Autor: Sabrina Becker

Fachkräftegewinnung aus dem Ausland: Hürden und Wege

Die Änderungen im Fachkräfteeinwanderungsgesetz plus Linksammlung zum gesamten Prozess

Ein Jahr dauert es in der Regel mindestens bis eine Fachkraft, die außerhalb der EU lebt, eine Arbeit im Kreis Coesfeld beginnen kann. Ein Jahr, innerhalb dessen dem Unternehmen, das die Fachkraft einstellen möchte, „an vielen Stellen viele dicke Steine in den Weg gelegt werden“, wie Stefan Frie, Inhaber der Stifts-Apotheke in Nottuln, beim DIALOG Fachkräfte bei der J.W. Ostendorf GmbH & Co. KG in Coesfeld betonte. Dass seine Pharmazeutisch-Technische-Assistentin aus dem Kosovo im vergangenen Sommer einreisen und ihre notwendige Fortbildung zur vollständigen Anerkennung ihres Abschlusses beginnen konnte, habe viele Nerven gekostet, großen Aufwand bedeutet und hätte sich – ohne die schnelle Reaktion einer Arbeitsagentur-Mitarbeiterin – um ein weiteres Jahr verzögert.

Wenige Mitarbeitende für viele Anträge

Erfahrungen, die auch Hendrik Hemker, Geschäftsführender Gesellschafter der WECON GmbH aus Ascheberg, immer wieder macht, obwohl sein Unternehmen mittlerweile 19 Nationalitäten beschäftigt und seit Jahren unter anderem Beschäftigte aus Kamerun nach Deutschland holt. Eines der Probleme: Acht Mitarbeitende kümmern sich bei der Bezirksregierung Köln um die Anerkennungsanträge zu ausländischen Fachkräften. Sie sind zuständig für ganz NRW – und die Wartezeiten entsprechend lang.

Verbesserungen bringen soll das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das am 1. März in Kraft getreten ist. So kann jemand, der eine in Deutschland anerkannte Berufsausbildung hat, künftig alle qualifizierten Beschäftigungen in nicht reglementierten Berufen ausüben. Eine Arbeitsaufnahme ist auch ohne vorher anerkannte Berufsqualifikation möglich. Die Gehaltsuntergrenzen für die Aufnahme einer Arbeit in Deutschland sinken und über die sogenannte Chancenkarte ist ab 1. Juni 2024 auch eine Einreise zur Arbeitsplatzsuche möglich.

Stark differenzierte Gesetzeslage macht fast jeden Fall zum Einzelfall

Die Änderungen sollen dazu führen, dass mehr Fachkräfte nach Deutschland kommen können. Was bei der Veranstaltung, die die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld gemeinsam mit der WFG für den Kreis Borken sowie der Agentur für Arbeit Coesfeld organisiert hatte, jedoch auch deutlich wurde: Die Bedingungen und Anforderungen je nach Branche, Vorkenntnissen und Verdienst der Fachkraft sind weiterhin so differenziert (und jetzt noch differenzierter), dass fast jeder Fall ein Einzelfall ist – mit entsprechendem Prüfaufwand.

Damit sich der Aufwand am Ende lohnt und die Fachkraft auch länger im Unternehmen bleibt, empfahl Sarah Pierenkemper, Senior Referentin Fachkräftesicherung beim KOFA Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung des IW (Institut der deutschen Wirtschaft) Köln, beim Recruiting aufmerksam zu sein: „Fragen Sie nach der Motivation für den Umzug nach Deutschland. Fragen Sie auch, wie sich die Fachkraft das Leben und Arbeiten in Deutschland vorstellt und überlegen Sie, ob das ein realistisches Bild ist. Stellen möglichst auch ihre Unterstützungsangebote für die Fachkraft vor.“ Denn das zeigten auch die Best-Practice-Beispiele, die Unternehmen aus der Region vorstellten: Eine intensive Unterstützung vor Ort ist unabdingbar – sei es bei der Wohnungssuche, bei Behördengängen, bei der sozialen Integration, beim Spracherwerb und bei allen Fragen rund um die Dinge, die in Deutschland einfach anders sind.

