Kategorie: Allgemein

Einkaufen 2.0: Stationären und digitalen Handel verbinden

Kommunen starten 2021 umfangreiche Angebote zur Stärkung der Händler vor Ort


Den lokalen Handel mit digitaler Unterstützung zu stärken und gleichzeitig die Ortskerne neu zu beleben: Die Städte Coesfeld und Billerbeck sowie die Gemeinde Havixbeck laden zu Beginn des nächsten Jahres die Händler vor Ort dazu ein, gemeinsam Ideen und Strategien zur Zukunft des lokalen Handels zu entwickeln – und sie umzusetzen. Finanziert wird das Projekt „Stationären und digitalen Handel zusammen denken“ mit Hilfe der LEADER-Förderung. Rund 80.000 Euro stehen dafür in den nächsten zwei Jahren zur Verfügung.

Gemeinsam mit den Händlern neue Ideen entwickeln

„Spätestens seit der Corona-Krise ist der Druck auf den lokalen Einzelhandel sehr groß geworden. Wir möchten den lokalen Händlern einen Anstoß geben, sich auf den Weg in die Zukunft zu machen und sie dabei unterstützen“, erklären Marion Dirks, Eliza Diekmann und Jörn Möltgen, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister von Billerbeck, Coesfeld und Havixbeck gemeinsam. Im einem ersten Schritt haben die drei beteiligten Kommunen die Situation vor Ort analysiert und mögliche Ansatzpunkte definiert.

Ab Anfang 2021 sind die Händler aufgerufen, sich einzubringen. „Wir hoffen, eine möglichst große Anzahl lokaler Händler für das Angebot gewinnen zu können. Dabei möchten wir zunächst einfach zuhören und erfahren, was den Händlern bei digitalen Angeboten zur Belebung ihres Geschäfts und des Ortskerns wichtig ist“, so die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. „Dann schauen wir gemeinsam, welche Möglichkeiten es zur Verbindung des stationären und digitalen Handels gibt und entwickeln mit professioneller Unterstützung eine passende, individuell auf das Geschäft und den Ort zugeschnittene Strategie.“

Aufbau eines Online-Markplatzes

Ein Baustein, der für viele Händler ein wichtiger Schritt zur Verbindung von stationärem und digitalem Handel sein kann, ist ein gemeinsamer, ortsübergreifender digitaler Online-Marktplatz. Er wird ab dem nächsten Jahr nicht nur in den drei beteiligten Kommunen des LEADER-Projekts, sondern auch in Ascheberg, Drensteinfurt, Nottuln, Rosendahl, Senden und Sendenhorst aufgebaut. Die neun Kommunen unter Federführung der Gemeinde Senden waren mit dieser Projektidee beim Förderaufruf „Heimat 2.0” des Bundesinnenministeriums erfolgreich. Sie sind nun aufgefordert, den vollständigen Förderantrag einzureichen. Wird dieser bewilligt, stehen ab 2021 für die nächsten drei Jahren rund 650.000 Euro Fördergelder für die Entwicklung des Angebots zur Verfügung.

Geplant ist, dass die Händler, aber auch Direktvermarkter ihre Waren auf eine gemeinsame Online-Plattform stellen. Die Kunden können so gleichzeitig in mehreren Geschäften einkaufen und zahlen nur einen Gesamtbetrag. Das System verbucht die Zahlung automatisch auf die einzelnen Geschäfte. Die Lieferung an die Kunden erfolgt innerhalb eines vorher festgelegten Zeitfensters. Auch eine Abholung an Pick-Up-Stationen soll möglich sein.

Neben der Stärkung des lokalen Handels bietet das Angebot neue Versorgungswege, vor allem für ältere Menschen, die Anwohner in Streusiedlungen und Familien – genau genommen für jeden, der bewusst, vor Ort oder bei Direktvermarktern einkaufen möchte, dies aber aufgrund des Zeitaufwands oder der Entfernungen nicht tut.

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#Youngstarts-Podcast mit Jan-Florian Sichert aus Lüdinghausen

Aus dem Arbeitsalltag eines Steinmetz und seinem Weg in die Selbstständigkeit

Jan-Florian Sichert wusste schon früh, was er werden wollte: Steinmetz. In Folge sechs des Podcasts „Wie war das bei dir…? Unternehmensnachfolge im Münsterland“ erzählt er im Gespräch mit Mitwirkenden des Verbundprojekts Gründergeist #Youngstarts Münsterland von seiner Karriere und seinem persönlichen Weg zum eigenen Unternehmen. Die wfc gehört zu den Partnern des Projekts.

Jan-Florian Sichert ist Handwerker durch und durch, „ich konnte nie gut still sitzen“, sagt er und lacht. Als Steinmetz- und Steinbildhauermeister fertigt er alles an, was sich aus Stein machen lässt, von Grabmalen bis hin zur Restaurierung. In der Folge sechs des Podcasts zur Unternehmensnachfolge gibt er Einblicke in seinen Arbeitsalltag. Jan-Florian Sichert erzählt, warum der Stein so ein schöner Werkstoff ist, wie es zu der Unternehmensnachfolge in Lüdinghausen kam und wie die Handwerkskammer Münster ihn bei der Übernahme unterstützt hat. Interviewt wird er von Lea Wilkens (TAFH Münster) und Nikolai Brinkmöller (opwoco Media).

