wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld legt Geschäftsbericht 2016 vor

wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld legt Geschäftsbericht 2016 vor

„Unternehmen bauen auf den Standort“

 

Die Wirtschaft im Kreis Coesfeld bleibt dem Standort treu und schmiedet kräftig Zukunftspläne. Das geht aus dem Geschäftsbericht für das Jahr 2016 hervor, den die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH vorgelegt hat. Demnach hat die Nachfrage nach Beratungsleistungen bei Wachstums- und Erweiterungsvorhaben sowie der Bedarf an Ansiedlungs- und Standortberatung zugenommen.

Insbesondere die Nachfrage nach werthaltigen Immobilien ist im Kreis weiterhin sehr hoch. „Das zeigt, dass dem Wirtschaftsstandort Kreis Coesfeld von den Unternehmen hohe Wertschätzung und großes Vertrauen entgegengebracht werden“, betonte der Landrat des Kreises Coesfeld, Dr. Christian Schulze Pellengahr, im Zuge der Vorstellung des Berichtes im Coesfelder Kreishaus.

Die Chancen stünden gut, fügte er an, dass die Region in einer sich rasant wandelnden Wirtschaftswelt ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter ausbauen und somit die Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre fortschreiben könne. „Wichtig ist, dass die Chancen, die beispielsweise die Digitalisierung bringt, in jedem einzelnen Unternehmen schnell erkannt und genutzt werden“, ergänzte der Geschäftsführer der wfc, Dr. Jürgen Grüner. Er sagte den Unternehmen jedwede mögliche Unterstützung zu und stellte, gemeinsam mit seinem Team, anhand einiger Beispiele die Beratungsarbeit und die Projekte der wfc aus dem Jahr 2016 vor.

So hat die wfc im Rahmen der Technologie- und Innovationsberatung Unternehmen geholfen, zu sondieren, wie sie an der digitalen Wertschöpfung teilhaben können. In diesem Zusammenhang hat die wfc in Kooperation mit der Fachhochschule Münster und der Kreishandwerkerschaft Coesfeld, ein Leuchtturm-Projekt an den Start gebracht: das Netzwerk „3D-Druck für den Mittelstand“. Im Rahmen der Netzwerkarbeit hat die wfc Unternehmen beraten und Workshops organisiert, auch, um potenzielle Kooperationspartner aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenzubringen.

Die wfc hat das Netzwerk in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Coesfeld – Institut für Geschäftsprozessmanagement e.V. sowie der Fachhochschule Münster, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung vorgestellt und eine Förderung im Rahmen des Programms „Innovationsforen Mittelstand“ beantragt – mit Erfolg: Das Projekt ist aus einem Bewerberfeld von 49 ausgewählt worden, Fördergelder werden fließen. Insgesamt hat die wfc im Arbeitsfeld Technologie und Innovationsförderung mit Veranstaltungen rund 600 Teilnehmer erreicht. Darüber hinaus hat der Innovationsberater der wfc im Zuge von insgesamt 107 Terminen und Beratungen die Entwicklung des Innovationsstandortes Kreis Coesfeld unterstützt.

Mit der Gründerschmiede im INCA in Ascheberg hat die wfc ein weiteres Angebot an den Start gebracht, das die Innovationskraft in der Region stärken soll. Die wfc unterstützt, gemeinsam mit externen Experten, einen Kreis von Gründungsinteressierten – von der frühen Phase der Ideenfindung bis zum Businessplan. Die wfc nimmt somit am Projekt Gründergeist@Münsterland teil, das mit dem Münsterland e.V. initiiert worden ist. Die Gründer im INCA profitieren vom Austausch mit den weiteren Gründerschmieden der Region und dem Fachwissen aller Pro-jektpartner.

Insgesamt zeigt das Gründungsgeschehen infolge eines Arbeitsmarktes, der seit Jahren Richtung Vollbeschäftigung tendiert, nunmehr auch im Kreis Coesfeld eine rückläufige Tendenz. Allerdings fällt der Rückgang mit 1,62 Prozent sanfter aus als im Bundesdurchschnitt, der sich im Jahr 2016 auf minus 2,7 Prozent belief.