FAQ mit Linksammlung vom Recruiting über die Arbeitsaufnahme bis zum Onboarding

Fachkräfte aus dem nicht-europäischen Ausland zu gewinnen, ist mit vielen Anträgen und Voraussetzungen verbunden. Was Unternehmen vom Recruiting über die Arbeitsaufnahme bis zum anschließenden Onboarding beachten sollten und wo sie Unterstützung erhalten, zeigt ein FAQ der Agentur für Arbeit Coesfeld mit einer umfangreichen Linksammlung: https://wfc-kreis-coesfeld.de/fachkraefte/fachkraefte-beratung/fachkraefte-aus-dem-ausland-gewinnen/

Ihr Ansprechpartner

So gelingt die Nutzung von KI in Unternehmen

KI-Experte Sascha Rose gibt Tipps für die Umsetzung

Mit Künstlicher Intelligenz (KI) können Unternehmen ihre Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette optimieren – von der Eingangslogistik über Produktion, Vertrieb und Einkauf bis hin zum Kundenmanagement. Doch viele Unternehmen sind noch zurückhaltend. Was die Gründe dafür sein können, wie Unternehmen das Thema angehen können und an welchen Stellen KI konkrete Vorteile bringt, erklärt Sascha Rose, KI-Trainer im Mittelstand-Digital Zentrum Lingen.Münster.Osnabrück, im Interview.

Herr Rose, man hat ein bisschen das Gefühl: Alle reden von KI, aber wenn es um den konkreten Einsatz im Arbeitsalltag geht, ist noch viel Luft nach oben. Ist das so?

Ja, das ist so. Denn wir sind aktuell noch in der Aufklärungsphase. Etwa 70 bis 80 Prozent der Unternehmen wissen nicht oder nur kaum, was Künstliche Intelligenz ist, was sie kann und wofür sie sie nutzen können. Die Unternehmen dafür zu sensibilisieren, ist aktuell eine unserer größten Aufgaben – und die braucht Zeit. Erst wenn das geschafft ist, können wir über die Anwendung von KI im Unternehmensalltag und über neue Geschäftsmodelle reden. Dennoch gibt es natürlich auch viele Unternehmen, die bereits mit KI experimentieren. Hier unterstützen wir mit tiefergehenden Workshop-Formaten bis hin zu konkreten Digitalisierungsprojekten mit einzelnen Unternehmen.

Sie sagten gerade, Ist eine solche Sensibilisierungsphase typisch für neue Technologien oder betrifft sie speziell die KI?

Sie ist typisch für alle schlecht greifbaren Technologien, wie beispielsweise auch Cloud Computing: Man nimmt den Mehrwert wahr, versteht aber nicht, was sich dahinter wirklich verbirgt und wofür man es nutzen kann. Deshalb ist es so wichtig aufzuklären und ein Bewusstsein für die Möglichkeiten zu schaffen. Sonst bleibt die Zurückhaltung in der Anwendung groß.

Ist fehlendes Wissen der einzige Grund für die Zurückhaltung?

Es ist ein wichtiger Faktor, aber die Zurückhaltung hat natürlich auch etwas mit der grundsätzlichen Kultur in Deutschland zu tun. Es gibt ein sehr hohes Bewusstsein für Datenschutz. Das ist einerseits gut, aber auch innovationshemmend. Dadurch stehen wir neuen Technologien oft sehr zurückhaltend gegenüber und fühlen uns bei dem Neuem nicht sicher.

Weitere Gründe sind häufig fehlendes Knowhow und fehlende qualifizierte Fachkräfte, um KI tatsächlich einzusetzen.

Wenn die Sensibilisierung gelungen ist: Welche konkreten Anwendungsbeispiele für KI gibt es denn aktuell für Unternehmen?