Zu hören gibt es diese und alle weiteren Podcast-Folgen auf www.youngstarts-muensterland.com sowie auf diversen bekannten Audio-Plattformen wie Spotify, Deezer, Soundcloud, Apple Podcast und Google Podcast. Noch mehr Folgen sind bereits in Planung.

Hinter der Produktion des Podcasts steckt das Verbundprojekt Gründergeist #Youngstarts Münsterland. „Wir sind immer wieder überrascht, wie viele unterschiedliche Wege es mit Blick auf die Unternehmensnachfolge gibt“, betont Frank Sibbing, Leiter des Projekts Gründergeist #Youngstarts Münsterland beim Münsterland e.V. „Die einen entscheiden sich bewusst dafür und bereiten sich jahrelang darauf vor, bei den anderen eröffnet sich diese Option eher per Zufall.“ Dies werde an den bislang erschienenen Podcast-Folgen deutlich.

Das Projekt Gründergeist #Youngstarts Münsterland stärkt die Gründungsintensität im Münsterland und erschließt mit seinen Angeboten neue Gründungspotenziale und Zielgruppen. Mehr Informationen gibt es auf www.youngstarts-muensterland.com. Es wird im Rahmen des EFRE-Aufrufs „Regio.NRW“ von der Europäischen Union und dem Wirtschaftsministerium NRW gefördert. Der Münsterland e.V. setzt es als Leadpartner gemeinsam mit folgenden Partnern um: Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH (wfc), Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf (gfw), Technologieförderung Münster GmbH, TAFH Münster GmbH, Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH (WESt) und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken mbH (WFG).

Foto: opwoco Media GmbH

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Thomas Brühmann

wfc verabschiedet drei langjährige Mitglieder des Aufsichtsrats

Dr. Wolfgang Baecker, Heinz Öhmann und Carsten Rampe haben die Arbeit engagiert unterstützt

Drei langjährige Mitglieder ihres Aufsichtsrats hat die wfc jetzt mit dem Ablauf der vergangenen Wahlperiode verabschiedet: Dr. Wolfgang Baecker, der als Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Westmünsterland zum 1. April 2020 in den Ruhestand getreten ist, gehörte dem Aufsichtsrat 14 Jahre an. Heinz Öhmann, der zum 1. November sein Amt als Bürgermeister von Coesfeld abgegeben hat, war elf Jahre und Carsten Rampe, der nicht erneut für den Kreistag Coesfeld kandidiert hat, sechs Jahre lang Mitglied im wfc-Aufsichtsrat. „Sie alle haben die Arbeit der wfc nicht nur mit viel Engagement unterstützt, sondern die überaus positive Entwicklung des Wirtschaftsstandorts und der Wirtschaftsförderung mit möglich gemacht und – wenn es nötig gewesen ist – auch kritisch hinterfragt. Dafür danken wir ihnen“, sagte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr als Vorsitzender des wfc-Aufsichtsrats in der ersten Sitzung des Aufsichtsrates nach der Kommunalwahl. Diese Sitzung fand erstmals voll digital statt.

Neue Angebote etabliert

Alle drei haben ihren Amtszeiten den Aufbau dreier, heute stark nachgefragter Angebote der wfc begleitet: die Unterstützung für Unternehmen in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Technologie- und Innovationsförderung, um der heimischen Wirtschaft auch in diesem Bereich eine zielgerichtete Weiterentwicklung bieten zu können, und den nachfrageorientieren Glasfaserausbau.

Als Dank für das Engagement hat die wfc im Namen der ehemaligen Mitglieder folgenden Institutionen Spenden zukommen lassen: der Bürgerstiftung Nottuln, der Bürgerstiftung Coesfeld, hier speziell an die Addy-Bosten-Stiftung, und dem Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V.

Die wirtschaftspolitischen Herausforderungen der nächsten fünf Jahre

Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr im Interview zu den Zielen und Plänen im Kreis Coesfeld

Die niedrigste Arbeitslosenquote in NRW, der höchste Versorgungsgrad mit Glasfaser in NRW, der erste Landkreis mit einer gemeinsamen Digitalisierungsstrategie aller zugehörigen Kommunen und zuletzt der Zuschlag beim Bundeswettbewerb „Smarte.Land.Regionen“: Der Kreis Coesfeld hat in den vergangenen fünf Jahren viele Positiv-Schlagzeilen gemacht, zudem die Flüchtlingskrise und die Corona-Pandemie – bisher – erfolgreich gemeistert. Nun steht Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr vor seiner zweiten Amtszeit. Das sind die Herausforderungen und die Ziele, die er gemeinsam mit den Akteuren im Kreis im wirtschaftspolitischen Bereich meistern und erreichen möchte.

Herr Dr. Schulze Pellengahr, in den vergangenen fünf Jahren hat der Kreis Coesfeld viel erreicht. Welche Schlagzeilen möchten Sie denn bis zum Ende Ihrer zweiten Amtszeit gelesen haben?
(lacht) Die Corona-Krise hat uns ja gerade erst gezeigt, wie schnell sich Pläne und Ziele ändern können. Dazu verkürzt die hohe Dynamik des digitalen Wandels den Planungshorizont künftiger Entwicklungen sehr stark. Umso wichtiger ist es aus meiner Sicht, dass wir den Menschen in unserem Kreis die notwendigen Angebote bereitstellen, mit diesen Verände-rungen konstruktiv umzugehen. Wir brauchen Verlässlichkeit und gleichzeitig die Möglichkeit, flexibel und dynamisch auf Veränderungen reagieren zu können. Vor diesem Hintergrund freue ich mich über jede Schlagzeile, die zeigt, dass wir es geschafft haben, die Zukunft im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger, aber natürlich auch der Unternehmen erfolgreich zu gestalten.

