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Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld legt Geschäftsbericht 2015 vor

wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld legt Geschäftsbericht 2015 vor

„Breitband hat den Weg gebahnt“
Der Landrat des Kreises Coesfeld, Dr. Christian Schulze Pellengahr, sieht den Wirtschaftsstandort für den digitalen Wandel gut gerüstet. „Im Hinblick auf den Ausbau der Breitbandinfrastruktur hat die Region im vergangenen Jahr stark aufgeholt und liegt jetzt im deutschlandweiten Vergleich der Landkreise ganz weit vorne“, sagte Schulze Pellengahr anlässlich der Vorstellung des Geschäftsberichtes der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH für das Jahr 2015.

„Die ansässigen Unternehmen, die ja mit vielen guten Entscheidungen, mit Innovation und Expansion aus unserer Region einen starken Standort gemacht haben, brauchen jetzt eine gute Breitbandversorgung, damit sie in Zeiten steigenden Wettbewerbsdrucks den Erfolgskurs halten können“, hob der Landrat und wfc-Aufsichtsratsvorsitzende die Bedeutung des Netzausbaus hervor. Die Gefahr, dass die dynamische Wirtschaftsregion von lahmen Leitungen ausgebremst werde, sei weitgehend gebannt, betonte Schulze Pellengahr.

 

65 Prozent der Haushalte mit mindestens 50 Mbit/s angebunden

Wie weit der Netzausbau insgesamt gediehen ist, erläuterte der Geschäftsführer der wfc, Dr. Jürgen Grüner. „Nach Abschluss der zahlreichen, noch laufenden Ausbauvorhaben, die größtenteils von der wfc begleitet und unterstützt wurden, können mithilfe unterschiedlicher Technologien mehr als 80 Prozent der Haushalte auf Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s zurückgreifen, und mehr als 30 Prozent verfügen aktuell sogar über glasfasergebundene FTTB/FTTH-Lösungen“, informierte Dr. Grüner, um dann den Vergleich zu den bundesweiten Versorgungsquoten zu ziehen. So seien in Deutschland ca. 65 Prozent der Haushalte mit mindestens 50 Mbit/s angebunden und nur ein Prozent per FTTH/FTTB. Doch weist Dr. Grüner darauf hin, das auch im Kreis Coesfeld, und zwar in den Außenbereichen, noch weiße Flecken aus der Versorgungskarte zu tilgen sind.

Deshalb gibt die wfc, die im Zuge ihrer Doppelstrategie zum Breitbandausbau bereits in 2012 einen Masterplan als Basis für den flächendeckenden FTTB/FTTH-Netzes im Kreis Coesfeld vorgelegt hatte, Kommunen und potenziellen Investoren ein weiteres Planungsinstrument an die Hand: ein IT-basiertes Informationstool, das die Grundlage für betriebswirtschaftliche Kalkulationen liefert und somit den Markt stimuliert.

 

„Die Ideen sind ausgereift“

In Sachen Breitband gibt der Kreis Coesfeld also ein gutes Beispiel. Doch stecken im Jahresbericht der wfc noch mehr gute Botschaften. So setzen die Unternehmen weiterhin volles Vertrauen in den Standort. Sie schmieden hier ihre Zukunftspläne und wollen sie an Ort und Stelle umsetzen. So sind die Nachfrage nach gewerblichen Immobilien und der Beratungsbedarf im Bereich Finanzierungsförderung angestiegen. Ebenfalls zugenommen haben das Interesse an Beratungen zur Förderung von Wachstums- und Erweiterungsvorhaben sowie die Nachfrage nach Ansiedlungs- und Standortberatung.

Auch angehende Unternehmerinnen und Unternehmer sehen ihre Zukunft in der Region: Während die Zahl der gewerblichen Existenzgründungen in Deutschland im Jahr 2015 insgesamt erneut zurückgegangen ist, verzeichnet der Kreis Coesfeld, trotz sehr guter Arbeitsmarktlage, ein deutliches Plus von 4,2 Prozent bei den echten Gründungen. Weit im Plus ist auch die Qualität der Gründungen. „Die Ideen sind ausgereift, innovativ und besser vorbereitet als noch vor einigen Jahren“, berichtet Thomas Brühmann, Prokurist und Gründungsexperte der wfc. „Hier wird weniger aus der Not heraus gegründet als viel mehr aus Überzeugung von der eigenen Geschäftsidee“, fügt er hinzu.

 

120 Termine und Beratungen

Mit neuen Ideen haben auch die etablierten Unternehmen der Region im vergangenen Jahr große Erfolge erzielt. Stellvertretend für viele ist die in Ascheberg ansässige Wecon GmbH zu nennen: Sie ist von der wfc im Wettbewerb „Innovationspreis Münsterland 2015“ begleitet worden und hat in der Kategorie „Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft“ Platz eins erreicht. Mit ihrem Service- und Beratungsangebot im Arbeitsschwerpunkt „Technologie und Innovation“ hat die wfc auch im Berichtsjahr die Unternehmen kräftig unterstützt, unter anderem bei der Suche nach Kooperationspartnern und bei der Erschließung von Förderquellen. Insgesamt fanden 120 Termine und Beratungen statt.

Mit ihren Informationsveranstaltungen und Workshops hat die wfc in diesem Arbeitsfeld insgesamt rund 320 Teilnehmer erreicht. Sehr gut angenommen wurde das neue Veranstaltungsformat „wfc- Laborgespräch“. Dabei wurden die Teilnehmer direkt zu wissenschaftlichen Einrichtungen des Münsterlandes und somit zu potenziellen Kooperationspartnern geführt. Um die Innovationskraft der Region weiter zu stärken, hat die wfc auch ihre eigene Netzwerk- und Projektarbeit fortgesetzt. Ein Beispiel gibt „PUSH Münsterland: Produkt-Servicekombinationen entwickeln und nutzen“, ein Verbundprojekt von Münsterland e.V., den Hochschulen aus Münster, der wfc und der WFG Kreis Borken.

