Standard

Autor: Sabrina Becker

Werkstätten Karthaus vermitteln Menschen mit Behinderung in Arbeit

Vier Beispiele zeigen gelungene Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt über Außenarbeitsplätze

Große Industriemaschinen befüllt Robert Eggemann täglich mit Wischbezügen und Mikrofasertüchern. Nach der chemisch-thermischen Reinigung faltet er die Produkte akribisch zusammen. Ein Fahrer bringt die Reinigungstextilien zurück zu den Gebäuden, die die Firma Kirchhoff betreut. „Die Arbeit macht mir Spaß“, sagt der junge Mann. Seit einem halben Jahr ist er bei der Firma Kirchhoff in Bösensell tätig. Der Hygienegroßhandel bietet ihm einen sogenannten Außenarbeitsplatz, denn eigentlich ist Robert bei den Werkstätten Karthaus (WfbM) beschäftigt. Als wahrliche „Erfolgsgeschichte“ betitelt Jan Kirchhoff die Zusammenarbeit mit Robert Eggemann. „Robert ist total engagiert. Jeder hier schätzt und respektiert ihn“, sagt der Unternehmer, der sich im Vorfeld viele Gedanken gemacht hat, wie er den integrativen Arbeitsplatz im Unternehmen praktisch gestaltet.

Übergangsförderung der Werkstätten Karthaus betreut Unternehmen und Mitarbeitende intensiv

Menschen mit einer Behinderung auf dem Weg in ein Beschäftigungsverhältnis auf dem ersten Arbeitsmarkt zu unterstützen, ist eine zentrale Aufgabe der Werkstätten.. Carolin Schulz aus dem Team der Übergangsförderung in der WfbM vermittelt und begleitet die Menschen an ihrem Außenarbeitsplatz: „Ich suche regelmäßig den Betrieb auf, um im Austausch zu bleiben und um Situationen oder Fragen zu klären. Wir beraten auch, was weitere Tätigkeiten sein können.“

Mit 15.000 Legehennen hat Jonas Lechler auf seinem Bioeierhof einiges zu tun. Hilfe erhält er aus der Nachbarschaft, den Werkstätten Karthaus. „Es waren mehrere Personen zum Probearbeiten da. Sven-Daniel hat schließlich ein Praktikum absolviert“, so Jonas Lechler (Foto links) und ergänzt: „Ich habe gerne Zeit investiert und dafür einen echt zuverlässigen, motivierten Mitarbeiter dazugewonnen.“

Das war vor rund zwei Jahren. Sven-Daniel Hüring holt morgens den Schlüssel ab, geht durch den Stall, prüft den Wasserdruck der Tränke und guckt nach verlegten Eiern. Wenn die Legehennen auf die Wiese flattern, startet er die Sortiermaschine in der Packhalle. Auf zwei Bildschirmen sieht er die Eier, die auf das Förderband strömen und passt dementsprechend die Geschwindigkeit an. „Wenn ich hier bin, vergesse ich die Zeit. Ich bin dann in meinem Modus, kenne die Handgriffe auswendig“, sagt Sven-Daniel Hüring.

Zeitlich begrenztes Praktikum als Chance, um die Zusammenarbeit zu testen

„Es wäre toll, wenn mehr Menschen die Chance bekommen, außerhalb der Werkstätten zu arbeiten“, heißt es von der Übergangsförderdung der WfbM. Starten würden die Arbeitgeber erstmal mit einem zeitlich begrenzten Praktikum, bei dem beide Seiten gucken, ob sie sich eine weitere Zusammenarbeit vorstellen können. Dann bietet der Unternehmer dem Beschäftigten einen Außenarbeitsplatz an mit einem individuellen Stundenlohn und enger Begleitung durch das Team der Übergangsförderung. Sollte sich daraus schließlich eine sozialversicherungspflichtige Anstellung ergeben, übernimmt der Integrationsfachdienst die Betreuung. Zudem erhalten Arbeitgeber einen Lohnkostenzuschuss und Hilfe bei der Arbeitsplatzausstattung.

„Ein Mensch mit Behinderung ist eine Bereicherung für das Team. Vielleicht auch gerade durch seine Andersartigkeit. Das Team muss sich auf den Menschen einstellen“, sagt Hildegard Wilken, die ebenfalls in der Übergangsförderung tätig ist. Ein Beschäftigter aus der WfbM bringe nun mal andere Bedürfnisse, Unterstützungsbedarfe, Hilfsmittel, Fragen, Sichtweisen und Erfahrungen mit.

Weniger Sprachschwierigkeiten dank der Arbeit im Mauritius-Kindergarten

Maleen Bomholt (Foto links), die unter Sprachschwierigkeiten leidet, arbeitet im Mauritius-Kindergarten und erzählt: „Die ersten Wochen waren nicht leicht wegen des Sprechens.“ Die Kollegen und die Kinder haben sich in den vergangenen zehn Monaten an sie gewöhnt.

