datacake aus Vreden. Unter dem Motto „CATCH THE CAKE! Schnappen Sie sich auch ein Stück vom Datenkuchen!“ stellte der Geschäftsführer und Co-Gründer von Datacake, Simon Kemper, die Internet of Things (IoT)-Lösungen seines Start-ups vor. „Bei Datacake sehen wir es als unsere Mission, Prozessdaten in Unternehmen sicht- und greifbar zu machen“, so Kemper. Hierbei bietet das Start-up drei Schlüsselkomponenten für die Umsetzung von IoT-Lösungen an: Hardware, Sensoren und Cloud.
„In der industriellen Welt kommt man manchmal mit einfachen Lösungen wahnsinnig weiter“, erklärte der Unternehmer. So würden Industrieunternehmen große Effizienzgewinne erzielen, wenn Informationen über den Zustand ihrer Anlagen mithilfe von Sensoren in Echtzeit übermittelt werden. Dies hilft beispielsweise den Service-Flotten überflüssige Fahrten zu Kunden zu vermeiden, wenn Daten über den Zustand der Anlagen jederzeit über die Cloud zugänglich sind.

Das Digital Café findet jeden 2. Mittwoch im Monat von 16 bis 18 Uhr am Hub:Satellit auf dem d.velop Campus statt. Der nächste Termin ist am 8. Mai mit einem Erfahrungsbericht von Prof. Dr. Carsten Feldmann (FH Münster) zum Thema „Silicon Valley: Was Start-ups und etablierte Unternehmen von der ‚Innovationsmaschine‘ lernen können“.

 

Das Hub:Satellit Digital Café
Das Hub:Satellit Digital Café am d.velop campus in Gescher ist eine Veranstaltungsreihe der WFG, wfc und AIW Unternehmensverband, die informiert, anregt und neue Impulse geben soll. In ungezwungener Atmosphäre ist dabei Raum für den Austausch mit Experten und Gleichgesinnten. Jeden 2. Mittwoch im Monat, von 16:00 – 18:00 Uhr, werden Interessierte aus kleinen und mittleren Unternehmen eingeladen, um sich im weiten Feld der Digitalisierung zu orientieren, auszutauschen und Anregungen zu finden, wie auch ihr Unternehmen vom digitalen Wandel profitieren kann. Fachthemen zur Digitalisierung genauso wie Beispiele aus der Praxis oder neue Anwendungen, die für das eigene Geschäftsmodell genutzt werden können, werden jeden Monat anschaulich vermittelt. Zudem wird ausreichend Zeit zum Netzwerken sein.

Wer gründet, sollte das lieben, was er plant

11. Chancenforum des Netzwerks „gwc.Gründung und Wachstum im Kreis Coesfeld“ bei Ernsting’s Family bot viele Tipps für Gründer

 

Wer am Donnerstagabend zwischen den Gebäudeensembles der Firmen-zentrale von Ernsting’s Family in Lette seinen Weg zum 11. gwc.chancenforum im Service-Center des Textilunternehmens ging, der dachte nicht unbedingt daran, dass Firmengründer Kurt Ernsting 1968 auch mal klein angefangen hat. „Die richtige Idee zur richtigen Zeit, die die richtigen Leute unterstützen. Und etwas Glück. So kann aus einer Gründung ein großes Unternehmen werden – wie Ernsting’s Family“, sagte wfc-Geschäftsführer Dr. Jürgen Grüner in seiner Begrüßung. Doch auch wenn das Letter Textilunternehmen schon viele, viele Schritte weiter ist, gibt es beim Gastgeber des 11.gwc.chancenforums dennoch zahlreiche Arbeitsabläufe, die auch für Gründer interessant sind.

Mehr als 80 interessierte Unternehmer und angehende Gründerinnen und Gründer waren am Donnerstagabend der Einladung des Netzwerks „gwc.Gründung und Wachstum im Kreis Coesfeld“ gefolgt, um Anregungen für ihre Geschäftsideen zu finden und sich mit anderen Grün-dern auszutauschen. Und auch wenn Ernsting’s Family längst ein etabliertes Unternehmen ist, gibt es dennoch viele Anknüpfungspunkte zu den Gründern. Den Kunden mit einem stimmigen Markenauftritt immer genau dort abzuholen, wo er sich gerade befindet bzw. wo er gerade einkaufen will – und das kanal-übergreifend – ist ein großes Thema. Für das Digital Marketing von Ernsting’s family heißt das, den stationären Handel ebenso wichtig zu nehmen wie die Käufe über die Website oder die App. „Wir arbeiten mit einem 360-Grad-Marketing-Mix aus digitalen und klassischen Formaten“, sagte Stephanie Wölfel, Head of Digital Business bei Ernsting’s family, in ihrem Einstiegsvortrag. „Der konsequenten Aktivierung der stationären Besucherfrequenz über digitale beziehungsweise mobile Kundenansprache kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.“

