Strom selbst erzeugen, Kosten sparen
Unsere Beratung für den Bau von Photovoltaik-Anlagen auf Unternehmensdächern und -flächen
Mit Photovoltaik-Anlagen können Unternehmen ihren Strom wesentlich günstiger selbst produzieren, sich unabhängiger von Marktpreisen machen und das Klima schützen. Das Beste daran ist: Mit Lager- und Produktionshallen, Betriebsgebäuden und Parkplätzen sind in der Regel bereits große, gut geeignete Flächen vorhanden. Dennoch gibt es Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit sich eine Anlage lohnt. Dazu gehört der Blick auf die Kosten, aber auch auf die Netzverträglichkeit. Denn in der Regel kann der selbsterzeugte Strom nicht zu 100 Prozent selbst genutzt werden, sondern wird – gegen eine entsprechende Vergütung – auch ins Netz eingespeist.
Ein wichtiger Schritt ist deshalb die Netzverträglichkeitsprüfung und damit die
Anmeldung von PV-Anlagen bei den Stadtwerken
Tipps für die Planung neuer PV-Anlagen geben Unternehmen aus dem Kreis Coesfeld mit ihren
Best-Practice-Beispielen für PV-Anlagen auf Unternehmensflächen
Becker Robotic GmbH, Dülmen | Große PV-Anlage in Kombination mit Wärmepumpen und Stromspeichern
Maschinenbau Scholz GmbH & Co. KG, Coesfeld | PV-Anlagen für den Eigenbedarf
Wir bieten zudem einen Überblick über die wichtigsten Punkte, die bei der Planung einer PV-Anlage zu beachten sind und welcher Vorlauf nötig ist:
Nutzen-Check
Wofür soll der Strom, den die PV-Anlage erzeugt, genutzt werden?
- Nur für den normalen Stromverbrauch?
- Sollen zusätzlich E-Fahrzeuge geladen werden bzw. die PV-Anlage genutzt werden, um den Fuhrpark auf Elektromobilität umzustellen?
- Soll der Strom auch für die Kühlung, insbesondere Kühlaggregate und Klimaanlagen, eingesetzt werden? Da die ertragsstärksten Monate gleichzeitig die wärmsten Monate sind, kann durch den zusätzlichen Einbau einer Wärmepumpe der Solarstrom auch für die Klimatisierung eingesetzt werden und den Gas- oder Ölverbrauch senken.
- Sind andere Kombinationen beispielsweise mit Solarthermie sinnvoll?
Je größer der Eigenverbrauch ist, umso rentabler sind die Anlagen. Aber auch, wenn nicht der Großteil des Stroms selbst verbraucht wird, lohnt es sich in der Regel trotzdem, eine möglichst große PV-Anlage zu installieren, da die Unternehmen den überschüssig produzierten Strom…
- ins öffentliche Stromnetz einspeisen können und dafür 6,2 Cent pro Kilowattstunde (Stand: 20. September 2022) bei Anlagen zwischen 40 und 750 kWp erhalten
- TIPP: Da es bei Anlagen bis 300 kWp für eine Volleinspeisung Zuschläge zwischen 3,2 und 5,1 Cent pro Kilowattstunden gibt, lohnt sich es, bei mehreren passenden Dachflächen die PV-Anlagen unterschiedlich zu deklarieren und nicht von jeder Anlage einen Teil selbst zu nutzen, sondern zwischen Voll- und Teileinspeisung zu differenzieren. Einen Überblick dazu gibt es hier www.solaranlagen-portal.com/photovoltaik/wirtschaftlichkeit/einspeiseverguetung
- über Makler an der Strombörse direkt vermarkten und deutlich höhere Margen erzielen. In 2022 lag der Börsenpreis zwischen 12 und 40 Cent je Kilowattstunde
- über die Anschaffung von Batteriespeichern den selbst erzeugten Strom für eine spätere Nutzung speichern
ACHTUNG: Wie groß die Leistung der PV-Anlage tatsächlich sein darf, hängt auch von der Netzverträglichkeit ab, d.h. ob sich die installierte Leistung in die bestehende Infrastruktur integrieren lässt. Diese Prüfung übernimmt der Netzbetreiber – und sollte von den Unternehmen ganz zu Beginn des Planungsprozesses in Auftrag gegeben werden (siehe Netzverträglichkeits-Check).