Ihre Aussprache hätte sich deutlich verbessert und die Kommunikation, die die Kinder stetig einfordern, falle ihr nun leichter. Seit Maleen Bomholt die Weiterbildung als Betreuungskraft absolviert hat und in der Kita arbeitet, ist sie richtig aufgeblüht. Einmal in der Woche führt sie mit den Kindern sogar ein eigenes Bastelangebot durch.

Eigenständig arbeitet auch Jenny Kleußer (Foto links) im Druckhaus Dülmen. Seit Oktober 2022 kuvertiert sie Briefe ein, zählt und verpackt. Die junge Frau fühlt sich wohl und schätzt die ruhige und angenehme Arbeitsatmosphäre. Für Mitarbeiterfeiern oder Ausflüge kommt sie sogar aus dem Urlaub.

Einen Tag in der Woche ist Jenny Kleußer in den Werkstätten, um sich für die Tätigkeit weiter zu qualifizieren. Ihre Arbeitgeber Ralf und Helen Swetlik freuen sich sehr über ihr Engagement und darüber, dass die Werkstätten die fortlaufende Weiterbildung ermöglichen.

Oft sind es idealistische oder ganz persönliche Gründe, die einen Unternehmer dazu bewegen, einen integrativen Arbeitsplatz anzubieten. „Viele Firmen wissen gar nicht, was unsere Leute alles leisten können. Gerne besuchen wir sie und beraten vor Ort individuell“, sagt Carolin Schulz.

Interessierte Unternehmen können unter folgender Mailadresse Kontakt aufnehmen: schulz@werkstaetten-karthaus.de.

Text und Fotos: Werkstätten Karthaus

Ihr Ansprechpartner

Automatisierung hilft, dem Fachkräftemangel zu begegnen

Innovative Methode der Westfälischen Hochschule unterstützt Unternehmen wie Th. Niehues

Mit Automatisierung und Robotik vorhandene Potentiale zu heben, bietet nicht nur großen Unternehmen die Chance, auf diese Weise dem Fachkräftemangel zu begegnen. Auch für kleine und mittlere Unternehmen ist der Spielraum groß – dank SAM, der Strukturierten Automatisierungs-Methode, die die Westfälische Hochschule Bocholt gemeinsam mit der WFG für den Kreis Borken entwickelt hat und durch eine Kooperation mit der wfc auch den Unternehmen im Kreis Coesfeld offen steht.

Arbeitsprozesse effizienter, moderner und nachhaltiger gestalten

Die Th. Niehues GmbH aus Senden gehörte Mitte 2023 zu den ersten Unternehmen, die mit Hilfe von SAM ihre Produktionsprozesse auf Automatisierbarkeit und Entlastungen für Fachkräfte von körperlich schwerer oder monotoner Arbeit untersucht haben.

„In unserem Unternehmen gibt es eine hohe Betriebszugehörigkeit, was bedeutet, dass in den kommenden Jahren viele erfahrene Mitarbeitende aus der Generation der Babyboomer in den Ruhestand gehen werden“, erklärt Prozessmanager André Knust (Foto) vom Spezialisten für hydraulische und elektrische Antriebs- und Steuerungstechnik. „Um diesem Verlust an Knowhow und dem generellen Fachkräftemangel entgegenzuwirken, setzen wir nicht nur auf ein umfassendes Schulungsprogramm für den Wissenstransfer, sondern auch gezielt auf Automatisierung und Digitalisierung, um Arbeitsprozesse effizienter, moderner und nachhaltiger zu gestalten.“

Die SAM-Methode war bei Niehues zudem Teil einer umfassenden Umstrukturierung des Lager- und Logistikbereichs, um Verbesserungspotentiale bei der Digitalisierung, in schlankeren Prozessen sowie im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu identifizieren.

SAM analysiert mögliche Automatisierungspotentiale

SAM kam in drei zentralen Bereichen zum Einsatz: der PVG-Fertigung, in der modulare Ventilblöcke individuell für Kunden zusammengesetzt werden, der Schlauchfertigung und im Versand. Die ersten Schritte erfolgten mithilfe eines Tools und standardisierten Fragen zu Abläufen, Schnelligkeit, Ergonomie, Sicherheit und weiteren Aspekten. Die automatische Auswertung listete mögliche Automatisierungspotentiale auf und bewertete diese anhand des Verhältnisses von Aufwand und erwartetem Nutzen in Hinblick auf ihre Umsetzbarkeit.

Bei Niehues zeigte die SAM-Methode in allen drei Bereichen signifikante Verbesserungspotentiale. „In der PVG-Fertigung konnten wir mehrere Herausforderungen identifizieren“, erläutert André Knust. „Die Prüfung der individuell zusammengesetzten Ventilblöcke ist bislang sehr zeitaufwendig, da der Prüfstand manuell angeschlossen werden muss. Außerdem ist die körperliche Belastung für unsere Mitarbeitenden enorm, weil sie die schweren Ventile oft von Hand bewegen müssen.“

Der neue Produktionsablauf soll eine ergonomischere Gestaltung der Arbeitsprozesse ermöglichen, bei der Mitarbeitende körperlich entlastet werden. Angedacht ist unter anderem die Nutzung von Hubvorrichtungen für das Bestücken und Verpacken, um schweres Heben zu reduzieren. Der Prüfprozess wird durch eine teilautomatisierte Lösung optimiert, um die manuellen Arbeitsschritte zu vereinfachen. Aktuell ist diese Lösung in der Konstruktionsphase und soll nach dem Umzug in die neue Montagehalle, die derzeit im Bau ist, implementiert werden.

