Kategorie: Allgemein

Aus der Krise in Zukunft: Downloads vom 2. Arbeitgeber-Forum

Dokumente und Links zum Input aus den Foren

Mehr als 50 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen aus dem Kreis Coesfeld haben an der zweiten Auflage des Arbeitgeber-Forums in der Steverhalle in Senden teilgenommen. Sie informierten sich in vier Foren zu Innovationen in und aus der Krise, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder der Qualifizierung und Bindung von Mitarbeiter/innen informieren und austauschen.

Christoph Krause (Mittelstand Digital-Zentrum Handwerk)

Keynote: Vom Denken zum Machen

Workshop

Kreis Coesfeld

Unterstützungsangebote des Jobcenters

10.000 Perspektiven für Langzeitarbeitslose

Stabilisierungsberatung (bei Problemen am neuen Arbeitsplatz)

Agentur für Arbeit Coesfeld

Überblick über die Qualifizierungsangebote

IHK Nord Westfalen

INA | Azubigewinnung und Fachkräftesicherung

WIRTSCHAFT AKTUELL | Ausgabe 1/2022

Fachwissen zu aktuellen Themen, aber mit Blick auf die Besonderheiten und spezifischen Bedürfnisse der Unternehmen in der Region – das bietet die Zeitschrift „Wirtschaft aktuell“ vier Mal im Jahr. Sie ist Plattform für alle relevanten Informationen und neuen Trends, Beispielgeber, Kooperationsförderer und zeigt die Ansprechpartner vor Ort.

In der ersten Ausgabe 2022, die Ende März 2022 erschienen ist, geht es in der Titelstory um die Gesundheit von Beschäftigten und die Möglichkeiten des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Außerdem stellt sich der Wirtschaftsstandort Coesfeld mit seinen zentralen Themen vor.

Aktuelle Nachrichten sind unter anderem:

  • Wie die Müllabfuhr im Kreis Coesfeld Funklöcher aufspürt
  • Welche Fördermöglichkeiten es für die Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben gibt
  • Wie der Digital Guide Einzelhändlerinnen und -händler bei der Verzahnung von stationären und digitalen Handel unterstützt
  • Wie der Nachfolgerprozess in der Tischlerei Wieskötter gelungen ist

Link zur Ausgabe I/2022

Ihr Ansprechpartner
Sabrina Becker

Digitalisierungsstrategie gewinnt Preis für Zusammenarbeit

Landesministerium zeichnet kommunale Vernetzung im Kreis Coesfeld aus

Nachahmenswert und ideenreich: Mit diesen Worten hat das Landesministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung am 28. März 2022 die Digitalisierungsstrategie des Kreises Coesfeld sowie der elf Städte und Gemeinden mit dem „Landespreis für innovative interkommunale Zusammenarbeit“ ausgezeichnet. Der Sieg in der Kategorie „Informationsaustausch & Vernetzung“ zeigt, dass nicht nur die frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema, sondern der eingeschlagene Weg, die Themen gemeinsam mit Kreis und kreisangehörigen Kommunen zu erarbeiten und umzusetzen, beispielhaft ist.

Wertschätzung für die engmaschige Zusammenarbeit

„Mit der Auszeichnung macht uns das Land deutlich, dass sich Kreis und Kommunen in ihrer stetigen und engmaschigen Zusammenarbeit auf dem richtigen Weg befinden. Wir freuen uns sehr über diese Wertschätzung, die uns damit entgegengebracht wird “, erklärte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. Er nahm den Preis von Staatssekretär Dr. Jan Heinisch in Düsseldorf gemeinsam mit Olfens Bürgermeister Wilhelm Sendermann, dem Sprecher der Bürgermeisterkonferenz des Kreises Coesfeld, entgegen.

