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Kategorie: Allgemein

Fokus KI: Konzentriert arbeiten und trotzdem erreichbar sein

In der Unternehmensgruppe G+D Elektrotechnik ist die KI-Sprachassistenz eine zuverlässige Bürokollegin

Sie ist immer erreichbar, immer freundlich und vergisst nie etwas: Petra, die KI-Sprachassistenz der Lüdinghauser Unternehmensgruppe „G+D Elektrotechnik“, „Das Lichthaus“ und „BOND Bespoke Lighting““. Seit Dezember 2024 gehört sie zu den 57 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gruppe – mit dem Unterschied, dass Petra sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag arbeitet.

Der Impuls für den Einsatz der Sprachassistenz mit Künstlicher Intelligenz war der Wunsch der Mitarbeitenden, nicht ständig durch Telefonanrufe aus dem konzentrierten Arbeiten herausgerissen zu werden. „Als mir dann ein Kollege aus Süddeutschland von einer KI-Sprachassistenz erzählte, die er in seinen Betrieben einsetzt, klang das auch nach einer guten Lösung für uns“, erzählt Geschäftsführer Alexander Overhaus. „Zudem bringt uns die Einführung der KI-Assistenz in unserer agilen Digitalisierungsstrategie der Unternehmensgruppe voran. Wir wollen hier Vorreiter in der Handwerksbranche in der Region sein.“

KI-Assistenz nimmt Namen, Telefonnummer und das Anliegen auf

Wer etwa bei G+D Elektrotechnik anruft, hat allerdings nicht automatisch Petra am Telefon. „Wir haben uns dafür entscheiden, dass die Kolleginnen und Kollegen, die eher im Office-Bereich und nicht an Projekten arbeiten, auch weiterhin ans Telefon gehen“, erklärt Overhaus. „Allerdings klingelt das Telefon nur noch umlaufend bei jeweils einer Person. Wenn sie nicht abnehmen kann, nimmt Petra den Anruf entgegen. Außerhalb unserer Öffnungszeiten ist Petra direkt am Telefon.“

Steht der Anrufer zum ersten Mal mit der Unternehmensgruppe in Kontakt, nimmt Petra den Namen, die Telefonnummer und das Anliegen auf, erstellt ein kurzes Protokoll und sendet es per Mail mit einer Rückrufbitte an einen Mitarbeitenden in der passenden Abteilung. Wer das ist, hat Petra gleich zum Start ihrer Arbeit gelernt – und die Daten, Abteilungszugehörigkeiten und Aufgabenbereiche aller Lichthaus-Mitarbeitenden in ihren Wissensspeicher aufgenommen.

KI-Assistenz ist 24/7 erreichbar

Hatte ein Anrufer schon einmal Kontakt zur Unternehmensgruppe, kann Petra über seine Telefonnummer direkt den Namen und bisherige Anliegen zuordnen. Wie ausführlich die Informationen sind, die Petra mit der Rückrufbitte weitergibt, können die Anrufer selbst steuern. „Manche nutzen Petra besonders außerhalb unserer Öffnungszeiten, um sich den Aufwand einer E-Mail zu sparen und erläutern ihr das Anliegen ausführlich. Andere geben nur ein Stichwort und warten dann auf den Rückruf“, erläutert Overhaus.

In der Regel dauert ein Gespräch mit Petra ein bis fünf Minuten. Dass sie dabei die richtige Balance findet, ist Teil ihres laufenden Lernprozesses. „Darüber sollte man sich beim Einsatz von KI immer im Klaren sein: Es ist ein ständiger Trial-and-Error-Prozess – nicht nur beim Anlernen der KI, sondern auch bei den Prozessanpassungen im Team“, sagt Overhaus. Im konkreten Fall bedeutet dies: Wenn die Mitarbeitenden nicht zeitnah und konsequent die Rückrufbitten erfüllen, werden die Kunden die KI nicht akzeptieren. „Wir haben daher die interne Regel, dass ein Rückruf innerhalb von 24 Stunden erfolgen muss. Häufig findet er auch bereits nach ein bis zwei Stunden statt.“

Terminvereinbarung kann automatisiert erfolgen

Petra kennt zudem die Urlaubszeiträume, freien Tage und die üblichen Arbeitszeiten der einzelnen Mitarbeitenden und kann die Kunden bei ihrem Anruf bereits entsprechend informieren. Wenn ein Kunde einen Termin vereinbaren möchte, kann Petra dies ebenfalls durch den Zugriff auf den Kalender des entsprechenden Mitarbeiters – und trägt ihn auch direkt ein.

Um Petra in ihrem Lernprozess zu unterstützen, können die Mitarbeiten ihr Feedback geben. Darüber hinaus entwickelt der Anbieter die KI laufend weiter. „Unsere Bilanz ist auf jeden Fall positiv“, sagt Overhaus. „Es ist ruhiger geworden und konzentriertes Arbeiten viel besser möglich. Für unsere Kunden ist es ein großer Mehrwert, da sie uns jederzeit erreichen können. Außerhalb unserer Geschäftszeiten prüft Petra die Dringlichkeit der Anrufe und leitet sie entsprechend an den Notdienst weiter. Zudem haben die Werbeanrufe abgenommen, da Petra sie heraussiebt.“

Bildzeile: Geschäftsführer Alexander Overhaus mit dem Dashboard seiner KI-Kollegin Petra. Foto wfc/Sabrina Becker