Darauf arbeitet auch Nadine Seyrek hin. Die Gründerin von bride essentials in Dülmen bietet neben Braut- und Abendgarderobe auf Wunsch ebenso die komplette Planung der Feier an. Sie fragt jeden Kunden, wie er auf sie aufmerksam geworden ist. „Um die Wirksamkeit meiner Kanäle zu überprüfen.“ Dass sie nun selbstständig ist, gehörte übrigens nicht zu ihrer Lebensplanung. „Das konnte ich mir nie vorstellen“, sagt die Gründerin. „Aber irgendwann war ich in meinem alten Job nicht mehr glücklich und merkte, dass ich dort schon viele Themen, die zur Selbstständigkeit gehören, leistete.“

Der Wunsch nach mehr Zufriedenheit im Job war auch der Auslöser für Stefan Nölker aus Nottuln seine Immobilienvermittlung ProVitare zu gründen. Seine Tipps: Überlegt, ob ihr wirklich liebt, was ihr künftig tun wollt – sonst lasst es lieber. Holt euch gerade am Anfang so viel Input wie möglich und zieht dann das Wichtigste für euch heraus. Und freut euch, dass ihr noch nicht wisst, wie schwierig der Weg ist, der vor euch liegt.

Die Antreiber der Digitalisierung

Initiative „einfach machen“ regt mit den Ideen von 26 Unternehmen aus den Kreisen Coesfeld und Borken andere Betriebe an, ihre Chancen ebenfalls zu nutzen

Die Digitalisierung verändert den Lebens- und Arbeitsalltag umfassend und mit einer noch nie dagewesenen Geschwindigkeit. Ansätze zur Umsetzung gibt es viele. 26 solcher guten Beispiele aus den Kreisen Coesfeld und Borken rücken die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld, die WFG für den Kreis Borken, die Regionalagentur Münsterland und die Agentur für Arbeit Coesfeld mit der zweiten Auflage ihrer Initiative „einfach machen – Impulse für innovative Personalarbeit im Westmünsterland“ nun in den Fokus. In der neuen Broschüre und auf der neuen Homepage www.personalarbeit-einfachmachen.de stellen sie die Ideen und Wege der Unternehmen vor. Als Anregung. Als Antreiber. „Viele Unternehmen im Kreis Coesfeld, haben ein hohes Interesse daran, den Anschluss nicht zu verlieren“, sagte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. „Sie sehr sind engagiert und schauen, welche Möglichkeiten es gibt.“

Am Dienstagabend zeichnete Dr. Christian Schulze Pellengahr im Schloss Ahaus gemeinsam mit Dr. Kai Zwicker, Landrat des Kreises Borken, die Unternehmen, die mit gutem Beispiel vorangehen, für ihr Engagement zur Digitalisierung in der Personalarbeit aus.

Das 1A Wundzentrum in Senden ist einer dieser Betriebe. Mit Hilfe einer digitalen Akte und detaillierten Dokumentation der Wunde hat das Unternehmen die Diagnostik professionalisiert, die Patientenversorgung optimiert und viel Zeit bei der Übergabe eingespart. Auch der nächste Schritt ist bereits geplant, wie Geschäftsführer Holger Münster im Talk mit Moderatorin Eva Voß (Radio Kiepenkerl) erklärte: „Mit Hilfe einer telemedizinischen App wollen wir mit unserem Facharzt, der bisher einmal die Woche vor Ort ist, bei Auffälligkeiten im Heilungsverlauf auch kurzfristig innerhalb von fünf bis zehn Minuten Rücksprache halten können – und entsprechend die Wundversorgung anpassen.“

Bei den Betonwerken H. Klostermann GmbH & Co. KG aus Coesfeld ist die Digitalisierung schon seit 20 Jahren ein Thema, „aber wir stecken immer noch mittendrin“, sagte der Geschäftsführende Gesellschafter Florian Klostermann. Größtes Projekt ist aktuell ein B2B-Webshop, der es den Profi-Kunden ermöglicht 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche auf die komplette Produktdatenbank zuzugreifen. „Ein Baustoffhändler kann an einem Samstagmittag dann zum Beispiel direkt nach einem Kundengespräch sehen, welche Artikel mit welchen Lagerbeständen zu seinen individuellen Konditionen verfügbar sind und sich ein An-gebot einholen oder direkt bestellen. Das ist ziemlich einmalig in unserer Branche“, erklärte Klostermann.

