wfc-Jahresbilanz: Wirtschaft im Kreis Coesfeld spürt die Herausforderungen

wfc reagiert auf veränderte Rahmenbedingungen mit neuen Angeboten

Die anhaltenden Herausforderungen in der globalen Wirtschaft sind 2024 auch am Kreis Coesfeld nicht spurlos vorbeigegangen. Besonders im Baugewerbe, seinen vor- und nachgelagerten Bereichen sowie im verarbeitenden Gewerbe war ein Abschwung zu beobachten. „Trotz des damit einhergehenden Anstiegs der Arbeitslosenquote auf 4,1 Prozent am Jahresende, haben wir weiterhin die niedrigste Arbeitslosenquote in NRW“, erklärte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr bei der Vorstellung der Jahresbilanz der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH. „Dies und der weitere Zuwachs an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von rund 75.500 auf gut 76.000 zeigen, dass der Arbeitsmarkt und die Unternehmen im Kreis Coesfeld widerstandsfähig sind.“

Innovation, Anpassungsfähigkeit und Nachhaltigkeit machen den Unterschied

Damit das so bleibt unterstützt die wfc die Unternehmen nicht nur bei den aktuellen Herausforderungen, sondern hat auch die Zukunftsfähigkeit des Standorts fest im Blick. „Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass gerade in unsicheren Zeiten Innovationen, Anpassungsfähigkeit, eine starke regionale Vernetzung und leistungsfähige Infrastrukturen vor allem für Digitalisierung und Nachhaltigkeit entscheidend sind – alles Bereiche, in denen wir seit vielen Jahren den Kreis Coesfeld erfolgreich weiterentwickeln“, erläuterte wfc-Geschäftsführer Dr. Jürgen Grüner.

2024 hat die wfc deshalb in nahezu allen Handlungsfeldern für die Vorbereitung verschiedener neuer Angebote genutzt, die entweder bereits im vergangenen Jahr gestartet sind oder es in diesem Jahr tun werden.   

  • Gründung: Im August 2024 hat die wfc erstmals gemeinsam mit der WFG für den Kreis Borken und der Sparkasse Westmünsterland den Gründungspreis Westmünsterland verliehen. Ziel ist es, die Gründungsbereitschaft zu steigern und die attraktive Gründungsszene des Westmünsterlandes zu zeigen. Zu den fünf Finalisten gehörten aus dem Kreis Coesfeld das tiergestützte Kinderhospiz Gut Feismann und Pulverbeschichter NanoCoat. Die Bewerbungsphase für den nächsten Gründungspreis startet in diesem Spätsommer.
    Mit dem Verbundprojekt „Grünes Gründen Münsterland“, das im März 2024 gestartet ist, zeigt die wfc gemeinsam mit ihren Partnern, welche Vorteile die Integration von nachhaltigen und ökologischen Aspekten in die Gründungsidee hat und unterstützt Gründende, die entsprechende Ansätze in ihr Gründungsvorhaben integrieren möchten.
  • Unternehmensservice: Die Nachfrage nach Beratungen ist in allen Bereichen weiter gestiegen. Da besonders das Thema Nachfolge immer mehr an Bedeutung gewinnt, hat die wfc das Angebot einer digitalen Nachfolge-Sprechstunde entwickelt. Zudem hat sie gemeinsam mit Partnern einen Antrag für ein Nachfolge-Projekt beim Regio.NRW-Wettbewerb eingereicht. Durch innovative Maßnahmen und gezielte Förderung der digitalen und ökologischen Transformation sollen KMU beim Generationenwechsel unterstützt und Unternehmensschließungen vermieden werden.
  • Fachkräfte: Die Gewinnung und das Onboarding von Fachkräften aus dem Ausland, das betriebliche Gesundheitsmanagement und die Potentiale von Automatisierung und KI, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, standen 2024 im Fokus der wfc-Angebote im Bereich Fachkräfte – und werden es auch 2025 tun. So stellte die wfc mit der Initiative #einfachmachen 20 neue Best-Practice-Beispiele zur Fachkräftegewinnung aus dem Ausland vor und erarbeitete gemeinsam mit dem Service Onboarding@Münsterland und weiteren Partnern das Workshop-Angebot der Welcome-Guides, um die Unternehmen direkt zu unterstützen.
  • Innovation und Digitalisierung: Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und die Erhöhung der Cybersicherheit waren die zentralen Themen in 2024. Da Land und Bund noch weitere Förderprogramme für Innovations- und Digitalisierungsprojekte beendet oder deren Attraktivität verringert haben, hat die wfc in 2024 die praxisnahen Impulse und Workshops zum Thema weiter ausgebaut und an neuen Angeboten zur stärken Vernetzung von KMU mit Startups gearbeitet.
  • Nachhaltigkeit: Anfang 2024 hat das Institut für nachhaltige Wertschöpfung (INW) Coesfeld als An-Institut der FH Münster seine Arbeit aufgenommen. Es unterstützt die Unternehmen bei der effizienten und strukturierten Umsetzung von Nachhaltigkeit, insbesondere in der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die wfc kooperiert dabei eng mit dem INW. Weitere zentrale Themenfelder der wfc im Nachhaltigkeitsbereich waren alternative Kraftstoffe im regionalen Güterverkehr und der Anschluss möglichst aller Kommunen an das künftige Wasserstoff-Netz. Neben dem Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur standen auch die Vorbereitungen für die Nutzung von Wasserstoff in der Produktion auf der Agenda – unter anderem durch eine Bewerbung des Münsterlandes, der Emscher-Lippe-Region und der Provinzen Overijssel und Gelderland als „Hydrogen Valley“ im „Clean hydrogen Program“ der EU.
  • Digitale Infrastruktur: Im Bereich der Glasfaser- und Mobilfunkversorgung hat der Kreis Coesfeld seine Spitzenposition in NRW weiter gefestigt. Noch am Anfang steht dagegen das Netz für das „Internet der Dinge“, um kleine Datenmengen zu sammeln und automatisiert über große Reichweiten zu übertragen. Gemeinsam mit einer interkommunalen Arbeitsgruppe hat die wfc der Aufbau des LoRaWan-Netzes in den Städten und Gemeinden des Kreises geplant. Im Laufe dieses Jahres sollen erste Anwendungen wie Passant*innen-Messungen in Innenstädten, Füllstandssensoren an Mülleimern oder Bodenfeuchtsensoren für die effektive Bewässerung städtischer Bäume getestet werden.

Hier geht es direkt zum digitalen Geschäftsbericht https://wfc-kreis-coesfeld.pageflow.io/wfc-geschaeftsbericht-2024

Bildzeile: Der Aufsichtsrat der wfc blickte auf die Arbeit der Wirtschaftsförderung in 2024 zurück (v.l.): Sebastian Täger (Bürgermeister der Gemeinde Senden), Heinrich-Georg Krumme (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westmünsterland und stv. Vorsitzender des wfc-Aufsichtsrats), Dr. Jürgen Grüner (wfc-Geschäftsführer), Dr. Christian Schulze Pellengahr (Landrat und Vorsitzender des wfc-Aufsichtsrats), Matthias Entrup (Vorstandsmitglied der Volksbank Westmünsterland eG), Thomas Brühmann (wfc-Prokurist), Heiko Hüntemann (stv. Vorstandsmitglied der Sparkasse Westmünsterland) und Norbert Vogelpohl (Kreistagsabgeordneter). Foto Kreis Coesfeld/Insa Waltermann

Ihr Ansprechpartner
Dr. Jürgen Grüner