IHK ehrt Spitzen-Azubis im Kreis Coesfeld
IHK ehrt Spitzen-Azubis im Kreis Coesfeld
„Unternehmen suchen vor allem Meister“
56 Auszubildende von Unternehmen aus dem Kreis Coesfeld haben ihre Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen mit der Traumnote „sehr gut“ abgeschlossen. Für diese Spitzenleistung wurden die jungen Fachkräfte am Donnerstagabend von über 200 Gästen im Autohaus Tönnemann in Coesfeld gefeiert.
660 Auszubildende aus dem Kreis Coesfeld hatten sich im Winter 2015/2016 und im Sommer 2016 der IHK-Prüfung gestellt. 620 haben sie mit Erfolg gemeistert, 56 von ihnen mit mindestens 92 von 100 möglichen Punkten – und somit mit der Note „sehr gut“. Der Anteil der Einser-Absolventen liegt damit bei fast 8,5 Prozent.
IHK-Vizepräsident Heinrich-Georg Krumme gratulierte den Jahrgangsbesten zu ihrem Erfolg. „Sie werden erleben, dass Ihr in der betrieblichen Praxis erworbenes Know-how gefragt ist“, versprach er ihnen mit Blick auf die aktuellen Ergebnisse des IHK-Fachkräftemonitors. Danach fehlen den Unternehmen im Münsterland bis 2030 voraussichtlich 38.000 Fachkräfte ganz überwiegend aus der betrieblichen Aus- und Weiterbildung. Krumme: „Was die Unternehmen vor allem suchen, sind Meister und nicht Master.“
Für den Vorstandvorsitzenden der Sparkasse Westmünsterland ist es auch aus diesem Grund nur folgerichtig, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Gleichwertigkeit von Studium und betrieblicher Aus- und Weiterbildung inzwischen ganz offiziell festgestellt hat. IHK-Fachwirte und Industriemeister stehen laut Deutschem Qualifikationsrahmen bereits seit einigen Jahren auf derselben Stufe wie Bachelor-Absolventen. In diesem Jahr wurden nun die IHK-Abschlüsse Betriebswirt, Berufspädagoge und Wirtschaftsinformatiker auf Master-Niveau gehoben. „Durch die Gleichstellung mit Master und Bachelor kommt den IHK-Abschlüssen die Anerkennung zu, die ihnen zusteht“, so Krumme.
IHK-Auszeichnung bereits zum neunten Mal
Die Betriebe rief er auf, noch stärker in die Förderung talentierte Nachwuchskräfte zu investieren – auch nach der Ausbildung. „Künftig werden die Unternehmen, die einen guten Ruf auch als Ausbildungsbetrieb haben und ihre Fachkräfte weiterentwickeln, das Rennen um die besten Köpfe machen“, ist sich der IHK-Vizepräsident sicher. Nicht zuletzt hänge die Zukunftsfähigkeit eines Landes von gut ausgebildeten Menschen ab.
Wie wichtig Spitzenleistungen für die Qualität und den Fortschritt einer Gesellschaft sind, verdeutlichte Gastgeber Jochen Tönnemann, Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses, mit einem Zitat von Oscar Wilde: „Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert“. Der Kaufmann beglückwünschte die jungen Fachkräfte und wünschte ihnen, dass sie das hohe Niveau ihrer Ausbildungszeit halten können. Denn davon profitierten nicht nur sie selbst, sondern auch die Betriebe und die Wirtschaftsregion.
Gemeinsam überreichten Tönnemann und IHK-Vizepräsident Krumme die Urkunden an die erfolgreichen Absolventen. Jeder Spitzen-Azubi erhielt zudem einen Glasquader mit einer eingravierten „1“. Seit neun Jahren ehrt die IHK Nord Westfalen die besten Auszubildenden in den Kreisen und kreisfreien Städten.