Die Anwendungsmöglichkeiten sind riesig. Überall dort, wo ich Daten sammle, kann ich KI einsetzen. Überall, wo ich mit Daten arbeite, kann ich KI einsetzen.

Aktuell ist natürlich ChatGPT der Türöffner für generative KI-Anwendungen, etwa Trendanalysen im Marketing oder SEO. Aber auch Predictive Maintenance für Ausfall-, Risiko- und Finanzprognosen und Robotik sind immer mehr in der Anwendung. Unser Ziel ist es, die Unternehmen direkt an ihrem aktuellen Kenntnisstand und Bedürfnissen abzuholen und bestmöglich auf dem Weg in die Digitalisierung und somit auch in die KI zu unterstützen. Ein zentraler Faktor dabei ist, die Expertise der Mitarbeitenden auf ein passendes Level zu heben, damit sie den Weg selbstständig weitergehen können.

Oft ist der erste Schritt am schwierigsten. Was empfehlen Sie Unternehmen, die gerade erst anfangen, sich mit KI zu beschäftigen?

So viele Daten zu sammeln, wie sie können. Egal, ob es um Energieverbrauch, Konstruktionsdaten, Kundendaten, Logistik oder Supply Chain geht. Wir schauen dann, wie wir die Daten sinnvoll für die Optimierung der Prozesse im Unternehmen nutzen können.  

Der zweite wichtige Punkt sind die Beschäftigten: Sie müssen mitgenommen und für das Thema KI sensibilisiert werden. Deshalb sollten Unternehmen schon früh Schulungen anbieten, die den Beschäftigten die Innovationsmöglichkeiten zeigen, die die Daten möglich machen.

Und drittens: trial and error! Einfach mal kleine Projekte starten, um ein Gefühl für die Möglichkeiten zu bekommen.

Was ist zusätzlich wichtig, um KI dauerhaft erfolgreich im Unternehmen einzusetzen?

Eine fortlaufende Weiterbildung für die Beschäftigten, da die Technologie unglaublich schnelllebig ist. Ein Muss ist zudem eine Unternehmensstrategie für die nächsten Jahre, zu der eine IT-Strategie und am besten auch eine KI-Strategie gehört. Ansonsten besteht die Gefahr, dass KI nur eine Inselwirkung hat und nicht ganzheitlich eingesetzt wird. Das kann am Ende die Unternehmenskultur zerstören. Dieses ganzheitliche Denken in die Köpfe zu bekommen, ist das Schwierigste, aber auch das Wichtigste. Es bringt nichts, ein spannendes Tool, das man vielleicht auf einer Messe gesehen hat, sofort zu integrieren. Man muss erstmal schauen, ob es Sinn macht und das geht nicht ohne Strategie.  

Die Zahl der KI-Tools ist schon jetzt kaum überschaubar. Täglich kommen international rund 100 neue Start-ups hinzu. Wie finden KMU die KI-Anwendungen und -Lösungen, die ihren Anforderungen entsprechen?

Den Gesamtüberblick zu behalten ist bei dieser Masse nicht möglich. Man kann nur einzelne Bereiche im Blick behalten. Es gibt verschiedene Marktplätze im Internet, in denen neue Tools kategorisiert, getestet und bewertet werden. Berater können natürlich auch helfen, vor allem mit Blick auf die Gesamtstrategie.

Was sind die nächsten relevanten KI-Trends und –Entwicklungen für Unternehmen?

Was sich abzeichnet ist, dass generative KI, die Mails verfasst, Dokumente scannt und eigenständig neuen Content generiert, immer mehr zu unserem Alltag gehören wird. Wir erwarten zudem eine engere Verschmelzung von Technologien wie im Metaverse, also reale Abbildungen in einem digitalen Umfeld oder digitale Zwillinge mit KI und VR. Auch autonome Systeme beim Fahren, Fliegen und in der Logistik werden ebenso wie Roboter eine wachsende Rolle im Berufsumfeld spielen.