Mit der Zusammenarbeit für die Digitalisierungsstrategie „Coesfeld 12.0 – Im Kreis gemeinsam digital“ haben sich der Kreis und die Kommunen gegen insgesamt 74 weitere eingereichte Projekte durchgesetzt. Gemeinsam, ganzheitlich und systematisch gehen sie mit Hilfe der Strategie die Herausforderung und Möglichkeiten der Digitalisierung im öffentlichen Raum an. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. „Wir sind sehr stolz darauf, dass sich unser gemeinschaftliches Projekt gegen die Mitbewerber durchsetzen konnte“, sagte Wilhelm Sendermann. Wofür die 10.000 Euro Preisgeld konkret aufgewendet würden, sei aktuell noch in der Überlegung. „Sicher werden wir das Geld aber nutzen, um die Digitalisierung im Kreis Coesfeld weiter voranzutreiben, zum Beispiel über einen kreisweiten Projektwettbewerb“, so Sendermann.

BILDZEILE (v.l.): Staatssekretär Dr. Jan Heinisch und Thomas Hunsteger-Petermann vom Landesministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung mit Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, Bürgermeister Wilhelm Sendermann und Laudator Dr. Marco Kuhn. Foto: MHKBG NRW

Ihr Ansprechpartner
Dr. Jürgen Grüner

Digiscouts: Azubis bringen die Digitalisierung in ihren Unternehmen voran

Anmeldungen für die neue Runde im Herbst 2022 ab sofort möglich

Schon in der Ausbildung eigene Ideen eigenverantwortlich umsetzen und die Digitalisierung im Unternehmen ein Stück voranbringen. Diese Möglichkeit, die das Projekt Digiscouts bietet, haben in den vergangenen sechs Monaten die Azubis von zwei Unternehmen und einer Kommune aus dem Kreis Coesfeld genutzt: aniMedica und metrica aus Senden sowie die Gemeinde Ascheberg. Mit Unterstützung des RKW Kompetenzzentrums, das das Projekt Digiscouts deutschlandweit durchführt, haben die Azubis Digitalisierungspotenziale in ihren Unternehmen aufgespürt und gemeinsam mit ihren Vorgesetzten geeignete Pläne zur eigenverantwortlichen Umsetzung entwickelt.

Jetzt stellten sie ihre umgesetzten Projekte der Öffentlichkeit vor:

Apothekenbescheinigungsüberprüfung | aniMedica – a LIVISTO company | Senden

Hohe Papier- und Frankierkosten waren gestern – das Azubi-Team von aniMedica – a LIVISTO company hat das Digiscouts-Projekt zum Anlass genommen, um die Überprüfung der Apothekenbescheinigung von Kunden zu digitalisieren. Vor der Digitalisierung musste ein Anschreiben alle drei Jahre postalisch an alle Kunden verschickt und zurückgeschickte Formulare eingescannt werden. Neben Papier- und Frankierkosten entstand so ein enormer Personalaufwand, der in Zukunft durch die Einführung des E-Mailversandes der Anschreiben samt Formular entfällt. Die zurückgesendeten Formulare können zudem digital abgelegt werden, was übersichtlicher und platzsparender ist.

Einführung eines digitalen, integrativen Urlaub-Planungstool | metrica GmbH & Co. KG | Senden

Mit Hilfe des Digiscouts-Projekts haben die Azubis der metrica GmbH & Co. KG aus Senden ein digitales Urlaubs-Planungstool eingeführt. Seitdem gehören Antragszettel und Laufwege zwischen verschiedenen Ansprechpartnern der Vergangenheit an. Die Beschäftigten sowie die Geschäftsleitung haben jetzt einen direkten Überblick über die Urlaubsplanung des Personals, zusätzlich werden Zeit- und Papierressourcen eingespart.

Ein digitales Fahrtenbuch haben die Azubis der Gemeinde Asche-berg mit Hilfe des Digiscouts-Projekts etabliert. Foto Gemeinde Ascheberg

Digitales Fahrtenbuch | Gemeinde Ascheberg

Das fünfköpfige Azubi-Team der Gemeinde Aschberg hat ein digitales Fahrtenbuch für alle Dienst- und Privatfahrzeuge etabliert. Mittels GPS und einer Software werden die Fahrtwege auf dem Smartphone oder Tablet erfasst und dokumentiert. Die Beschäftigtendaten sind im Programm hinterlegt, sodass nur noch Fahrende und Beifahrende sowie das verwendete Fahrzeug (privater PKW oder Dienstwagen der Gemeinde) ausgewählt werden müssen. Perspektivisch kann so auch die Abrechnung der privaten PKW-Nutzung automatisiert und damit vereinfacht werden. Weitere Vorteile sind, dass per Mausklick eine monatliche Datenanalyse durchgeführt werden kann, die digitale Erfassung schneller ist sowie zukünftig Arbeitszeit und Papier eingespart werden.