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Fokus KI: Wissen, wann ein Kunde abspringen könnte

Werbemittelhändler Geiger setzt Machine-Learning-Modell zur Kundenbindung ein

Möglichst wenige Kunden verlieren: Dieses Ziel hat wohl jedes Unternehmen. Denn die Gewinnung neuer Kunden erfordert erhebliche Zeit- und Geldinvestitionen. Die Geiger GmbH in Senden geht das Thema seit 2022 systematisch an und hat gemeinsam mit Studierenden der Hochschule Düsseldorf (HSD) ein datenbasiertes Prognosemodell entwickelt, um Kundenabsprünge zu verhindern.Er

Erhöhter Kontakt zu Kunden bringt positive Rückmeldungen

„Das Machine-Learning-Modell zeigt uns beispielsweise an, wenn ein Kunde in den Vorjahren zu einer bestimmten Zeit immer Weihnachtskalender bestellt hat, sich aber dieses Jahr noch nicht gemeldet hat“, erklärt Alex Heinecke, geschäftsführender Gesellschafter des Werbemittelhändlers. „Ein Vertriebsmitarbeiter kontaktiert den Kunden und erkundigt sich nach der Bestellung für dieses Jahr. So bringen wir uns wieder ins Gespräch und erleben oft positive Rückmeldungen, weil die Bestellungen häufig einfach im Arbeitsalltag vergessen wurden. Die Kunden nehmen uns als Partner, der mitdenkt, wahr und sind dankbar dafür.“

Ein nicht unwichtiger Nebeneffekt: Durch die frühzeitige Kontaktaufnahme sind nicht nur die Kundenabsprünge, sondern auch die Last-Minute-Bestellungen gesunken. „Dank des Tools warten wir nicht auf unsere Kunden, sondern können ihnen einen Schritt voraus sein. “, erläutert Heinecke.

Kleinere Kunden sind dank Machine-Learning-Modell stärker im Fokus

Doch das Machine-Learning-Modell kann noch mehr. Denn die Studierenden des Master-Studiengangs Business Analytics​ der Hochschule Düsseldorf haben es – anonymisiert – mit allen relevanten Daten trainiert, die in den verschiedenen internen Systemen der Geiger GmbH vorhanden sind. Immer mit dem Ziel vorherzusagen, ob und wann ein Kunde abwandern wird. „Wir haben rund 2000 Kunden“, erklärt Alex Heinecke. „Die können wir nicht alle im Blick haben. Mit den Großkunden spricht man häufiger. Aber viele bestellen nur ein- oder zweimal im Jahr oder noch seltener. Gerade sie sind dank des Prognose-Modells zur Abwanderung nun auch präsent.“

Das Modell signalisiert, wenn ein Kunde eine Rechnung erhalten hat, und es an der Zeit ist, Feedback zum Auftrag einzuholen. Es zeigt auch, wenn ein Kunde in seinem üblichen Intervall keine Bestellung aufgegeben hat oder ein Neukunde nach der ersten Bestellung innerhalb einer bestimmten Zeitspanne nicht erneut bestellt hat. „All diese Intervalle spezifischen Kundenstammdaten zuzuordnen, ist Teil des Lernprozesses des Modells. Denn der eine bestellt in der Regel alle zwei Monate, der andere aber nur alle drei Jahre. Das muss das Modell wissen und die Rückmeldungen entsprechend anpassen“, erklärt Heinecke.

Absprungrate der Kunden ist geringer

Um die Zeit des Vertriebs effektiv zu nutzen, zeigt die Übersicht auch das Zahlungsverhalten an. Wenn ein Kunde häufig erst nach Mahnungen zahlt, konzentrieren sich die Mitarbeitenden vielleicht lieber auf andere Kunden.

So einfach wie es klingt, war der Weg zu einem funktionierenden Modell nicht. „Es hat viel Zeit gekostet, bis die Daten eingegeben waren, das System alles verstanden und schließlich die richtigen Rückmeldungen gegeben hat. Man braucht viel Geduld und Beharrlichkeit, aber es lohnt sich. Dank des Modells ist der Kontakt zu unseren Kunden deutlich gestiegen: Er findet aber nun gezielt und nicht nach dem Gießkannen-Prinzip statt – und das bringt uns eine deutlich geringe Absprungrate“, sagt Alex Heinecke. Der nächste Schritt ist nun, das Modell mit dem Kundenmanagement-System zu verknüpfen und die Berichte weiter zu verbessern.

Bildzeile: Vor-Ort-Besuch bei der Geiger GmbH in Senden: Die Studierenden des Master-Studiengangs Business Analytics​ der Hochschule Düsseldorf haben gemeinsam mit dem Unternehmen ein datenbasiertes Prognosemodell entwickelt, um Kundenabsprünge zu verhindern. Foto Hochschule Düsseldorf

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Fokus KI: Auffälligkeiten im Hühnerstall direkt erkennen

Auf dem Hof Beckhove sind die Tiere dank Kamera-Analyse optimal versorgt

48 Kameralinsen haben auf dem Hof Beckhove in Ottmarsbocholt 40.000 Masthühner in ihrem Stall im Blick – überall und jederzeit. Aus dem Verhalten der Tiere und ihren Bewegungen, die die Kameras erfassen, zieht eine KI-Software Rückschlüsse auf das Wohlbefinden der Tiere.