Weitere Infos zu den Angeboten des Mittelstand Digital-Zentrums Lingen.Münster.Onsabrück unter https://digitalzentrum-lmo.de/

Unterstützung und Beratung zu Fördermitteln bieten die wfc-Digitalisierungsberaterinnen unter den unten stehenden Kontaktdaten.

Ihre Ansprechpartner
Sally Friedrich
Nathalie Reichel

Bis zum 31. März bewerben: Nachhaltigkeitspreis der VR-Bank Westmünsterland

Wirtschaft, Umwelt und soziale Gerechtigkeit im Fokus

Unternehmen, Privatpersonen, Vereine, Gruppen, Schulen und Schulklassen aus dem Westmünsterland können sich noch bis zum 31. März 2024 für den Nachhaltigkeitspreis der VR-Bank Westmünsterland bewerben.

Gesucht sind Ideen und Projekte, die die Aspekte „Wirtschaft“, „Umwelt“ und „Soziale
Gerechtigkeit“ vereinen und so zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) beitragen. Sie müssen in 2023 entwickelt, durchgeführt und abgeschlossen worden sein oder für 2024 geplant sein.

Weitere Informationen unter https://www.vrbank-wml.de/wir-fuer-sie/nachhaltigkeit/nachhaltigkeitspreis-westmuensterland.html

Neue Standorte verbessern Mobilfunkempfang im Kreis Coesfeld

Große Fortschritte beim Netzausbau dank der Analyse der Messfahrten mit Müllsammelfahrzeugen

26 Lücken beim LTE-Empfang im Kreis Coesfeld: Das war Anfang 2023 das Auswertungsergebnis der Messungen der Mobilfunkversorgung mit Hilfe der Müllsammelfahrzeuge von Remondis und der EchtNetz-Box der Dülmener STF-Gruppe. Rund ein Jahr später sind mit den Netzbetreibern, insbesondere mit der Telekom und Vodafone, für 20 dieser Lücken konkrete Schritte abgestimmt, um sie zu beseitigen.

Netzbetreiber reagieren positiv auf Vorschläge

„Das ist ein großartiger Fortschritt und zeigt deutlich, wie viel diese einfache und kostengünstige Art der Mobilfunkmessung erreicht“, erklärt Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. Schon das Konzept und die Messfahrten als solche hatten bundesweit für großes Interesse gesorgt. „Dass die Netzbetreiber nun positiv auf unsere fundierten, aus den Mess- und Standortdaten abgeleiteten Vorschläge zur Schließung der Lücken reagieren, macht die Mobilfunkmessung mit Hilfe von Müllsammelfahrzeugen in doppelter Hinsicht zu einem wahren Vorzeigeprojekt.“

Denn genau das ist der Weg: Eine digitale Karte mit rund 300.000 Messpunkten, die bei den Messfahrten im Jahr 2022 gesammelt wurden, weist die 26 LTE-Versorgungslücken auf valider Basis nach. Auf die Netzbetreiber bezogen bedeutet dies: Das Telekom-Netz deckt 12 Prozent des Kreisgebiets nicht ab, Vodafone 15 Prozent und Telefonica 20 Prozent. Auf 9 Prozent der Fläche gibt es gar keinen LTE-Empfang.

Digitale Karte zeigt Versorgungslücken, aber auch geeignete Sendemast-Standorte

Neben diesen Lücken zeigt die digitale Karte dank der Unterstützung der STF-Gruppe aber auch Wälder, Gebäudehöhen, kommunale Liegenschaften und vor allem funktechnisch geeignete Standorte an. „Wir prüfen diese Möglichkeiten und gehen dann mit konkreten Vorschlägen auf die Netzbetreiber zu. Dadurch haben sie deutlich weniger Aufwand bei der Akquise und Planung von Standorten“, erklärt Sebastian Schulze Baek, Mobilfunkkoordinator des Kreises Coesfeld. „Denn häufig gibt es eine kommunale Liegenschaft, die sich gut als Standort eignet, oder einen Standort eines Wettbewerbers, der mitgenutzt werden kann.“