ZIEL DES NUTZEN-CHECKS:
- Überprüfung, ob der Nutzen tatsächlich vorhanden ist
- Planung der wirtschaftlich und technisch optimalen Größe der Anlage
- Planung eventueller Zusatzinvestitionen wie E-Ladesäulen oder Wärmepumpen
Dächer-Check
Auf Flachdächern sowie Schrägdächern mit Trapezblecheindeckung ist die Installation von PV-Anlagen am einfachsten. Grundsätzlich sind aber fast alle Dachtypen geeignet. Einen genauen Überblick gibt es hier www.pv-auf-gewerbe.nrw/pv-auf-ihrem-dach/voraussetzungen-und-dimensionierung
Nicht vergessen: Zum Dächer-Check gehört auch die Überprüfung des Dach-Zustands – mit Blick auf die nächsten 20 bis 30 Jahre. Sollten innerhalb dieses Zeitraums Ausbesserungen nötig werden, ist es meist sinnvoll sie vor der Installation der Anlage auszuführen, um die PV-Anlage später für diese Arbeiten nicht abbauen zu müssen.
STATIK: Flach oder steil? Wenig oder viel Abstand?
PV-Anlagen bringen zusätzliche Dachlasten mit sich. Außerdem können durch Wind Druck- und Sogkräfte auf die Solar-Module und das Dach wirken.
Faustregel für Flachdächer: Je steiler die Module aufgestellt werden und umso mehr Modul-Reihen auf einem Dach stehen, desto größer wird die erzeugte Strommenge sein – umso größer muss aber auch die Traglast des Dachs sein.
Kompromiss-Tipp: Flach aufgeständerte PV-Anlagen mit einer Neigung von etwa 10 Grad in Ost-West-Ausrichtung
Bei Schrägdächern spielt die Statik in der Regel nur eine untergeordnete Rolle, da die Module in der Dachkonstruktion verschraubt werden.
Einen genauen Überblick gibt es hier unter dem Punkt „Statik“: www.pv-auf-gewerbe.nrw/pv-auf-ihrem-dach/voraussetzungen-und-dimensionierung
Detaillierte Daten zur Liegenschaft des Unternehmens, den Dachneigungen und möglichen Anlagenleistung gibt es über das LANUV-Solarkataster www.energieatlas.nrw.de/site/karte_solarkataster
Größen-Check
Um die passende Größe der PV-Anlage zu ermitteln, sind mehrere Faktoren wichtig. Als ersten Schritt macht es in der Regel Sinn, den Strombedarf des Unternehmens in Relation zu den möglichen Dachflächen zu setzen.
Faustregel I: Pro 1 MWh Stromverbrauch ist 1,5 kW Leistung der PV-Anlage nötig
Faustregel II: Bei Flachdächern werden (je nach Modulneigung und Modulleistung) rund 7 Quadratmeter pro kW gebraucht, bei Schrägdächern sind es 5 Quadratmeter
Faustregel III: Je größer die Anlage ist, umso geringer sind die Stromgestehungskosten. Es bietet sich daher in der Regel an, die geeignete Dachfläche maximal auszunutzen. Denn: Überschüssiger Strom kann entweder gegen eine entsprechende Vergütung für das Unternehmen ins Netz eingespeist werden, über einen Makler direkt vermarktet werden oder mit einem Batteriespeicher für die spätere Eigennutzung gespeichert werden (siehe Nutzen-Check)
ACHTUNG: Wie groß die Leistung der PV-Anlage tatsächlich sein darf, hängt auch von der Netzverträglichkeit ab, d.h. ob sich die installierte Leistung in die bestehende Infrastruktur integrieren lässt. Diese Prüfung übernimmt der Netzbetreiber – und sollte von den Unternehmen ganz zu Beginn des Planungsprozesses in Auftrag gegeben werden (siehe Netzverträglichkeits-Check).
Einen genauen Überblick zum Größen-Check und eine Beispielrechnung gibt es hier unter dem Punkt „Größe und Leistung einer PV-Anlage“: www.pv-auf-gewerbe.nrw/pv-auf-ihrem-dach/voraussetzungen-und-dimensionierung
Kosten-Check
Die Kosten für eine PV-Anlage setzen sich aus den Kosten für die PV-Module, Wechselrichter, Unterkonstruktion, Netzanschluss, Personalkosten für Planung und Installation und einer möglicherweise notwenigen Zertifizierung zusammen. Je größer die Anlage ist, umso größer sind zwar die Gesamtkosten, allerdings sind auch die Skaleneffekte groß.
Für eine PV-Anlage mit 100 kW betragen die Investitionskosten (Stand Juli 2022) etwa 110.000 Euro netto, bei 300 kW wären es rund 294.000 Euro und bei 750 kW rund 645.000 Euro.
Einen genauen Überblick zu den Investitionskosten, laufenden Kosten-Check und allgemeine Förder-Informationen gibt es hier www.pv-auf-gewerbe.nrw/pv-auf-ihrem-dach/wirtschaftlichkeit-und-foerderung
Netzverträglichkeits-Check
Eine Netzverträglichkeitsprüfung ist immer dann erforderlich, wenn der erzeugte Strom nicht über den normalen Hausanschluss ins Netz eingespeist wird, also in der Regel für jedes Unternehmen. Sie sollte so früh wie möglich beim Netzbetreiber beantragt werden, da – vor allem mit steigender Anzahl an PV-Anlagen – die örtliche Netzkapazität manchmal nicht ausreicht. Der Netzbetreiber teilt in diesem Fall dann die maximal mögliche Einspeisemenge mit.
