Mitarbeiterbindung 4.0: Format „Dialog Fachkräftesicherung“ beleuchtet Digitalisierung der Arbeitswelt

Mitarbeiterbindung 4.0: Format „Dialog Fachkräftesicherung“ beleuchtet Digitalisierung der Arbeitswelt/Wirtschaftsförderungen wfc, wfg und Arbeitsagentur informieren

„Die Zukunft der digitalen Arbeitswelt liegt in Ihren Händen“

 

Industrie 4.0, Internet der Dinge, Cloud Computing – die Digitalisierung und ihre verschiedenen Erscheinungsformen sind in aller Munde. „Maschinen und Computer verändern unsere Arbeitswelt rasant. Wir möchten mit dem heutigen DIALOG Fachkräftesicherung den Unternehmen aus der Region Impulse liefern, wie Sie mit der Digitalisierung von Arbeitprozessen umgehen können“, sagt Dr. Kirsten Tacke-Klaus von der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld.

Der „DIALOG-Fachkräftesicherung“ ist ein Veranstaltungsformat der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld in Kooperation mit der Agentur für Arbeit und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken mbH (WFG). „Fachkräfte zu sichern bedeutet, den Blick auf die Zukunft der Arbeit zu richten. Dafür gilt es für jedes Unternehmen genau zu analysieren, wie die Arbeit von morgen aussehen wird“, so Tacke-Klaus weiter. „Deshalb möchten wir heute mit Ihnen diskutieren, welche aktuellen Veränderungen sich durch die Digitalisierung der Personalarbeit und Arbeitsorganisation abzeichnen und wie Betriebe auf neue Anforderungen und Chancen in diesem Bereich reagieren können.“

 

„Personalbedarf mit Weitblick planen“

Über 70 Unternehmer und Personalverantwortliche waren am Mittwochnachmittag dieser Einladung gefolgt und zur Firma „metrica®INTERIOR Objekteinrichtungen GmbH & Co. KG“ nach Senden/Bösensell gekommen, um sich gemeinsam mit den Referenten zum Thema „Digitalisierung der Personalarbeit und Arbeitsorganisation,“ auszutauschen. Viele Ansatzpunkte für die Diskussionen beim „Get Together“ bot besondere auch der „Elevator Pitch“: Vier Unternehmen aus den Kreisen Coesfeld und Borken stellten in zehnminütigen Kurzvorträgen ein individuelles Instrument zur Mitarbeiterbindung vor.

„Die Personalarbeit der Zukunft steht vor zwei großen Herausforderungen: dem demografischen und der digitalen Transformation“, erklärte Prof. Dr. Ralf Ziegenbein vom Institut für technische Betriebswirtschaft Münster in seinem Impulsvortrag. „Während das Demografiemanagement heute in nahezu jedem Unternehmen zum Alltag gehört, stehen die meisten Unternehmen beim Thema Digitalisierung noch weitgehend am Anfang.“ Ziegenbein, der selbst jahrelang als Prozessberater in verschiedenen Branchen tätig war, kennt die Herausforderung, vor denen kleine und mittlere Unternehmen stehen. „Wenn Sie Ihr Unternehmen rechtzeitig auf die Herausforderungen der Digitalisierung vorbereiten wollen, lautet die Devise: Personalbedarf mit Weitblick planen.“

 

 

Um dieses Ziel zu erreichen, seien laut Ziegenbein aber immer individuelle gestaltete Lösungen nötig. „Zwar können wir heute schon verschiedene Szenarien über die Zukunft der Arbeitswelt entwickeln, sichere Aussagen sind jedoch sehr schwierig. Ganz sicher ist aber, dass Unternehmen und Mitarbeiter die Reise in eine menschengerechte Arbeitswelt nur gemeinsam gestalten können.“ Dazu gehöre laut Ziegenbein vor allem der Blick auf die jüngere Generation. „Alle Generationen in die Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen ist zwar eine enorme Herausforderung, es wird Ihr Unternehmer aber voranbringen. Man muss auch mal experimentieren dürfen und sich etwas trauen.“