Ein solches Beispiel ist laut Sebastian Schulze Baek das Wohngebiet hinter dem Coesfelder Finanzamt: „Nach unserer Datenanalyse hat sich das Finanzamt schnell als prädestinierter Standort herausgestellt, um die schlechte LTE-Versorgung im Wohngebiet zu verbessern. Aufgrund der Höhe des Gebäudes kann sogar der Bau eines neuen Sendemasts vermieden werden. Durch meine Vermittlung und die Gespräche mit allen Beteiligten ist der Standort aktuell in der Genehmigungsphase.“

Gespräche mit Kommunen zur Versorgungslage und möglichen Sendemast-Standorten

So weit ist es an den anderen Stellen noch nicht, aber in Billerbeck, Coesfeld und Dülmen fanden mit den Kommunen bereits Gespräche über die jeweilige die Versorgungslage und konkrete Standorte zur Schließung der Versorgungslücken statt.

Daraus hat sich ergeben:

  • Ein Netzbetreiber analysiert einen vorgeschlagenen Mobilfunkstandort im Dülmener Dernekamp.
  • Unterstützung der Stadt Dülmen und der Netzbetreiber bei der Suche nach Mobilfunk-standorten im Bereich des neuen Anschlusses B67n/B474, um dem künftig erhöhten Bedarf gerecht zu werden.
  • Begleitung von Ausbauprojekten und der Standortsuche entlang der Bahnstrecke zwi-schen Coesfeld und Münster, um die dort festgestellten Versorgungslücken zu schlie-ßen.
  • In Coesfeld wird ein Netzbetreiber die Versorgungslücken an der B525 in Harle/Gerleve und an der B474 in Richtung Dülmen schließen. Zudem sollen die übri-gen Netzbetreiber den Standort möglichst frühzeitig mitnutzen.

Gespräche mit den anderen Kommunen folgen zeitnah. Dabei geht es unter anderem um den neuen Standort in der Nähe der Burg Hülshoff in Havixbeck, der unter Beachtung der Beden-ken des Denkmalschutzes nun umgesetzt werden soll. Auch hier ist es das Ziel, dass mög-lichst alle drei Netzbetreiber den Standort nutzen.

Bildzeile: Sebastian Schulze Baek (Mobilfunk-Koordinator des Kreises Coesfeld), Dr. Jürgen Grüner (wfc-Geschäftsführer) und Landrat Dr. Christian Schulze-Pellengahr (v.l.) freuen sich, dass dank der Daten aus der Mobilfunkmessung nun konkrete Schritte für die Schließung vieler LTE-Empfangslücken geplant sind. Foto: Kreis Coesfeld/ Tobias F. König

Weitere Informationen zur Mobilfunkmessung mit Hilfe der Echtnetz-Box und Müllsammelfahrzeugen:

Ihre Ansprechpartner
Sebastian Schulze Baek
Dr. Jürgen Grüner

WIRTSCHAFT AKTUELL | Ausgabe 4/2023

Fachwissen zu aktuellen Themen, aber mit Blick auf die Besonderheiten und spezifischen Bedürfnisse der Unternehmen in der Region – das bietet die Zeitschrift „Wirtschaft aktuell“. Sie ist Plattform für alle relevanten Informationen und neuen Trends, Beispielgeber, Kooperationsförderer und zeigt die Ansprechpartner vor Ort.

In der vierten Ausgabe 2023, die Anfang Februar 2024 erschienen ist, geht es in der Titelstory um Nachhaltigkeit. Unternehmen aus der Region berichten von ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit, stellen ihre Best-Practices vor und erklären, wie sie weiter vorangehen möchten. Außerdem stellt sich der Wirtschaftsstandort Lüdinghausen vor.