Seit rund dreieinhalb Jahren nutzt Hofbesitzer Philipp Beckhove das System. Damals war er einer der ersten. Die Hühner kommen als Ein-Tages-Küken zum Hof und werden mit 42 Tagen zum Schlachthof gebracht. „In der Zwischenzeit können wir dank der Kameras, die auch nachts aufzeichnen, und der KI sicherstellen, dass sich die Tiere in ihrem Stall so wohl wie möglich fühlen“, erklärt Beckhove. „Denn die Hühner spiegeln alles in ihrem Verhalten wieder.“

Hühner zeigen mit ihrem Verhalten, wenn es Probleme im Stall gibt

Meldet die KI, dass die Tiere eine bestimmte Stelle an den Fenstern meiden, hat das dortige Fenster nach dem Lüftungszyklus vermutlich nicht richtig geschlossen. Das gleiche Prinzip gilt entlang der Futter- und Tränkelinien. Halten sich an einer Stelle deutlich weniger Tiere als üblich auf, ist entweder eine Futterbahn oder eine Tränke ausgefallen oder die Tränke ist undicht und der Boden feucht. „Die KI schickt uns in solchen Fällen ein Signal aufs Handy – und wir können umgehend reagieren. Ohne die KI-Unterstützung würden wir viele Probleme erst beim nächsten Stallrundgang erkennen“, erklärt Beckhove.

Auch Krankheitsanzeichen erkennt das System – etwa, wenn die Tiere innerhalb von zwei Stunden unüblich viel getrunken haben. „Dann können wir direkt mit Vitamingaben gegensteuern – und eine weitere Ausbreitung verhindern“, erklärt Beckhove. „Die KI ersetzt uns also keineswegs, sondern verleiht uns vielmehr Superkräfte. Sie unterstützt uns massiv dabei, die Tiere optimal zu versorgen – und zwar so weit, dass bei uns fast keine Krankheiten mehr aufkommen und wir auf Vitamingaben oder andere Behandlungen fast komplett verzichten können.“

KI schickt täglich eine automatische Auswertung

Doch nicht nur im akuten Fall meldet sich die KI. Jeden Morgen erhalten Philipp Beckhove und sein Team eine automatische Auswertung des vergangenen Tages. „Sie ist die Grundlage unserer morgendlichen Teambesprechung. Gemeinsam überlegen wir anhand der Daten, was getan oder verbessert werden kann“, erklärt Beckhove. Für ihre Auswertung bezieht die KI die Daten aller Kunden des Start-ups, das die Software entwickelt hat, mit ein. So lernt sie ständig dazu und weiß mittlerweile sehr genau, welche Bewegungsmuster normal und welche auffällig sind. Dank dieser wachsenden Datenbasis schlägt die KI zudem Ursachen für auffälliges Verhalten der Tiere und Lösungsmöglichkeiten vor.

Auch die Schlachthöfe profitieren vom KI-Einsatz: Um die Mengen und die Vermarktung planen zu können, benötigen sie möglichst exakte Gewichtsdaten. In der Regel wiegt ein Tier zwischen 2,6 und 2,8 Kilogramm. Die KI kann das Gewicht auf plus/minus 30 Gramm genau bestimmen – anhand des Körperumfangs.

Bildzeile: Die Kameras haben auf dem Hof Beckhove die Masthühner im Blick. Eine KI-Software wertet ihre Bewegungen aus und kann so Krankheitsanzeichen, offene Fenster oder ausgefallene Futter- oder Tränkelinien schnell erkennen. Foto: LsL GmbH

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Sabrina Becker

Wirtschaft aktuell | Ausgabe 2/2025

Fachwissen zu aktuellen Themen, aber mit Blick auf die Besonderheiten und spezifischen Bedürfnisse der Unternehmen in der Region – das bietet die Zeitschrift „Wirtschaft aktuell“. Sie ist Plattform für alle relevanten Informationen und neuen Trends, Beispielgeber, Kooperationsförderer und zeigt die Ansprechpartner vor Ort.

In der zweiten Ausgabe 2025, die Anfang Juli 2025 erschienen ist, geht es in der Titelstory um die Logistik. Funktionierende Lieferketten sind Rückgrat und Nadelöhr der Wirtschaft zugleich. Aktuell verliert dieses Rückgrat an Stabilität. Fahrermangel, Bürokratie, hohe Energiepreise, marode Infrastruktur – die Branche
ist mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Gleichzeitig bietet die Digitalisierung viele Chancen, die Abläufe in der Logistik zu optimieren.

Die Ausgabe zeigt, mit welchen Ideen sich die Branche in der Region aktuell beschäftigt und
welche neuen Konzepte bereits erfolgreich umsetzt werden.

Außerdem stellt sich die Stadt Dülmen als Wirtschaftsstandort vor.

Weitere aktuelle Themen aus dem Kreis Coesfeld sind unter anderem:

  • Interview: Heinrich-Georg Krumme, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westmünsterland, blickt vor seinem Ruhestand auf mehr als 30 Jahre im Vorstand zurück
  • In der Kita und im Hygienegroßhandel: Werkstätten Karthaus zeigen, wie Inklusion am ersten Arbeitsmarkt funktioniert
  • Kooperation: Westfälische Hochschule bringt Servicerobotik in die Unternehmen
  • Vereinbarkeit von Beruf und Pflege: Marien-Hospital unterstützt Beschäftigte mit Hilfe des Landesprogramms zur Vereinbarkeit
  • wfc veröffentlicht ersten Nachhaltigkeitsbericht nach DNK-Standard

Link zur Ausgabe 2/2025

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Sabrina Becker

wfc veröffentlicht erstmals Nachhaltigkeitsbericht nach DNK-Standard

Erfahrungen fließen in die Unterstützungsangebote für Unternehmen ein

Die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH hat erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht – und diesen nach dem Standard des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) verfasst. Damit ist sie in der DNK-Datenbank die erste kreisangehörige Wirtschaftsförderungsgesellschaft bundesweit, die diesen anerkannten Standard für nachhaltiges Wirtschaften anwendet.