Zweite Digiscouts-Runde startet im Herbst: Jetzt anmelden!

Unternehmen und Azubis, die ebenfalls von der Teilnahme am Digiscouts-Projekt profitieren möchten, haben ab Herbst 2022 dazu die Gelegenheit. Dann startet die neue Runde im Kreis Coesfeld, die von der wfc unterstützt wird. Die Vorteile: Betriebe gewinnen neue Perspektiven und Impulse für die Optimierung von Prozessen und die Auszubildenden erhalten im Gegenzug die Gelegenheit, eigenverantwortlich etwas zu entwickeln aktiv den digitalen Wandel im Unternehmen mitzugestalten.

Unternehmen, die Interesse an einer Teilnahme haben, können sich ab sofort bei Dr. Kirsten Tacke-Klaus (wfc) per Mail an kirsten.tacke-klaus@wfc-kreis-coesfeld.de melden.

Großes Foto: Über das Projekt Digiscouts haben die Azubis der metrica GmbH aus Senden ein digitales Urlaub-Planungstool eingeführt. Foto metrica GmbH & Co. KG

Ihr Ansprechpartner

Nachfolge erfolgreich meistern: Langsam geben, langsam nehmen

Anja und Bernd Wieskötter haben den Familienbetrieb, die Tischlerei Josef Wieskötter, übernommen

Wer das Unternehmens seines Vaters übernimmt und auf die Frage, was man rückblickend anders oder besser hätte machen können, spontan keine Antwort weiß, hat schon mal viel richtig gemacht – und ist ein gutes Beispiel für andere. Rund 3800 Unternehmen stehen im Münsterland zwischen 2022 und 2026 zur Übergabe an, wenn man die aktuelle Studie des Instituts für Mittelstandsforschung auf die Region herunterbricht – rund 800 mehr als in den vergangenen vier Jahren.

Gespräch im Gründergeist #Youngstarts-Münsterland-Podcast

Die Übernahme der Tischlerei durch Anja und Bernd Wieskötter war ein Prozess, der mehr als drei Jahre gedauert hat, und vor neun Jahren mit den ersten Vorbereitungen begonnen hat. Im Nachfolge-Podcast des regionalen Verbundprojekts Gründergeist #Youngstarts Münsterland erzählen sie von ihrem Weg, den Herausforderungen, den Lösungen und ihren Zukunftsplänen.

Beide haben eine Tischler-Ausbildung absolviert. Anja Wieskötter schloss ein Ingenieur-Studium der Holztechnik ab, arbeitete zwei Jahre bei einem Ingenieurbüro und kehrte schließlich erst als Mitarbeiterin, dann als Mitglied der Geschäftsführung in den Betrieb ihres Vaters zurück. Bernd Wieskötter kam direkt nach der Ausbildung in die Tischlerei Wieskötter zurück und arbeitete auch neben der Technikerschule und dem HWK-Betriebswirt weiter bei seinem Vater.

Es hat uns in den Fingern gejuckt, unsere Ideen umzusetzen“

Denn dass sie die Tischlerei ihres Vaters im Sendener Gewerbegebiet Süd übernehmen wollen, stand für die Geschwister nie wirklich in Frage. „Wir waren von klein auf dabei. Wir haben den Start als Ein-Mann-Unternehmen erlebt, dann das Wachstum des Betriebs“, sagt Anja Wieskötter. Selbstständig zu sein bedeute, dass man über sich selbst bestimmen kann und – besonders im Tischler-Handwerk – kreativ arbeiten kann. „Beides ist uns sehr wichtig. Außerdem haben wir durch das Studium beziehungsweise den Techniker und Betriebswirt so viel Input bekommen, dass es uns in den Fingern gejuckt hat, es zu Hause im Betrieb umzusetzen“, erklärt Anja Wieskötter und fügt mit einem Lachen hinzu: „Dass das nicht immer so schnell geht, wie man möchte, war das, was ich im Übergabeprozess gelernt habe.“