Zusammenarbeit ist auch das Erfolgsgeheimnis des Projektes ÖKOPROFIT im Kreis Coesfeld, das von der wfc federführend begleitet wurde. 2015 ist die erste Projektrunde abgeschlossen worden. Zwei Fakten aus der Erfolgsbilanz: Elf Unternehmen sind ausgezeichnet worden, und die jährlichen Einsparungen, die durch verschiedene Maßnahmen erzielt werden, schlagen mit insgesamt rund 253.000 Euro zu Buche.

 

Leitfaden „Beruf und Kind im Kreis Coesfeld“

Ihre Netzwerk- und Projektarbeit hat die wfc auch im Handlungsfeld „Fachkräfte“ weiter vorangetrieben. Insgesamt hat sie fünf kreisweite Informationsveranstaltungen, Workshops und Austauschtreffen zu den verschiedenen Facetten des Themas „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ konzipiert und realisiert und damit insgesamt rund zweihundert Teilnehmer erreicht. Natürlich hat die wfc die Unternehmen auch individuell unterstützt: 24 Einzelberatungsgespräche fanden vor Ort in den Firmen statt. Somit ist gegenüber dem Vorjahr die Nachfrage noch einmal leicht angestiegen. Damit ist klar: Die Arbeitgeber im Kreis Coesfeld wollen noch attraktiver werden und den Fachkräften gute Argumente liefern, im Kreis Coesfeld zu leben und zu arbeiten.

Die wfc unterstützt die Firmen bei der Entwicklung ihrer Arbeitgebermarke und somit bei der Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ein Beispiel ist der betriebliche Pflegekoffer, eine Zusammenstellung von Informationen für Firmen, Pflegelotsen und Beschäftigte. Zeitgleich mit der Veröffentlichung der vierten, überarbeiteten Ausgabe, haben die wfc und ihre Partner eine Internetseite und einen Internet-Spot an den Start gebracht, die über das Angebot informieren und eine schnelle Kontaktaufnahme zu den wichtigen Anlaufstellen ermöglicht. Noch eine weitere Publikation zur Unterstützung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist von der wfc 2015 aktualisiert worden: der Leitfaden „Beruf und Kind im Kreis Coesfeld“.

Dem Nachwuchs im weiteren Sinne hat die wfc die Seminarreihe zum Thema „Unternehmensnachfolge – gut geregelt“ gewidmet. Die große Resonanz zeigt, dass die damit einen Nerv getroffen hat. Eine Nachfolge hatte schließlich auch die wfc selbst im vergangenen Jahr zu vermelden: Konrad Püning, Landrat a.D., hat das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden an Dr. Christian Schulze Pellengahr, Landrat des Kreises Coesfeld, übergeben. „Die Entwicklung, die der Kreis unter Konrad Pünings Führung genommen hat, ist eine elf Jahre währende Erfolgsstory, und die wfc wird auch in diesem Jahr ihren Beitrag leisten, damit diese Geschichte fortgesetzt werden kann“, sagte Dr. Jürgen Grüner.

 

Den Geschäftsbericht der wfc können Sie hier herunterladen:

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Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr besucht die CaPlast GmbH

 Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr besucht die CaPlast GmbH in Capelle

„Wir stehen vor einer spannenden Herausforderung“

 

„Wirtschaftlich gesehen geht es uns gut. Jedoch stehen wir im Bereich der Mitarbeiterfindung vor einer neuen und spannenden Herausforderung“, sagt Frederik Schaefer, Geschäftsführer der CaPlast GmbH in Nordkirchen-Capelle. Ganz offen sprachen er und Betriebsleiter Jörg Wetekamp beim Unternehmensbesuch von Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr über das mittelständische Unternehmen. Mit von der Partie waren Silke Rehwinkel von CaPlast, Bürgermeister Dietmar Bergmann, Wirtschaftsförderer Manuel Lachmann sowie Kreiswirtschaftsförderer Dr. Jürgen Grüner.

CaPlast gilt als Beschichtungsexperte auf dem Markt und hat seit Ende der 60er Jahre seinen Sitz im Gewerbegebiet in Capelle. „Seit dieser Zeit ist das Unternehmen kontinuierlich gewachsen und zählt zu einem der weltweit führenden Extrusionsbeschichter“, erklärt Geschäftsführer Schaefer seinen Unternehmensbesuchern. Mit einer neuen Beschichtungsanlage und der Erweiterung des Betriebes im Jahr 2011 hat das Unternehmen zudem erfolgreich in die Zukunft investiert. Außerdem wurden Produktions- und Lagerhallen sowie zusätzlicher Platz für Verwaltung und Büros geschaffen. Und auch die Errichtung eines zweiten Standbeins in der Türkei war eine Entscheidung in die richtige Richtung. „Uns war es wichtig einen Standort außerhalb der Eurozone zu schaffen, das ein langfristiges Wachstumspotential verspricht und zudem der schnell erreichbar ist“, so Schaefer.

Gemeinsam Probleme angehen und Kapazitäten beleuchten

Bei Unternehmensbesuch ist Schaefers Gästen eines schnell deutlich geworden: Ob Produktprogramm im Baubereich oder Spezialitäten im Automobilbau ­­− Die Haupttätigkeitsfelder von CaPlast sind breit gefächert. „Derzeit sind wir mit 110 Mitarbeitern in Capelle stark aufgestellt. Gearbeitet wird klassisch im Drei-Schichtbetrieb“, erklärt Betriebsleiter Jörg Wetekamp den interessierten Besuchern. Und so war es kaum verwunderlich, dass Geschäftsführer Schaefers dem Landrat Dr. Schulze Pellengahr deutliche Unternehmenserfolge schildern konnte. „Seit dem Jahr 2008 haben wir unser Umsatz um 150 Prozent steigern können.“ Wirtschaftliche gehe es dem Unternehmen gut, fasste er anschließend für seine Besucher zusammen. „Dennoch ergibt sich durch das schnelle Wachstum eine Herausforderung im Bereich der Mitarbeiterqualifizierung und der Mitarbeiterfindung.“