Der DNK-Bericht zeigt nicht nur, wie nachhaltig die wfc bereits aufgestellt ist, sondern auch, wo noch Potenzial zur Weiterentwicklung besteht.

Fundierte Datengrundlage zum ökologischen Fußabdruck dank ÖKOPROFIT

„Dieser Bericht ist für uns mehr als eine formale Dokumentation. Er hat intern viele Prozesse angestoßen und unser Verständnis von Nachhaltigkeit geschärft“, erklärt Dr. Jürgen Grüner, Geschäftsführer der wfc. „Sehr hilfreich war dabei unsere vorherige Teilnahme am Umweltprogramm ÖKOPROFIT. Dadurch hatten wir bereitseine fundierte Datengrundlage zum ökologischen Fußabdruck vorliegen.“

Dank der strukturierten Herangehensweise des DNK hat die wfc nun komplexe Themen wie Klimaschutz, soziale Verantwortung oder Einkauf verständlich und praxisnah aufbereitet. Dabei wurde deutlich: Nachhaltigkeit ist kein Randthema, sondern betrifft nahezu alle Arbeitsbereiche – sowohl in der wfc selbst als auch in ihrer Unterstützung der Unternehmen im Kreis.

Während der Berichterstattung haben sich mehrere Bereiche als besonders relevant für die wfc herausgestellt:

  • Soziale Nachhaltigkeit: Gute Arbeitsbedingungen und Chancengleichheit spiegeln sich schon heute stark in der täglichen Arbeit der wfc wider – etwa durch die gezielte Förderung von Gründerinnen oder die Sensibilisierung von Unternehmen zu Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Gesundheitsprävention.
  • Ökologische Maßnahmen: Als besonders wirksam haben sich die Nutzung von Erneuerbaren Energien sowie Mobiles Arbeiten, digitale Formate sowie (E-)Carsharing für Dienstfahrten erwiesen. Vor allem aber stärkt das Beratungs- und Informationsangebot der wfc in diesen Themen umwelt- und klimaschonendes Wirtschaften im Kreis Coesfeld.
  • Stärkung der Beratungskompetenz: Durch die eigenen Erfahrungen bei der Erstellung des DNK-Berichts hat die wfc wertvolle Einblicke in die Anforderungen und Herausforderungen nachhaltiger Unternehmensführung gewonnen und kann dieses Wissen nun unmittelbar für die Beratung von Betrieben in der Region nutzen.
  • Interner Mehrwert: Die Auseinandersetzung mit der eigenen Nachhaltigkeitsleistung hat nicht nur Verbesserungspotenziale aufgezeigt, sondern auch das Bewusstsein im Team gestärkt und interne Prozesse nachhaltig geprägt.

Nachzulesen ist gesamte Nachhaltigkeitsbericht auf der wfc-Homepage unter https://wfc-kreis-coesfeld.de/ueber-uns/nachhaltigkeit-in-der-wfc/nachhaltigkeitsberichte/

Bildzeile: Geschäftsführer Dr. Jürgen Grüner (v.l.), Mitarbeiterin Isabell Schwabauer und Nachhaltigkeitsberater Sebastian Schulze Baek stellen als erste kreisangehörige Wirtschaftsförderungsgesellschaft bundesweit einen Nachhaltigkeitsbericht nach DNK-Standard vor.

Foto wfc

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Sebastian Schulze Baek

wfc verabschiedet Heinrich-Georg Krumme nach fast 30 Jahren aus dem Aufsichtsrat

Mit Leidenschaft, Weitsicht und untrüglichem Gespür für die Wirtschaft im Kreis Coesfeld

Fast 30 Jahre im Aufsichtsrat der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld, 21 Jahre davon als stellvertretender Vorsitzender: Heinrich-Georg Krumme, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westmünsterland, hat die Wirtschaft im Kreis Coesfeld und die Arbeit der wfc maßgeblich geprägt. Mit seinem Eintritt in den Ruhestand endet auch seine Aufsichtsratstätigkeit bei der wfc – doch nicht ohne Rückblick auf sein Wirken und ein großes Dankeschön für sein Engagement, das weit über die 108 (!) Aufsichtssitzungen der wfc während seiner Amtszeit hinausging.