Automatische Schneidemaschine reduziert körperliche Belastung erheblich

Auch in der Schlauchfertigung führten die durch SAM aufgezeigten Potentiale zu deutlichen Verbesserungen. Um die Schläuche auf die vom Kunden gewünschte Länge zuzuschneiden, wurden diese früher mühsam von Hand von der Haspel abgerollt und bearbeitet. „Jetzt übernimmt eine automatische Schneidemaschine diese Arbeit“, erklärt Knust. „Die Maschine erhält die exakte Länge direkt aus unserem Warenwirtschaftssystem, zieht den Schlauch passend lang, schneidet ihn zu und versieht ihn mit einem Etikett.“

Die körperliche Belastung der Mitarbeitenden hat sich dadurch erheblich reduziert. „Statt vorher bis zu 30.000 Schritte pro Tag zu laufen, legt unser Mitarbeiter nun nur noch etwa ein Drittel davon zurück“, ergänzt Knust. „Er überwacht jetzt in erster Linie die Maschine und prüft die ausgegebene Qualität. Durch den Wegfall des manuellen Etikettierens und den optimierten Arbeitsablauf konnte der Output signifikant gesteigert werden.“

Automatisierung erzielt oft schon in kleinem Maßstab eine große Wirkung

„Unsere Erfahrungen zeigen, dass Automatisierung auch im kleinen Maßstab große Wirkung erzielen kann“, resümiert Knust. „Dank der SAM-Methode konnten wir unsere Potentiale zielgerichtet erkennen und nutzen. Die Ist-Aufnahme in den drei Bereichen nahm insgesamt rund sechs Stunden in Anspruch, doch das Ergebnis hat den Aufwand mehr als gerechtfertigt.“

Die Besprechung der Ergebnisse mit den Experten der Westfälischen Hochschule fand wenige Wochen später statt und legte die Basis für die anschließenden Automatisierungsmaßnahmen. Neben den konkreten Veränderungen in der PVG-Fertigung und der Schlauchfertigung dienten die SAM-Ergebnisse im Versandbereich vor allem dazu, geplante Maßnahmen zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. „Wir konnten feststellen, dass wir in diesem Bereich bereits auf einem guten Weg sind. Dennoch zeigte sich, dass kleinere Ergänzungen, wie der Einsatz eines Hubtisches für schwere Sendungen, sinnvoll sein könnten.“

Weitere Informationen zur SAM-Methode, um Automatisierungspotentiale zu analysieren, gibt es bei Dr. Kirsten Tacke-Klaus und Sally Friedrich (Kontaktdaten unten).

Ihre Ansprechpartner
Sally Friedrich

Wirtschaft aktuell | Ausgabe IV/2024

Fachwissen zu aktuellen Themen, aber mit Blick auf die Besonderheiten und spezifischen Bedürfnisse der Unternehmen in der Region – das bietet die Zeitschrift „Wirtschaft aktuell“. Sie ist Plattform für alle relevanten Informationen und neuen Trends, Beispielgeber, Kooperationsförderer und zeigt die Ansprechpartner vor Ort.

In der vierten Ausgabe 2024, die Ende Januar 2025 erschienen ist, geht es in der Titelstory um Beratungsdienstleistungen für Unternehmen. Wir zeigen, welche Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten es von der IT über die Kommunikation bin hin zu modernen Arbeitswelten gibt, welche Themen Unternehmen aktuell angehen sollten – und wie sich eine gute, passende Beratung finden lässt. Außerdem stellt sich die Gemeinde Billerbeck als Wirtschaftsstandort vor.

Weitere aktuelle Themen aus dem Kreis Coesfeld sind unter anderem:

  • Th. Niehues findet Automatisierungspotentiale mit der SAM-Methode
  • Neue Best-Practice-Beispiele der Initiative #einfachmachen zur Gewinnung und dem Onboarding von Fachkräften aus dem Ausland
  • CNG als nachhaltige Alternative zu Diesel bei Lkw und Nutzfahrzeugen
  • Münsterland bewirbt sich als europäisches Hydrogen Valley
  • Teka nutzt neues Studien-Trainee-Programm der Westfälischen Hochschule
  • B. Lütkenhaus GmbH entwickelt innovatives Modul zur Effizienzsteigerung im Balkonbau

Link zur Ausgabe 4/2024

Ihr Ansprechpartner
Sabrina Becker

CNG als nachhaltige Alternative zu Diesel im Güterverkehr

Reges Interesse an Infoveranstaltung im Agravis-Distributionszentrum

KREIS COESFELD. Eine nachhaltige Alternative zu Diesel im regionalen Güterverkehr stand jetzt bei einer Veranstaltung im neuen Agravis-Distributionszentrum in Nottuln im Mittelpunkt: Biomethan in Erdgasqualität (CNG – Compressed Natural Gas). Der emissionsarme Kraftstoff kann jedoch nicht nur gegenüber Diesel, sondern auch im Vergleich zu Elektromobilität und Wasserstoff punkten, denn er ist in ausreichenden Mengen vorhanden, praxiserprobt und sofort einsetzbar. Auf Einladung der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld, der WFM Münster und WINDOR Wirtschaftsförderung Dorsten diskutierten knapp 50 Expert:innen, Unternehmer:innen und Interessierte über die Potenziale und Herausforderungen dieses umweltfreundlichen Antriebs.