Dann gehen wir doch ein paar Schritte zurück. Was steht ganz vorne auf der Agenda?
In der aktuellen Situation ist das natürlich die Corona-Krise, die alle Bereiche des Lebens betrifft. In wirtschaftlicher Hinsicht geben wir den Unternehmen weiterhin jedwede mögliche Unterstützung, um diese Krise erfolgreich zu meistern. Doch das ist nur ein Teil der Herausforderung. Neue Prozesse und Ideen, die die Unternehmen entwickeln, und die Entscheidungen, die sie treffen, sollen dazu dienen, in Zukunft noch besser aufgestellt zu sein. Dabei wollen wir ganz gezielt helfen.

Welche Angebote sind dafür geplant?
Wir möchten die Innovationsförderung noch stärker in den Fokus rücken. Aufgrund der Corona-Krise gibt es aktuell so viele finanzielle Fördermöglichkeiten wie noch nie. Auf diese Chance müssen wir die Unternehmen aufmerksam machen und sie dabei unterstützen, innovative Produkte, Geschäftsmodelle und Prozesse zu entwickeln. Um dies zu erreichen, wollen wir die Zusammenarbeit mit den Hochschulen des Münsterlandes intensivieren und das Know-How, das dort entsteht, noch schneller in die Unternehmen hinein bringen.

Innovationen voranzubringen bedeutet aber auch, die von der Corona-Krise besonders betroffenen Branchen wie den Einzelhandel und die Gastronomie zu unterstützen. Wir alle wünschen uns weiterhin lebendige Innenstädte, aber dafür werden neue Geschäftsmodelle nötig sein, die auch die Möglichkeiten des digitalen Wandels nutzen. Daran arbeiten wir ganz akut sowie mit mittelfristig geplanten Angeboten und Projekten.

Kann dieser Wandel auch eine Chance für das Klima sein?
Unbedingt. Es wäre fatal, wenn wir diese Möglichkeit nicht nutzen würden. Bei allen Veränderungen werden wir schauen, wo wir Ressourcen einsparen oder effizienter einsetzen können, wo wir – beispielsweise mit erneuerbaren Energien – aktiven Klimaschutz betreiben und Mobilität klimafreundlicher gestalten können.

In den vergangenen Jahren war der Fachkräftemangel ein zentrales Thema im Kreis Coesfeld. Wird dies mit Blick auf die Corona-Krise künftig noch im Fokus stehen?
Auf jeden Fall, denn am demografischen Wandel ändert sich nichts. Laut der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung wird im Jahr 2040 über ein Drittel der Bevölkerung 65 Jahr und älter sein. Der Fachkräftemangel droht somit immer größer zu werden. Um das zu verhindern, müssen wir schon jetzt investieren – in Ausbildung, in starke Arbeitgebermarken und in eine bessere Erreichbarkeit der Unternehmen. Um im Wettbewerb um die Fachkräfte zu gewinnen, sind Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sehr wichtig, aber auch ein wertschätzendes Miteinander im Unternehmen. Im Zuge der sich immer schneller verändernden Anforderungen im Arbeitsalltag, wollen wir die Unternehmen dabei unterstützen, die Mitarbeiter – etwa durch eine Kultur des lebenslangen Lernens – dabei mitzunehmen. Und, nicht zuletzt, möchten wir helfen, mit neuen Formen des Recruitings potentielle Fachkräfte besser zu finden.

Der Kreis Coesfeld ist und bleibt ländlich geprägt. Wie kann da die Erreichbarkeit der Unternehmen verbessert werden?
Hier verfolgen wir zwei Ansätze. Zum einen stehen neue Formen der Mobilität im Fokus, die nicht nur auf den Arbeitsweg, sondern insgesamt auf bessere, ressourcenschonendere Möglichkeiten von A nach B zu gelangen fokussiert sind. Konkret soll die Anbindung an ÖPNV-Knotenpunkte verbessert werden, Sharing-Angebote von E-Autos, E-Bikes und E-Lastenrädern ausgebaut werden und Verkehre mit Hilfe von Shuttlen gebündelt werden. Für die Buchung werden digitale Plattformen zur Verfügung stehen.
Der zweite Ansatz ist indirekter. Durch die sich verändernde Form des Arbeitens hin zum mobilen Arbeiten wird Erreichbarkeit nicht mehr über Fahrtzeiten und -strecken oder die Anbindung an den ÖPNV definiert, sondern über digitale Infrastrukturen. Das gibt uns die Möglichkeit, wohnortnahe, gut ausgestattete Arbeitsplätze etwa in Coworking-Spaces zu schaffen. Wenn dadurch die Fahrt zum Arbeitgeber auf ein oder zwei Tage die Woche reduziert werden kann, schont es nicht nur das Klima, sondern erweitert auch den Umkreis für die Fachkräftesuche deutlich. Natürlich müssen dafür die Unternehmen ihre Möglichkeiten des mobilen Arbeitens ausbauen, auch dabei möchten wir unterstützen.

Wird das Auswirkungen auf die Gewerbeflächen im Kreis Coesfeld haben?
Wir haben vergleichsweise wenig Büroflächen, sondern eher gewerbliche Nutzungen. Aber ja, die Flächen sind knapp und auch gewerbliche Arbeitsabläufe werden sich durch den digitalen Wandel ändern. Deshalb müssen wir – neben der Erschließung neuer Gewerbeflächen – auch Konzepte entwickeln, um die vorhandenen Flächen effektiver zu nutzen und in dieser Hinsicht den Austausch der Kommunen untereinander zu fördern.