Dass Unternehmen zunehmend in Konkurrenz zu anderen Arbeitgebern stehen und um die passenden Mitarbeiter werben müssen, davon überzeugte Stefan Nacke von der amexus Informationstechnik GmbH & Co. KG. aus Ahaus die Veranstaltungsteilnehmer mit seinen praxisnahen Beispielen. Denn für ihn als Geschäftsführer sind flexible Arbeitsmodelle und mobiles Arbeiten nicht mehr wegzudenken. „Unternehmen müssen die technologischen Möglichkeiten nutzen, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und Bewerbungsprozesse schneller, aktueller, günstiger, rund um die Uhr und mit einer viel größeren Reichweite zu gestalten.“ Und der Fortschritt hat sich für den Unternehmer bezahlt gemacht. „Unsere Mitarbeiter sind mobiler, haben mehr Zeit für Privates und sind zufriedener. Und das wirkt sich auch auf die Fachkräftesicherung und Mitarbeitergewinnung positiv aus“, sagte Nacke. Die Zukunft der digitalen Arbeitswelt liegt in Ihren Händen“

 

„Seien Sie über digitale Neuerungen informiert.“

Doch wie führt und leitet man Mitarbeiter, wenn diese nicht mehr am Arbeitsplatz, sondern in ganz Deutschland oder der Welt verteilt sind? „Digitalisierung kann in solchen Fällen sowohl für Angestellte als auch für Führungskräfte eine Herausforderung darstellen“, erklärte Kai Dittmar, Geschäftsführer von „metrica“. Ob als globaler Dienstleister oder in Sachen 3D-Druck: Auch Unternehmer Dittmar ist sich der Herausforderungen der Digitalisierung bewusst – ebenso wie die Chance, die sie mit sich bringt. „Digitalisierung der Arbeitswelt eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, um Arbeit flexibler zu gestalten und kreativer zu gestalten.“

Dass jedes Unternehmen den Grad des Fortschritts selbst bestimmt muss, darüber waren sich der Referent und die Zuhörer aus der Region schnell einig. „Nicht jeder technologische Trend ist für alle Unternehmen geeignet und muss umgesetzt werden. Aber seien Sie stets über die Neuerungen in der Welt informiert und durchdenken Sie diese gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern.“ Sein Rat: „Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen allerdings auch lernen, mit den neuen Möglichkeiten und der Verantwortung sinnvoll umzugehen. Trauen Sie Ihren Mitarbeitern mehr zu und geben ihnen mehr kreativen Spielraum.“

 

 

Inhaltlicher Input und Praxisbeispiele gekoppelt mit Diskussionsrunden und einem regen Austausch untereinander: Das Konzept der Veranstaltungsreihe „Dialog Fachkräftesicherung“ treffe dabei den Kern der Zeit, betonte Christine Ueding von der Agentur für Arbeit in Ahaus. „Mit diesem Format wollen wir auch künftig den Unternehmen die Gelegenheit geben, ihr Know-how weiter zu vertiefen und sich gegenseitig auszutauschen und zu vernetzen.“ Und WFG-Projektleiterin Dr. Veronika Droste ergänzte: „Die nächste Veranstaltung am 29. Juni wird sich auf Wunsch der Teilnehmer mit dem Schwerpunkt ´Social Media´ beschäftigen und mit der Frage, wie eine kreative Fachkräftesicherung in Zeiten von Facebook & Co. aussehen kann.“ Und die Teilnehmer aus den Kreisen Coesfeld und Borken können schon jetzt auf viele Praxisbeispiele aus den Unternehmen gespannt sein.

 

Die Verträge der Referenten stehen hier zum Downloaden bereit.

Vortrag Prof. Dr. Ziegenbein

Mobiles Arbeiten

 

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