CNG ist eine sofort umsetzbare Klimaschutzmaßnahme

Christian Monreal von der Remondis GmbH stellte in einem Praxisbericht die erfolgreiche Integration von Bio-CNG in den Unternehmensfuhrpark vor und bewertete CNG als eine sofort umsetzbare Klimaschutzmaßnahme. Er betonte aber auch, wie wichtig die Verfügbarkeit von Fahrzeugen und Tankstellen seien.

Niklas Beinlich von der Agravis Raiffeisen AG unterstrich die Bedeutung des Ausbaus der CNG-Infrastruktur. Mit derzeit rund 730 CNG-Tankstellen in Deutschland und geplanten Erweiterungen, insbesondere für LKW, sei eine wichtige Grundlage für den flächendeckenden Einsatz geschaffen. Julian Janocha von der Westfalen AG hob die wirtschaftlichen Vorteile hervor: CNG sei nicht nur emissionsarm, sondern auch kosteneffizient im Betrieb. Zudem ermögliche CNG durch einen geringeren Lärmpegel einen umweltschonenden und zugleich leiseren Verkehr.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch intensives Netzwerken und eine Führung durch das neue Logistikzentrum der AGRAVIS Raiffeisen AG.

Bildzeile: Die Referenten und Organisatoren der Info-Veranstaltung zum Einsatz von CNG (v.l.): Oliver Korting (Agravis Raiffeisen AG), Julian Janocha (Westfalen AG), Niklas Beinlich (Agravis Raiffeisen AG), Jürgen Grüner (wfc), Markus Funk (WINDOR Wirtschaftsförderung Dorsten), Christian Monreal (REMONDIS GmbH & Co. KG). Foto: Stefan Rebein/ Agravis Raiffeisen AG

Ihr Ansprechpartner
Dr. Jürgen Grüner

Bericht der wfc zur konjunkturellen Lage im Kreis Coesfeld

Stabiler Arbeitsmarkt trotz Herausforderungen

Eine aktuelle Konjunkturanalyse der wfc zeigt ein gemischtes Bild im Kreis Coesfeld. Während Auftragseingänge in der Industrie und Bauaktivitäten rückläufig sind, bleibt der Arbeitsmarkt robust. Mit 76.268 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wurde 2023 ein neues Allzeithoch erreicht, das deutlich über dem Landesdurchschnitt liegt. Die Arbeitslosenquote ist mit 4,1 % die niedrigste in NRW, trotz eines leichten Anstiegs seit 2019.

Fachkräftemangel beeinträchtigt viele Betriebe

Auf das kommende Jahr 2025 blicken die Unternehmen im Kreis Coesfeld verhalten optimistisch. Während exportorientierte Branchen wie der Maschinenbau von stabiler Nachfrage profitieren, belasten hohe Energie- und Materialkosten sowie geopolitische Unsicherheiten die Geschäftserwartungen. Besonders der Fachkräftemangel stellt ein großes Hindernis dar und beeinträchtigt das Wachstum vieler Betriebe. Chancen bieten Nachhaltigkeit und Innovation: Unternehmen, die in diesen Bereichen aktiv sind, konnten trotz des schwierigen Umfelds Marktanteile gewinnen. Die Region bleibt ein Standort mit Potenzial.

Der gesamte Bericht zur konjunkturelle Lage ist hier abrufbar:

Ihr Ansprechpartner
Dr. Jürgen Grüner

So gelingt die Fachkräftegewinnung im Ausland

4. Arbeitgeberforum im Kreis Coesfeld zeigt Erfahrungen und Unterstützungsangebote

Zwei Koffer, großes Engagement und sehr viel Freundlichkeit haben die Pflege-Azubis aus Kamerun in der Regel dabei, wenn sie bei Rafael Borgmann im Annengarten in Dülmen-Buldern ankommen. „Um den Rest kümmere ich mich dann gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen“, sagt der Geschäftsführer und Einrichtungsleiter. Ein Aufwand, der für eine erfolgreiche Integration der Fachkräfte aus dem Ausland notwendig, aber sicher nicht selbstverständlich ist.