Ohne die Möglichkeiten des digitalen Wandels miteinzubeziehen, kommt offenbar kein Ziel für die nächsten fünf Jahre aus. Ist die Digitalisierung das zentrale Thema Ihrer zweiten Amtsperiode?
Im Zentrum meiner Arbeit stehen immer die Bürgerinnen und Bürger. Aber der digitale Wandel betrifft nun einmal jeden Lebensbereich. Unsere Aufgabe als Kreis Coesfeld sehe ich darin, die Möglichkeiten, die sich uns bieten, zunächst einmal zu erkennen und dann zu schauen, welchen Nutzen sie haben können, um Dinge für Menschen zu vereinfachen, leich-ter zugänglich zu machen, sie kosteneffizienter und ressourcenschonender anzubieten. Dafür möchten wir Anfang nächsten Jahres die in den vergangenen Monaten erarbeitete, gemeinsame Digitalisierungsstrategie der elf Kommunen und des Kreises Coesfeld verabschieden und mit der Umsetzung beginnen. Dass wir diesen Schritt zu diesem Zeitpunkt gehen können und wollen, ist ein immenser Standortvorteil und großes Alleinstellungsmerkmal des Kreises.

Andere Kreise sind noch nicht so weit?
Nein, dort gehen einzelne Kreise, Städte oder Gemeinden voran, aber es gibt kaum kreisweit abgestimmte Vorgehen. Dass wir schon jetzt so weit sind, ist der konsequenten Ausbaustrategie für Glasfaser und LTE zu verdanken, die wir in den vergangenen Jahren verfolgt haben. Bei einer Glasfaserversorgung von 75 Prozent und einer LTE-Versorgung von 90 Prozent, haben wir natürlich in den nächsten Jahren vor, die letzten Lücken zu schließen, aber unseren Fokus können wir schon jetzt auf die Anwendung richten. Dazu gehören auch die Möglichkeiten, die das 5G-Netz für die Kommunikation zwischen Maschinen oder elektronischen Geräten bietet. All diese Themen und geplanten Anwendungsmöglichkeiten von der Bildung über die Verwaltung bis hin zur Wirtschaft stecken in unserer kreisweiten Digitalisierungsstrategie.

Was bedeutet das für die Menschen und den Lebensalltag im Kreis Coesfeld?
Den Bürgerinnen und Bürgern im Kreis Coesfeld zu zeigen, wie digitale Angebote ihr Leben vereinfachen, ist dabei eine der zentralen Aufgaben. Aber wir wünschen uns noch mehr: Wir wollen die Leute dabei unterstützen, die Chancen zu verstehen, und sie inspirieren, smarter zu denken. Im Idealfall hören wir ein Echo. Wenn unsere digitalen Ideen den Menschen im Kreis Coesfeld zugerufen werden, schallen von ihnen neue Ideen zurück.

Das Interview führte die wfc für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Wirtschaft aktuell.

Vereinbarkeit von Pflege und Beruf lohnt sich für Arbeitgeber gleich mehrfach

Netzwerktreffen stellt Möglichkeiten zur Entlastung von pflegenden Angehörigen vor

Eine bestmögliche Versorgung von Pflegebedürftigen, aber auch eine bestmögliche Entlastung von pflegenden Angehörigen: Darauf arbeitet die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH gemeinsam mit den anderen Wirtschaftsförderungen der Region sowie dem Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland e.V. im münsterlandweiten Netzwerk zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf hin.

Gut vorbereiten und passgenau unterstützen

Zwei Dinge sind dafür besonders wichtig, so das Fazit des jährlichen Netzwerktreffens am Donnerstag. Erstens: Eine möglichst gute Vorbereitung auf die Pflegebedürftigkeit, die alle Beteiligten häufig völlig unerwartet treffe. Zweitens: Eine passende Unterstützung durch die Arbeitgeber, wenn pflegende Angehörige berufstätig sind. Denn genau dieses Angebot fehlt oft – auch zum Nachteil für die Unternehmen. „Wenn eine Vereinbarkeit von Pflege und Beruf dauerhaft nicht möglich ist, kann es teuer für den Arbeitgeber werden, weil der pflegende Mitarbeiter am Arbeitsplatz nicht bei der Sache ist“, warnte Ann Christin Schneider vom Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik in Münster. „Wenn die Pflege hingegen mit der Arbeit vereinbar ist und der Arbeitgeber passende Angebote macht, dann sinken Fluktuation und Personalkosten, aber auch Fehlzeiten und Krankheitstage, die aufgrund der Belastung durch die Pflege entstehen. Die Motivation dagegen steigt und auch im Recruiting ist das Unternehmen im Vorteil.“ Passende Angebote können etwa flexible Arbeitszeiten, Homeoffice oder eine zeitlich begrenzte Reduzierung der Stundenzahl sein.

