Unternehmen kooperieren bei der Wasserstoffversorgung

Energieintensiver Mittelstand treibt die Transformation über die Kreisgrenzen hinaus voran

Gemeinsam die Energiewende in der Produktion vorantreiben: Dieses Ziel haben sich jetzt sich die Dülmener YARA GmbH & Co. KG, Klinkerwerke Hagemeister aus Nottuln, die Billerbecker Dr. Suwelack GmbH & Co. KG und die Gelsenkirchener ZING-Gruppe gesetzt – und wollen dies mit klimaneutralem Wasserstoff als Alternative zu fossilen Energieträgern erreichen.

Konzepte für klimaneutrale Transformation sind in Arbeit oder bereits fertig

„Wir stehen bereit, unseren Beitrag zum Klimaschutz schnell zu leisten. Einige von uns haben bereits fertige Konzepte in der Schublade oder erproben sogar, wie sich die Produktion von fossilen Energieträgern auf Wasserstoff umstellen lässt. Andere erarbeiten konkrete Transformationskonzepte“, erklärte Lars Baumgürtel, geschäftsführender Gesellschafter der ZINQ-Gruppe, Vize-Präsident der IHK Nord Westfalen und Sprecher der Unternehmerinitiative Klimahafen Gelsenkirchen beim Zusammentreffen in Gelsenkirchen.

Er betonte aber auch: „Wir brauchen dafür die richtigen Rahmenbedingungen. Dazu zählen neben einer mittelstandsgerechten Regulatorik und einem Ausbau der Pipeline-Infrastruktur auch die Verfügbarkeit von Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen.“ Ein Unternehmen, das Wasserstoff verfügbar machen kann, ist YARA. Als weltweit größter Ammoniak-Händler verfügt YARA in Deutschland über Importterminals in Brunsbüttel und Rostock und produziert Ammoniak in Brunsbüttel.

Ausweitung der Wasserstoffproduktion bis 2028 geplant

Bis 2028 will YARA die Produktion von treibhausgasneutralem Wasserstoff hochfahren, ihn anschließend für den Transport in Ammoniak umwandeln und nach Brunsbüttel und Rostock bringen. Dort oder bei Abnehmern im Hinterland kann das Ammoniak dann wieder in Wasserstoff zurückgeführt und für die Energieversorgung genutzt werden. Zusätzlich erwägt YARA in Brunsbüttel einen 250 MW-Elektrolyseur zu errichten, um überschüssigen Strom aus den Offshore-Windparks für die Produktion von grünem Wasserstoff zu nutzen.

„Bislang ist YARA vor allem als Produzent und Lieferant von Düngemitteln für die Landwirtschaft international bekannt. Unser Ammoniak beziehungsweise unser Wasserstoff kann und soll künftig aber auch einen Beitrag zur energetischen Transformation der produzierenden Wirtschaft leisten. Um dieses Geschäftsfeld weiterzuentwickeln, suchen wir gezielt Kooperationen mit dem Mittelstand“, erklärte Marco Fleischmann, Geschäftsführer von YARA Deutschland, das Interesse seines Unternehmens an der Zusammenarbeit.

Technische und wirtschaftliche Machbarkeit einer Wasserstoffversorgung auf Basis von Ammoniak prüfen

Gemeinsam mit Christian Hagemeister (Klinkerwerke Hagemeister), Frank Hengstermann (Dr. Suwelack) sowie Vertretern der Wirtschaftsförderungen und der IHK Nord Westfalen, die ebenfalls an dem Termin teilgenommen hatten, vereinbarten Fleischmann und Baumgürtel, die Gespräche weiterzuführen. Insbesondere soll dann die technische und wirtschaftliche Machbarkeit einer Wasserstoffversorgung auf Basis von Ammoniak pilothaft für ausgewählte Unternehmensstandorte untersucht werden.

„So können wir Wege aufzeigen, wie die Transformation schnell und trotzdem wirtschaftlich in unseren, aber auch in anderen Unternehmen im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region gelingen kann. Doch dafür brauchen wir die Unterstützung der Politik in Bund und Land“, betonte Lars Baumgürtel.

Bildzeile:

Wasserstoff statt fossile Brennstoffe: Um die Nutzung des klimaneutralen Energieträgers auf Basis von Ammoniak für die Produktion voranzutreiben, wollen die YARA GmbH & Co. KG, Klinkerwerke Hagemeister, Dr. Suwelack GmbH & Co. KG und die ZING-Gruppe kooperieren. Foto: Mechthild Mohr/ Yara GmbH & Co. KG

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