Autor: Sabrina Becker

wfc verabschiedet drei Aufsichtsratsmitglieder

Dank an Margarete Schäpers, Dietmar Bergmann und Klaus Kleerbaum für ihr Engagement

Drei langjährige Mitglieder ihres Aufsichtsrats hat die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld in der ersten Aufsichtsratssitzung nach der diesjährigen Kommunalwahl verabschiedet: Margarete Schäpers (2022 bis 2025) und Klaus Kleerbaum (2009 bis 2025) als Vertretung des Kreises Coesfeld und Dietmar Bergmann (2009 bis 2025) als Vertreter der Städte und Gemeinden. Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr als Aufsichtsratsvorsitzender und wfc-Geschäftsführer Dr. Jürgen Grüner dankten den scheidenden Mitgliedern für ihre engagierte Mitwirkung, ihre wertvollen Impulse und ihre stetige Unterstützung der wfc in den vergangenen Jahren.

In dieser Zeit erreichte die wfc unter anderem den flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes und die Professionalisierung der Innovations- und Digitalisierungsförderung. Sie baute zudem ein umfassendes Unterstützungsangebot für die energetische und nachhaltige Transformation der Wirtschaft auf.

Nachfolger stehen größtenteils bereits fest

Nachfolgerin von Margarete Schäpers im Aufsichtsrat der wfc ist SPD-Kreistagsabgeordnete Anke Pohlschmidt. Auf Klaus Kleerbaum folgt CDU-Kreistagsabgeordneter Dr. Julian Allendorf. Wer künftig für Dietmar Bergmann im Aufsichtsrat sitzen wird, steht noch nicht fest. Als neues Mitglied begrüßte die wfc zudem Jürgen Büngeler, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Westmünsterland. Er übernimmt das Mandat von Heinrich-Georg Krumme, der bereits im Sommer verabschiedet wurde.

Als Zeichen des Danks ihr langjähriges Engagement spendete die wfc im Namen der scheidenden Aufsichtsratsmitglieder an die AWO Westliches Westfalen (Ortsverein Havixbeck), die Deutsche Welthungerhilfe und das Jugendrotkreuz in Nordkirchen.

ÖKOPROFIT®: Sechs Betriebe im Kreis Coesfeld ausgezeichnet

Sparsamerer Ressourceneinsatz bringt wirtschaftliche Vorteile

Sechs Betriebe aus dem Kreis Coesfeld sind für ihre erfolgreiche Teilnahme am Beratungs- und Qualifizierungsprogramm ÖKOPROFIT® 2024/2025 auf der Burg Vischering ausgezeichnet worden. Die Unternehmen und Institutionen haben in den vergangenen zwölf Monaten im Bereich Umwelt- und Klimaschutz zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um nachhaltiger und krisenresistenter zu wirtschaften. Dadurch sparen sie pro Jahr unter anderem 255 Tonnen CO2 und mehr als 140.000 Euro an Betriebskosten.

Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr freute sich über den Einsatz und die Bereitschaft der Unternehmen: „Es ist toll, dass Sie bis heute durchgehalten und die vierte ÖKOPROFIT®-Runde erfolgreich zum Abschluss gebracht haben, denn das Thema Klimaschutz ist wichtiger denn je und wir alle stehen in der Verantwortung, unseren Beitrag zu leisten und immer neue Anstrengungen zu übernehmen. Bei Ökoprofit ist das Spannende, zu schauen, wie man das Thema in handfeste wirtschaftliche Einsparungen umsetzen kann.“ Im Anschluss bedankte er sich bei den Teilnehmenden und sprach ihnen seine Anerkennung aus.

Praxisnahe Lösungen dank professioneller Unterstützung

Anschließend gab Alexandra Landsberg, stellvertretende Abteilungsleiterin im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, einen Einblick in die Bedeutung von ÖKOPROFIT® für Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften.

Während der zwölfmonatigen Projektlaufzeit erarbeiteten die teilnehmenden Betriebe aus dem Kreisgebiet mit professioneller Unterstützung praxisnahe Lösungen, um Emissionen zu reduzieren, Ressourcen zu schonen und gleichzeitig wirtschaftlicher zu arbeiten. Mit Hilfe eines systematischen Ressourcen-Controllings verbesserten sie ihre Umweltbilanz und erhöhten die Effizienz ihrer Prozesse.

An ÖKOPROFIT® 2024/2025 haben folgende Unternehmen erfolgreich teilgenommen:

  • Damhus GmbH & Co. KG | Rosendahl: Installation einer neuen Dampfleitung inklusive Isolierung, Fassadenbegrünung im Innenhof, Installation einer PV-Anlage, Optimierung von Stromlasten durch eine App, Nutzung von Heizkörperthermostaten mit zentraler Steuerung
  • NUVIA Instruments GmbH | Dülmen: Installation von 3 neuen Wallboxen für Dienstwagen, Installation einer PV-Anlage, Ersatz der Ölheizung durch eine Wärmepumpe, Austausch alter Leuchtmittel gegen LED, kompostierbare statt kunststoffbasierte Verpackungsflocken
  • metrica Interior | Senden und Holtwick: neue Oberschalen an den Lichtkuppeln zur Minimierung des Wärmedurchgangs, Testphase zum Ersatz von Frischfaser- durch Recyclingpapier, Umstellung der Heizwärmeerzeugung in den Büros auf Wärmepumpen und Integration einer PV-Anlage im geplanten Neubau (Standort Senden), Modernisierung der Beleuchtungsanlage, Erweiterung der bestehenden PV-Anlage, Behebung von Druckluftleckagen (Standort Holtwick)
  • MesseService Michael Janert GmbH | Nottuln: Reduzierung der zu beheizenden Fläche und Installation einer neuen Heizung mit bedarfsgerechter Leistung, Austausch alter Leuchtmittel gegen LED, textiles Bannersystem statt Wanddruck
  • M2 Carpets | Nottuln: Installation einer Klopfwalze an der Colaris als Alternative zur Absaugung, vollständige Isolation der Dampfleitungen, Ausbau der Abfalldokumentation, Installation einer PV-Anlage
  • Kreispolizeibehörde Coesfeld: Nachtabsenkung der Heizung, Sensibilisierung der Mitarbeitenden zum richtigen Heizen und Lüften, Erneuerung der Sanitärräume

