Digitalisierung im Kreis Coesfeld nimmt Fahrt auf

Neue Projektmanagerinnen erweitern die Angebote und fördern das mobile Arbeiten

Mobile Arbeitsformen etablieren und damit mehr Berufspendlerinnen und -pendler von der Straße holen. Das ist das Ziel, mit dem sich die Projektmanagerinnen Laura Hartmann und Kathrin Heuermann seit Juli 2021 im geförderten Modellvorhaben Smarte.Land.Regionen für den Kreis Coesfeld befassen.

Digitale Meetings gehören seit Ausbruch der Corona-Pandemie für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zur täglichen Routine, längst stellt das Arbeiten im Homeoffice keine Besonderheit mehr dar. Das trägt nicht nur zur Eindämmung des Virus bei. Auch der tägliche Weg zur Arbeit entfällt, Zeit, Kraftstoff und CO₂-Emissionen werden eingespart. Damit diese Vorteile auch zukünftig bestehen bleiben, unterstützt das neue Projektbüro „Smarte Arbeit“ des Kreises Coesfeld bei der Etablierung mobiler Arbeitsformen und ist passenderweise selbst in einem Coworking-Space untergebracht.

Einrichtung des Projektbüros

Nachdem Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr im Januar eine Förderurkunde über knapp eine Million Euro durch Bundesministerin Julia Klöckner überreicht bekommen hatte, startete der Kreis Coesfeld mit der Einrichtung eines Projektbüros, das nun mit Kathrin Heuermann und Laura Hartmann besetzt ist. „Um das öffentliche Leben zu digitalisieren, bedarf es Kümmerer, die das Thema aktiv vorantreiben“, erklärt Landrat Dr. Schulze Pellengahr und blickt zuversichtlich auf die Digitalisierungsagenda des Kreises.

Heuermann, die ihre Stelle als Projektmanagerin für Plattform und Dienste angetreten hat, kümmert sich seitdem um die Projektkoordination sowie um die bedarfsorientierte Entwicklung und Erprobung von digitalen Anwendungen, die mobiles Arbeiten für Beschäftigte und Arbeitgebende über die Pandemie hinaus erleichtern sollen. „Mit digitalen Technologien lassen sich Distanzen überbrücken und Alltagsprobleme lösen. Ich freue mich, den Kreis Coesfeld auf dem Weg zu einer digitalen und gut vernetzten Region zu unterstützen“, so die 34-Jährige.

Komplettiert wird das Duo durch Laura Hartmann, die das Projekt als Projektmanagerin Kommunikation und Community Management durch Öffentlichkeitsarbeit und mit Veranstaltungsformaten begleitet. „Das Vorhaben ist für mich am Ende geglückt, wenn wir die Digitalisierungsfortschritte im Kreis Coesfeld sichtbar machen und Bürgerinnen und Bürger für eine Beteiligung am Prozess gewinnen konnten“, beschreibt die 30-Jährige ihr Ziel.

Schwerpunkte und weiteres Vorgehen

Bis die Förderung in allen Modellregionen in 2024 endet, hat sich der Kreis Coesfeld viel vorgenommen. Zum einen arbeitet er zusammen mit dem Fraunhofer Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) an der Entwicklung eines digitalen Dienstes, der Arbeitgebenden und -nehmenden die Nutzung mobiler Arbeitsformen erleichtern soll. Zum anderen ist der Aufbau einer kreisweiten „Digital-Agentur“ im Gespräch, die die Digitalisierungsbeauftragten aller zwölf Kommunen virtuell zusammenbringen und somit starke Strukturen für die Umsetzung der kreisweiten Digitalisierungsstrategie schaffen soll.

In einem ersten Schritt tauschen sich die beiden Projektmanagerinnen derzeit mit Arbeitgebenden und Berufspendelnden aus, um herauszufinden, welche Grundlagen gelegt werden müssen, um etwa das Arbeiten in Coworking Spaces zu fördern. Diese noch recht junge Form des mobilen Arbeitens lebt davon, dass sich Mitarbeitende mehrerer Unternehmen eine Infrastruktur von Büro-, Meeting-, oder Gemeinschaftsräumen teilen und ein produktives Netzwerk entstehen kann.

Erste Coworking Spaces sind im Kreis Coesfeld bereits vorhanden. Durch Pilotprojekte sollen Berufspendelnde voraussichtlich in 2022 die Gelegenheit bekommen, das Arbeiten in Coworking Spaces zu testen, sodass ihre Erfahrungen in die Entwicklung eines digitalen Dienstes zur Förderung mobiler Arbeitsformen einfließen kann. Auch digital möchte der Landkreis zukünftig Beteiligungsmöglichkeiten anbieten, damit am Ende eine Lösung entsteht, die den Nutzenden spürbare Mehrwerte stiftet.

Das Förderprojekt Smarte.Landregionen

Smarte.Land.Regionen ist ein durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördertes Modellvorhaben im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE). Im Zentrum des Vorhabens steht das Ziel, die Digitalisierung in ländlichen Räumen zu fördern, um gleichwertige Lebensbedingungen in Stadt und Land zu sichern.

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