Fördermöglichkeiten
- Unternehmen, die den Bau einer PV-Anlage in Erwägung ziehen, können sich die Beratung dafür über das Programm progres.nrw fördern lassen. Je nach Unternehmensgröße sind bis zu 25.000 Euro bzw. bis zu 70 Prozent der Gesamtkosten möglich: www.bra.nrw.de/energie-bergbau/foerderinstrumente-fuer-die-energiewende/foerderung-von-beratungsleistungen-zum-photovoltaikausbau // ACHTUNG: Bis einschließlich 31. Januar 2024 pausiert diese Förderung. Informationen zur neuen Förderrichtlinie ab dem 1. Februar 2024 erhalten Sie, sobald sie vorliegen, an dieser Stelle.
- Auch das BAFA bietet eine Energieberatung für Nichtwohngebäude bei KMU für Sanierung und Neubau an. Der Zuschuss beträgt bis zu 80 Prozent, je nach Nettogrundfläche allerdings maximal 8000 Euro: BAFA – Modul 2: Energieberatung DIN V 18599 // ACHTUNG: Aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Bundeshaushalt pausiert die Förderung bis auf weiteres.
- soll der Strom, den die PV-Anlage erzeugt, für Prozesswärme genutzt werden, bietet sich die Bundesförderung für Energie und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (KfW-Programm 295) an. Es ist ein Tilgungszuschuss von bis zu 55 Prozent möglich: https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Unternehmen/Energie-Umwelt/F%C3%B6rderprodukte/Energieeffizienz-und-Prozessw%C3%A4rme-aus-Erneuerbaren-Energien-(295)/ // ACHTUNG: Aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Bundeshaushalt pausiert die Förderung bis auf weiteres.
- für Investitionskosten kommen verschiedene Kredite infrage, unter anderem „Erneuerbare Energien – Standard“ (Programm 270) der KfW sowie insbesondere für den Mittelstand „Klimaschutzoffensive für Unternehmen“ (Programm 293) der KfW. Bei letzterem sind aktuell (Stand September 2022) die Zinsen etwas niedriger.
- weitere Informationen zu zinsgünstigen Darlehen über NRW.BANK.Energieinfrastruktur: https://www.nrwbank.de/de/foerderung/foerderprodukte/15680/nrwbank-energieinfrastruktur.html
- TIPP: Bei Kombination mit neuen PV-Anlagen (und anderen erneuerbaren Energien) fördert das Land zudem Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Soweit man neue PV-Anlagen installiert, bietet sich diese Förderung meist eher an als die KfW-Förderung: www.elektromobilitaet.nrw/unternehmen/foerderung-fuer-unternehmen/ // ACHTUNG: Bis einschließlich 31. Januar 2024 pausiert diese Förderung. Informationen zur neuen Förderrichtlinie ab dem 1. Februar 2024 erhalten Sie, sobald sie vorliegen, an dieser Stelle.
Einen Überblick über weitere Fördermöglichkeiten gibt der Förder-Navi von Energy4Climate NRW: https://tool.energy4climate.nrw/foerder-navi
Energetisch wirtschaften: Beratung der Kreishandwerkerschaft
Eine kostenfreie Startberatung zu PV-Anlagen auf Gewerbedächern ist im Kreis Coesfeld über das gemeinsame Beratungsangebot „Energetisch Wirtschaften“ der Kreishandwerkerschaft und des Kreises Coesfeld möglich. Hier werden sämtliche Möglichkeiten des Energiesparens und der klimaneutralen Energieerzeugung in den Blick genommen. Das Angebot richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen, Dienstleister und Freiberufler im Kreis Coesfeld.
Die Startberatung dauert rund zwei Stunden und findet direkt im Unternehmen mit einem von der Kreishandwerkerschaft beauftragten freiberuflichen Ingenieur statt. Im Anschluss ist die mit öffentlichen Zuschüssen finanzierte Energieberatung im Mittelstand (BAFA-Programm) möglich. Die Unternehmen erhalten eine erste Einschätzung des Energiesparpotenzials, Vorschläge für Energiesparmaßnahme, Hinweise auf qualifizierte Handwerksbetriebe aus der Region sowie Informationen zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten.
Für den weiteren Einstieg ins Thema und die Umsetzung bietet NRW.Energy4Climate eine Kurz-Checkliste und einen aktuellen Leitfaden von Energy4Climate NRW.