Alle Betriebe zogen am Abend der Auszeichnung ein positives Resümee. „Es hat uns als Unternehmen überrascht, wie schnell sich einfache Maßnahmen amortisieren“, so Michael Janert (MesseService Michael Janert GmbH) über den Umsetzungsprozess in seinem Unternehmen.

Insgesamt haben 35 Unternehmen in den mittlerweile vier Runden von ÖKOPROFIT® im Kreis Coesfeld rund 2,4 Millionen Kilowattstunden Energie, 1.400 Tonnen CO2 , 74 Tonnen Restmüll und 3.870 m3 Wasser jährlich eingespart. Die Gesamtinvestitionen betrugen rund 3,9 Mio. Euro. Die jährliche Einsparungen liegen bei rund 1,1 Mio. Euro.

Die 4. Runde von ÖKOPROFIT® wurde vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und durch die Sparkasse Westmünsterland unterstützt. Die Projektträgerschaft liegt beim Kreis Coesfeld in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH (wfc). Das Programm wurde initiiert vom Kreis Coesfeld im Rahmen des KlimaPakts.

Weitere Informationen und den Abschlussbericht gibt es unter klima.kreis-coesfeld.de/klima/oekoprofit.

Ihr Ansprechpartner
Thomas Brühmann

AI-Shadowing: Künstliche Intelligenz mit Methode entdecken

Johannes Petzke, KI-Transfermanager bei KI.NRW, erklärt wie Unternehmen zielorientiert mit KI starten können

Künstliche Intelligenz gilt als Schlüsseltechnologie – doch viele Unternehmen tun sich schwer mit dem Einstieg: Wo anfangen? Welche Prozesse eignen sich? Und wie komme ich vom ersten Gedanken zur konkreten Anwendung?

Genau hier setzt die Methodik AI.Shadowing an. Sie bietet Unternehmen einen strukturierten und zugleich praxisnahen Ansatz, um KI-Potenziale systematisch zu identifizieren – auch ohne technisches Vorwissen oder große IT-Abteilung. Mit gezielten Fragen, moderierten Gruppenprozessen und klaren Templates lassen sich erste Use Cases entwickeln, bewerten und weiterdenken.

Johannes Petzke, KI-Transfermanager bei KI.NRW, erklärt die AI.Shadowing-Methode, ihren Nutzen und ihre Wirkung.

Was genau ist die AI.Shadowing-Methodik?
Das AI.Shadowing zielt darauf ab, Unternehmen, die bisher noch wenig Berührungspunkte mit KI-Anwendungen haben, eine erste Orientierung zu KI-Einsatzmöglichkeiten in verschiedensten Unternehmensbereichen zu geben. Um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, wo KI wie helfen kann, ist ein wenig Grundwissen über dieses große und sehr dynamische Feld wichtig.

Der erste Baustein der Methodik ist deshalb ein kompakter Einstieg, der zentrale Begriffe einordnet, Funktionsweisen erklärt und schließlich zahlreiche Anwendungsbeispiele bereitstellt. Auf dieser Grundlage erfolgt ein umfangreiches Brainstorming von Ideen der Teilnehmenden zu Einsatzmöglichkeiten von KI. In Kleingruppen werden die Ideen erläutert, strukturiert, priorisiert und schließlich im Plenum vorgestellt. Die Top-Ideen werden daraufhin erneut in Kleingruppen zu Use Cases ausformuliert und hinsichtlich Wertstiftung und Machbarkeit bewertet.

Welche typischen Herausforderungen erleben Sie bei Unternehmen, wenn es darum geht, sinnvolle KI-Anwendungsfälle zu erkennen?
Häufig ist es für die Unternehmen schwer abschätzbar, welche KI-Anwendung für sie hilfreich ist und welche nicht. Aus diesem Grund verfolgt das AI.Shadowing den Ansatz, Ideen und damit auch Use Cases von bestehenden Herausforderungen in der alltäglichen Arbeit aus zu denken. Dadurch versuchen wir zu verhindern, dass wertvolle und in der Regel knappe Ressourcen in KI-Anwendungen investiert werden, die sehr umfangreiche Möglichkeiten mitbringen, aber bei konkreten Herausforderungen kaum helfen oder im Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht überzeugen.

Wir nehmen außerdem nach wie vor ein sehr heterogenes KI-Grundwissen in den Unternehmen wahr. Aus Unsicherheit kann Ablehnung resultieren. KI ist jedoch ein Teamsport. Klare Verantwortlichkeiten und Sub-Teams, die sich verstärkt mit Anwendungsmöglichkeiten auseinandersetzen, sind sinnvoll und wichtig. Für die flächendeckende Erkundung von Anwendungsmöglichkeiten im Unternehmen ist das Fachwissen aller Mitarbeitenden jedoch sehr wertvoll und hilfreich. 

