Klimabilanzierung für Unternehmen: Vermeiden, reduzieren, ausgleichen

BEST PRACTICE: RESORTI und Midsona reduzieren kontinuierlich ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß

Weniger Energie verbrauchen, den CO2-Ausstoß verringern, Ressourcen sparen – und möglichst auch die Kosten senken: Wenn ein Unternehmen diese Themen angehen möchte, ist eine Klimabilanz der beste Weg, um sich einen Überblick zu verschaffen: Wie viel wird wo verbraucht? Wo kann was eingespart werden?

Klimabilanzierung erhöht Antrieb für Veränderungen

Zwei Unternehmen, für die Klimabilanzierungen schon jährliche Routinen sind, sind RESORTI, Anbieter von urbanen Möbeln, Recyclingsystemen und Aufbewahrungssystemen aus Coesfeld, und der Ascheberger Naturkosthersteller Midsona. Beide machen deutlich: Die erste Klimabilanz, die ist aufwändig – auch mit Unterstützung von darauf spezialisierten Partnern. „Danach geht es aber deutlich einfacher. Man weiß, an welchen Stellen man die nötigen Daten bekommt – einige Bereiche unterliegen in den Jahren somit nur noch geringen Anpassungen und gehen leichter von der Hand“, erklärt Kira Schweinstig von RESORTI. „Natürlich kennt man seine neuralgischen Punkte oft auch ohne Klimabilanzierung. Aber wenn man es schwarz auf weiß sieht, steckt ein ganz anderer Antrieb dahinter, es auch zu ändern – und je mehr man schon für den Klimaschutz getan hat, umso wichtiger sind die Zahlen, um auch noch versteckte Potenziale zu finden.“

Ziel beider Unternehmen war es, eine klimaneutrale Arbeitsweise zu erreichen. RESORTI ist 2021 noch einen Schritt weitergegangen und arbeitet nun klimapositiv. Wie das gelingt? Durch den Dreiklang, der zu jeder Klimabilanz gehört: unnötige Emissionen vermeiden, bestehende Emissionen reduzieren und unvermeidbare Emissionen ausgleichen. „Wer klimaneutral sein möchte, muss die Emissionen, die er nicht vermeiden kann, ausgleichen. Klimapositiv zu sein bedeutet dagegen, das Doppelte der jährlichen Gesamtemissionen zu kompensieren“, erklärt Schweinstig.

Kompensation durch Projekte mit direktem Bezug zur Produktion

Für RESORTI hieß das 2021: 80.000 Kilo CO2 mussten kompensiert werden. „Dafür haben wir in ein Projekt gegen die illegale Abholzung von Wäldern in Brasilien investiert“, erklärt Schweinstig. Auch Midsona hilft mit der Kompensation, Wälder zu erhalten. „Das geschützte Gebiet gehört zu einer Gegend in Kambodscha aus der wir Jasmin Reis beziehen. Es hat also einen direkten Bezug zu unserer Produktion. Wir tragen dazu bei, Wälder zu erhalten, die sonst nicht erhalten bleiben und erhöhen das Einkommen in der Region“, erklärt Madeleine Kröger, Nachhaltigkeitsbeauftragte bei Midsona.

Doch das ist eigentlich erst der letzte Schritt bei der Klimabilanzierung. An erster Stelle steht die Vermeidung von Emissionen. Dafür haben beide Unternehmen zunächst ihre Gebäude optimiert, unter anderem die Dämmung erhöht, neue Fenster eingebaut und Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach installiert.

RESORTI will Produktion ohne Erdgas bis 2028 erreichen

„Unser aktueller Fokus liegt auf dem vollständigen Ersatz von Erdgas in der Produktion durch erneuerbare Energien. Das wollen wir bis 2028 erreicht haben“, erklärt Kröger. Außerdem installiert Midsona in der Produktion ein digitales Monitoring für den Energieverbrauch, um Ressourcenverschwendung zu verhindern und weitere Einsparpotenziale zu finden.

Bei RESORTI kümmert sich intern ein vierköpfiges Projektteam um den Klimaschutz. „Wir überlegen uns – auch durch die aktuelle Teilnahme am Ökoprofit-Programm – weitere Maßnahmen, tragen sie an die Kolleginnen und Kollegen heran und bitten auch sie um Vorschläge“, erklärt Schweinstig. „Seit der ersten Klimabilanz arbeiten wir mehr oder weniger papierlos und haben ein Hybrid-Firmenfahrzeug angeschafft. Zusätzlich ist die Wiederverwendung von anfallenden Verpackungen bei Montagearbeiten zur Selbstverständlichkeit geworden. Ein großer Posten waren Emissionen durch den Arbeitsweg. Hier hat sich durch Corona und das Homeoffice viel verändert, was wir durch ein hybrides Arbeitsmodell auch beibehalten werden.“

ZUM FOTO

Neue Dämmung, neue Fenster und Photovoltaik auf dem Dach: Bei RESORTI sind die Gebäude ein wichtiger Teil der Klimabilanzierung und tragen dazu bei, Energie zu sparen. Foto RESORTI

Ihr Ansprechpartner
Dr. Jürgen Grüner