Aktuelle Nachrichten sind unter anderem:

  • Vereinbarkeit von Beruf und Pflege mit dem NRW-Landesprogramm und regionalen Netzangeboten fördern
  • Künstliche Intelligenz im Unternehmensalltag: So gelingt die Umsetzung
  • Fachkräftesuche weltweit: YARA setzt auf virtuelle Zusammenarbeit
  • Mehr Effizienz durch Automatisierung bei der Langguth GmbH
  • Wasserstoffversorgung: Die Chancen von Ammoniak
  • Fraunhofer Innovation Platform der Universität Twente unterstützt Unternehmen bei der Digitalisierung

LINK zur Ausgabe 4/2023

einfach machen #5: Best-Practice-Beispiele zum Thema Fachkräfte aus dem Ausland gesucht

Unternehmen können ihre Ideen bis zum 29. Februar einreichen

Um passende Fachkräfte einstellen zu können und sie dauerhaft zu binden, müssen Unternehmen ihren Blick immer häufiger ins Ausland richten. Besonders kleine und mittlere Betriebe sehen diese Möglichkeit aber häufig als zu aufwändig, zu kompliziert und zu wenig Erfolg versprechend an.

Die Initiative #einfach machen der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld und ihrer Partner möchte deswegen in der fünften Runde der Best-Practice-Reihe unter dem Leitthema „Die Welt als Chance“ zeigen, wie die Suche und Integration von Fachkräften aus dem Ausland gelingen kann. Unternehmen und Kleinstbetriebe aus dem Kreis Coesfeld können Ihre Beispiele, egal ob es kleine Einzelmaßnahmen oder umfangreiche Konzepte sind, ab sofort bis zum 29. Februar 2024 einreichen.

Unterstützung durch die Fachkräfteoffensive des NRW-Arbeitsministeriums

Die Abschlussveranstaltung zur Vorstellung der Beispiele und der Auszeichnung der Unternehmen wird in diesem Jahr von der Fachkräfteoffensive des NRW-Landesministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales unterstützt. Minister Karl-Josef Laumann hat dafür seine Teilnahme bereits angekündigt.

Genau wie bei den ersten #einfachmachen-Runden hat die Initiative das Ziel, die Unternehmen ohne Wettbewerb untereinander für ihr Engagement auszuzeichnen und ihre Beispiele über die Webseite www.personalarbeit-einfachmachen.de bekannt zu machen. So sollen andere Unternehmen den Anstoß bekommen, mit Hilfe dieser Anregungen eigene Konzepte zu entwickeln.

#einfachmachen ist eine Initiative der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld, WFG für den Kreis Borken, der der Agentur für Arbeit Coesfeld und der Regionalagentur Münsterland.

Weitere Infos unter https://www.personalarbeit-einfachmachen.de/runde5-jetztmitmachen/

Wenn Sie direkt mitmachen möchten, können Sie den Anmeldebogen hier herunterladen, ausfüllen und abschicken:

Ihr Ansprechpartner

Jetzt bewerben für den neuen Gründungspreis Westmünsterland

Bewerbungsfrist: 29. Februar 2024

Mehr Aufmerksamkeit für Gründerinnen und Gründer im Westmünsterland, mehr Aufmerksamkeit für die Chancen und Vorteile von Gründungen an sich: Das möchten die Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Kreise Borken und Coesfeld gemeinsam mit der Sparkasse Westmünsterland schaffen. Die Partner loben deshalb mit Unterstützung der IHK Nord Westfalen sowie der Kreishandwerkerschaften Borken und Coesfeld in diesem Jahr erstmals den Gründungspreis Westmünsterland aus.

Wann ist die Bewerbungsphase?

Bewerbungen sind ausschließlich online ab sofort bis zum 29. Februar 2024 möglich.

Wie kann ich mich bewerben?

Bewerbungen sind ausschließlich online möglich unter www.gruendungspreis-westmuensterland.de

Wer kann sich bewerben?