Wie hilft AI.Shadowing dabei, aus ersten Ideen tatsächlich umsetzbare Use Cases zu machen?
Durch die vorbereiteten Leitfragen sowohl im Brainstorming als auch bei der Entwicklung der Use Cases werden von vornherein wichtige Punkte mitgedacht, die einen strukturierten Weg von einer Idee hin zu einem Use Case ermöglichen. Welches konkrete Problem wird adressiert? Wie äußert sich dieses Problem? Was sind aktuell die Konsequenzen? Welche Fähigkeiten muss eine KI-Lösung haben, damit ein klarer Nutzen entsteht? Welches konkrete Ziel verfolge ich mit dieser Anwendung? Welche Daten liegen vor? Welche Risiken gibt es? Dies ist nur ein Ausschnitt an Fragen, die wir uns in der Erstellung jedes Use Cases stellen.  

Was unterscheidet die Methodik von klassischen Innovationsworkshops oder Ideensammlungen?
Das Shadowing bietet einen sehr strukturierten, fach- und branchenübergreifenden Ansatz, innerhalb kurzer Zeit von ersten Ideen hin zu vergleichbaren Use Cases zu kommen. Eines unserer Anliegen ist es, den Mitarbeitenden die Methodik so zu vermitteln, dass sie diese im Anschluss auch ohne unser Mitwirken immer wieder einsetzen und neue Use Cases erarbeiten können.

Welche Rolle spielt dabei die Gruppendynamik – also das gemeinsame Arbeiten und Diskutieren?
Die Gruppendynamik spielt eine sehr entscheidende Rolle, denn jede/r Mitarbeiter/in bringt eine einzigartige Perspektive für einen Prozess oder ein Produkt mit. Diese Perspektive kann in einzigartigen Ideen für KI-Anwendungsmöglichkeiten resultieren. So bekommen die Teilnehmenden häufig ein besseres Gefühl für die Herausforderungen der jeweils anderen Person und nicht selten kommt es alleine durch den Austausch in der Gruppe zu sehr spannenden Impulsen für die weitere Arbeit.

Wie können Unternehmen nach einem Shadowing-Prozess weiterarbeiten, um ihre Ideen in echte Projekte zu überführen?
Insbesondere, wenn Unternehmen noch keine Erfahrung bei der Umsetzung von KI-Projekten haben, empfehlen wir, sich zunächst auf möglichst pragmatisch umsetzbare Use Cases zu fokussieren. Dies ermöglicht vergleichsweise schnell Erfahrungen in der Umsetzung zu sammeln, die wertvoll für nachfolgende Projekte sind. Zudem sollten klare Verantwortlichkeiten in Form von einer oder mehrerer Personen vorhanden sein, die sich primär um die Umsetzung kümmern. Sollte die Umsetzung mit einem externen Partner erfolgen, können sich Unternehmen auf der KI.Landkarte von KI.NRW nach passenden Anbietern aus NRW umschauen. Hier besteht auch die Möglichkeit nach Branche, KI-Schwerpunkten und sonstigen Faktoren zu filtern.

Und zum Schluss: Warum ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, sich als Unternehmen mit KI auseinanderzusetzen – besonders im Mittelstand?
Die klare Antwort hier ist: je früher desto besser. Immer mehr Unternehmen setzen branchenübergreifend auf KI-Anwendungen. Die Gründe sind vielfältig: Effizienzsteigerung, Ausgleich des Fachkräftemangels durch Automatisierung, steigende Anforderungen und Erwartungen seitens der Kunden oder schlichtweg die Sicherung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit. Als Mittelständler ist es daher wichtig, den Einsatz von KI als Chance zu sehen, und die Einsatzmöglichkeiten zu erkunden.

Ihr Ansprechpartner
Sally Friedrich

wfc dankt Marion Dirks für ihr Engagement

Gesellschafterversammlung blickt auf die Herausforderungen der vergangenen fünf Jahre zurück

Mehr als 20 Jahre hat Marion Dirks die Arbeit der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld intensiv und konstruktiv begleitet – als Bürgermeisterin von Billerbeck und seit 2020 auch als Vorsitzende der Gesellschafterversammlung. Mit ihrem Abschied als Bürgermeisterin endet für sie auch ihr Engagement für die wfc. Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr und wfc-Geschäftsführer Dr. Jürgen Grüner dankten Marion Dirks deshalb bei der diesjährigen Gesellschafterversammlung im Namen aller Gesellschafter für ihren Einsatz. Zu den Gesellschaftern der wfc zählen neben dem Kreis Coesfeld auch die Städte und Gemeinden im Kreis Coesfeld sowie die Sparkasse Westmünsterland.

Wertvolle Impulse für den Weg und die Arbeit der wfc

„Marion Dirks hat die Arbeit der wfc von Anfang stark unterstützt. Insbesondere als vor rund 20 Jahren sehr kontrovers über die Wirtschaftsförderung im Kreis diskutiert worden ist und sogar eine Auflösung im Raum stand. Inzwischen ist die wfc zu einem unverzichtbaren Partner für Wirtschaft und Kommunen geworden – auch dank des Einsatzes von Marion Dirks, die immer wieder wertvolle Impulse eingebracht hat“, erklärte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. Dafür dankte ihr die wfc unter anderem mit einer Spende an die Bürgerstiftung Billerbeck.