Und dass beginnt schon bei der Besetzung von Ausbildungsstellen, wie Silke Rehwinkel, kaufmännische Leitung des Unternehmens, erklärte. Deshalb hat sich das Großunternehmen in den nächsten Jahren zum Ziel gesetzt, mehr junge Menschen für CaPlast zu mobilisieren und zu begeistern. „Da sind wir jetzt dran,“ sagt Geschäftsführer Frederik Schaefer und wandte sich mit deutlichen Worten an den Bürgermeister und den Landrat. „Gemeinsam mit der Region und den Kommunen wollen wir Konzepte entwickeln, um jungen Menschen eine hochqualifizierte Ausbildung schmackhaft zu machen und sie für die Region zu begeistern.“ Auch der Landrat war positiv von der Kooperation angetan. „Nur gemeinsam können die Probleme angehen und erste Kapazitäten beleuchten“, so Dr. Schulze Pellengahr. Bis 2020 soll daher gezielt die Akquirierung von neuen und die Qualifizierung von bestehenden Mitarbeitern im Fokus stehen. Und auch in Studienabbrechern sieht Schaefer eine interessantes und noch nicht ausgeschöpftes Potential für CaPlast, denn viele entscheiden sich im reiferen Jugendalter bewusst noch einmal für eine Ausbildung. „Uns ist es wichtig die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen.“

Nach einem Rundgang durch die Produktions- und Lagerhallen des Unternehmens sprach Schaefer allen Anwesenden noch eine Einladung zum Jubiläum im kommenden Jahr aus. „Im September 2017 feiern wir unser 50-jähriges Firmenbestehen. Wir hoffen, dass wir durch die Zusammenarbeit mit der Region dann schon erste gemeinsame Erfolge verzeichnen können.“

Zuschuss-Förderung für kleine und mittlere Unternehmen

Zuschuss-Förderung für kleine und mittlere Unternehmen

„Es gibt viele Möglichkeiten“

Was bietet die Förderlandschaft den Unternehmen aus dem Kreis Coesfeld aktuell an Zuwendungen, die nicht zurückgezahlt werden müssen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Veranstaltung „Mit Zuschüssen zum Ziel“ aus der Reihe „wfc InnovationsIMPULS“, die am Mittwoch (11.05.) für einen voll besetzten Kapitelsaal der Burg Lüdinghausen sorgte. Eine Aussicht jedenfalls, informierte der Geschäftsführer der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH die rund 70 Teilnehmer, bleibe den Firmen nach wie vor verwehrt: „Eine reine Investitionsförderung, die allerdings zugleich zur Schaffung von dauerhaften Arbeitsplätzen verpflichten würde, ist auf strukturschwächere Regionen beschränkt“, sagte Dr. Jürgen Grüner, um dann anzufügen: „Aber es gibt viele andere Möglichkeiten.“ In so großer Zahl und Variation stehen Förderprogramme von Land, Bund und EU bereit, dass den Referenten insgesamt zwei Stunden gerade ausreichten, um einen ersten Überblick zu geben.

Als Beispiel die Bildungsförderung: Bildungsschecks werden nach wie vor in den zwei Varianten „betrieblich“ und „individuell“ vergeben. „Die Hürden sind allerdings für die Bewilligung des individuellen Schecks, den einzelne Beschäftigte beantragen können, erhöht worden“, berichtete Niklas Esser, Projektleiter der wfc. Bei der betrieblichen Variante, wenn also das Unternehmen den Antrag stellt, liege der Fall anders: Hier sei eine größere Zielgruppe förderfähig. Das Antragsverfahren, betonte Esser, sei sehr unkompliziert: In maximal 15 Minuten könne der Antrag fertiggestellt werden, insbesondere, wenn die Unternehmen selbst den Prozess beschleunigen: „Sie können uns die Arbeit leichter machen, indem Sie die erforderlichen Daten und Fakten, etwa die Betriebsnummer, bereits im Vorfeld angeben“, erklärte Esser, um dann mit der Bildungsprämie noch einen weiteren Weg der Bildungsförderung vorzustellen. Sie ist allerdings nicht von Betrieben, sondern nur individuell zu beantragen. Ein Grundsatz, betonte Esser, gelte für Scheck und Prämie gleichermaßen: „Vor Beginn der Maßnahme beantragen, sonst ist die Chance auf Übernahme von 50 Prozent der Kosten, bei einer Maximalsumme 500 Euro für die Weiterbildung pro Mitarbeiter, vertan.“

Eine neue Perspektive bietet sich kleineren und mittleren Unternehmen seit Jahresbeginn im Bereich der Beratungsförderung: das Programm “Förderung unternehmerischen Know-hows“. Vorgestellt wurde das neue Programm von Rainer Huse von der Förderungsgesellschaft BDS-DGV mbH, die im Auftrag des Bundesministers für Wirtschaft die Anträge zur Bezuschussung von Beratungen prüft. Demnach können alle Unternehmen gefördert werden, wenn auch mit unterschiedlichen Förderquoten. Förderfähig sind konzeptionelle Beratungsleistungen zur Analyse von Unternehmenssituation und Schwachstellen, zur Entwicklung von konkreten Handlungsempfehlungen und detaillierten Anleitungen zur Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen. Mehr über Fördersummen, Fristen und Antragsverfahren weiß die wfc: „Kommen Sie zu uns, wir sind als Regionalpartner erste Anlaufstelle für ein Informationsgespräch“, wendete sich Dr. Grüner an die Teilnehmer.

Doch bieten sich den kleinen und mittelständischen Firmen noch weitere Optionen der Beratungsförderung: die Programme des Landes. „Ein gutes Programm, das sich seit vielen Jahren bewährt“, nennt wfc-Prokurist Thomas Brühmann die Potentialberatung in NRW. Bei diesem Angebot geht es darum, per Beratungsförderung die Unternehmen in zukunftsweisenden Themenfeldern zu unterstützen: beispielsweise im Wissensmanagement und der altersgerechten Arbeitsorganisation in Zeiten des demographischen Wandels, in der Gestaltung von Arbeit und Technik im Zuge der Digitalisierung sowie bei der Entwicklung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements. Wichtige Voraussetzung für die Förderfähigkeit: „Die Mitarbeiter müssen mit ins Boot geholt werden“, erklärt Brühmann, der mit den Angeboten „unternehmensWert:Mensch“ und „Regionales Wirtschaftsförderungsprogramm (RWP)–Beratung“ noch zwei weitere Förderquellen für Beratungsleistungen vorstellte. „Wir finden gemeinsam mit Ihnen die jeweils beste Lösung“, bot Brühmann den Unternehmerinnen und Unternehmen Unterstützung bei der Programmwahl an.