Besonders bei einer Nachfolge innerhalb der Familie muss für alle Beteiligten neben den Zahlen auch das Gefühl stimmen. Gelungen ist dies mit Hilfe eines externen Beraters und eines langsamen Übergangs. Über drei Jahre hinweg übergab Vater Josef Wieskötter immer mehr Prozente am Betrieb und immer mehr Verantwortung an seine Kinder. „So konnten wir langsam hineinwachsen und er sich langsam lösen. Das war wichtig und sinnvoll“, erzählt Bernd Wieskötter. „Anja und ich sind eher Zahlen-Daten-Fakten-Menschen. Aber das war es nicht, worauf es unserem Vater ankam. Für ihn war die Firma sein Baby – und diese emotionale Komponente mussten wir erstmal verstehen und damit umzugehen lernen. Wir mussten ihm zeigen, dass wir ihm nichts wegnehmen, sondern es weiterführen wollen. Dabei war der Berater schon sehr wichtig und letztlich der Schlüssel zum Erfolg. Er hat als Mediator alles begleitet und das Ziel nicht aus den Augen verloren.“

„Natürlich wird es manchmal spät, aber wir machen es ja gerne“

Dass nun ein Führungsduo gibt, macht vieles leichter. „Natürlich wird es manchmal spät, und natürlich arbeiten wir oft etwas länger, aber wir machen es ja gerne. Da wir uns gegenseitig vertreten können, können wir auch beruhigt in den Urlaub fahren“, sagt Anja Wieskötter.

Doch ebenso wichtig für eine erfolgreiche Nachfolge sind aus Sicht der Geschwister die Beschäftigten, deren Anzahl sich in der Tischlerei zwischen 2016 und heute auf fast 30 verdoppelt hat. „Da wir mit der Übernahme auch viele Prozesse digitalisiert haben, war die Kommunikation mit den Beschäftigten eine doppelte Herausforderung. Aber wir haben viel mit der Belegschaft gearbeitet, sie größtenteils selbst mit Schulungen und Workshops da hin gebracht wo sie jetzt stehen – und das sind vielfach neue Positionen“, erklärt Bernd Wieskötter. Denn Aufträge werden projektbezogen bearbeitet – das gilt für die beiden Geschäftsführenden ebenso wie für die Beschäftigten. „Bei größeren Projekten oder besonders vollen Auftragsbüchern gibt es vorab eine Teambesprechung mit allen. Das immer sehr zielführend und nimmt alle mit ins Boot“, sagt Anja Wieskötter. „Ein Mitarbeiter ist dann von A bis Z für das Projekt verantwortlich. Alle können alles. Dadurch ist die Arbeit sehr vielseitig und abwechslungsreich, aber auch sehr anspruchsvoll – aber aus unserer Erfahrung, das, was für alle Seiten am besten ist.“

Hier gehts zum Podcast von Gründergeist #Youngstarts Münsterland

Hier gibt es mehr Best-Practice-Beispiele aus dem Kreis Coesfeld zur Nachfolge

Ihr Ansprechpartner
Thomas Brühmann

Digital Guide unterstützt Handelsbetriebe und Gastronomen bei der Digitalisierung

Pilotangebot startet in Ascheberg, Lüdinghausen, Nordkirchen und Senden

Seit nunmehr zwei Jahren belastet die Corona-Pandemie sowohl Handel und Gastronomie als auch branchennahe Dienstleistende und Handwerksbetriebe schwer – mit massiven Umsatzverlusten, finanziellen Schieflagen und Existenzängsten. Von Lockdowns, begrenzten Kundenzahlen und 2G-Einlassregelungen haben in der Krise vor allem die übermächtigen Online-Player im E-Commerce profitiert. Damit auch die kleinen und mittleren Betriebe in der Region ihre Produkte und Leistungen wettbewerbsfähig im Internet präsentieren und ihren Umsatz damit steigern können, startet die wfc in Kooperation mit den Wirtschaftsförderungsgesellschaften im Kreis Borken sowie in der Stadt Münster ein Pilotprojekt – den Digital Guide. Im Kreis Coesfeld sind in der Startphase die Kommunen Ascheberg, Lüdinghausen, Nordkirchen und Senden mit dabei.