Während der fünf Jahre der vergangenen Wahlperiode waren die Herausforderungen und Veränderungen für die Wirtschaft im Kreis Coesfeld groß – angefangen bei der Corona-Pandemie über die Energie(preis)krise bis hin zur nun mehr als zwei Jahre dauernden konjunkturellen Schwächephase. Themen, die die Wirtschaft im Kreis auch künftig noch intensiv beschäftigen werden, sind der Fach- und Arbeitskräftemangel aufgrund des demografischen Wandels, Digitalisierung und künstliche Intelligenz sowie die Dekarbonisierung und Defossilisierung der Wirtschaft.

Bildzeile: Dr. Jürgen Grüner (l.) und Dr. Christian Schulze Pellengahr dankten Marion Dirks für ihr intensives Engagement für die wfc. Foto wfc/Thomas Brühmann

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Dr. Jürgen Grüner

Expo Real: Kreis Coesfeld setzt auf digitale Infrastruktur und grüne Energie

Große Delegation besucht Immobilienmesse in München

Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, neun Bürgermeister/innen, elf Wirtschaftsförderer/innen: Mit einer großen Gruppe und entsprechend viel Fachkompetenz ist der Kreis Coesfeld in dieser Woche zur Expo Real, Europas größte Messe für Gewerbeimmobilien und Wirtschaftsstandorte, nach München gereist. Am Gemeinschaftsstand des Münsterlands präsentiert sich die Region noch bis einschließlich Mittwoch. Organisiert hat den Besuch der Delegation aus dem Kreis Coesfeld die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH.

Gespräche mit potentiellen Investoren zu möglichen Ansiedlungen

„Wir nutzen die Messe, um unser Netzwerk zur Entwicklung des Standorts zu erweitern und mit potentiellen Investoren persönlich über ihre sehr guten Möglichkeiten für eine Ansiedlung oder Erweiterung im Kreis Coesfeld zu sprechen“, erklärt wfc-Geschäftsführer Dr. Jürgen Grüner. „Dabei setzen wir den Fokus auf unsere ausgezeichnete Glasfaser- und Mobilfunkversorgung und unsere umfassenden digitalen Angebote. Drei von vier Anträgen bei der Kreisverwaltung können mittlerweile online eingereicht werden. Hinkommt der aktuell laufende Praxistest verschiedener LoRaWan-Anwendungen.“

Ein zweites starkes Argument für den Kreis Coesfeld ist laut Jürgen Grüner die Nachhaltigkeit – durch einen massiven Zubau bei der Erzeugung grünen Stroms, die geplante Inbetriebnahme von mindestens vier Wasserstofftransportleitungen und dem Aufbau einer kosteneffizienten und klimafreundlichen Energieversorgung in Gewerbegebieten durch Energieverbünde.

Austausch mit Nachbarregionen und Unternehmen aus dem Kreis Coesfeld

Neben zahlreichen Einzelterminen der Bürgermeister/innen und Wirtschaftsförderer/innen mit möglichen Investoren und Projektentwicklern sind ein Austausch mit Münsterland e.V.-Vorstand Andreas Grotendorst sowie Besuche an den Ständen des Landkreises Osnabrück und des Standorts Niederrhein geplant. Auf der Agenda stehen außerdem Gespräche mit Unternehmen aus dem Kreis Coesfeld wie Ernsting‘s family, der Volksbank Westmünsterland, der Gieseke GmbH, der ITB GmbH, der STF-Gruppe und der Schmidt-Gruppe, die ebenfalls vor Ort auf der Expo Real sind.

Zur Delegation aus dem Kreis Coesfeld gehören neben dem Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr die Bürgermeister/innen Thomas Stohldreier (Ascheberg), Marion Dirks (Billerbeck), Eliza Diekmann-Cloppenburg (Coesfeld), Carsten Hövekamp (Dülmen), Jörn Möltgen (Havixbeck), Ansgar Mertens (Lüdinghausen), Dietmar Bergmann (Nordkirchen), Christoph Gottheil (Rosendahl) und Sebastian Täger (Senden) sowie die Wirtschaftsförderer einiger Städte und Gemeinden.

Bildzeile: Gebündelte Fachkompetenz am Gemeinschaftsstand des Münsterlands auf der Expo Real. Der Kreis Coesfeld ist in diesem Jahr mit einer großen Delegation in München vertreten. Foto Martin Rühle/WFM

 

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Thomas Brühmann
Dr. Jürgen Grüner

Wirtschaft aktuell | Ausgabe 3/2025

Fachwissen zu aktuellen Themen, aber mit Blick auf die Besonderheiten und spezifischen Bedürfnisse der Unternehmen in der Region – das bietet die Zeitschrift „Wirtschaft aktuell“. Sie ist Plattform für alle relevanten Informationen und neuen Trends, Beispielgeber, Kooperationsförderer und zeigt die Ansprechpartner vor Ort.

In der dritten Ausgabe 2025, die Anfang September 2025 erschienen ist, geht es in der Titelstory um die Unternehmensnachfolge. Passende Nachfolger/innen zu finden, ist nicht immer einfach. Die Nachfolge finanziell, rechtlich und emotional auf den richtigen Weg zu bringen, ebensowenig.

Die Ausgabe zeigt, was beim Vererben, Verkaufen oder sogar Schließen des Unternehmens zu beachten ist und welche Best-Practice-Beispiele es für die verschiedenen Wege in der Region gibt.

Außerdem stellt sich die Gemeinde Havixbeck als Wirtschaftsstandort vor.