Im Bereich der Innovationsförderung kann der Weg durch den Förderdschungel eine Herausforderung sein. Das machte wfc-Projektleiter Christian Holterhues deutlich. Die gute Nachricht: Der Innovationsberater hilft den Unternehmen aus 243 Förderinstrumenten das passende auszuwählen und zu beantragen. Zudem unterstützt er die Firmen bei der Suche nach Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft und begleitet die Umsetzung der Projekte. Eines, betonte er, gelte für alle Programme: die Definition des Begriffs „Innovation“, die über die Förderfähigkeit eines Projektes entscheide. „Fleißarbeit reicht nicht, es muss wirklich ein Innovationsvorgang sein“, sagte Holterhues, um dann die Formulierung zu liefern: „Ein Produkt oder Prozess, der neuartig, interdisziplinär und besser als der Vergleichszustand ist.“ Zwei Empfehlungen hat Holterhues für alle Unternehmen parat, die erwägen, ein Innovationsprojekt mit Zuschussförderung ins Ziel zu bringen: „Treten Sie möglichst frühzeitig mit uns in Kontakt und nehmen Sie sich Zeit für die Antragstellung.“ Dass sich der oft hohe administrative Aufwand, der mit dieser Aufgabe verbunden ist, lohnen kann, führte der wfc-Innovationsberater den Teilnehmern anhand des Programmes „ZIM“ beispielhaft vor Augen: Bei einer Kalkulation der zuwendungsfähigen Kosten von 380.000 Euro betrug die Zuschuss-Förderung stolze 171.000 Euro.

Die Präsentationen der Referenten:

Geld für Bildung – Qualifizierungs- und Weiterbildungsförderung

Beratungskostenförderung im Fokus – Zuschüsse von Bund und Land

Förderung unternehmerischen Know-Hows

Innovationsförderung optimal nutzen

Sechstes Netzwerktreffen „Gute Personalarbeit“ zum Thema Kinderbetreuung

Sechstes Netzwerktreffen „Gute Personalarbeit“ zum Thema Kinderbetreuung

„Kluge Konzepte für die Kleinen“

 

Wie können Unternehmen in einem annehmbaren Kostenrahmen eine betrieblich unterstützte Kinderbetreuung auf die Beine stellen? „Die eigene Kita ist zwar der Königsweg, aber die Praxis zeigt, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, die ans Ziel führen“, weiß Katja Sträde. Seit Jahren lotet die Mitarbeiterin der Regionalagentur Westfälisches Ruhrgebiet bei der Wirtschaftsförderung Kreis Unna aus, welche weiteren Modelle der Kinderbetreuung von kleineren und mittleren Unternehmen zu realisieren sind. Denn für diese Firmen ist die eigene Kita in der Regel aus Kostengründen keine Option. „Auch in den Kreisen Borken und Coesfeld suchen noch viele Unternehmen nach Lösungen für die Kinderbetreuung“, erläuterte Dr. Kirsten Tacke-Klaus, Projektleiterin der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH, den Hintergrund der Themenwahl für das sechste Netzwerktreffen „Gute Personalarbeit in den Kreisen Borken und Coesfeld“.

Eine Alternative, die sich im Kreis Unna bereits bewährt, ist die betrieblich unterstützte Großtagespflege. Dieses Modell hat Katja Sträde im Rahmen des Workshops im KompetenzCentrum Coesfeld der VR-Bank Westmünsterland eG einem Kreis von Unternehmen vorgestellt, die ihre familienfreundliche Personalpolitik systematisch weiterentwickeln wollen. Eingeladen hatten die wfc und die WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken mbH, die mit der Workshop-Reihe gemeinsam innovative Konzepte der Personalarbeit im westlichen Münsterland fördern.

 

„Je früher, umso besser“

Bei der Kindertagespflege, erklärt Sträde, betreue üblicherweise eine Tagesmutter oder ein Tagesvater in familiären Rahmen bis zur fünf Kinder. Mit dem Konzept der betrieblich unterstützten Großtagespflege lasse sich der Kreis erweitern: Bis zu neun Kinder werden von drei Kräften betreut, und zwar in der Regel in Räumen, die vom Unternehmen zur Verfügunggestellt werden. „Bei dem Modell der Großtagespflege sind die Anforderungen zwar nicht so hoch wie bei einer betrieblichen Kita, doch müssen auch hier Standards erfüllt und entsprechende Kosten getragen werden“, erklärte Sträde und zählte beispielhaft einige Punkte auf: Schlafraum mit Bett für jedes Kind, Wickelbereich und, meist die größte Investition, eineFunktionsküche. Wichtig sei es, bei der Vorbereitung des Projektes die Ämter mit ins Boot zu holen. „Je früher, umso besser“, betonte Katja Sträde. Demnach prüft das Jugendamt die Qualifikation des Personals, die Qualität des pädagogischen Konzeptes und die Größe der Räume, bevor es eine Pflegeerlaubnis ausstellt.

Das Gesundheitsamt überzeugt sich vom Hygieneplan, und das Bauordnungsamt entscheidet über den Antrag zur Nutzungsänderung der jeweiligen Immobile. Doch sieht Sträde im Kreis Unna, dass sich die Investition an Zeit und Geld für viele Unternehmen lohne, weil das Modell der Großtagespflege eine schnellere Rückkehr aus der Elternzeit ermögliche und ein wertvolles Element sei für das Employer Branding, also für die Entwicklung der Arbeitgebermarke: Es steigere die Mitarbeitermotivation und könne Fachkräfte vom Unternehmen überzeugen. „Das Argument der räumlichen Nähe, also das Gefühl, im Bedarfsfall mal eben hingehen zu können zum Kind, ist für viele Eltern sehr wichtig“, berichtet sie. Bestätigt wurden dieser Aspekt und viele weitere Punkte des Vortrages von einem Unternehmen aus dem Münsterland, das bereits Erfahrungen mit der Großtagespflege gesammelt hat: Gisela Hoffschlag berichtete für die in Vreden ansässige Ventana Deutschland GmbH & Co. KG über das Betreuungsangebot „Glücksfabrik“.