Digital handeln, um erfolgreich zu sein

Fabian Kowalski heißt dieser Guide, der als ausgebildeter Kaufmann im Einzelhandel und ehemaliger Shopping-Center Manager an mehreren bundesweiten Standorten viel Erfahrung mitbringt. Zunächst bis Ende des Jahres wird er im Zuge der gemeinsamen Pilotphase in den vier Kommunen im Kreis Coesfeld sowie an verschiedenen Standort im Kreis Borken und der Stadt Münster die Transformation vorantreiben. Digital handeln, lautet die Devise für das Angebot, für das die Bürgermeister Thomas Stohldreier aus Ascheberg, Ansgar Mertens aus Lüdinghausen, Dietmar Bergmann aus Nordkirchen und Sebastian Täger aus Senden gemeinsam mit wfc-Geschäftsführer Dr. Jürgen Grüner jetzt den Startschuss gaben.

„Handel & Co. vollziehen seit mehreren Jahren einen gravierenden Wandel: Online funktioniert ohne stationär, aber stationär nicht mehr ohne das Internet in Form guter Webseiten, Online-Shops und -Marktplätzen, Sozialen Kanälen oder Apps. Die Menschen sind inzwischen nach Belieben in der digitalen und analogen Welt zuhause“, erklärt Kowalski. Das bedeute: Für den stationären Handel muss es sehr schnell zur Pflichtaufgabe werden, die Kundinnen und Kunden in beiden Welten abzuholen und ihnen ein gutes Einkaufserlebnis zu bescheren. Zusätzlich könne die Digitalisierung auch helfen, interne Prozesse zeit- und kostensparend zu optimieren.

Angebot für Betriebe, denen bisher Know-How oder Zeit fehlte

„Das Angebot der Unterstützung durch den Digital Guide richtet sich ganz gezielt und niederschwellig vor allem an jene Betriebe, die die Chancen der Digitalisierung mangels Know-how, Zeit, technischer Infrastruktur und finanzieller Ausstattung bisher nicht nutzen konnten“, erklärt Dr. Jürgen Grüner, Geschäftsführer der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld.

Denn trotz der Corona-Krise, die die Notwendigkeit der Digitalisierung sehr deutlich vor Augen geführt hat, halten zahlreiche Akteure mit dem unaufhaltsamen Wandel noch nicht Schritt. Das soll sich mit Hilfe des Digital Guides ändern. „Ich habe mir vorgenommen, das Thema der Digitalisierung im Zuge fundierter Gespräche, einer Analysierung des IST-Zustandes im Abgleich mit dem Anspruch und einer gemeinsamen Strategieentwicklung greifbarer zu machen und bei der Umsetzung individueller Maßnahmen zu unterstützen“, erklärt Fabian Kowalski. Wichtigste Voraussetzung: Das Verständnis für das Medium Internet und ein Sinneswandel hin zur Digitalisierung.

Kontakt:
Den Digital Guide Fabian Kowalski erreichen Sie per Mail an: kowalski@digitalguide-muensterland.de

Ihr Ansprechpartner
Nathalie Reichel

ÖKOPROFIT startet mit acht Teilnehmenden in die dritte Runde

Nachhaltig wirtschaften und Vorbild sein

Acht Unternehmen, Kommunen und öffentliche Einrichtungen aus dem Kreis Coesfeld nehmen ihre Ökobilanz ab sofort ganz genau in den Blick: Sie beteiligen sich an der dritten Runde des Programms ÖKOPROFIT im Kreis. Am vergangenen Freitag (18. Februar 2022) startete offiziell das zwölfmonatige Beratungs- und Zertifizierungs-Programm ÖKOPROFIT, das von der Kreisverwaltung über den KlimaPakt Kreis Coesfeld initiiert wurde.