Weitere aktuelle Themen aus dem Kreis Coesfeld sind unter anderem:

  • Gründungspreis Westmünsterland: Neue Runde ist gestartet
  • Gründungspreis Westmünsterland: Die Finalisten des Gründungspreises 2024 im Porträt
  • Fokus KI: KI-Einsatz in der Farben-Herstellung bei J.W. Ostendorf und für die Tiergesundheit auf dem Hof Beckhove
  • Neue Charta zeichnet ehrenamtsfreundliche Arbeitgebende aus
  • So unterstützt die AI.Shadowing-Methode kleine und mittlere Unternehmen bei der KI-Transformation

Link zur Ausgabe 3/2025

Ihr Ansprechpartner
Sabrina Becker

Gründungspreis Westmünsterland geht in die zweite Runde

Jetzt bis zum 2. November 2025 bewerben!

Aus Ideen werden Unternehmen. Aus Unternehmen werden Erfolgsgeschichten. Genau diese zeichnen die Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Kreise Borken und Coesfeld gemeinsam mit der Sparkasse Westmünsterland erneut aus – in der zweiten Runde des Gründungspreises Westmünsterland. Gründerinnen und Gründer können sich ab dem 1. September 2025 bewerben und damit die Nachfolge von Environ Energy GmbH aus Heek sowie den Zweit- und Drittplatzierten, Pacurion GmbH und Gut Feismann, antreten.

Unternehmen müssen zwischen 2020 und 2023 gegründet haben

Voraussetzung ist, dass sie ihr Unternehmen zwischen 2020 und 2023 im Haupt- oder Nebenerwerb gegründet haben, eine positive wirtschaftliche Entwicklung sowie ein tragfähiges Geschäftsmodell aufweisen und sich der Hauptsitz im Kreis Coesfeld, Kreis Borken oder der Stadt Haltern am See befindet. Unterstützer des Preises sind erneut die IHK Nord Westfalen sowie die Kreishandwerkerschaften Borken und Coesfeld.

„Junge Unternehmen bereichern mit ihren Ideen, innovativen Produkten und Dienstleistungen die Wirtschaft vor Ort, sie schaffen Arbeitsplätze und tragen zur Attraktivität des Wirtschaftsstandorts bei“, erklärt Heiko Hüntemann, Vorstandsmitglied der Sparkasse Westmünsterland, die Motivation hinter dem Gründungspreis. „Wir möchten sie deshalb stärker in den Fokus rücken. Das ist uns bei der Premiere des Gründungspreis Westmünsterland 2023/2024 schon sehr gut gelungen. Jetzt bauen wir weiter darauf auf.“

Preise: Pitch-Trainings, Podcasts, Imagevideos und ein Gutschein des Mittelstandscampus NRW

Dazu gehört, dass der Gründungspreis Westmünsterland den Bewerberinnen und Bewerbern noch mehr Unterstützung bei der Weiterentwicklung ihres Unternehmens und der Steigerung ihres Bekanntheitsgrads bietet: Die fünf Finalisten erhalten ein Training für einen „Pitch“ – so werden in der Gründungsszene Kurzpräsentationen des Geschäftsmodells genannt. Die Preisverleihung findet im Anschluss im März 2026 in der Fabrik in Coesfeld statt. Die ersten drei Preisträger können ihr Unternehmen und ihre Geschichte im Podcast der Wirtschaft Aktuell vorstellen. Außerdem erhalten sie jeweils ein Imagevideo. Der Sieger wird zusätzlich mit dem Gründungspreis-Award und einem Gutschein im Wert von 3000 Euro für eine Fortbildung des Mittelstandscampus NRW ausgezeichnet.

„Mit umfassenden Beratungsangeboten, Workshops, Seminaren und Veranstaltungen unterstützen alle Partner des Gründungspreises die Gründerinnen und Gründer bereits jetzt schon intensiv auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit“, erläutert Dr. Jürgen Grüner, Geschäftsführer der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH. „Durch den Gründungspreis, die damit verbundene hohe Aufmerksamkeit und die Preise, die die Finalisten erhalten, möchten wir erfolgreichen, innovativen Unternehmen aus unserer Region bei den nächsten Schritten einen besonderen Mehrwert bieten.“

Gründungsklima fördern und erfolgreiche Gründungswege aufzeigen

Ziel des Gründungspreises ist es zudem, das Gründungsklima zu fördern und die Gründungsneigung weiter zu erhöhen. „Wir möchten zeigen, welche Wege es gibt, um ein Unternehmen aufzubauen und deutlich machen, dass sich Gründungen lohnen. Junge Unternehmen in die Öffentlichkeit zu rücken, die dies bereits geschafft haben und damit Anregung für andere sein können, ist deshalb ein zentraler Ansatz des Gründungspreises Westmünsterland“, erläutert Dr. Daniel Schultewolter, Geschäftsführer der WFG für den Kreis Borken.

Zusätzlich zu den fünf Finalisten wird deshalb der Sieger des Online-Publikumsvotings bei der Preisverleihung mit einem eigenen Preis ausgezeichnet.

Bewerbungsschluss: 2. November 2025

Die Bewerbung für den Gründungspreis Westmünsterland erfolgt online über die Homepage des Gründungspreises Westmünsterland. Die Bewerbungsphase endet am 2. November 2025. Über die Preisvergabe entscheidet eine neun-köpfige Jury mit jeweils einer Vertreterin bzw. einem Vertreter der drei Preisstifter sowie der IHK Nord Westfalen, der Kreishandwerkerschaft Coesfeld (im turnusmäßigen Wechsel mit der KH Borken), der FH Münster, der Westfälischen Hochschule, der NRW.Bank und des aktuellen Gründungspreisträgers.