 

Für 2016 bereits 37 Kinder angemeldet

Dass auch die VR-Bank Westmünsterland eG Kinder – und zugleich deren Eltern – glücklich machen kann, hat ein weiterer Impulsvortrag des Austauschtreffens gezeigt. Hier stand die Kinderbetreuung zur Ferienzeit im Blickpunkt. „Wir haben im Zuge unseres Employer-Branding-Konzeptes viele Maßnahmen umgesetzt, eine davon ist das Angebot einer Betreuung für die Kinder unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Sommerferien“, erklärte Margot Heiring. Die Bereichsdirektorin Human Resources wies darauf hin, dass der Stellenwert der Arbeitgebermarke immer größer werde: „Die digitale Welt ermöglicht eine enorme Transparenz, umso wichtiger ist es für die Unternehmen, zu reagieren und sich mit einem Employer-Branding-Konzept aktiv nach außen und innen aufzustellen“, sagte sie.

Was in der Folge bei der VR-Bank in den Kompetenzcentren in Coesfeld und Borken während zwei Ferienwocheninnen so los ist, beschrieb Mareen Lammerding: „Es geht rund, es wird auch mal lauter.“ Seit 2012 organisiert sie das Betreuungsangebot, dass sich an die pädagogischen Leitlinien der deutschlandweiten gemeinnützigen Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ anlehnt. „Es geht darum die Kreativität zu fördern und zugleich die Kinder für die MINT-Fächer zu begeistern“, erklärte Lammerding. In diesem Jahr stehen Experimente mit Farben, Licht und Schatten auf dem Programm, und erneut werden die Kinder von pädagogischen Fachkräftenbetreut. Die Kosten übernimmt der Arbeitgeber. Dass Angebot wird sehr gut angenommen: War die VR-Bank vor vier Jahren insgesamt noch mit  20 Kindern in die Forscherferien gestartet, sind für 2016 bereits 37 Kinder angemeldet. Für Mareen Lammerding ist das keine Überraschung, denn schließlich bringe das Angebot allen Beteiligten Vorteile: den Kindern Spaß, den Eltern Flexibilität in der Urlaubsplanung und dem Arbeitgeber motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Unternehmen aus dem Kreis Coesfeld, die sich weitergehend über die Möglichkeiten der betrieblich unterstützten Kinderbetreuung informieren oder an den Austauschtreffen „Gute Personalarbeit in den Kreisen Borken und Coesfeld“ teilnehmen wollen, wenden sich an die wfc, Ansprechpartnerin Dr. Kirsten Tacke-Klaus, Tel.: 02594 / 78240-30.

 

Zum Download der Präsentationen einfach hier klicken:

Vortrag „Übersicht Konzepte betriebliche Kinderbetreuung“, Veronika Droste, Wirtschaftsförderung Kreis Borken

Vortrag „Betrieblich unterstützte Großtagespflege“, Katja Sträde, Wirtschaftsförderung Kreis Unna

Vortrag „Forscherferien bei der VR-Bank Westmünsterland“, Mareen Lammerding, VR-Bank Westmünsterland eG.

 

 

gwc.chancenforum 2016: Ganz im Zeichen der Digitalisierung

„Bitte lassen Sie während der Vorträge Ihr Smartphone an“

Während der Veranstaltung die Handys ausmachen? Auf dem gwc.chancenforum 2016 im Kreis Coesfeld, das am Freitag (22. April) im Leohaus in Olfen stattfand, gab Moderator Niklas Esser die gegenteilige Devise aus: „Schalten Sie Ihr Smartphone ein und halten Sie es griffbereit“, appellierte der Projektleiter der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH zur Begrüßung an die mehr als 60 Teilnehmer. Somit war klar: Diese Gründermesse hatte Digitalisierung nicht nur als theoretisches Thema auf die Fahnen geschrieben, sondern den Einsatz digitaler Technik gezielt ins Konzept aufgenommen. So hatten die gwc-Partner für Gründung und Wachstum im Kreis Coesfeld im Leohaus eigens einen Hotspot eingerichtet, damit die angehenden und jungen Unternehmerinnen und Unternehmer per Smartphone oder Tablet sofort über Vorträge und Präsentationen abstimmen können. Die Referenten wiederum erhielten in Sekundenschnelle ein Feedback auf ihre Umfragen. Auch der Dialog zwischen dem Landrat des Kreises Coesfeld und den Teilnehmern lief auf digitalem Weg: Dr. Christian Schulze Pellengahr, der ausdrücklich der Stadt Olfen und der „Bürgerstiftung Unser Leohaus“ für die Unterstützung der Gründermesse dankte, übermittelte per Videokonferenz aus Borken seine Grüße. „Diese Veranstaltung ist wichtig, weil Sie sich als junge Unternehmer aus erster Hand informieren können und fit gemacht werden, für das, was vor Ihnen liegt“, sagte der Landrat.

Unternehmensberater Markus Brocks (Brocks, Laschke & Partner GbR) nahm dieses Stichwort gerne auf: Sein Vortrag „Arbeitsprozesse – vom Start an gut organisiert“ war prall gefüllt mit Know-how und konkreten Tipps und entwickelte sich zu einer intensiven Trainingseinheit für Wettbewerbsfähigkeit und Markterfolg. Im zweiten Impulsreferat, das dem Thema „Wirtschaftswelt 4.0“ gewidmet war, informierte Norbert Speier von der Handwerkskammer Münster, welche Chancen der Mega-Trend Digitalisierung kleineren und mittelständischen Firmen bieten kann. Als gutes Beispiel für eine Technik, die zahlreiche Ansätze für neue Geschäftsmodelle bietet, nannte er den 3-D-Druck. Mit welchen Geschäftsideen die Gründer der Region an den Markt gehen wollen, hat der Elevator-Pitch gezeigt. Der Begriff leitet sich von der Idee ab, innerhalb der Dauer einer Aufzugsfahrt das Interesse an einer Geschäftsidee zu wecken. Drei Minuten pro Präsentation waren erlaubt. Danach stand das Voting an. Die Teilnehmer konnten via Smartphone oder Papierbogen abstimmen, wer mit Argumenten und Persönlichkeit am meisten überzeugt hat. Als Preisträger für den besten Auftritt gingen die Betreiber eines Hot-Dog-Mobils aus dem Ring.

