Arbeitskreis „Unternehmensleitbild entwickeln und nutzen“ trifft sich zum zweiten Mal

 

Arbeitskreis „Unternehmensleitbild entwickeln und nutzen“ trifft sich zum zweiten Mal / wfc und Competentia Münsterland informieren

„Ein Leitbild ist kein Softwareupdate“

 

Der Arbeitskreis „Unternehmensleitbild“ im Kreis Coesfeld ist in die zweite Runde gegangen: Zehn Unternehmen haben sich nach gut einem halben Jahr zum zweiten Workshop in den Räumen der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld in Dülmen getroffen. „Auch in der zweiten Sitzung stehen der Austausch in einer kleinen Gruppe über eigene Leitbildentwicklung in den Betrieben im Vordergrund“, begrüßte Dr. Kirsten Tacke-Klaus von der wfc die Teilnehmer.

Mit dem Arbeitskreis möchte die wfc gemeinsam mit dem Kooperationspartner Competentia Münsterland Unternehmen aus der Region konkret bei der Vorbereitung und Begleitung von betrieblichen Leitbildprojekten unterstützen und den Erfahrungs- und Informationsaustausch zwischen den Unternehmen organisieren. Unternehmer aus kleinen und mittleren Betriebe sollen so Einblicke erhalten, wie sie Unternehmensleitbilder für ihre strategische Entwicklung und Personalarbeit nutzen können.

 

 

„Ein Unternehmensleitbild muss immer individuell an jedes Unternehmen angepasst werden“, betonte Tacke-Klaus. Nach einer kurzen Überblickrunde, in der jeder Teilnehmer vertretend für sein Unternehmen den „Stand der Dinge“ in Sachen Leitbildentwicklung zusammenfasste, ging es in dieser Arbeitskreissitzung darum, konkretere Einblicke in die Arbeit am Leitbild zu bekommen. „Ob Feedbackgespräche oder konkrete Seminare: Einige Ziele in der Leitbildentwicklung sind bei den Teilnehmern schon erreicht und konnten umgesetzt werden“, so die Projektleiterin.

Einen konkreten Praxisbericht zur Leitbildentwicklung sowie langjährige Erfahrungen in diesem Feld hatte Hubert Thesker von der Firma Tenbrick Objekteinrichtung GmbH aus Stadtlohn mit im Gepäck. „Ein Leitbild lässt sich nicht wie ein Softwareupdate einrichten: Es muss authentisch sein und von allen aus ganzem Herzen geteilt werden, damit es eine positive Wirkung erzielen kann.“

 

 

Dass dieser Weg nicht immer planbar ist, zeigte sich in seiner eigenen Firma. Das über 80 Jahre alte Unternehmen hatte zwar ein Leitbild formuliert, jedoch musste es nach einigen Umstrukturierungen komplett neu angepasst und überholt werden, erklärte Thesker. „Unser Leitbild war gut, aber zwischen den einzelnen Abteilungen wuchs der Wettbewerb immer mehr. Das führte zu einer angespannten Stimmung in der Firma und ließ unser Unternehmen nicht mehr authentisch wirken“, berichtete der Unternehmer den Arbeitskreisteilnehmern.

Nach einer erfolgreichen Generalüberholung des Unternehmensleitbildes, an der alle Mitarbeiter beteiligt waren, konnten die Probleme schnell gelöst werden. „Wir haben allgemeine Regel wie Pünktlichkeit, Höflichkeit zu Kunden und Lieferanten neu definiert, aber auch Workshops und Einzelgespräche werden angeboten und auch wahrgenommen“, freut sich Hubert Theseker über die positive Bilanz. Ein Patentrezept für das Leitbild gebe es nicht, legte er den Teilnehmern des Arbeitskreises nahe. „Man muss 100%-ig dahinterstehen und dass durch alle Abteilungen hindurch.“ Für seine Firma habe sich die Neuformulierung des Leitbildes gelohnt. „Wir haben im vergangen Jahr viele Bewerbungen erhalten und auch die Produktivität in unserer Firma ist enorm gestiegen“, fasste Theseker zusammen.

 

 

Das Praxisbeispiel der Firma Tenbrink verdeutlicht, dass ein Leitbild dazu beitragen kann, die Entwicklung eines Unternehmens maßgeblich voranzubringen. Leitbilder können Unternehmen dabei helfen, sich ihrer Werte und Qualitäten wie bspw. Familienfreundlichkeit bewusst zu werden und sie neu zu definieren und sie festzuschreiben“, fasste Harald Kahlenberg vom Competentia – Kompetenzzentrum Frau & Beruf im Münsterland den zweiten Workshop des Arbeitskreises zusammen. Schon jetzt freue er sich auf das nächste Treffen im Sommer.

„Der Workshop im Juli wird sich auf Wunsch der Teilnehmer mit dem Schwerpunkt ´Einbindung der Mitarbeiter/innen´ beschäftigen,“ verrät Kahlenberg. Und die Teilnehmer sind schon jetzt gespannt auf viele Praxisbeispiele aus den anderen Unternehmen.

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