Neue EU-Vorgaben und Rahmenbedingungen umsetzen

„Nachhaltiges, klima- und ressourcenschonendes Wirtschaften wird immer wichtiger – auch aufgrund neuer EU-Vorgaben und Rahmenbedingungen“, erklärt Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. Das gelte für Unternehmen ebenso wie für Verwaltungen und öffentliche Einrichtungen. Projektkoordinatorin und Kreis-Klimaschutzmanagerin Kira Funcke ergänzt: „Wir möchten die hohe Lebensqualität in unserer Region bewahren und dazu beitragen, dem Klimawandel entgegenzuwirken.“ Ökoprofit zeige, wie Ressourcen möglichst effizient eingesetzt werden können und ein umweltschonendes, aber trotzdem erfolgreiches Wirtschaften möglich ist.

Mit Unterstützung von B.A.U.M. Consult und der WESSLING GmbH erstellen die Projektteilnehmenden eine umfassende Ökobilanz und lernen, ein systematisches Ressourcencontrolling aufzubauen. „Die Sparkasse Westmünsterland unterstützt das tolle Projekt ÖKOPROFIT sehr gerne, da es die teilnehmenden Unternehmen weiterbringt“, erklärt Dieter Meier als Abteilungsleiter Marketing-Service der Sparkasse Westmünsterland – und ergänzt: „Die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Unternehmen ist nicht mehr von der Nachhaltigkeit zu trennen.“

Klimafreundlich arbeiten

Für die Stadt Coesfeld ist die Teilnahme an Ökoprofit ein wichtiger Schritt, um dem großen Ziel einer klimafreundlichen Stadtverwaltung näher zu kommen. Die Kreyenborg GmbH & Co. KG aus Senden plant den Neubau verschiedener Hallen und Büros – und möchte das möglichst klimafreundlich umsetzen. Gebäude stehen auch bei RESORTI in Coesfeld neben der grundsätzlichen Analyse der Ökobilanz im Fokus: Hier geht es um die energetische Sanierung bestehender Gebäude.

Die Theodor Cordes GmbH & Co. KG aus Senden sieht die ÖKOPROFIT-Teilnahme als Startschuss, um das Thema Nachhaltigkeit in seiner gesamten Bandbreite mit kleineren und größeren Projekten anzugehen. Gleiches gilt auch für den Bauhof des Kreises Coesfeld: „Wir möchten schauen, wo wir uns bei der Nachhaltigkeit noch verbessern können“, sagt Bauhofleiter Michael Schräder-Osthues. Auch die Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH (wfc) ist in diesem Jahr dabei. „Wenn wir andere von dem Thema überzeugen möchten, müssen wir selbst vorangehen und schauen, wie wir noch nachhaltiger handeln können“, betont wfc-Geschäftsführer Dr. Jürgen Grüner.

Die teilnehmenden Unternehmen und Kommunen aus dem Kreis Coesfeld im Überblick:

Kreyenborg GmbH & Co. KG (Senden), Theodor Cordes GmbH & Co. KG (Senden), Münsterland J. Lülf GmbH (Rosendahl), RESORTI (Coesfeld), Stadt Coesfeld, Baubetriebshof der Stadt Coesfeld, Kreisbauhof Dülmen-Buldern und wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH

Das Projekt ÖKOPROFIT

ÖKOPROFIT wird durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Zudem wird das Projekt von der Sparkasse Westmünsterland finanziell unterstützt. Die Projektträgerschaft von ÖKOPROFIT liegt beim Kreis Coesfeld in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH. Koordiniert wird ÖKOPROFIT im Kreis Coesfeld von Klimaschutzmanagerin Kira Funcke. Begleitet wird das Projekt, wie schon in den ersten beiden ÖKOPROFIT-Runden, von B.A.U.M. Consult durch Dorothee Meier in Zusammenarbeit mit der WESSLING GmbH.