Doch gebe es noch weitaus mehr Gewinner des gwc.chancenforums 2016, betont Thomas Brühmann: „Letztlich profitiert die gesamte Region“, sagt der Prokurist und Gründungsberater der wfc und verweist darauf, dass trotz der weiterhin geringen Arbeitslosenquote die Gründungszahlen des Kreises wieder deutlich gestiegen sind, und zwar entgegen dem Bundestrend. „Dass die Veranstaltung, wie in den Vorjahren, wieder gut besucht war, bestätigt unsere Beobachtungen aus der Beratungsarbeit“, berichtet Brühmann und fährt fort: „Die Zahl der Beratungsfälle bleibt im Kreis Coesfeld auf hohem Niveau.“ Nun gelte es weiterhin mit Zukunftsthemen zu punkten, fügt er an, damit die Gründer Region im Wettbewerb die Nase vorn haben.

Gwc Gründung und Wachstum im Kreis Coesfeld hat sich im Jahr 2008 zusammengeschlossen, um Unternehmen in der Gründung oder in der Festigungsphase mit gebündelten Kräften zu unterstützen. Dazu gehören die Handwerkskammer Münster, die IHK Nord Westfalen, die Kreishandwerkerschaft Coesfeld, die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH, die Sparkasse Westmünsterland, die Volksbanken im Kreis Coesfeld und die VR-Bank Westmünsterland eG, die Agentur für Arbeit Coesfeld, das Jobcenter des Kreises Coesfeld, die Finanzämter Coesfeld und Lüdinghausen, das INCA Technologiezentrum Ascheberg und das Forum Existenzgründer Dülmen.

Die Präsentationen der Referenten erhalten alle Interessenten auf Nachfrage bei der wfc. Der Videobericht zur Veranstaltung kann hier abgerufen

 

Glückstag für Gründer

die wfc lädt zum gwc.chancenforum 2016 ein 

Guter Rat muss nicht teuer sein: Angehende und junge Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Unternehmensnachfolger können sich am Freitag, 22. April 2016, von 8.30 bis ca. 12.30 Uhr, im Leohaus in Olfen (Bilholtstraße 37) kostenfrei mit Tipps rund um die Themen Gründung und Markterfolg versorgen: Auf dem gwc.chancenforum schlagen die Partner der Kooperation gwc.Gründung und Wachstum im Kreis Coesfeld ihre Infostände auf. Somit stehen Experten der gründungsrelevanten Institutionen und Initiativen der Region den Teilnehmern Rede und Antwort. „Der 22. April ist also ein Stichtag für alle, die sich innerhalb von vier Stunden mit so viel Know-how über Selbstständigkeit und Markterfolg für den Wettbewerb stärken wollen, wie es sonst nur in Wochen oder Monaten möglich wäre“, betont Thomas Brühmann, Prokurist und Gründungsberater der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld, die Bedeutung der Veranstaltung.

Auf dem Programm stehen zudem zwei Impulsvorträge. Norbert Speier von der Handwerkskammer Münster erklärt in seinem Beitrag „Wirtschaftswelt 4.0“, welche Chancen der Mega-Trend Digitalisierung kleineren und mittelständischen Firmen bieten kann. Unternehmensberater Markus Brocks (Brocks, Laschke & Partner GbR) zeigt in seinem Referat „Arbeitsprozesse – vom Start an gut organisiert“ Wege zu mehr Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit. Im Elevator Pitch haben die Teilnehmer Gelegenheit, selbst das Wort zu ergreifen und andere an Ort und Stelle von ihrer Geschäftsidee zu überzeugen. Der Begriff Elevator Pitch leitet sich von der Idee ab, innerhalb der Dauer einer Aufzugsfahrt das Interesse an einer Geschäftsidee zu wecken. Wer auf dem gwc.chancenforum innerhalb von drei Minuten mit Argumenten und Persönlichkeit punktet, kann gleich doppelt gewinnen: wertvolle Kontakte und den Preis für den besten Auftritt. Darüber hinaus können sich Gründer und junge Unternehmen auf dem Marktplatz präsentieren, indem sie die Stellwände nutzen, um Informations- und Werbematerial zu platzieren und weitere Kontakte zu knüpfen.

Melden Sie sich noch heute für das gwc.chancenforum 2016 an. Anmeldungen nimmt die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH online, per Telefon oder Mail bis zum 20.04.2016 entgegen. Anmeldeschluss für den Elevator Pitch ist der 18.04.2016.

Gedruckte Gewindespindel: wfc für einen Tag 3D-Druck-Labor

Gedruckte Gewindespindel: wfc für einen Tag 3D-Druck-Labor

Dülmen, 14.04.2016. Mit einem Workshop und zwei Maschinen hat die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH am Dienstag (12. April) in ihrer Geschäftsstelle ein Thema auf den Tisch gebracht, das für Industrie und Handwerk laut wfc-Innovationsberater Christian Holterhues immer relevanter wird: „3D-Druck erinnert an das Beamen in der Raumschiff-Enterprise-Serie, weil Objekte eingescannt, also entmaterialisiert werden und dann irgendwo in der Welt wieder ihre dreidimensionale Gestalt annehmen können“, erklärte der Projektleiter der wfc und fügte an: „Lagerhaltung und Lieferkette entfallen somit, das spart Geld und schont die Umwelt.“

Die 20 Workshop-Teilnehmer – vertreten waren unter anderem die Branchen Maschinenbau, Metallverarbeitung, Architektur, Motoren- und Elektrotechnik – konnten sich vom Potenzial der neuen Produktionsverfahren selbst ein Bild machen. Die wfc hatte die beiden Geschäftsführer des in Münster ansässigen 3D-Druck-Dienstleisters Urbanmaker als Referenten eingeladen, und die hatten eine ihrer Maschinen im Gepäck. Innerhalb weniger Minuten war der Drucker startklar und begann eine Gewindespindel aus Kunststoff zu fertigen, die in der Textilindustrie zum Einsatz kommen soll. „Große Unternehmen setzen 3D-Drucktechnik bereits systematisch ein, Airbus macht es, Siemens macht es“, weiß Christian Holterhues. Für die stark mittelständisch geprägte Wirtschaftsregion Kreis Coesfeld sei es jetzt um so wichtiger, betonte der Projektleiter, dass die ansässigen Unternehmen prüfen, inwieweit sich 3D-Druck-Verfahren in ihre Prozessketten einbinden lassen. „Es geht darum, die eigenen Prozesse zu überdenken, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und gegebenenfalls neue Geschäftsmodelle zu entwickeln“, erläuterte Holterhues und ergänzte: „Gerade für Unternehmen, die Kleinserien und Prototypen fertigen, ist der 3D-Druck wirtschaftlich spannend.“ Noch nicht ausgelotet sind die Grenzen dieser Produktionsverfahren. So kommen in China bereits ganze Autos und Häuser aus dem Drucker. „Die Innovationsvielfalt ist immens, und was gestern noch unmöglich war, kann morgen schon Alltag sein“, sagte Urbanmaker-Geschäftsführer Max Tönnemann.