Pflegekoffer nutzen, Pflegelotse etablieren

Um den richtigen Weg zu finden und die Beschäftigten möglichst umfassend zu unterstützen, bietet das Netzwerk zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf den Pflegekoffer mit umfassenden, stets aktuellen Info-Materialien und Ansprechpartnern zum Thema an. Noch einen Schritt weiter geht die Etablierung eines Beschäftigten als Pflegelotsen im Betrieb, der dann Vertrauensperson und erster Ansprechpartner zum Thema ist. „Doch auch hier gilt: Die besten Angebote nützen nichts, wenn die Mitarbeiter sie nicht kennen oder sich nicht trauen, sie in Anspruch zu nehmen“, erklärt Ann Christin Schneider. Die Kommunikation und regelmäßige Sensibilisierung für die Möglichkeiten sind daher ebenso wichtig wie eine Unternehmenskultur, in der die Nutzung sämtlicher Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf selbstverständlich sind.

Regelmäßig Schulungen und Infotermine anbieten

Ein Baustein dafür können regelmäßige Schulungen oder Infotermine zum Thema sein, wie sie beispielsweise die Hauswärts GmbH aus Coesfeld durch die Unterstützung einer Krankenkasse kostenlos anbietet. Das 2016 gegründete Unternehmen berät unabhängig zu den Möglichkeiten in der Pflege und unterstützt bei Organisation und Koordination von Pflege. „Oft ist Pflege immer noch ein Tabuthema. Man bereitet sich nicht darauf vor und ist dann schnell überfordert, wenn der Fall eintritt“, sagte Carsten Steverding, Inhaber der Hauswärts GmbH. Deshalb rät er zu einem Notfall-Ordner mit persönlichen Daten, einer Auflistung der Ärzte und bisheriger Krankenhausaufenthalte, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. Das Un-ternehmen hat zudem so genannte Pflegezimmer eingerichtet, in denen verschiedenste Hilfsmittel für Pflegebedürftige, aber auch für pflegende Angehörige ausprobiert werden können.

www.betrieblicher-pflegekoffer.de

Hier können Sie bei Interesse die Präsentationen zu den Vorträgen herunterladen:

Vortrag Ann-Kristin Schneider, Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik, Münster

Vortrag Kolja Tobias Heckes, reges:BOR

Tipps und Umsetzungsideen für Online-Bewerbungsgespräche

So können Unternehmen von den neuen Möglichkeiten im Einstellungsprozess profitieren

Bewerbungsgespräche online führen?! Noch zu Beginn des Jahres hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vielen Personalabteilungen ein solches Vorhaben wahrscheinlich freundlich, aber bestimmt abgelehnt. Heute besteht ein reges Interesse an Umsetzungsmöglichkeiten, Best-Practices und Verhaltenstipps. wfc und WFG, die Wirtschaftsförderungen für die Kreise Coesfeld und Borken, sowie die Agentur für Arbeit Coesfeld haben diese Themen deshalb im 13. DIALOG Fachkräftesicherung zusammengebracht. Denn die Corona-Krise hat Online-Bewerbungsgespräche in vielen Unternehmen, aber auch Verwaltungen zum Mittel der Wahl gemacht – und das in Rekordzeit.

Einer fragt, die anderen hören zu

„Zwei Wochen haben wir benötigt, dann waren wir startklar“, sagt Franziska Niehues. Ein Zeitraum, der für digital gut aufgestellte Unternehmen vielleicht nicht überraschend ist. Franziska Niehues arbeitet jedoch in der Personalabteilung der Stadt Dülmen. Doch dort wählte man nicht nur die nötige Technik schnell aus und testete sie, sondern fand auch eine Lösung für die spezielle Herausforderung, dass die Stadtverwaltung bei Vorstellungsgesprächen in der Regel mit sechs Personen vertreten ist. „Wir treffen uns dafür gemeinsam – mit entsprechend großem Abstand – im großen Sitzungssaal der Stadt. Wir benutzen nur einen Laptop, wählen einen Kollegen aus, der hauptsächlich mit dem Bewerber spricht, und sehen den Kandidaten alle auf der großen Leinwand“, erklärt Niehues. Das Feedback der Bewerber sei durchweg positiv gewesen, so dass die Stadt das Angebot auch künftig aufrechterhalten wird – vor allem für Bewerber mit weiteren Wegen, aber grundsätzlich für jeden, der es wünscht.

Auch die anderen Praxisbeispiele zeigen: Online-Bewerbungsgespräche sind vielfach Alltag geworden. „Wir haben festgestellt, dass das Angebot unseren Einstellungsprozess beschleunigt hat, da sich ein gemeinsamer Termin für ein Webmeeting deutlich schneller finden lässt als für ein persönliches Treffen“, sagt Stephanie Kusemann vom Recruiting-Team der STF Gruppe GmbH mit Sitz in Dülmen. „Wenn nach dem Gespräch doch noch Fragen auftreten, kann kurzfristig ein zweites Webmeeting stattfinden. Damit haben wir die Möglichkeit, dem Bewerber eine starke Wertschätzung zu zeigen, die uns von Mitbewerbern im hart umkämpften Markt der Ingenieure und IT-Fachleute abhebt.“

„Wir können zeigen, dass wir digital sind“

Den Bewerber von sich zu überzeugen: Dass dies online ebenso gelingt wie im persönlichen Gespräch, diese Erfahrung hat auch das Bauunternehmen Brüninghoff aus Heiden gemacht. „Wir verlangen von unseren Bewerbern, dass sie digital fit sind. Im Webmeeting können wir zeigen, dass wir es auch sind“, erklärt Personalleiterin Ruth Weber. Auch mit dem Tablet könne man Räume zeigen und so einen Eindruck von der Arbeitsatmosphäre vor Ort vermitteln. Anfängliche Bedenken, dass die Einschätzung der Bewerber online schwieriger sei, hätten sich schnell relativiert. „Man hat vielleicht andere Indikatoren, auch weil der Einblick ins private bei den Bewerbern größer ist, aber wir haben immer einen guten Eindruck von der Person bekommen“, erklärt Weber. Mittlerweile sei ein digitales Vorgespräch fast die Regel im Unternehmen. Nur die Bewerber, die dabei überzeugen, werden dann persönlich eingeladen.