Bei der Gründung kann es sich um ein komplett neues Unternehmen im Haupt- oder Nebenerwerb handeln, um eine Nachfolge in einem kleinen oder mittleren Betrieb oder um eine freiberufliche Tätigkeit.

Alle weiteren Informationen und das Bewerbungsformular gibt es unter www.gruendungspreis-westmuensterland.de

Foto: Freuen sich auf viele spannende Bewerbungen beim neuen Gründungspreis Westmünsterland (v.l.): Heiko Hüntemann (Vorstandsmitglied der Sparkasse Westmünsterland), Katharina Rohlf (Sparkassen-Beraterin für Existenzgründungen im Kreis Coesfeld), Ulrich Müller (Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Coesfeld), Daniel Janning (Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Borken), Norbert Hypki (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westmünsterland), Christopher Papendorf (Regionalbeauftragter Westmünsterland der IHK Nord Westfalen), Dr. Jürgen Grüner (Geschäftsführer wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld), Dr. Daniel Schultewolter (Geschäftsführer WFG für den Kreis Borken), Marie Spietenborg (Sparkassen-Beraterin für Existenzgründungen im Kreis Borken).

Foto: Maren Kampling/Sparkasse Westmünsterland

Ihre Ansprechpartner
Nathalie Reichel
Sabrina Becker

Charta zeichnet ehrenamtsfreundliche Arbeitgeber aus

wfc und 15 weitere Unternehmen unterstützen Engagement ihrer Mitarbeitenden

Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden beim Ehrenamt unterstützen oder es sogar explizit fördern, erzielen doppelte Vorteile – für die Region und sich selbst. Um den Unternehmen diesen Mehrwert deutlich zu machen und ein Engagement in diesem Bereich auszuzeichnen, haben der Kreis Coesfeld und die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld die Charta „Ehrenamtsfreundlicher Arbeitgeber“ entwickelt. Die ersten 16 Unternehmen und Institutionen haben sie jetzt unterzeichnet – darunter auch die wfc und der Kreis Coesfeld.

„Ein Gewinn für die Gesellschaft und die Unternehmen“

Sie verpflichten sich damit für drei Jahre, eine ehrenamtsfreundliche Unternehmenskultur umzusetzen. „Das Ehrenamt ist das Fundament unseres gesellschaftlichen Lebens. Ohne die unzähligen Menschen, die sich in Vereinen, in Hilfsorganisationen, in Kultur, Kirche, Sport oder im sozialen Bereich einbringen, wäre unser Gemeinwesen nicht vorstellbar“, so Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. „Es braucht Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die erkennen, dass ehrenamtliches Engagement nicht nur ein Gewinn für die Gesellschaft ist, sondern auch für die Unternehmen selbst. Denn wer sich in seiner Freizeit engagiert, entwickelt Fähigkeiten, die wiederum in den beruflichen Alltag eingebracht werden.“

Unternehmen, die das ehrenamtliche Engagement fördern, signalisieren, dass sie soziale Verantwortung übernehmen. Das kann sich positiv auf die Unternehmenskultur auswirken, den Teamzusammenhalt und die Identifikation mit dem Unternehmen fördern und die intrinsische Motivation der Mitarbeitenden steigern. Ein Pluspunkt im Wettbewerb um Fachkräfte. Über das Engagement ihrer Mitarbeitenden haben Unternehmen zudem die Möglichkeit, Kontakte zu Vereinen, NGOs und regionalen Einrichtungen zu knüpfen – und so Kooperationen aufzubauen und neue Geschäftskontakte zu gewinnen.

Ehrenamt fördert Teamfähigkeit und Organisationsgeschick

Ehrenamtlich aktive Mitarbeitende zudem können wertvolle Fähigkeiten wie Teamfähigkeit, Führungsstärke, Organisationsgeschick und Kommunikationsvermögen erwerben, die unmittelbar in den Berufsalltag einfließen.

Teuer oder aufwändig muss die Ehrenamtsförderung nicht sein. Das zeigt ein von der Staatskanzlei NRW gefördertes Projekt zum Thema, das der Kreissportbund Coesfeld im vergangenen Jahr umgesetzt hat. Schon kleine Gesten wie Wertschätzung und Sichtbarmachung könnten große Wirkung entfalten. Dazu gehören etwa zusätzliche Urlaubstage oder Arbeitszeitguthaben für ehrenamtliche Tätigkeiten, Corporate-Volunteering-Projekte wie etwa Renovierung einer Jugendeinrichtung durch Auszubildende, die Bereitstellung des unternehmenseigenen Maschinenparks für Vereinszwecke oder Sponsoring und Spenden für gemeinnützige Initiativen in der Region.

Wachsendes Netzwerk für den Austausch untereinander

Mit der Unterzeichnung der Charta, gehen die Unternehmen die Selbstverpflichtung ein, genau solche Dinge zu ermöglichen. Ziel der Initiatoren der Charta ist es, ein wachsendes Netzwerk ehrenamtsfreundlicher Arbeitgeber aufzubauen. Bei Netzwerktreffen erhalten sie Gelegenheit, sich auszutauschen, voneinander zu lernen und neue Ideen einzubringen.

Folgende Unternehmen und Institutionen haben die Charta unterzeichnet: Caritasverband für den Kreis Coesfeld e.V., Altenheim St. Lambertus Ascheberg, Metrica Gmbh & Co.KG, Wirtschaftsbetriebe Kreis Coesfeld GmbH, Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH, Stadt Dülmen, Sparkasse Westmünsterland, W. Geiping GmbH & Co.KG, Carecampus Pflegeakademie, Druckhaus Dülmen Betz Vertriebs GmbH, Volksbank Nottuln, Volksbank Westmünsterland eG, J.W. Ostendorf GmbH & Co.KG, Kreis Coesfeld, Änderungsschneiderei M.V. Wienema und Marktplatz der Gesundheit.