Die wfc hat, gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft Coesfeld und dem Kompetenzzentrum Coesfeld – Institut für Geschäftsprozessmanagement, die Initiative „3D-Druck für den Mittelstand“ gestartet, um die Unternehmen der Region bei Fragen um den 3D-Druck zu unterstützen. So bietet die wfc zum einen eine individuelle Beratung an. Zum anderen lädt die Initiative zu Veranstaltungen und Workshops ein. Nächster Termin ist Dienstag, 24. Mai 2016, 17:00 bis 19:00 Uhr, in der Kreishandwerkerschaft Coesfeld. Das Thema lautet: „Additive Fertigung aus Metallwerkstoffen: Technologischer und wirtschaftlicher Überblick zum Stand der Technik“. Ansprechpartner für Unternehmen, die mehr über 3D-Druck und Fördermöglichkeiten erfahren wollen, ist wfc-Innovationsberater Christian Holterhues (Tel.: 02594 / 78240-26).

Gründergeist@Münsterland: Unterstützung für innovative Ideen

Neues Projekt bietet erstmalig Unterstützung aus einer Hand

Die Idee ist der erste Schritt zu einer Unternehmensgründung? Falsch. Potentielle Unternehmensgründer sind all jene, die den Wunsch haben, ihr eigener Chef sein zu wollen und eine vage Vorstellung davon haben, wie das aussehen könnte. An sie richtet sich unter anderem das vor drei Wochen gestartete Projekt Gründergeist@Münsterland. Unter der Federführung des Münsterland e.V. erhalten Gründungswillige in allen Kreisen des Münsterlandes sowie der Stadt Münster eine alle Facetten umfassende Begleitung. Möglich machen das die Gründerschmieden, die die Kreiswirtschaftsförderungen und die Technologieförderung Münster ab November 2016 in insgesamt vier Durchgängen anbieten. „Sechs bis zehn Gründungsinteressierte arbeiten darin jeweils ein halbes Jahr lang eng mit Fachleuten zusammen“, erklärt Klaus Ehling, Vorstand des Münsterland e.V. Wie wird aus einer vagen Vorstellung eine konkrete Geschäftsidee? Was bedeutet es überhaupt, selbstständig zu sein? Bin ich der Typ dazu? Welche Schritte muss ich wann tun? „All diese Fragen klären wir mit den Teilnehmern der Gründerschmieden, so dass am Ende die konkrete Idee samt Business Plan steht, der auf Herz und Nieren geprüft und aus verschiedenen Sichtweisen durchdiskutiert wurde“, erklärt Projektleiterin Monika Leiking vom Münsterland e.V.

Auf dem Weg dorthin bieten die Gründerschmieden unter anderem kreative Methoden der Ideenfindung in der Gruppe oder im Einzelgespräch an, um den Ideenfluss zu beschleunigen, die Suchrichtung zu erweitern und Gedankenblockaden aufzulösen. Die Gruppenstruktur ermöglicht den Teilnehmern zudem, sich untereinander auszutauschen, um wechselzeitig voneinander zu profitieren. Sie lernen Praxisbeispiele kennen, können von erfahrenen Unternehmen in der Patenschaft begleitet werden und Hilfe bei der Suche nach Gründungspartnern erhalten, wenn das erwünscht ist. „Und natürlich sprechen wir über Zweifel, Ängste und Lösungsmöglichkeiten, denn all das gehört bei einer Gründung nun mal dazu“, sagt Niklas Esser, Projektleiter Existenzgründungen bei der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH (wfc).

Münsterlandweit einmalig ist das Projekt aber nicht nur, weil den Gründungsinteressierten alles aus einer Hand geboten wird, sondern weil die Teilnehmer durch die regionsweite Kooperation vom Fachwissen aller Projektpartner profitieren und nicht nur die Angebote der eigenen Gründerschmiede, sondern die Themenformate aller Schmieden nutzen können.

Das Projekt Gründergeist@Münsterland im Überblick

Das Projekt Gründergeist@Münsterland läuft drei Jahre lang und hat ein Gesamtfördervolumen von rund 800.000 Euro. Der Großteil des Geldes stammt aus dem Regio.NRW-Aufruf des Landes Nordrhein-Westfalen. Am Ende des Projekts steht ein regionaler Businessplan-Wettbewerb, der sich an alle Gründer Münsterland richtet. Partner des Förderprojekts unter Federführung des Münsterlande sind: Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken mbH (WFG) Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH (wfc), Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH (WESt), Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf (gfw) und Technologieförderung Münster GmbH sowie TAFH Münster GmbH.

„Einfach machen“: Broschüre zeigt gute Personalarbeit auf

Publikation mit 30 Unternehmensbeispielen aus dem westlichen Münsterland veröffentlicht

„Einfach machen“ – unter diesem Motto haben die Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Kreise Borken und Coesfeld, der Münsterland e.V. und die Regionale 2016 Agentur vor etwa einem Jahr eine neue Initiative gestartet. Ziel war es, Beispiele für gute Personalarbeit im westlichen Münsterland zusammenzutragen. Engagierte Arbeitgeber in der Region sollten sichtbar gemacht und weitere Unternehmen zum Nachahmen motiviert werden. Das Ergebnis der Aktion wurde jetzt in Coesfeld vorgestellt: eine 58 Seiten starke Broschüre mit 30 pfiffigen Ideen für gute Personalarbeit.

