Lokale Aktionsgruppe der LEADER-Region Baumberge stimmt für zwei Projekte ab

Lokale Aktionsgruppe der LEADER-Region Baumberge stimmt für zwei Projekte ab

„Bürger und Flüchtlinge stehen im Mittelpunkt“

 

LEADER in der Region Baumberge kommt voran: In seiner zweiten Sitzung im Bahnhof Billerbeck hat die Lokale Aktionsgruppe (LAG) der LEADER-Region Baumberge am Donnerstagabend positiv für neue Projekte abgestimmt. Ihr Ziel: Menschen aus der Region stärker einbinden und Flüchtlingen ein Arbeitsleben vor Ort zu ermöglichen. „Bei LEADER stehen die Menschen im Vordergrund. Sie sollen sich in der Region Baumberge einbringen und engagieren“, erklärt Alexander Jaegers, Geschäftsführer des Projektbüros „projaegt“ und Leiter des Regionalmanagements Baumberge. „Durch die Zustimmung der Projekte in der Flüchtlingsarbeit und in der Bürgernähe sind wir mit der heutigen Sitzung diesem Ziel nähergekommen.“

Bereits zum zweiten Mal seit Beginn der neuen Förderperiode im Frühjahr  dieses Jahres sind die Mitglieder der LAG zur Sitzung zusammengekommen. Auf der Tagesordnung, durch die das Regionalmanagement führte, standen neben verschiedenen organisatorischen Dingen, einem Rückblick auf die letzten LEADER-Wochen und Berichten aus vergangenen Veranstaltungen auch verschiedene neue Projekte. Für das Regionalmanagement sind sowohl das Projektbüro „projaegt“ als auch die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH zuständig.

 

„Angebot und Nachfrage sinnvoll zusammenbringen“

Neu auf den Weg gebracht wurde als erstes das Rahmenprojekt „LEADER für Bürger“, erklärte Jaegers am Ende der Veranstaltung. „Mit diesem Konzept wollen wir engagierten Organisation oder Bürgern die Angst vor einem Förderprojekt nehmen und ihnen einen einfacheren Zugang zur LEADER-Förderung geben. Denn dann steht der Finanzierung für neue Projekte in der Region Baumberge nicht mehr viel im Weg.“

Nicht jedem LEADER-Akteur falle es leicht sich durch den „Richtlinien-Dschungel“ zu fuchsen. In der vergangenen Förderphase habe es einige Schwierigkeiten im administrativen Bereichen gegeben, so Alexander Jaegers weiter. Mit konkreten Maßnahmen soll diesen Hürden entgegengewirkt werden. „Unser Vorhaben ist als Rahmenprojekt für kleinere Maßnahmen wie Flyer, Internetauftritte oder Workshops angedacht. Bis zu einem gewissen Grad und unter bestimmten Kriterien können so vereinzelte Schritte in LEADER-Projekten unbürokratisch finanziert werden.“ Das Projekt soll im Januar 2017 an den Start gebracht werden. Im Finanzierungsplan sind dafür insgesamt 132.000 Euro Förderung vorgesehen, davon seien 85.800 Euro aus LEADER-Mittel zu beziehen.

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Über ein weiteres genehmigtes Projekt freute sich an diesem Abend besonders LAG-Vorsitzender und Bürgermeister der Stadt Coesfeld, Heinz Öhmann. Bereits ab dem 1. November soll das LEADER-Projekt „Berufliche Integration von Flüchtlingen“ starten. „Die Zahl der Flüchtlinge in den Kommunen der Region Baumberge hat deutlich zugenommen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass bis Ende 2016 insgesamt rund 800 Flüchtlinge in Coesfeld leben werden und bleiben wollen“, erklärt Öhmann die Intension des Projektes.

Mit den vielfältigen Aufgaben in der Flüchtlingshilfe und durch die Integration der Zuwanderer stünde die Stadt damit vor einer großen Herausforderung. „Der Weg in den Beruf wird dann für die meisten Flüchtlinge aufgrund der schweren Rahmen- und Ausgangsbedingungen lang und schwierig“, so Bürgermeister Öhmann weiter. Gleichzeitig herrsche in den regionalen Betrieben eine große Nachfrage nach ausgebildeten Arbeitskräften und Fachkräften. „An diesem Punkt setzt das LEADER-Projekt an und versucht, „Angebot und Nachfrage“ sinnvoll zusammenzubringen. Unternehmen sollen bei ihrer Entscheidung, geflüchteten Personen Einblicke in die betrieblichen Abläufe zu geben und geeignete Personen nach und nach zu fördern und zu qualifizieren unterstützt werden.“

 

„Ein wichtiger Schirrt von menschen aus der Region für andere“

Dafür will die Stadt Coesfeld für die vierjährige Laufzeit des Projektes eine Koordinierungsstelle in Coesfeld schaffen, welche der beruflichen Integration der Zuwanderer unterstützt und dabei eine „Scharnierfunktion“ zwischen Flüchtlingen und Unternehmen vor Ort übernimmt. „Die Koordinationsstelle soll bei der Stadt Coesfeld angesiedelt werden. Es wird ein enger räumlicher und organisatorischer Bezug zum JobCenter und zur Asylabteilung der Stadt Coesfeld geschaffen werden, um eine enge Zusammenarbeit mit den speziell für Flüchtlinge eingesetzten Fallmamanager zu sichern“, sagt Heinz Öhmann. Insgesamt seien dafür eine Finanzierung von 217.360 Euro vorgesehen, die anteiligen LEADER-Mittel liegen bei 124.800 Euro.

Chancen für Flüchtlinge in Unternehmen erhöhen und die Unternehmen in der Region gleichzeitig stärken – darin sieht Öhmann den Mehrwert des Projektes. „Unser Ziel ist es langfristig ein friedliches, solidarisches Miteinander in Coesfeld zu stärken und somit die Lebensqualität für alle

im Ort und in der Umgebung lebenden Menschen zu steigern“, betont der LAG-Vorsitzende. Gleichzeitig werden neue Wege eingegangen, die dem Fachkräftemangel entgegenwirken. „Mit den neuen Beschlüssen für die LEADER-Region Baumberge dürfte damit ein wichtiger Schritt von Menschen aus der Region für andere geebnet sein.“

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