Ihr Ansprechpartner
Sebastian Schulze Baek

Förderaufruf: 10.000 Perspektiven für langzeitarbeitslose Menschen

Unternehmen, die Langzeitarbeitslose neu einstellen, erhalten ab sofort vom Land NRW eine Förderung von 1500 Euro für die Einarbeitung. Mit dem Förderaufruf „Aktion 10.000 Perspektiven“ soll in wirtschaftlich unsicheren Zeiten für Betriebe mit bis zu 50 Beschäftigten ein Anreiz geschaffen werden, Menschen mit schlechteren Chancen auf dem Arbeitsmarkt einzustellen.

Da die Einarbeitung von Menschen, die zuvor langzeitarbeitslos waren, häufig besonders zeitaufwändig ist, unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen unter den aktuellen Herausforderungen der Pandemie mit einer einmaligen Pauschale von 1500 Euro pro sozialversicherungspflichtig neu eingestellter Person, die zuvor Leistungen nach dem SBG II bezogen hat oder langzeitarbeitslos war.

Die Neueinstellung darf erst ab dem 1. September 2021 erfolgt sein, und die Einarbeitungspauschale kann, wenn das Beschäftigungsverhältnis fortbesteht, bis zu sechs Monate nach der Neueinstellung beantragt werden. Anträge können einstellende Betriebe somit seit dem 1. März 2022 und bis zum 31. Dezember 2022 direkt bei der zuständigen Bezirksregierung stellen. Der Fördertopf ist insgesamt jedoch auf maximal 10.000 Förderungen landesweit begrenzt.

Weitere Informationen zur Aktion sowie zu den Zuwendungsvoraussetzungen finden Sie unter:
www.mags.nrw/esf-aufrufe

Müllabfuhr sammelt Daten, um den Mobilfunkempfang im Kreis Coesfeld zu verbessern

Innovation der Dülmener STF Gruppe liefert bis Jahresende umfassenden Überblick über Funklöcher und Ausbaubedarfe

Schweigsam, aber sehr aufmerksam ist der neue Mitfahrer in den Abfallsammelfahrzeugen der Firma Remondis: die Echtnetz Box. Sie misst seit Jahresbeginn den Mobilfunkempfang im Kreis Coesfeld. „Trotz der grundsätzlich sehr guten Mobilfunkversorgung im Kreisgebiet gibt es Funklöcher – insbesondere bei der LTE-Versorgung, die für die Datenübertragung wichtig ist. Mit Hilfe der Messungen erfahren wir, wo genau die Funklöcher und Ausbaubedarfe sind“, erklärt Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr.

Daten als Grundlage für Gespräche mit Mobilfunkbetreibern

Zwei Echtnetz Boxen sind täglich on tour. Sie liegen auf dem Armaturenbrett der Abfallsammelfahrzeuge, benötigen keine Bedienung und können per USB-Anschluss oder Zigarettenanzünder mit Strom versorgt werden. Im Verlauf des Jahres werden sie den Mobilfunkempfang (4G/LTE) in jeder Straße des Kreises Coesfeld, die von der Müllabfuhr angefahren wird, gemessen haben. Die Daten, die dem Kreis Coesfeld und der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH dann über eine geschützte GIS-Plattform zur Verfügung stehen, sind die Grundlage für Gespräche mit den Mobilfunkanbietern Telekom, Vodafone und Telefónica.

„Die tatsächliche Mobilfunk-Versorgung ist häufig nicht so gut, wie es die Netzbetreiber angeben“, erklärt Dr. Jürgen Grüner, Geschäftsführer der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH. „Die Daten, die uns die Echtnetz Boxen liefern, erfüllen die Qualitäts-Standards der Mobilfunkbetreiber und sind zudem sehr umfangreich. Wir können den Betreibern damit detailliert nachweisen, wo Ausbaubedarfe und Funklöcher bestehen – mit dem Ziel, sie vom weiteren Ausbau des Mobilfunkempfangs und der Schließung von Funklöchern im Kreis Coesfeld zu überzeugen.“