Ansprechpartnerin für Unternehmen, die ebenfalls Charta „Ehrenamtsfreundlicher Arbeitgeber“ unterzeichnen möchten, ist Martina Nieländer: Mail martina.nielaender@kreis-coesfeld.de, Telefon 02541/184152.

Fotos: Kreis Coesfeld

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Fokus KI: Die KI mischt bei der Farben-Herstellung mit

Bei J.W. Ostendorf macht eine KI künftig Vorschläge für Rezepturen und testet sie virtuell

Weiße Wandfarbe ist nicht gleich weiße Wandfarbe. Unterschiedliche Qualitätsstandards, Verarbeitungstechniken und gesetzliche Vorgaben stellen hohe Anforderungen an die Produktentwicklung. Je nach Markt variieren die Erwartungen der Verbraucher – sei es in der Konsistenz, der Anwendung auf Raufaser oder glatten Wänden. Hinzu kommen länderspezifische gesetzliche Regelungen, die sich nicht nur stark unterscheiden, sondern auch regelmäßig ändern. Das ist – vereinfacht formuliert – die tägliche Herausforderung beim Farben-Hersteller J.W. Ostendorf (JWO) in Coesfeld. Mehr als 2.500 Farbformulierungen mit den zugehörigen Rohstoffen hat das Unternehmen im System. Mehrere 1.000 Datensätze aus der Entwicklung der Farbformulierungen stehen dahinter – und die stammen allein aus den vergangenen fünf Jahren.

Hilfe bei der Suche im Datenwust

In diesem Datenwust etwas zu finden, ist eine tägliche Herausforderung für das 20-köpfige Forschungs- und Entwicklungsteam bei JWO. Die Lösung: Künstliche Intelligenz. „Seit rund fünf Jahren nutzen wir eine Laborsoftware zur Datenverwaltung“, erklärt Holger Buchholz, Head of Research and Development bei J.W. Ostendorf. „Mittlerweile ist unsere Datenmenge so groß, dass es immer länger dauert, die nötigen Daten zu finden, damit wir für neue Farbformulierungen nicht bei null anfangen müssen. Deshalb haben wir nach einer KI-Lösung gesucht: Wir wollen das Wissen, das unsere Mitarbeitenden gesammelt haben, langfristig verfügbar machen und somit Arbeitsabläufe effizienter gestalten.“

Laut Stefan Thomas, Gründer und Geschäftsführer der LabV Intelligent Solutions GmbH, dessen Software JWO nutzt, verbrauchen viele Labore mehr Zeit mit der Datensuche und Datendokumentation als mit der Entwicklung von Farbformulierungen selbst. „Auswertungen werden deshalb zum Teil gar nicht erst gemacht, dadurch geht viel Wissen verloren. Dank der KI-Lösung haben die Teams wieder mehr Zeit für ihre eigentliche Aufgabe“, so Thomas.

KI bereitet vorhandenes Wissen für Rezepturen passgenau und präzise auf

Seit Juli 2025 läuft die Testphase bei JWO. Das System geht in zwei Schritten in Betrieb: im September 2025 und voraussichtlich Anfang 2026. „Die KI unterstützt uns zunächst bei der Analyse der Messdaten und Dokumente“, erklärt Florian Weddeling, Teamleiter R&D Decarbonization & New Solutions bei JWO. „Anstatt lange zu suchen, können wir der KI Fragen stellen und erhalten präzise aufbereitetes Wissen. Beispielsweise geben wir die Anforderungen eines Kunden für ein neues Produkt ein und erhalten aus dem vorhandenen Erfahrungswissen einen Startpunkt für die neue Farbformulierung. Das spart enorm viel Zeit.“ Auch die Feinabstimmung bis zur finalen Rezeptur soll künftig schneller erfolgen: Die KI macht Vorschläge für Änderungen in den Mischverhältnissen oder alternative Rohstoffe. „Natürlich ist das ein Lernprozess, aber wir hoffen, dass wir durch die KI im Schnitt vielleicht nur noch fünf statt 10 bis 20 Versuche für die finale Farbformulierung benötigen“, ergänzt Weddeling.  

Im zweiten Schritt – ab 2026 – sollen die Versuche weitgehend virtuell ablaufen. Dafür muss die KI lernen, wie Rohstoffe wirken – ob sie die Farbe flüssiger oder zäher macht, zum Beispiel. „Wenn die KI dies in ihre Berechnungen mit einbezieht, kann sie Rezepte simulieren, Zusammensetzungen anpassen – und so echte Versuche ersetzen. Das spart Ressourcen, Zeit und bringt neue Produkte schneller auf den Markt“, erläutert Holger Buchholz. „Die Entwicklung erfolgt natürlich weiterhin manuell, aber der Prozess wird überschaubarer, schneller – und wir können datenbasiert diskutieren.“

Bildzeile Headerbild: Florian Weddeling, Teamleiter R&D Decarbonization & New Solutions, bei der Farbmischung im Labor. Foto: J.W. Ostendorf

Fotos im Text: Farbprobe im Labor. Foto: J.W. Ostendorf // Das KI-System bereitet das Wissen aus den bisherigen Entwicklungen von Farbformulierungen präzise auf. So vereinfacht und beschleunigt es die Entwicklung neuer Formulierungen. Foto LabV Intelligent Solutions GmbH