Tipps für Online-Bewerbungsgespräche von Kaja Bredemeyer (Coach und Mentorin)

Vor der Kamera

  • Licht von vorne, damit das Gesicht gut zu erkennen ist
  • präsentabler Hintergrund, schließlich repräsentiert man das Unternehmen bzw. sich selbst
  • Kamera auf Augenhöhe, denn auf Augenhöhe soll ja später auch die Zusammenarbeit stattfinden

Vorbereitung innerhalb der Personalabteilung

  • Wer ist alles beim Gespräch dabei? Wer moderiert das Gespräch?
  • Sind alle nötigen Unterlagen/Links digital bereitgelegt?
  • Ist die Bewerberinnen bzw. der Bewerber auf das Gespräch vorbereitet? Empfehlenswert ist es, sie bzw. ihn um eine ruhige Umgebung zu bitten und ihn zu bitten, Zettel und Stift bereitzulegen

Start/Ablauf des Gesprächs

  • Etwa 10 Minuten vor dem Beginn des Bewerbungsgesprächs die Bewerberin bzw. den Bewerber von einer (!) Person aus dem Unternehmen in Empfang nehmen, Technik checken, Small-Talk halten und ggf. Gesprächsregeln erklären – beispielsweise die Bitte, die Hand zu haben, wenn man etwas fragen möchte
  • Mit systemischen Fragen kann man Bewerberinnen und Bewerber auch digital sehr gut kennen lernen. Beispiele dafür sind: Wenn ich einen früheren Kollegen befragen würde, wie er Sie beschreibt, wenn Sie zur Tür hereinkommen, was würde er sagen? Wie würde ein früherer Kollege Sie in Situation XY beschreiben? Wann fühlen Sie sich besonders wirksam?
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Kreis Coesfeld erhält eine Million Euro für digitale Projekte

Unterstützung für das Ehrenamt und Ausbau des mobilen Arbeitens im Fokus

Der Kreis Coesfeld wird zur smarten Landregion: Er ist Gewinner des gleichnamigen Förderwettbewerbs des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft – und erhält in den kommenden vier Jahren bis zu einer Million Euro Fördergelder für die Umsetzung digitaler Ideen rund um modernes Ehrenamt und smarte Arbeitsformen. Das hat Bundesministerin Julia Klöckner am 24. September 2020 bekanntgegeben.

Bundesweit hatten sich 68 Landkreise um eine Förderung beworben, sieben davon erhielten jetzt von einer unabhängigen Fachjury den Zuschlag. „Wir freuen uns sehr über diese herausragende Chance, direkt an die Ziele unserer kreisweiten Digitalisierungsstrategie anknüpfen zu können: den Menschen zu ermöglichen, ihr Leben dank Digitalisierung einfacher und besser zu gestalten. Der Sieg beim Förderwettbewerb eröffnet uns viele neue Möglichkeiten und ist gleichzeitig eine Auszeichnung für die zukunfts-weisende Arbeit, die alle Beteiligten hier im Kreis Coesfeld leisten“, sagte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr.

Bereitschaft für ehrenamtliches Enagagement erhöhen

Im Mittelpunkt des erfolgreichen Projektantrags, den der Kreis Coesfeld gemeinsam mit der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld erarbeitet hat, stehen zwei zukünftige Herausforderungen des ländlichen Raums: Die Bereitschaft zur Übernahme von Ehrenämtern sinkt aufgrund des hohen Beschäftigungsgrads, der zunehmenden Alterung und steigender Anforde-rungen an das Ehrenamt weiter ab. Das birgt in vielen gesellschaftlichen Bereichen im Kreis Coesfeld die Gefahr, dass traditionelle, von Freiwilligenarbeit geprägte Angebote wegbrechen. Zweites Thema ist das hohe Pendler-Aufkommen im Kreis Coesfeld, das die Zeit- und Ener-giebudgets der Menschen sowie das Klima belastet. Getrieben durch die sehr gute digitale Infrastruktur im Kreis gibt es ein großes Potential für mobil arbeitende Menschen. Allerdings fehlen Angebote wie Coworking-Spaces als Ergänzung zum Home Office, die diese moderne Art des Arbeitens nachhaltig unterstützen und für weitere Gruppen öffnen.

„Dank der Förderung als smarte Landregion können wir diesen Herausforderungen jetzt besser begegnen und die aufkommende Digitalisierungskultur weiter etablieren“, erklärt Mathias Raabe, Leiter der Kreisentwicklung beim Kreis Coesfeld. Im Bereich des Ehrenamts steht der Aufbau einer digitalen Plattform zur Unterstützung der Freiwilligenbetreuung im Mittelpunkt der erfolgreichen Projektidee. Engagierte Freiwillige können damit besser herausfinden, ob die vom Verein angedachte Aufgabe zu ihren Zeitbudgets, Fähigkeiten und Motivationen passt. Die Freiwilligenbetreuung kann daraufhin zielgerichtet Aufgaben anpassen, Weiterbildungen identifizieren sowie stützende Teamstrukturen aufbauen und so die Freude und Motivation am Ehrenamt erhalten.