Fachkräfte aus dem Ausland sind hochmotiviert

Da der Fachkräftemangel immer mehr Unternehmen bei ihrer Fachkräftesuche ins Ausland blicken lässt, hat das 4. Arbeitgeberforum des Kreises Coesfeld, der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld, der Agentur für Arbeit Coesfeld, der Kreishandwerkerschaft Coesfeld und der IHK Nord Westfalen genau dieses Thema auf die Agenda gesetzt: Welche Erfahrungen können Unternehmen bei der Gewinnung und Integration von Arbeitskräften aus dem Ausland weitergeben und welche Unterstützungsangebote gibt es? Denn: „Einfach ist der Weg nicht, aber er lohnt sich, denn die Fachkräfte sind hochmotiviert“, sagt Borgmann.

Acht Azubis aus China, Indonesien und vor allem Kamerun hat er in den vergangenen drei Jahren eingestellt. Vom Erstkontakt bis zum Start im Job dauert es aufgrund der Bürokratie in der Regel sechs bis zwölf Monate. Für alle acht Azubis hat der Annengarten Wohnungen angemietet und sie möbliert und voll ausgestattet – ausschließlich in Buldern. „Den Arbeitsweg mit dem ÖPNV zurückzulegen, ist mit unseren Dienstzeiten gerade an den Wochenenden leider nicht vereinbar“, sagt Borgmann.

Gehaltsvorschuss und gegenseitige Unterstützung

Schon bevor die Azubis ankommen, eröffnet er für sie ein Konto und zahlt einen Gehaltsvorschuss ein, damit sie die ersten Kosten tragen können. „Nach zwei Wochen frage ich sie sicherheitshalber, ob noch Geld da ist oder ob sie einen weiteren Vorschuss, zum Beispiel für einen Laptop für die Berufsschule, benötigen“, erklärt Borgmann. „Bei vielen alltäglichen Fragen, etwa wie diverse elektrische Haushaltsgeräte funktionieren, helfen sich die Azubis mittlerweile gegenseitig. Da werden sofort die Handynummer ausgetauscht.“ 

Was für Borgmann und den Annengarten mittlerweile Routine ist, ist für viele andere Unternehmen neu. Damit die Fachkräftegewinnung aus dem Ausland nicht nur vom Engagement Einzelner abhängt und die Hürden für einen Start möglichst gering sind, stellte Monika Leiking die Unterstützungsangebote des Service Onboarding@Münsterland des Münsterland e.V. vor. Dazu gehören unter anderem umfangreiche Informationen zur Fachkräftesuche im Ausland, zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz, zur Beruflichen Anerkennung und zum erfolgreichen Onboarding.

Gute Planung ist genauso wichtig wie Spontanität

„Wir zeigen den Arbeitgebern, welche Wegen sie gehen können, um Fachkräfte zu finden und nach Deutschland zu holen, und was sie tun können, damit sich die Fachkräfte hier dauerhaft wohlfühlen. Dazu gehört vor allem eine gute Planung, aber auch die Bereitschaft, sich spontan auftretenden Problemen zu stellen“, erklärt Monika Leiking. Damit die Unternehmen untereinander ihre Erfahrungen dazu austauschen können, organisiert der Service Onboarding regelmäßige Vernetzungstreffen. Ab Frühjahr 2025 sind zudem Workshops geplant, in denen Unternehmen Schritt für Schritt lernen, wie die Fachkräftegewinnung aus dem Ausland und das Onboarding gelingen kann.

Doch das ist nur die eine Seite. „Wir wollen den Fachkräften zeigen, wie es sich hier im Münsterland lebt. Dass wir zum Beispiel keine Shoppingmalls haben, man hier aber trotzdem gut einkaufen kann. Deshalb beantworten wir für die Fachkräfte auch ganz konkret Fragen zu unserem Gesundheitssystem, zu Schulen, Kitas, den richtigen Anlaufstellen bei den Behörden und zum Familiennachzug bis hin zu potentiellen Arbeitgebern für die Partnerin oder den Partner.“

Ihr Ansprechpartner

Abschluss #einfach machen 5: Die Welt als Chance gegen den Fachkräftemangel

Initiative zeichnet 20 Unternehmen für ihre Ideen zur Gewinnung und zum Onboarding von Fachkräften aus dem Ausland aus

Um passende Fachkräfte einstellen zu können und sie dauerhaft zu binden, müssen Unternehmen ihren Blick immer häufiger ins Ausland richten. Besonders kleine und mittlere Betriebe sehen diese Möglichkeit aber häufig als zu aufwändig, zu kompliziert und zu wenig Erfolg versprechend an.

Wie es aber gelingen kann, welche Hürden dabei zu meistern sind und wie ein erfolgreiches Onboarding gestaltet werden kann, zeigen 20 Unternehmen aus den Kreisen Coesfeld und Borken in der fünften Runde von #einfachmachen, der Best-Practice-Reihe für innovative Personalarbeit. Unter dem Titel „Die Welt als Chance“ stellen die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld, die WFG für den Kreis Borken, die Agentur für Arbeit Coesfeld und die Regionalagentur die Beispiele aus dieser und den vergangenen Runden auf der Homepage www.personalarbeit-einfachmachen.de vor.