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Sabrina Becker

Fokus KI: Sprachbasierte Dokumentation erleichtert Arbeit der Pflegekräfte

Zufriedenere Mitarbeitende und mehr Zeit für Patienten dank KI beim BHD Coesfeld

Ein Pflegedienst ohne Fachkräftemangel: Das ist der BHD Coesfeld. Möglich ist dies durch gezielte Digitalisierung, umfassenden KI-Einsatz – und klare Kommunikation. „Menschen, die in der Pflege arbeiten, wünschen sich flache Hierarchien, verlässliche Strukturen, einfache Kommunikation und eine effiziente Dokumentation. Genau das bieten wir“, sagt Geschäftsführer Alf Mülder. Der BHD Coesfeld pflegt mehr als 600 Patienten, die größtenteils sehr ländlich wohnen. Er betreibt zudem drei teilstationäre, eine vollstationäre Einrichtung und seniorengerechte Wohnangebote.

KI ist in allen Bereichen im Einsatz

In allen Bereichen ist Künstliche Intelligenz im Einsatz – von der Kommunikation bis zum Bewerbermanagement, besonders aber in der Pflege. Hier bilden die kaufmännische Leiterin, Angelika Wissing, und die pflegerische Leiterin, Reinhild Thiemann, ein Duo, das vor Ideen und Begeisterung für das Thema strotzt.

Eines ihrer Herzensprojekte ist eine sprachbasierte KI-App für die Patienten-Dokumentation. Seit mehr als einem Jahr nutzen alle Pflegekräfte sie auf ihren Dienst-Handys. Die App zeigt alle wichtigen Daten der Patienten und ihrer Angehörigen an – von Kontaktdaten der Angehörigen, wichtigen Hintergrundinformationen bis hin zum Maßnahmenplan des Pflegebedürftigen. Blutdruck, Insulinwerte, Infos zur Medikation, zum Befinden oder Auffälligkeiten sprechen die Pflegekräfte nach einem Patientenbesuch frei in die App. Die KI sortiert alles in die entsprechenden Ordner, erstellt Verlaufsdiagramme und Berichte.

Dokumentation ist dank Sprach-KI schneller, genauer und für alle jederzeit verfügbar

„Die Spracheingabe spart nicht nur viel Zeit, sondern macht die Dokumentation leichter, interessanter und genauer. Alle Pflegekräfte sind jederzeit auf dem aktuellen Stand. Nichts geht verloren. Die KI erkennt zudem sprachliche Eigenheiten und Dialekte. Müssen Medikamente nachbestellt werden, wird dies ebenfalls über die App vermerkt und vom BHD-Servicecenter digital über die jeweiligen Hausärzte zur BHD-Zentrale in Coesfeld bestellt. Für die direkte Kommunikation unter den Pflegekräften gibt es zusätzlich einen unternehmensinternen datensicheren Messenger“, erklärt Reinhild Thiemann.

Allgemein sorgt der Einsatz von KI nicht nur für mehr Zeit, sondern auch für mehr Interaktion mit den Patienten.

Dienst- und Tourenpläne per KI sind der nächste Schritt

Die Dienst- und Tourenpläne der Mitarbeitenden künftig mit KI zu erstellen, steht ebenfalls auf der To-Do-Liste von Angelika Wissing und Reinhild Thiemann. „Im stationären Bereich wird KI bereits für die Dienstpläne eingesetzt. In der ambulanten Pflege bauen wir es gerade auf, müssen hier aber mehr Parameter beachten“, erklärt Angelika Wissing. Testläufe gab es auch schon für die Tourenpläne. „Hier muss die KI aber noch mehr mehr Aspekte berücksichtigen – etwa, dass Insulin immer zu bestimmten Zeitpunkten verabreicht werden muss oder manche Pflegebedürftige bestimmte Anforderungen an Pflegekräfte stellen. Deshalb müssen wir die KI mit noch mehr Daten füttern und das System weiter anpassen“, erläutert Reinhild Thiemann. „Wie überall beim Einsatz von KI gilt auch bei uns: Erst ist der Aufwand größer, aber wenn es dann läuft, spart es viel Zeit und eröffnet neue Möglichkeiten. Deshalb arbeiten wir großer Begeisterung daran.“

Prozessoptimierungen bringen hohe Zuverlässigkeit und Flexibilität bei Arbeitszeiten

Zu den neuen Möglichkeiten dank der Prozessoptimierung durch Digitalisierung und KI gehören beim BHD auch eine hohe Zuverlässigkeit und Flexibilität bei den Arbeitszeiten. Die Beschäftigten können bis zu 30 Tage zusätzlich Urlaub pro Jahr beantragen, sie arbeiten nur an einem Wochenende pro Monat und haben keine geteilten Dienste, sondern arbeiten entweder von 6 bis 12 Uhr oder von 15.30 bis 21.30 Uhr. Fortbildungen sind in der Regel digital und zeitlich flexibel abrufbar. „Damit unsere Patienten gut versorgt werden, müssen unsere Mitarbeitenden zufrieden sein“, sagt Mülder. „KI ist dabei ein wichtiger und zentraler Baustein, um uns zukunftssicher aufzustellen.“

Bildzeile: Zufriedene Pflegekräfte und Patienten dank KI: Reinhild Thiemann (M.) und Angelika Wissing haben beim BHD Coesfeld gemeinsam mit Geschäftsführer Alf Mülder viel bewegt – und sind noch lange nicht am Ende ihres Weges. Foto BHD Coesfeld/ Martina Breuer

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