Viele Meilensteine für die wfc und den Wirtschaftsstandort Kreis Coesfeld erreicht

„Heinrich-Georg Krumme hat sich mit großer Leidenschaft, immensem Fachwissen und vielen Impulsen für die wfc und den Wirtschaftsstandort eingesetzt. Dank seines untrüglichen Gespürs für die wirtschaftlichen Herausforderungen und Chancen haben wir wichtige Meilensteine erreichen und den Kreis Coesfeld zu nachhaltigem wirtschaftlichen Erfolg führen können“, sagte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. „All das wäre ohne sein persönliches Engagement und die Unterstützung durch die Sparkasse nicht möglich gewesen.“

wfc-Geschäftsführer Dr. Jürgen Grüner fügte hinzu: „Heute ist die wfc nicht nur im Kreis Coesfeld, sondern auch überregional im Münsterland und in NRW als kompetenter und verlässlicher Partner anerkannt – ein Erfolg, der ganz wesentlich auch mit seinem Engagement verbunden ist. Mit Weitsicht, einem beeindruckenden Netzwerk und stets dem richtigen Impuls zur rechten Zeit hast er die Arbeit der wfc geprägt und bereichert.“

Neuausrichtung und Erweiterung der Aufgabenfelder der wfc begleitet

Zu den Meilensteinen der vergangenen 30 Jahre gehörten unter anderem die Neuausrichtung der wfc 2006 und die Erweiterungen der Aufgabenfelder um die Themen Fachkräfte, Innovationen, digitale Infrastruktur und Nachhaltigkeit. In dieser Zeit sank die Arbeitslosenquote im Kreis Coesfeld von 7,3 Prozent auf aktuell 4,2 Prozent, womit der Kreis seit Jahren die niedrigste Quote in NRW aufweist. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg zudem um 38 Prozent auf mehr als 74.000. „Das zeigt, wie überaus positiv sich der Kreis Coesfeld und die wfc in den vergangenen 30 Jahren entwickelt haben. Ich bin froh und dankbar, dass ich diese Entwicklung über so viele Jahre im Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderung mit begleiten konnte“, sagte Heinrich-Georg Krumme.

Als Erinnerung und Dank für sein außergewöhnliches Engagement überreichten Dr. Christian Schulze Pellengahr und Dr. Jürgen Grüner ihm ein Buch mit den wichtigsten Meilensteinen der Wirtschaftsförderung im Kreis Coesfeld und persönlichen Rückblicken zahlreicher Weggefährten im Aufsichtsrat, darunter die ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Joachim L. Gilbeau und Konrad Püning sowie die ehemaligen wfc-Geschäftsführer Werner Geerißen und Klaus Ehling.

Nachfolger von Heinrich-Georg Krumme im Aufsichtsrat der wfc wird Jürgen Büngeler, Vorstandsmitglied der Sparkasse Westmünsterland.

Foto:

Die Mitglieder des wfc-Aufsichtsrats verabschiedeten Heinrich-Georg Krumme nach fast 30 Jahren im Gremium und 21 Jahren als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats.

Foto Sparkasse Westmünsterland/ Robert Klein

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Dr. Jürgen Grüner

Wirtschaft aktuell | Ausgabe 1/2025

Fachwissen zu aktuellen Themen, aber mit Blick auf die Besonderheiten und spezifischen Bedürfnisse der Unternehmen in der Region – das bietet die Zeitschrift „Wirtschaft aktuell“. Sie ist Plattform für alle relevanten Informationen und neuen Trends, Beispielgeber, Kooperationsförderer und zeigt die Ansprechpartner vor Ort.

In der ersten Ausgabe 2025, die Mitte April 2025 erschienen ist, geht es in der Titelstory um den Gewerbe-/Wirtschaftsbau. Während es im Hochbau bei Büroimmobilien, Lagerhallen oder Hotels laut dem Zentralverband Deutsches Baugewerbe 2024 eine schwächere Nachfrage gab, verzeichnete der Tiefbau – dazu zählen zum Beispiel der Schienenausbau, Stromtrassen oder der Breitbandausbau – dank Energie- und Mobilitätswende ein Umsatzplus.

Wir zeigen, wie sich die oftmals familiengeführten kleinen und mittelständischen Unternehmen im Münsterland trotz der Konjunkturflaute gut, aber vor allem breit, innovativ und nachhaltig aufgestellt haben, um Geschäftsfelder, in denen es gerade weniger Aufträge gibt, auszugleichen.

Außerdem stellt sich die Gemeinde Nordkirchen als Wirtschaftsstandort vor.

Weitere aktuelle Themen aus dem Kreis Coesfeld sind unter anderem:

  • Welcome-Guide-Workshopreihe zeigt, wie das Recruiting und Onboarding von Fachkräften aus Drittstaaten gelingt
  • Best-Practice-Beispiele zum Onboarding von Fachkräften aus Drittstaaten und der Beschäftigung von Helfern über die Westbalkan-Regelung
  • Blick in die Niederlande als Vorreiter des zirkulären Bauens
  • Grüner Wasserstoff: Überblick über die geplanten Angebote in der Hydrogen-Valley-Bewerbung
  • LoRaWan: Aufbau des Datennetzes und Start von Pilotprojekten in diesem Jahr
  • 2024 im Rückblick: wfc stellt ihre Jahresbilanz vor

Link zur Ausgabe 1/2025

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Sabrina Becker

wfc-Jahresbilanz: Wirtschaft im Kreis Coesfeld spürt die Herausforderungen

wfc reagiert auf veränderte Rahmenbedingungen mit neuen Angeboten

Die anhaltenden Herausforderungen in der globalen Wirtschaft sind 2024 auch am Kreis Coesfeld nicht spurlos vorbeigegangen. Besonders im Baugewerbe, seinen vor- und nachgelagerten Bereichen sowie im verarbeitenden Gewerbe war ein Abschwung zu beobachten. „Trotz des damit einhergehenden Anstiegs der Arbeitslosenquote auf 4,1 Prozent am Jahresende, haben wir weiterhin die niedrigste Arbeitslosenquote in NRW“, erklärte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr bei der Vorstellung der Jahresbilanz der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH. „Dies und der weitere Zuwachs an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von rund 75.500 auf gut 76.000 zeigen, dass der Arbeitsmarkt und die Unternehmen im Kreis Coesfeld widerstandsfähig sind.“