Austausch mit NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann

Die Teilnehmer der aktuellen Runde erhielten die Auszeichnung für ihre Ideen und ihr Engagement am Mittwoch bei der Abschlussveranstaltung bei der Hagemeister GmbH & Co. KG in Nottuln. Gleichzeitig hatten sie die Gelegenheit, ihre Herausforderungen und ihre Wünsche zur Optimierung des Prozesses an passender Stelle zu adressieren. Denn für NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann war die Veranstaltung die Münsterland-Station auf seiner Fachkräftetour durch die 16 NRW-Arbeitsmarktregionen. Bei einer Führung durch die Produktion des Klinkerwerks hatte er sich vorab über die Fachkräftesituation vor Ort informiert, bei der anschließenden Abschlussveranstaltung einen Impuls zum Thema gegeben und sich mit Unternehmen unter anderem über die Fachkräftegewinnung aus dem Ausland ausgetauscht.

Laumann: „Wir müssen die Zuwanderung wertschätzen und attraktive Bedingungen bieten“

„Unser Ziel muss sein, alle erwerbsfähigen Menschen in Nordrhein-Westfalen in den Arbeitsmarkt zu integrieren und als Fach- und Arbeitskräfte zu gewinnen. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels können wir auf niemanden verzichten. Aber allein mit den inländischen Potenzialen kann der Mangel nicht mehr aufgefangen werden. Wir brauchen deshalb auch dringend qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland. Ihre Zuwanderung müssen wir wertschätzen und ihnen attraktive Bedingungen bieten. Dazu gehört nicht nur die Anwerbung, sondern auch die erfolgreiche Integration der Menschen in das Arbeitsumfeld und die Gesellschaft insgesamt. Hagemeister leistet hier mit seinem Onboarding-Programm einen wichtigen Beitrag dazu, dass die neuen Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland gut hier ankommen, sich aufgenommen fühlen und auch langfristig bleiben möchten“, so Arbeitsminister Laumann.

Bürokratischer Aufwand bindet zu viele Ressourcen und kostet viel Zeit

Dass es auch Sicht der Unternehmen dennoch einigen Verbesserungsbedarf gibt, machte unter anderem Hendrik Hemker, Geschäftsführer der Ascheberger WECON GmbH deutlich: „Der massive bürokratische Aufwand, der für die Einreise der Fachkräfte, aber vor allem für die Anerkennung ihrer Qualifikationen notwendig ist, bindet viel zu viel Zeit, viel zu viele Ressourcen und zieht den Prozess in eine unglaubliche Länge. Eine zuverlässige Planung, ob und wann eine Fachkraft einreisen kann und welche Qualifikationen sie gegebenenfalls noch in Deutschland nachholen muss, ist auf diese Weise unmöglich.“

Deutschkenntnisse sind wichtig für die Integration und den Betriebsalltag

Dr. Christina Hagemeister, Geschäftsführerin der Hagemeister GmbH & Co. KG, griff das Thema der häufig nicht ausreichenden Deutschkenntnisse auf, das die Unternehmen nicht nur bei Fachkräften, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen, vor große Herausforderungen stellt, sondern auch bei Fachkräften mit Migrationshintergrund, die bereits in Deutschland leben: „Hier gibt es ein großes Potential für den Arbeitsmarkt, das aktuell oft brach liegt. Wir bieten deshalb Sprachkurse für unsere Beschäftigten an, damit sie sich im Betrieb und seinen Abläufen, aber auch im sozialen Umfeld gut integrieren können.“

Umfassende Onboarding-Strategie

Ein gänzlich umfassendes Konzept für ein erfolgreiches Onboarding stellten Dr. Mark Lönnies, Geschäftsführer der Christophorus Trägergesellschaft und Philipp Gakstatter, Referent für Integration vor. Um Beschäftigte aus dem Ausland nicht nur bei der fachlichen Einarbeitung, sondern auch bei der persönlichen und sozialen Integration in Deutschland intensiv zu unterstützen, hat die Gesellschaft eine Vollzeitstelle für dieses Thema geschaffen. „Zu unserer Onboarding-Strategie gehört es unter anderem, die Beschäftigten am Flughafen abzuholen, ihnen Wohnraum zur Verfügung zu stellen und sie anfangs bei Behördengängen zu begleiten. Im Mittelpunkt steht aber das Teamgefühl und die Unterstützung aus dem Team heraus. Das fördern wir mit regelmäßigen Teamaktivitäten, Patenschaften zwischen alten und neuen Kolleginnen und Kollegen, hausinternen Sprachkursen und dem Ehrenamts-Projekt Willkommens-Mensch, bei dem unsere Mitarbeitenden durch eine gemeinsame Freizeitgestaltung und Vermittlung von Kontakten auch die Integration am Wohnort unterstützen“, erklärte Lönnies.