Grün für guten 4G/LTE-Empfang, Gelb für schwachen Empfang und Rot für schlechten bis keinen Empfang: Dank der Daten der Echtnetz Box entsteht bis Ende des Jahres eine de-taillierte Übersicht als Grundlage für die Gespräche mit den Mobilfunkbetreibern zum Netz-ausbau. Foto wfc

Hochwertige Messergebnisse mit geringem Aufwand

Dass die nötigen Daten so unaufwändig erhoben werden können, ist einer Innovation zu verdanken, die von der STF ITech GmbH aus Dülmen stammt. „Bisher gab es für die Messung des Mobilempfangs nur zwei Möglichkeiten: Teure, aufwändige Messfahrten von spezialisierten Anbietern mit hochwertigem Equipment auf ausgewählten Straßen oder einfache Mess-Apps für Smartphones, mit denen man selbst die Straßen abfahren kann“, erklärt Frédéric Dildei, Mitglied der Geschäftsleitung der STF ITech GmbH. „Die Mess-Apps haben bei den Mobilfunkbetreibern aber nur eine sehr geringe Akzeptanz, da viele Unwägbarkeiten herein spielen: Wo befand sich das Smartphone während der Messung? War noch eine Schutzhülle drumherum? Nach welchen Kriterien wurde zwischen Technologien oder Netzen gewechselt?“

Täglich auf Tour sind die beiden Echtnetz Boxen von STF. In dieser Woche begleitet eine der Boxen Remondis-Fahrer Markus Gerding. Foto wfc

Müllabfuhr ist perfekter Chauffeur für die Echtnetz Box

Die Echtnetz Box löst das Dilemma. „Sie liefert eine umfangreiche, valide Datenbasis, arbeitet aber komplett selbstständig, so dass sie von jedem mitgenommen werden kann. Wir haben deshalb überlegt, wer sowieso möglichst flächendeckend auf allen Straßen im Kreisgebiet unterwegs ist und sind schnell auf die Müllabfuhr gekommen. So entfallen zusätzliche zeitaufwändige, kostenintensive und umweltbelastende Messfahrten, die gesammelten Daten sind aber trotzdem hochwertig“, erklärt Sebastian Schulze Baek, Gigabitkoordinator des Kreises Coesfeld.

Für Remondis war es deshalb eine Selbstverständlichkeit, die Boxen mitzunehmen. „Wir freuen uns, dass wir einfach und unkompliziert dazu beitragen können, den Mobilfunkempfang im Kreis Coesfeld zu verbessern. Von einem möglichst lückenfreien Empfang profitieren auch wir, wenn wir smarte Lösungen in der Abfallsammlung umsetzen wollen“, erklärt Julia Hadrossek, Geschäftsführerin von Remondis Coesfeld.

Ihr Ansprechpartner
Sebastian Schulze Baek

WIRTSCHAFT AKTUELL | Ausgabe 4. Quartal 2021

Fachwissen zu aktuellen Themen, aber mit Blick auf die Besonderheiten und spezifischen Bedürfnisse der Unternehmen in der Region – das bietet die Zeitschrift „Wirtschaft aktuell“ vier Mal im Jahr. Sie ist Plattform für alle relevanten Informationen und neuen Trends, Beispielgeber, Kooperationsförderer und zeigt die Ansprechpartner vor Ort.

In der vierten Ausgabe 2021, die Mitte Januar 2022 erschienen ist, geht es in der Titelstory um Sicherheit – in jeglicher Hinsicht. Außerdem stellt sich der Wirtschaftsstandort Billerbeck mit seinen zentralen Themen vor.

Aktuelle Nachrichten sind unter anderem:

  • So treiben Azubis mit dem Projekt Digiscouts die Digitalisierung in ihren Unternehmen voran
  • So gelingt die Unternehmensnachfolge – das Beispiel Holzbau Pieper
  • So funktioniert Digitalisierung in kleinen Schritten – das Beispiel Vogt Fensterbau
  • Coworking: Das ist im Kreis Coesfeld geplant

Link zur Ausgabe IV/2021