Innovation, Anpassungsfähigkeit und Nachhaltigkeit machen den Unterschied

Damit das so bleibt unterstützt die wfc die Unternehmen nicht nur bei den aktuellen Herausforderungen, sondern hat auch die Zukunftsfähigkeit des Standorts fest im Blick. „Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass gerade in unsicheren Zeiten Innovationen, Anpassungsfähigkeit, eine starke regionale Vernetzung und leistungsfähige Infrastrukturen vor allem für Digitalisierung und Nachhaltigkeit entscheidend sind – alles Bereiche, in denen wir seit vielen Jahren den Kreis Coesfeld erfolgreich weiterentwickeln“, erläuterte wfc-Geschäftsführer Dr. Jürgen Grüner.

2024 hat die wfc deshalb in nahezu allen Handlungsfeldern für die Vorbereitung verschiedener neuer Angebote genutzt, die entweder bereits im vergangenen Jahr gestartet sind oder es in diesem Jahr tun werden.   

  • Gründung: Im August 2024 hat die wfc erstmals gemeinsam mit der WFG für den Kreis Borken und der Sparkasse Westmünsterland den Gründungspreis Westmünsterland verliehen. Ziel ist es, die Gründungsbereitschaft zu steigern und die attraktive Gründungsszene des Westmünsterlandes zu zeigen. Zu den fünf Finalisten gehörten aus dem Kreis Coesfeld das tiergestützte Kinderhospiz Gut Feismann und Pulverbeschichter NanoCoat. Die Bewerbungsphase für den nächsten Gründungspreis startet in diesem Spätsommer.
    Mit dem Verbundprojekt „Grünes Gründen Münsterland“, das im März 2024 gestartet ist, zeigt die wfc gemeinsam mit ihren Partnern, welche Vorteile die Integration von nachhaltigen und ökologischen Aspekten in die Gründungsidee hat und unterstützt Gründende, die entsprechende Ansätze in ihr Gründungsvorhaben integrieren möchten.
  • Unternehmensservice: Die Nachfrage nach Beratungen ist in allen Bereichen weiter gestiegen. Da besonders das Thema Nachfolge immer mehr an Bedeutung gewinnt, hat die wfc das Angebot einer digitalen Nachfolge-Sprechstunde entwickelt. Zudem hat sie gemeinsam mit Partnern einen Antrag für ein Nachfolge-Projekt beim Regio.NRW-Wettbewerb eingereicht. Durch innovative Maßnahmen und gezielte Förderung der digitalen und ökologischen Transformation sollen KMU beim Generationenwechsel unterstützt und Unternehmensschließungen vermieden werden.
  • Fachkräfte: Die Gewinnung und das Onboarding von Fachkräften aus dem Ausland, das betriebliche Gesundheitsmanagement und die Potentiale von Automatisierung und KI, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, standen 2024 im Fokus der wfc-Angebote im Bereich Fachkräfte – und werden es auch 2025 tun. So stellte die wfc mit der Initiative #einfachmachen 20 neue Best-Practice-Beispiele zur Fachkräftegewinnung aus dem Ausland vor und erarbeitete gemeinsam mit dem Service Onboarding@Münsterland und weiteren Partnern das Workshop-Angebot der Welcome-Guides, um die Unternehmen direkt zu unterstützen.
  • Innovation und Digitalisierung: Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und die Erhöhung der Cybersicherheit waren die zentralen Themen in 2024. Da Land und Bund noch weitere Förderprogramme für Innovations- und Digitalisierungsprojekte beendet oder deren Attraktivität verringert haben, hat die wfc in 2024 die praxisnahen Impulse und Workshops zum Thema weiter ausgebaut und an neuen Angeboten zur stärken Vernetzung von KMU mit Startups gearbeitet.
  • Nachhaltigkeit: Anfang 2024 hat das Institut für nachhaltige Wertschöpfung (INW) Coesfeld als An-Institut der FH Münster seine Arbeit aufgenommen. Es unterstützt die Unternehmen bei der effizienten und strukturierten Umsetzung von Nachhaltigkeit, insbesondere in der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die wfc kooperiert dabei eng mit dem INW. Weitere zentrale Themenfelder der wfc im Nachhaltigkeitsbereich waren alternative Kraftstoffe im regionalen Güterverkehr und der Anschluss möglichst aller Kommunen an das künftige Wasserstoff-Netz. Neben dem Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur standen auch die Vorbereitungen für die Nutzung von Wasserstoff in der Produktion auf der Agenda – unter anderem durch eine Bewerbung des Münsterlandes, der Emscher-Lippe-Region und der Provinzen Overijssel und Gelderland als „Hydrogen Valley“ im „Clean hydrogen Program“ der EU.
  • Digitale Infrastruktur: Im Bereich der Glasfaser- und Mobilfunkversorgung hat der Kreis Coesfeld seine Spitzenposition in NRW weiter gefestigt. Noch am Anfang steht dagegen das Netz für das „Internet der Dinge“, um kleine Datenmengen zu sammeln und automatisiert über große Reichweiten zu übertragen. Gemeinsam mit einer interkommunalen Arbeitsgruppe hat die wfc der Aufbau des LoRaWan-Netzes in den Städten und Gemeinden des Kreises geplant. Im Laufe dieses Jahres sollen erste Anwendungen wie Passant*innen-Messungen in Innenstädten, Füllstandssensoren an Mülleimern oder Bodenfeuchtsensoren für die effektive Bewässerung städtischer Bäume getestet werden.