Gesellschaft muss offen für Fachkräfte aus dem Ausland sein

Diese drei Beispiele, aber auch sämtliche anderen Best-Practices der am Mittwoch ausgezeichneten Unternehmen zeigen laut Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, wie wichtig die Fachkräftegewinnung aus dem Ausland ist, um dem zunehmenden Fachkräftemangel im Kreis zu begegnen: „Das Potential ist groß. Allerdings, und das wird an jeder Stelle deutlich, ist das Thema kein Selbstläufer. Die Integration der dringend benötigten Fachkräfte wird nur gelingen, wenn sie auch beim Aufbau eines sozialen Umfelds Unterstützung erhalten und dabei auf eine offene Gesellschaft treffen.“

Die auszeichneten Unternehmen aus dem Kreis Coesfeld sind:

  • Hagemeister GmbH & Co. KG
  • Stifts-Apotheke Stefan Frie e.K.
  • Christophorus Trägergesellschaft mbH
  • WECON GmbH
  • ZBN Civil Engineers GmbH
  • Weiling GmbH
  • G+D Elektrotechnik mbH
  • Wellering Garten- und Landschaftsbau GmbH
  • LetterServiceAgentur GmbH

Alle Best-Practice-Beispiele zu diesen und vielen weiteren Themen der innovativen Personalarbeit gibt es unter www.personalarbeit-einfachmachen.de

Fotos: Münsterland e.V./Philipp Fölting

Ihre Ansprechpartner
Sabrina Becker

Wirtschaft aktuell | Ausgabe 3/2024

Fachwissen zu aktuellen Themen, aber mit Blick auf die Besonderheiten und spezifischen Bedürfnisse der Unternehmen in der Region – das bietet die Zeitschrift „Wirtschaft aktuell“. Sie ist Plattform für alle relevanten Informationen und neuen Trends, Beispielgeber, Kooperationsförderer und zeigt die Ansprechpartner vor Ort.

In der dritten Ausgabe 2024, die im Oktober 2024 erschienen ist, geht es in der Titelstory um das Gründen. Wir zeigen, wo Gründerinnen und Gründer Unterstützung bekommen, welche Netzwerke ihnen helfen können und erfahren von Gründerinnen und Gründern, welchen Weg sie gegangen sind und welche Tipps sie für andere haben. Außerdem stellt sich die Gemeinde Ascheberg als Wirtschaftsstandort vor.

Weitere aktuelle Themen sind unter anderem:

  • Die Preisträger des ersten Gründungspreises Westmünsterland
  • Start der neuen Ökoprofit-Runde
  • INW Coesfeld ist An-Institut der FH Münster
  • Metalltechnik Herrendorf entwickelt mobile Lastenradbox mit Photovoltaikmodul
  • Hagemeister GmbH & Co. stellt Klinker aus Produktionsresten her

Link zur Ausgabe 3/2024

INW Coesfeld ist An-Institut der FH Münster

Intensiver Wissenstransfer in die Region zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsvorhaben

Auch das INW Coesfeld ist ab sofort ein An-Institut der FH Münster. Das Präsidium der FH Münster hat die Anerkennung erteilt. Damit wird die enge Zusammenarbeit zwischen der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld, der Stadt Coesfeld, dem Kreis Coesfeld und der FH Münster weitergeführt. Sie hat vor rund zehn Jahren mit der Gründung des Kompetenzzentrums Coesfeld – Institut für Prozessmanagement e.V. begonnen und wird nun mit der Neuausrichtung als Institut für nachhaltige Wertschöpfung (INW) Coesfeld fortgesetzt. „Wir begrüßen die Neuausrichtung des Angebots ausdrücklich. Das Themenfeld der nachhaltigen Wertschöpfung passt genau zu den strategischen Zielen unseres aktuellen Hochschulentwicklungsplans“, erklärte Carsten Schröder, Vizepräsident der FH Münster und für diese auch Mitglied im INW-Vorstand. „Wir freuen uns, mit dem INW weiterhin eine aktive Kooperations- und Innovationsplattform speziell mit den Unternehmen und Kommunen im Kreis Coesfeld zu haben.“

Studierendenprojekte zur Nachhaltigkeit in Unternehmen

Durch die Anerkennung als An-Institut ist das INW direkt mit der FH Münster verbunden und profitiert von den dortigen Kompetenzen, die bei der Förderung nachhaltiger Wertschöpfung in vielen Fachbereichen vorhanden sind. „Unser Ziel ist es, die Unternehmen dabei zu unterstützen, Nachhaltigkeit effizient, strukturiert und erfolgreich umzusetzen“, erklärt Sebastian Schulze Baek vom INW. „Das können wir nun mit dem Know-How aus Wissenschaft und Forschung. Zudem bringen wir FH-Studierende und Unternehmen für die Entwicklung von Nachhaltigkeitsprojekten zusammen.“ Das erste Studierendenprojekt mit Unternehmen im Kreis Coesfeld ist bereits abgeschlossen. Die FH-Studierenden haben gemeinsam mit den Unternehmen Lösungsansätze für konkrete Nachhaltigkeitsfragen erarbeitet.

Darüber hinaus bietet das INW Erstberatungen, Expertensprechstunden und Impulse zu aktuellen Themen. In regelmäßig stattfindenden Netzwerkveranstaltungen, den „Coesfelder Nachhaltigkeitsgesprächen“, steht nicht nur der Experten-Input, sondern auch der Austausch zu aktuellen Herausforderungen und Best Practices bei Unternehmen im Münsterland im Vordergrund.