Schnelligkeit und der genaue Blick auf die Wünsche der Zielgruppe sind auch bei der STF Gruppe aus Dülmen wichtig. „Wir haben uns beim konkreten Problem der Mitarbeitergewinnung gefragt, wie wir die Bewerbung nutzerfreundlicher machen können – und sind zu dem Schluss gekommen: Wir schaffen sie ab“, sagte Stefan Feldmann, Geschäftsführender Gesellschafter. Das Ergebnis ist das Tool FastTrack, das eine Bewerbung mit einem Social-Media-Profil seiner Wahl ermöglicht. Was ursprünglich nur für den Eigenbedarf entwickelt wurde, vermarktet der Dienstleister im Ingenieurbereich nun aufgrund der Nachfrage auch an andere.

Eine Sache, ohne die es nicht nur diese drei Beispiele, sondern alle vorgestellten 26 Ideen und Ansätze nicht gegeben hätte, betonte Prof. Ralf Ziegenbein, Vorstand des Instituts für Prozessmanagement und digitale Transformation der FH Münster, in seiner Keynote zum Auf-takt der Veranstaltung: Kreativität. „In Zukunft werden Routinearbeiten keine Rolle mehr spielen. Die Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter deshalb befähigen andere, kreative Aufgaben zu erledigen“, sagte Ziegenbein. „Wer Erfolg haben möchte, darf nicht in Produkten denken, sondern in Prozessen denken – aus der Sicht des Kunden.“

Diese 14 Unternehmen aus dem Kreis Coesfeld und ihre Wege zur Digitalisierung in der Personalarbeit stellt die Initiative einfach machen auf ihrer Homepage und in der Broschüre vor:
VEDDER GmbH (Lüdinghausen), H. Klostermann GmbH & Co. KG (Coesfeld), 1A Wundzent-rum GmbH (Senden), STF Gruppe (Dülmen), Kirchhoff GmbH & Co. KG (Senden), LetterServiceAgentur, Kleffmann Group (Lüdinghausen), VR-Bank Westmünsterland (Coesfeld), LVM-Versicherungsagentur Falke GmbH (Senden), Sparkasse Westmünsterland (Dülmen), PuG Pflege- und Gesundheitsteam GmbH (Nordkirchen), Westfleisch SCE mbH/ Team Y (Coes    feld), Kaminwelt Neuer (Lüdinghausen), Gaststätte Zur Mühle (Lüdinghausen).

www.personalarbeit-einfachmachen.de

Mit Offenheit zur erfolgreichen Kooperation

Workshop beleuchtet den „Clash of Cultures“ zwischen  Startups und Mittelstand

„Chaotisch“ und „unzuverlässig“ auf der einen, „Tempobremse“ und „schwerfällig“ auf der anderen Seite: Vorurteile zwischen Startups und mittelständischen Unternehmen gibt es viele. Dass es tatsächlich nicht zum „Clash of Cultures“ kommen muss, zeigte nun ein Workshop am vergangenen Mittwoch (27. März 2019). Rund 50 Teilnehmer waren der Einladung des Projektes „start.connect“ in den Hub:Satelliten in Gescher gefolgt, um mehr über die Möglichkeit der Ko-operationsbildung zu erfahren und mit dem Ziel der digitalen Transformation dadurch zu begegnen.

„Von einer Kooperation können beide Seiten profitieren“, zeigte sich Vincent Delke in seinem Eingangsvortrag überzeugt. Der Doktorand von der FH Münster zeigte anhand einer von ihm durchgeführten Studie, wie Unternehmen passende Startups aufspüren können. Und wie sich Kooperationen zwischen etablierten Unternehmen und Startups erfolgreich gestalten lassen. Trotz verschiedener Reibungspunkte gebe es durchaus Gemeinsamkeiten. Seine zentrale Botschaft lautete daher: „Startups können Innovationsbeschleuniger für Mittelständler sein, sie können bestehende Geschäftsmodelle hinterfragen und verändern.“ Dazu müsse es auf Seiten der Unternehmen aber einen Willen zur Veränderung geben. „Offenheit gegenüber neuen Impulsen von außen ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Kooperation. Dann profitieren beide Seiten von der Kooperation.“

Mareille Willmann bestätigte dies. Die Solo-Gründerin und Geschäftsführerin der Mühlenfeld GmbH hat sich mit der Entwicklung von regionalen Delikatessprodukten aus Zwiebeln 2015 selbstständig gemacht. Auf ihrem Weg hat Sie schon Erfahrungen mit potentiellen Kooperationspartnern sammeln können und arbeitet auf Vertriebs- und Produktionseben mit Unternehmen zusammen. Für alle Startups, die mit Mittelständlern kooperieren möchten, hat sie einen Tipp parat: „Behaltet Euer Herzblut. So wie ich potenziellen Kooperationspartnern Offenheit und Ehrlichkeit entgegenbringe, so erwarte ich das auch umgekehrt.“