Hier geht es direkt zum digitalen Geschäftsbericht https://wfc-kreis-coesfeld.pageflow.io/wfc-geschaeftsbericht-2024

Bildzeile: Der Aufsichtsrat der wfc blickte auf die Arbeit der Wirtschaftsförderung in 2024 zurück (v.l.): Sebastian Täger (Bürgermeister der Gemeinde Senden), Heinrich-Georg Krumme (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westmünsterland und stv. Vorsitzender des wfc-Aufsichtsrats), Dr. Jürgen Grüner (wfc-Geschäftsführer), Dr. Christian Schulze Pellengahr (Landrat und Vorsitzender des wfc-Aufsichtsrats), Matthias Entrup (Vorstandsmitglied der Volksbank Westmünsterland eG), Thomas Brühmann (wfc-Prokurist), Heiko Hüntemann (stv. Vorstandsmitglied der Sparkasse Westmünsterland) und Norbert Vogelpohl (Kreistagsabgeordneter). Foto Kreis Coesfeld/Insa Waltermann

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Dr. Jürgen Grüner

Fachkräfte aus dem Ausland erfolgreich integrieren

Neue Workshop-Reihe im Münsterland: „Betriebliche Welcome Guides“

Kick-off für eine starke Willkommenskultur im Münsterland: Praxisnahe Strategien, um Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen und zu integrieren, standen im Mittelpunkt des ersten Workshops der neuen Reihe „Betriebliche Welcome Guides“ am Mittwoch, 12. März 2025, in Dülmen. Der Service Onboarding@Münsterland des Münsterland e.V. hat das Angebot gemeinsam mit den Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Münsterland-Kreise und der Agentur für Arbeit Coesfeld entwickelt.

Netzwerk für den Austausch zur Integration von Fachkräften

„Ziel unseres Kooperationsprojektes ist es, Arbeitgebende im Münsterland mit der Workshop-Reihe für das Thema der Beschäftigung von Fachkräften aus Drittstaaten zu sensibilisieren und ihnen mit konkreten Praxis-Tipps den Einstieg zu erleichtern. Zudem wollen wir die Teilnehmenden aller Workshops nachhaltig miteinander in den Austausch bringen und ein Welcome Guide-Netzwerk aufbauen, damit sie untereinander von den Erfahrungen der anderen profitieren“, so Monika Leiking. „Wichtig ist uns dabei, dass die Workshops so kompakt wie möglich und so ausführlich wie nötig die wichtigsten Informationen rund um das Thema Fachkräfte aus dem Ausland zu vermitteln“, ergänzt Dr. Kirsten Tacke-Klaus von der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH, die gemeinsam mit Monika Leiking durch den Tag führte.

Welche Vorteile der Austausch bringen kann, zeigte bereits der ausgebuchte Kick-off-Workshop in Dülmen. Den Einstieg ins Thema übernahm Sophie Niehues von der Agentur für Arbeit Coesfeld und vermittelte den Teilnehmenden einen Überblick über die rechtlichen und formalen Voraussetzungen für die Anwerbung und Beschäftigung von Fach- und Arbeitskräften aus Drittstaaten.

Onboarding-Konzept des Caritasverbands für den Kreis Coesfeld als Blaupause

Wie die ersten Kontakte zu den Fachkräften gestaltet werden können und wie es weitergehen kann, wenn die Fachkraft eingereist ist, stellte der Caritasverband für den Kreis Coesfeld e.V. mit seinem detaillierten Onboarding-Konzept als Blaupause vor. Dabei wurde direkt deutlich: Integration ist eine gemeinsame Aufgabe der Fachkraft aus dem Ausland, des Unternehmens und der bereits vorhandenen Beschäftigten.

„Wenn das Team schon vor dem Prozess der Fachkräftegewinnung aus dem Ausland miteinbezogen und vorbereitet wird, lassen sich viele späteren Konflikte und Missverständnisse vermeiden“, erklärte Anne Gauselmann vom Fachdienst Integration und Migration des Caritasverbands. „Oft geht es um die Frage, warum die Fachkraft aus dem Ausland mehr Unterstützung als andere bekommt – beispielsweise bei der Wohnungssuche oder einem längeren Urlaub. All das sollte vorher im Unternehmen abgestimmt werden“, ergänzte ihre Kollegin Majda Mchiche.

Interkulturelle Schulungen fördern Verständnis untereinander

Hilfreich seien zudem interkulturelle Schulungen, um Verständnis für die Besonderheiten fremder Kulturen zu wecken, sowie Mentoren oder Paten innerhalb des Unternehmens, damit die Fachkräfte immer einen direkten Ansprechpartner haben. Sechs Bausteine umfasst das Onboarding-Konzept der Caritas insgesamt: Teamsensibilisierung, Willkommenskultur, Familiennachzug, Überwindung von Sprachbarrieren, Wohnraum und persönliche Weiterentwicklung.