Pendelzeiten und -kilometer für Arbeitnehmer sparen

„Zeitbudgets besser zu nutzen ist auch der Grundgedanke hinter der zweiten Idee“, erklärt wfc-Geschäftsführer Dr. Jürgen Grüner. „Dank der Digitalisierung sind immer mehr Arbeiten von zu Hause oder unterwegs möglich. Über eine Plattform wollen wir Arbeitgeber und die sonst pendelnden Arbeitnehmer motivieren, Pendelzeiten und -kilometer einzusparen. Ein Punktesystem, wie man es vom Stadtradeln kennt, fördert die Attraktivität und ermöglicht die direkte Unterstützung lokaler Projekte. Ergänzend wollen wir den Aufbau professioneller Arbeitsumgebungen in Coworking-Spaces unterstützen.“

Alle sieben Modellregionen, die den Wettbewerb gewonnen haben, werden bei der Umsetzung ihrer Projekte nicht nur finanziell, sondern bei der Gestaltung der digitalen Dienste auch ganz praktisch durch das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) unterstützt. Ziel ist es nicht nur, die Angebote gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu entwickeln, sondern auch den Aufbau der digitalen Kompetenzen in der Region weiter zu fördern und so weitere digitale Ideen und Dienste zu entwickeln.

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Dr. Jürgen Grüner

wfc-Geschäftsführer ist Sprecher der Wirtschaftsförderungskonferenz Münsterland

Dr. Jürgen Grüner für zweieinhalb Jahre gewählt

Dr. Jürgen Grüner, Geschäftsführer der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH, ist zum neuen Sprecher der Wirtschaftsförderungskonferenz Münsterland gewählt worden. In dem Gremium, das mehrmals im Jahr zusammentrifft, arbeiten die Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Münsterlandkreise und der Stadt Münster, der Münsterland e.V., die Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen, die Handwerkskammer Münster, die Hochschulen der Region, die Regionalagentur Münsterland und die Bezirksregierung Münster in Fragen der Wirtschaftsförderung und der Standortentwicklung zusammen.

„Ich freue mich über die Aufgabe und das Vertrauen“, so Grüner. „Drei Themen haben wir aktuell ganz oben auf der regionalen Agenda: die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft im Münsterland, die Gestaltung der 2021 startenden, neuen Förderphase der Europäischen Union für das Münsterland sowie die Arbeit an regional bedeutsamen Projekten, die das Münsterland als Wirtschaftsstandort in den kommenden Jahren voranbringen können.“

Grüner wird die Aufgabe als Sprecher der Wirtschaftsförderungskonferenz bis Ende 2022 wahrnehmen.

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Dr. Jürgen Grüner

Aufruf an Unternehmen: Jetzt anmelden für die Studienbesuche der WWU Münster

Die Unternehmen im Kreis Coesfeld können sich ab sofort bis zum 23. Oktober für die Studienbesuche in Kooperation mit dem Fachbereich Arbeitspsychologie (WOP) der WWU Münster anmelden. Bereits zum dritten Mal bietet die wfc den Unternehmen im Kreis Coesfeld die kostenlose Möglichkeit, im Bereich der Personal- und Führungsarbeit neue Impulse aus der Personal- und Wirtschaftspsychologie für die betriebliche Praxis zu nutzen und neue Prozesse zu gestalten. Der Fokus liegt auf den Potentialen von betrieblichen Veränderungen, besonders im Hinblick auf Digitalisierung und die damit verbundenen Anforderungen im Bereich der Führung. Thema oder Fragestellung können innerhalb dieses Rahmens frei gewählt werden.

Mögliche Ansätze sind

• Wie werden betriebliche Veränderungsprozesse geplant und umgesetzt?
• Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf Führung?
• Wie manifestiert sich digitale Führungskompetenz?
• Was bedeutet eine hybride Arbeitskultur?

Die Erarbeitung erfolgt in wissenschaftlicher Begleitung durch die Studierenden. So können die Unternehmen diese Expertise nutzen und gleichzeitig Kontakte zu künftigen Hochschulabsolventen knüpfen. Die Studierenden profitieren von der Möglichkeit, praxisbezogene Erfahrungen zu sammeln und ihrerseits Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern im Kreis Coesfeld aufzubauen.

Wie laufen die Studienbesuche ab?

Unternehmen, die eine aktuelle Fragestellung aus den Bereichen Change-Management, Führung oder „Personal und Digitalisierung“ haben, und dafür einen Input wünschen, können sich direkt per Mail bei Dr. Kirsten Tacke-Klaus unter kirsten.tacke-klaus@wfc-kreis-coesfeld.de anmelden.

Gemeinsam mit den Studierenden und ihrem Seminarleiter Dr. Klaus Harnack (Dozent am Fachbereich Arbeitspsychologie) stimmen die Unternehmen eine konkrete Fragestellung oder ein Arbeitsthema ab. Die Umsetzung beginnt mit einer Kurzvorstellung des Unternehmens für die jeweilige Studierendengruppe, dann erfolgt die konkrete Einarbeitung in das Thema durch kleine Studienprojekte (z.B. über Interviews, die das Unternehmen den Studenten ermöglicht)

  • ZEITLICHER AUFWAND insgesamt etwa 4 bis 5 Stunden
  • KOMMUNIKATIONSFORM digital (Zoom, Mail, Chat, etc.), je nach Situation der Corona-Pandemie sind auch persönliche Treffen denkbar

Im Anschluss erfolgt die Bearbeitung des Themas und die (digitale) Ergebnispräsentation durch die Studierenden in den Betrieben.