Nicht in Zahlen zu fassen, doch ein Merkmal der Kultur der Selbstständigkeit in der Region, ist die Qualität der Gründungen: „Die Ideen sind ausgereift, innovativ und besser vorbereitet als noch vor einigen Jahren“, berichtete Thomas Brühmann, Prokurist und Gründungsexperte der wfc. Der Schritt in die Selbstständigkeit werde überwiegend aus unternehmerischen Gründen vollzogen, weniger aus einer Notsituation heraus, fügte er hinzu. Entsprechend ist die Nachfrage nach weiterführenden Beratungsangeboten stabil geblieben. So lag die Zahl der Intensivberatungen mit 192 auf gleichem Niveau wie im Vorjahr. Mehr angehende Unternehmerinnen und Unternehmen als im Vorjahr haben sich in Gründerzirkeln auf die Selbstständigkeit vorbereitet. Die Zahl ist von 19 auf 27 gestiegen.

Stark nachgefragt wurden die neuen Veranstaltungsformate der wfc aus dem Arbeitsfeld „Fachkräfte“. Schon der Starttermin des „Dialoges Fachkräftesicherung“ hat gezeigt, dass die Reihe als Plattform für den Austausch zwischen Unternehmern, Personalverantwortlichen und externen Experten gut funktioniert. Realisiert werden die Veranstaltungen in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung für den Kreis Borken und der Agentur für Arbeit.

Dem Austausch ist auch der „Arbeitskreis Leitbildentwicklung“ gewidmet. Das Angebot hat die wfc in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Competentia Münsterland entwickelt. Vorerst abgeschlossen ist die Initiative „einfach machen“ – eine Kooperation von Münsterland e.V., der Wirtschaftsförderung für den Kreis Borken, der Regionale 2016 und der wfc.

30 Beispiele und Ideen für gute Personalarbeit wurden im Rahmen des Projektes der Öffentlichkeit vorgestellt. Insgesamt hat die wfc im Bereich „Fachkräftesicherung“ mit 32 Veranstaltungen und Austauschtreffen rund 1.100 Teilnehmer erreicht. Zudem hat sie 23 Vorträgen zu externen Veranstaltungen beigesteuert. Dazu kommen die individuellen Beratungen vor Ort: 21 Gespräche hat die wfc in den Unternehmen geführt.

 

Masterplan zur Außenbereichserschließung

Individuelle Beratungen bietet die wfc auch Unternehmen und Kommu-nen an, die ihre digitale Infrastruktur verbessern wollen. Die wfc hatte 2012 mit dem Breitband-Masterplan eine Basis für den flächendeckenden Ausbau eine FTTB/FTTH-Netzes geschaffen. Inzwischen liegt der Kreis Coesfeld im deutschlandweiten Vergleich der Landkreise weit vorne. Mittlerweile sind sieben Netzbetreiber im Kreisgebiet tätig. Im Ergebnis ist mit einer extrem guten Versorgungslage zu rechnen.

Für 85 Prozent aller Anschlüsse werden nach Abschluss der laufenden Ausbauarbeiten Transferraten von mehr als 50 MBit/s zur Verfügung stehen. Absehbar ist auch: Rund 40 Prozent der Anschlüsse werden auf FTTB/FTTH-Glasfaserarchitektur basieren. Zum Vergleich: deutschlandweit liegt die Quote bei acht Prozent. Deutschlandweit beispielgebend ist auch das Engagement jener Landwirte, die gemeinsam mit einem Anteil an Eigenleistungen den Glasfaserausbau in Außenbereichen vorantreiben wollen.

Die wfc und der Kreis unterstützen diesen solidarischen Weg: Der Masterplan zur Außenbereichserschließung steht den Landwirten zur Verfügung, und der neue Breitbandkoordinator für den Kreis Coesfeld begleitet den Ausbau mit Beratung. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte ist, in enger Koope-ration mit allen beteiligten Partnern, den flächendeckenden Breitband-ausbau in den Außenbereichen mit dem bestmöglichen Ergebnis abzu-schließen.
Im Bereich der Förderberatung hat die wfc im Hinblick auf die Anzahl der Beratungsfälle, trotzt eines Personalwechsels, das Vorjahresniveau weitgehend gehalten: Den 173 Fällen aus 2016 stehen 175 aus 2015 gegenüber. Drüber hinaus hat die wfc ein Förderprojekt zum zweiten Mal mit dem Kreis Coesfeld vorbereitet und an den Start gebracht: ÖKOPROFIT – ein Beratungs- und Qualifizierungsprogramm des Landes NRW, das Betriebe bei der Einführung und Verbesserung des betrieblichen Umweltmanagements unterstützt.

Schon laufen erneut die Planungen: für die Auszeichnungsveranstaltung im September 2017 und für eine dritte Runde, die der Kreis Coesfeld bereits beantragt hat.

Der Geschäftsbericht der wfc steht hier zum Download bereit:  GB-wfc-2016-final