Leserinnen und Leser stoßen beim Durchblättern der Broschüre beispielsweise auf das Unternehmen J.W. Ostendorff GmbH & Co. KG aus Coesfeld: Auszubildenden haben hier die Möglichkeiten, einen Übungsleiterschein zu erwerben und anschließend Sportkurse in Ganztagseinrichtungen durchzuführen. Ein weiteres Beispiel ist das Unternehmen Brüninghoff aus Heiden, das unter dem Motto „next generation“ Generationen übergreifendes Lernen im Betrieb verankert hat. Diese und 28 weitere Beispiele für gute Personalarbeit sind in der Broschüre enthalten. An der offiziellen Vorstellung nahmen neben vielen Unternehmensvertretern auch Dr. Christian Schulze Pellengahr (Landrat Kreis Coesfeld) und Dr. Kai Zwicker (Landrat Kreis Borken) teil. Beide Landräte betonten in ihren Grußworten, dass die Region sich im Werben um Fachkräfte offensiv mit ihrer starken Wirtschaft präsentiere müsse. Die „einfach machen“-Broschüre sei hierfür ein hervorragendes Beispiel.

Gastrednerin Dr. Andrea Hammermann vom Institut für Wirtschaft in Köln zeigte in ihrem Vortrag auf, dass Bewerber auch aufgrund der Fachkräftelage heutzutage mehr Forderungen an potentielle Arbeitgeber stellen. Dies bekräftigten auch die Teilnehmer der folgenden Talkrunden: In diesen wurde das Thema „gute Personalarbeit“ zunächst aus Unternehmens- und dann aus Mitarbeitersicht beleuchtet. Sechs Unternehmen und ihre Mitarbeiter stellten ihre Ideen detailliert vor, darunter eine betriebsübergreifende Ferienbetreuung für Mitarbeiterkinder, die Beteiligung von Mitarbeitern am maschinellen Anlagevermögen, familienfreundliche Arbeitszeiten für Pflegepersonal oder Auslandspraktika für Auszubildende. Diese Maßnahmen standen Modell für die gesammelten Beispiele. Alle Talkgäste ermutigten dazu, Idee für die Personalarbeit „einfach zu machen“.

Klaus Ehling, Geschäftsführer des Münsterland e.V., bedankte sich bei den teilnehmenden Unternehmen dafür, „dass sie mit ihren Ideen zur Personalarbeit Standortmarketing par excellence machen“. Dass die Initiative eine Fortsetzung finden möge, wünschte sich Uta Schneider, Geschäftsführerin der Regionale 2016 Agentur.

Abschließend überreichten die Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Kreise, Dr. Heiner Kleinschneider und Dr. Jürgen Grüner, den teilnehmenden Unternehmen eine Urkunde und eine kleine Gewichtheber-Statue, die symbolisch Bezug auf das Titelblatt der Broschüre nimmt.

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Die Broschüre „einfach machen“ ist als Printversion über die Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Kreise Borken und Coesfeld sowie die Regionale 2016 Agentur erhältlich. Eine digitale Version kann hier heruntergeladen werden:

 

Titel_einfachmachen

In diesem Film erfahren Sie mehr über die Initiative und Veranstaltung „einfach machen! Impulse für gute Persoalarbeit im ZukunftsLAND“:

 

 

 

 

 

wfc ist erstmals Partner des 3. „Effizienz Forum Wirtschaft“ am 16. März 2016

Dülmen, 10.03.2016: Mit durchschnittlich 45 Prozent stellen die Rohstoffkosten im produzierenden Gewerbe bereits heute den mit Abstand größten Kostenblock dar. Ob verbesserte Prozessabläufe, Verminderung von Ausschuss und Emissionen oder innovative Technologien und Produkte: Maßnahmen zur Einsparung von Material und Energie geben Unternehmen die Möglichkeit, Kosten zu senken und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Mit der dritten Auflage des „Effizienz Forum Wirtschaft“ am 16. März in Ahlen werden Entscheidern aus produzierenden Unternehmen und Dienstleistung erneut vielfältige Impulse und Anregungen gegeben, um wirtschaftliche Einsparpotenziale in ihrem Unternehmen zu erkennen und zu nutzen. Die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH ist erstmalig Partner der Veranstaltung.

„Unternehmen, die angesichts steigender Energiekosten ihre Ressourcen effizient nutzen, schonen die Umwelt und bleiben wettbewerbsfähig. Das gilt insbesondere für den Mittelstand. Das Effizienz Forum Wirtschaft gibt Unternehmen wertvolle Hinweise, wie insbesondere eine ressourceneffiziente Digitalisierung von Produkten und Produktionssystemen gelingen kann“, erläutert Christian Holterhues, Innovationsberater der wfc.

Den Kern des Forums bilden 16 Fachvorträge in den Themenblöcken Energie, Ressourcen, Digitalisierung und Finanzierung. Unter anderem beleuchtet ein Vortrag von Prof. Dr. Carsten Feldmann (Institut für Geschäftsprozessmanagement Coesfeld, Fachhochschule Münster) die Wirkungen des 3D-Drucks auf wirtschaftliche Aspekte und zeigt, wie sich 3D-Druck-Verfahren auf Märkte, Geschäftsmodelle, Produkte und Prozesse insbesondere im Mittelstand auswirken werden. Ergänzt wird das Programm durch Thementische, eine begleitende Ausstellung von Lösungsanbietern sowie viel Raum zum Netzwerken.

Neben der Effizienz-Agentur NRW und der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld unterstützen viele weitere Partner das Effizienz-Forum-Wirtschaft, so die EnergieAgentur.NRW (EA), der VDI, die Handwerkskammer Münster, die gfw – Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Kreis Warendorf, der Kreis Warendorf, die Wirtschaftsförderung Ahlen, die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Kreis Borken, der Kreis Borken, die Wirtschaftsförderung Bocholt, die Wirtschaftsförderung Kreis Steinfurt, und die Westfälische Hochschule. Die IHK Nord Westfalen, Münsterland e.V. sowie das Netzwerk Ressourceneffizienz unterstützen die Veranstaltung.
Veranstaltungsort am 16. März 2016 ist die Zeche Westfalen in Ahlen, das Programm und die Anmeldemöglichkeiten gibt es unter www.effizienz-forum-wirtschaft.de.