CSRD-Netzwerk zur Nachhaltigkeitsberichterstattung

Ein Thema, das die Unternehmen zunehmend beansprucht, ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Um sie dabei zu unterstützen, ist Mitte September 2024 das CSRD-Netzwerk gestartet. Es ermöglicht berichtspflichtigen Unternehmen den Austausch untereinander und bietet fachliche Unterstützung bei der Berichterstattung. Unternehmen können dem Netzwerk jederzeit beitreten. Noch sind wenige freie Plätze verfügbar. Unternehmen, die nicht berichtspflichtig sind, aber dennoch einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen möchten, unterstützt das INW mit einer Kombination von Gruppen-Workshops und Individualberatung zur Berichterstattung nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK).

Bildzeile: Eliza Diekmann (Bürgermeisterin der Stadt Coesfeld, v.l.), Sebastian Schulze Baek, Berthold te Vrügt (Aufsichtsratsvorsitzender des INW Coesfeld), Dr. Jürgen Grüner, Carsten Schröder (beide Vorstand des INW Coesfeld) und Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr freuen sich, dass das INW Coesfeld nun als An-Institut der FH Münster anerkannt ist. Foto Sabrina Becker

Ihr Ansprechpartner
Sebastian Schulze Baek

Startschuss für die 4. Runde ÖKOPROFIT® im Kreis Coesfeld

Unternehmen und Institutionen machen sich auf dem Weg zu ökologischer Effizienz

Sieben Unternehmen und Institutionen mit acht Standorten aus dem Kreis Coesfeld haben sich mit dem Start der vierten ÖKOPROFIT®-Runde auf den Weg gemacht, ihre Ökobilanz gründlich zu analysieren. Der offizielle Startschuss für den rund zwölf Monate dauernden Prozess fiel jetzt bei der Damhus GmbH & Co. KG in Rosendahl. Das Programm, initiiert vom Kreis Coesfeld im Rahmen des KlimaPakts, fördert Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften.

Beitrag gegen den Klimawandel leisten

Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr hob in seinem Grußwort hervor: „Angesichts des Klimawandels ist es wichtig, Verantwortung zu übernehmen und selbst einen Beitrag, auch mit Blick auf die nächsten Generationen, zu leisten. Ein ganz herzliches Dankeschön an alle Teilnehmenden, dass Sie sich mit ÖKOPROFIT® auf den Weg gemacht haben. Für die nächsten Schritte wünsche ich Ihnen viel Ausdauer und gute Erkenntnisse im Rahmen des Programms.“

Mit professioneller Unterstützung erarbeiten die teilnehmenden Betriebe praxisnahe Lösungen, um Emissionen zu reduzieren, Ressourcen zu schonen und gleichzeitig wirtschaftlicher zu arbeiten. Mit einem systematischen Ressourcen-Controlling verbessern sie ihre Umweltbilanz und erhöhen die Effizienz ihrer Prozesse.

Die Teilnehmenden und ihre Ziele im Überblick:

  • Maltzahn Carpet Innovation GmbH, Nottuln: Verbesserung der Umweltbilanz und Signalwirkung für Mitarbeitende.
  • MesseService Michael Janert GmbH, Nottuln: Durch den Austausch mit anderen Teilnehmenden neue Nachhaltigkeitsimpulse finden.
  • digitalCampus.Nordkirchen e.V.: Verbesserung der Umweltbilanz und Signalwirkung für Mitarbeitende sowie Unternehmen
  • Kreispolizeibehörde Coesfeld: Optimierung des Nachhaltigkeits-, Umwelt- und Energiemanagements, um weitere Einsparmöglichkeiten zu finden.
  • NUVIA Instruments GmbH, Dülmen: Strukturierung der Umweltberichterstattung und Verringerung des ökologischen Fußabdrucks
  • metrica GmbH & Co. KG, Senden und Rosendahl-Holtwick: Ökologische Verantwortung mit wirtschaftlichem Erfolg weiterdenken
  • Damhus GmbH & Co. KG, Rosendahl: Nachhaltige Energiegewinnung und Fortführung des Weg zu einer ökologisch und sozial verantwortungsvollen Unternehmensführung.

Dorothee Meier von B.A.U.M. Consult verdeutlichte den Bezug von ÖKOPROFIT zu den Nachhaltigkeitszielen der UN: „Mit ÖKOPROFIT leisten Unternehmen nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz – sie bringen auch die globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs), heruntergebrochen auf die Unternehmensebene voran. Weniger Emissionen, mehr Ressourceneffizienz – das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit. Nachhaltiges Handeln wird zur strategischen Chance, die heute den Unterschied für den Erfolg von morgen macht.“

Nach dem offiziellen Auftakt starten die Unternehmen direkt in den inhaltlichen Austausch. Die 4. Runde von ÖKOPROFIT® wird vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und durch die Sparkasse Westmünsterland unterstützt. Die Projektträgerschaft liegt beim Kreis Coesfeld in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH (wfc).

Foto: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der neuen ÖKOPROFIT-Runde beim Auftakt-Treffen. Foto Insa Waltermann/Kreis Coesfeld