Wie sieht der Zeitrahmen aus?

Das Projekt „Studienbesuche“ startet nach Sammlung der Anmeldungen im November 2020 und läuft bis Ende Januar 2021.

Anmeldungen zur Planung der Studienbesuche innerhalb des Praxisseminars im Wintersemester 2020/21 bis 23. Oktober unter kirsten.tacke-klaus@wfc-kreis-coesfeld.de

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Giesker & Laakmann aus Nottuln als CSR-Unternehmen ausgezeichnet

Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, die Bürgermeisterin der Gemeinde Nottuln, Manuela Mahnke, und Dr. Jürgen Grüner, Geschäftsführer der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH, und haben die Spedition Giesker & Laakmann GmbH aus Nottuln als CSR Unternehmen Münsterland ausgezeichnet. CSR steht für Corporate Social Responsibility, für die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen.

Mit sozialem Engagement vorangehen

Dr. Christian Schulze Pellengahr unterstrich die Bedeutung von CSR für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen und des Wirtschaftsstandorts. „Wir leben in einer Region mit attraktiven Wohn-, Freizeit- und Arbeitsmöglichkeiten. Um das zu erhalten und zu verbessern, müssen wir gemeinsam die bestmöglichen Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten schaffen, die Umwelt schützen und mit sozialem Engagement vorangehen.“ Die Spedition Giesker & Laakmann habe dies auf allen Feldern unter Beweis gestellt und dafür nun die Auszeichnung erhalten.

„Nachhaltigkeit muss Schritt für Schritt wachsen. Von großer Bedeutung sind daher Unternehmen, die vorangehen und anderen zeigen, wie dieser Weg aussehen kann. Und viel wichtiger: Dass sich dieser Weg lohnt“, erklärt Dr. Jürgen Grüner. Denn CSR ist komplex und fängt bei einfachen, aber zugleich schwierigen Dingen an: in der Mitarbeiterkommunikation mit Lob für eine hochwertige Arbeit und der Grundhaltung von Führungskräften, bei der Prozessverbesserung mit klaren Aufgabenverteilungen und in aktueller Corona-Zeit bei einem verantwortungsvollen Hygienekonzept.

Zufriedene Mitarbeiter als Motivation für CSR-Prozess

Giesker & Laakmann hat sich in einem 18-monatigen CSR-Prozess auf Grundlage einer betriebsindividuellen Klärung seiner wesentlichen Themen eine Grundsatzpositionierung gegeben und einen konkreten Handlungsplan erarbeitet. Die Motivation dahinter waren laut Geschäftsführer Hubert Laakmann die Mitarbeiter, die aktuellen ebenso wie die zukünftigen. „Unser Ziel ist es, ein junges und modernes Unternehmen zu kreieren. Unsere Zielgruppen sind die Generations Y und Z. Wir merken, dass hier eine Veränderung der Interessen stattfindet. Nachhaltigkeit, Sinn und Freude spielen eine große Rolle. Wir wollen nicht warten, bis der Zug abgefahren ist, sondern uns heute wappnen, damit wir auch in 10 oder 20 Jahren noch ein attraktiver Arbeitgeber sind.“

Giesker & Laakmann hat sich auf den Baustofftransport fokussiert. 1933 gegründet, beschäftigt das Unternehmen aktuell rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und besitzt mehr als 100 speditionseigene Fahrzeuge.  Für den CSR-Prozess, der mit Hilfe von Workshops und Austauschgruppen stattfand, konnte die Spedition auf ihren bisherigen Aktivitäten aufbauen. So wurde 2014 der erste gehörlose Auszubildende eingestellt. Mit dem Herzensprojekt „Ein Lächeln für Togo e.V.“ setzt sich der Betrieb seit 2016 aktiv für die Entwicklung eines Waisenkinderdorfes mit rund 500 Kindern ein.

Lerncenter für Azubis, Gleitzeit und Gesundheitstage

Die erarbeiteten Top-Themen der Spedition – die Big Five – sind Qualität der Ausbildung, Mitarbeiterzufriedenheit, Leitbildentwicklung, Führungsqualität und digitale Transformation. So soll unter anderem ein Lerncenter für die Azubis gestaltet werden, das Personalmanagement aufgebaut, Gleitzeit und Gesundheitstage eingeführt und Tablets für die Ausbilderinnen eingeführt werden. Auch im ökologischen Bereich hat die Spedition bereits einiges getan: Es gibt fünf eigene Gas-LKW im Fuhrpark und das Angebot eines Bike-Leasing.

„Verantwortungsvolle Geschäftsmodelle agieren mit den Beschäftigten, sie bilden aus, qualifizieren weiter und schaffen so Identifikation mit dem Unternehmen. Das hat Giesker & Laakmann vorbildlich umgesetzt“, lobt Anne Stührenberg vom CSR Kompetenzzentrum Münsterland. Bürgermeisterin Manuela Mahnke ergänzt: „Wir sind froh, dass ein so engagiertes Unternehmen unserer Gemeinde, wie Giesker & Laakmann es ist, ständig auf der Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten ist und damit auch anderen zeigt, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen und sich dem Wandel zu stellen.“

Die CSR-Reports aller Unternehmen aus dem Münsterland, die sich engagiert haben, sind nachzulesen unter www.csr-muensterland.de

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