Zum Schluss berichtete Inga Hagemann, kaufmännische und Vertriebsleitung der TKRZ – Tochtergesellschaft der Stadtwerke Emsdetten – von deren Fusion: „Es gibt tatsächlich ab und an einen „Clash“ bei uns, wenn unsere Nerds und Büro-kraten aufeinandertreffen. Das fängt an bei der morgendlichen Begrüßung, über Pizzageruch auf dem Flur bis hin zu den abweichenden Arbeitszeiten. Aber durch ein offenes aufeinander Zugehen, Toleranz und individuelle Teambuilding-Maßnahmen nähern wir uns mehr und mehr an. Das fordert beide Seiten heraus, letztendlich fördert das aber die Entwicklung beider.“

„start.connect“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Prozessmanag-ment und Digitale Transformation (IPD) der FH Münster, der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt und der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld. Es fördert die digitale Transformation speziell im ländlichen Raum des Münsterlandes durch die Vernetzung von Unternehmen mit Gründern und Startups.

Weitere Infos zu „start.connect“ unter www.start-connect.de.

Erfolgreicher Abschluss: 4. WiEfm-Expertenworkshop in Steinfurt

Das Finale ist erreicht. Vier Jahre haben die FH Münster und sechs weitere Projektpartner an dem deutsch-niederländischen Projekt „Wärme in der EUREGIO – fokussieren & modernisieren“ (WiEfm) geforscht und gearbeitet. Am 26.02.2019 fand der vierte und abschließende Expertenworkshop in Steinfurt statt. Neben der FH Münster waren die Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Kreise Borken, Coesfeld und Steinfurt, die Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf sowie die niederländische Hochschule Saxion aus Enschede und das Unternehmernetzwerk Kiemt am Projekt beteiligt.

Prof. Dr. Christof Wetter vom Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt der FH Münster und Dr. Richard van Leeuwen von der Saxion Hogeschool in Enschede präsentierten die Ergebnisse des Interreg-geförderten Projektes. Ziel war es, die Wärmewende in der deutsch-niederländischen EUREGIO zu untersuchen und zu beschleunigen. Etwa 100 Teilnehmer aus Deutschland und den Niederlanden fanden sich auf dem Campus Steinfurt zusammen, um sich über Ergebnisse des Projekts auszutauschen und gemeinsam in die Zukunft der Wärmewende zu blicken.

Dank eines Projektvolumens von insgesamt 2,5 Millionen Euro konnten in den vier Jahren sowohl die Grundlagen der Wärmeversorgung und des Wärmemarktes im Projektgebiet untersucht als auch Einsparmöglichkeiten und Effizienztechnologien herausgearbeitet werden. In 32 Machbarkeitsstudien wurden konkrete Vorhaben auf deutscher und niederländischer Seite untersucht. Acht davon sind mittlerweile in die Praxis umgesetzt worden und sind Beispiele für eine bestmögliche Nutzung klimafreundlicher Wärme.

Bei der Abschlussveranstaltung arbeiteten und diskutierten die Teilnehmer in Workshops zum Thema „Wärmemarkt der Zukunft“. Fragestellungen wie „Welche wirtschaftlichen und nachhaltigen Wärmekonzepte gibt es?“, „Wie kommen wir weg vom Erdgas? – van gas los“ und „Woher kommt die (nachhaltige) Wärme für Wärmenetze?“ wurden besprochen.

Der Graphic Recorder Andreas Gaertner begleitete die Veranstaltung und hielt die Vorträge spontan und zusammengefasst auf einer vier Meter großen Leinwand fest. (Foto: FH Münster/Maxi Krähling)

Während der gesamten Veranstaltung hielt Andreas Gaertner die Themen des Workshops in Echtzeit grafisch auf einer etwa vier Meter breiten Leinwand fest. Seine Kernaussage als Laie zum Workshop: „Das Problem liegt zwischen den Ohren, die Lösung aber auch.“ Damit griff er die Ausführungen von Elmar Brügging von der FH Münster auf, der zuvor auf Hindernisse im Bereich der Wärmeversorgung eingegangen war: „Oft fehlt der Mut zu Neuem – sowohl in der Politik als auch bei planenden und ausführenden Unternehmen. Hier muss der mentale Knopf gedrückt werden“, sagte Brügging. Denn Technik und finanzielle Mittel seien vorhanden – das hätten die Machbarkeitsstudien und die Zusammenarbeit der vergangenen Jahre gezeigt.

Quelle: FH Münster / Maxi Krähling

zu den Machbarkeitsstudien