Unterstützung für Fachkräfte auch beim Ankommen am Lebensort

Das erfolgreiche Ankommen am Lebensort nahm im Anschluss Monika Leiking in den Blick. „Damit Fachkräfte aus dem Ausland dauerhaft bleiben, ist es wichtig, dass Unternehmen ihnen helfen, sich auch außerhalb des Arbeitsplatzes zu integrieren“, erklärte Leiking. „Das bedeutet beispielsweise, ihnen die lokalen Freizeitangebote und Vereinskultur zu erklären und sie gegebenenfalls bei den ersten Kontaktaufnahmen vor Ort begleiten.“ Der regionale Service Onboarding@Münsterland unterstützt Arbeitgebende mit einem persönlichen Beratungsservice und mit der Website „Welcome Internationals“, um Fachkräften aus dem Ausland in persönlichen Gesprächen oder online den Lebensstandort Münsterland näher zu bringen.   

Die nächsten Termine

Die nächsten Welcome-Guide-Tages-Workshops finden am 22. Mai 2025 im Kreis Borken, am 16. September 2025 im Kreis Warendorf und am 19. November 2025 im Kreis Steinfurt statt. Ein Termin in Münster folgt Anfang 2026.

Die Workshop-Teilnehmenden haben darüber hinaus die Möglichkeit, sich bei Online-Treffen über die eigenen Erfahrungen und Strategien oder bestehende Fragen auszutauschen.

Link zur Homepage für Arbeitgebende: www.muensterland.com/internationals

Link zur Homepage für Fachkräfte aus dem Ausland: www.muensterland.com/welcome-internationals

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STF Gruppe: Innerer Antrieb zur Suche nach neuen Lösungen

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur besucht Unternehmen auf ihrer Innovationstour

Die reale Welt in digitale Modelle übertragen: Mit dieser Methode optimiert die STF Gruppe Prozesse ihrer Kunden und ermöglicht es ihnen, Entscheidungen auf der Basis fundierter Daten zu treffen und Projekte präziser zu steuern. Die Bandbreite reicht dabei von der Standortplanung für Mobilfunkantennen bis zum Energiemanagement von Gebäuden. Immer im Blick sind dabei die Möglichkeiten, die Angebote durch die Möglichkeiten der Digitalisierung attraktiver und effizienter zu machen.

Dialog über Innovationskraft und die notwendigen Rahmenbedingungen dafür

Auf Vorschlag der IHK Nord Westfalen hat deshalb NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur die STF Gruppe auf ihrer Innovation-Tour als ein Unternehmen ausgewählt, das sich durch eine besondere Innovationskompetenz auszeichnet. Mehr als zwei Stunden hört die Ministerin aufmerksam zu, fragt gezielt nach, diskutiert, will „nicht einfach einen Termin abreißen“. Sie möchte wissen, woher die STF Gruppe ihre Innovationskraft nimmt und welche Rahmenbedingungen Unternehmen brauchen, um Innovationen erfolgreich umzusetzen. Um das zu erklären, hat das Ingenieurunternehmen aus Dülmen, das an 20 Standorten über 600 Mitarbeiter aus 34 Nationen beschäftigt, in sein Büro in Münster eingeladen.

Schnell wird klar, dass der Erfolg ein Zusammenspiel von vielen Faktoren ist. Zentral sind die fachliche Kompetenz und die Qualität der Arbeit, aber auch der Team- und Innovationsgeist mit vielen interdisziplinären Austauschmöglichkeiten, der die Unternehmenskultur ganz offensichtlich über alle Standorte hinweg prägt.

Gezielte Investitionen in Forschung und Entwicklung

Die Grundvoraussetzung aber ist: „Wir investieren sehr gezielt in Forschung und Entwicklung“, betont Stefan Feldmann. Der geschäftsführende Gesellschafter der STF Gruppe freut sich über den Besuch und die damit verbundene Anerkennung durch die Ministerin. Er macht klar: „Wir sind überzeugt, dass digitale Technologien eine zentrale Rolle bei der nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft spielen und investieren entsprechend.“

Sein Sohn Felix Feldmann, inzwischen selbst in der Geschäftsführung, bezeichnet seinen Vater als visionären Vorausdenker für das Unternehmen, der immer mahne, nicht (zu lange) in den Rückspiegel zu schauen, da sonst ein Auffahrunfall drohe. „Alle, die hier arbeiten haben eine hohe intrinsische Motivation, zu optimieren, neue Lösungen zu finden“, betont Felix Feldmann. Das Durchschnittsalter der Belegschaft liegt bei 36, er selbst ist 27 Jahre, „genauso alt wie das Unternehmen“, merkt sein Vater an.

Neubau in Bösensell bildet als Reallabor ganzes Leistungsspektrum der STF Gruppe ab

Für 13 Millionen Euro baut STF aktuell einen neuen Unternehmenssitz in Senden-Bösensell, einen Campus, der als Reallabor das ganze Leistungsspektrum des Unternehmens zeigen und direkt erfahrbar machen soll. Genau in diesem breiten Leistungsspektrum in Kombination mit der Flexibilität eines mittelständischen Unternehmens sieht Stefan Feldmann einen Wettbewerbsvorteil. Aber: Das Innovationspotenzial könnte viel größer sein. „Es wird gehemmt durch Bürokratie und langwierige Prozesse. Es sollten Rahmenbedingungen geschaffen werden, mit denen wir sinnvoll handeln können und unterstützen gerne mit unseren Erfahrungen.“

Text: Guido Krüdewagen/ IHK Nord Westfalen, Fotos: wfc

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