Gründerinnen und Gründer von jungen Unternehmen mit Hauptsitz in den Kreisen Coesfeld oder Borken oder der Stadt Haltern am See (dem Geschäftsgebiet der Sparkasse Westmünsterland). Bei der Gründung kann es sich um ein komplett neues Unternehmen handeln, um die Nachfolge in einem kleinen oder mittleren Betrieb oder um eine freiberufliche Tätigkeit. Die Gründung kann hauptberuflich, aus dem Nebenerwerb oder aus der Arbeitslosigkeit heraus erfolgt sein.

Was sind die weiteren Voraussetzungen für eine Bewerbung?

  • Gründung ist zwischen 2018 und 2022 erfolgt
  • gute wirtschaftliche Entwicklung sowie ein tragfähiges Geschäftsmodell

Welche Unternehmen können sich nicht bewerben?

  • Tochtergesellschaften von bestehenden Unternehmen
  • Ausgründung aus bestehenden Unternehmen mit bereits bestehenden Produkten
  • Zukäufe
  • Unternehmen, die durch den Wechsel des Tätigkeitsbereichs eines mehr als fünf Jahre alten Unternehmens entstanden sind

Was erhält die Gewinnerin/ der Gewinner?

  • mediale Aufmerksamkeit
  • ein professionelles Filmporträt zur Eigenvermarktung
  • unternehmensspezifische Benefits in Form von Weiterbildungs-, Beratungs- sowie Marketing-Gutscheinen und/oder Mentorenschaften beispielsweise zur Begleitung einer Folgebewerbung für den Gründungspreis MUT des Landes NRW.

Wer entscheidet über die Gewinnerin oder den Gewinner?

Die Entscheidung über die Preisvergabe setzt sich zusammen aus einem Jury- und Publikumsvoting im Verhältnis 80:20. Zu den neun Jurymitgliedern gehören jeweils eine Vertreterin bzw. ein Vertreter der drei Preisstifter, der IHK Nord Westfalen, der beiden Kreishandwerkerschaften, der FH Münster und der Westfälischen Hochschule, der NRW.Bank sowie – ab dem zweiten Aufruf – die Preisträgerin bzw. der Preisträger des vorherigen Aufrufs. Die Jury kann aus den eingegangenen Bewerbungen eine Vorauswahl treffen und die Favoriten zu einem Pitch vor der Jury einladen.

Das sagen die Preisstifter

„Junge und innovative Unternehmen bereichern mit neuen Ideen, innovativen Produkten und Dienstleistungen die Wirtschaft vor Ort, sie schaffen Arbeitsplätze und tragen zur Vielfalt der Wirtschaft bei.“Heinrich-Georg Krumme, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westmünsterland

„Durch den Gründungspreis haben wir die Möglichkeit, noch mehr Aufmerksamkeit für das Thema zu erzielen, das Gründungsklima zu fördern und damit die Gründungsneigung weiter zu erhöhen.“Dr. Jürgen Grüner, Geschäftsführer der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH

„Junge Unternehmen, die sich seit der Gründung erfolgreich am Markt etabliert haben und Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen und gesichert haben, sind die besten Beispiele, um die Chancen von Gründungen zu zeigen. Ihr Engagement soll durch den Gründungspreis Westmünsterland ausgezeichnet werden und gleichzeitig Anregung für andere sein.“Dr. Daniel Schultewolter, Geschäftsführer der WFG für den Kreis Borken

Die Preisverleihung findet im Spätsommer 2024 statt.

Weitere Informationen sowie das Bewerbungsformular gibt es unter www.gruendungspreis-westmuensterland.de

Heinrich-Georg Krumme (Vorstandsvorsitzender Sparkasse Westmünsterland, v. l.), Günter Kremer (Kreishandwerksmeister Borken), Andreas Baumeister (Kreishandwerksmeister Coesfeld), Dr. Daniel Schultewolter (Geschäftsführer WFG für den Kreis Borken), Dr. Jürgen Grüner (Geschäftsführer wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld), Sven Wolf (IHK-Standortleiter Westmünsterland), Heiko Hüntemann (stv. Vorstandsmitglied der Sparkasse Westmünsterland).
Foto: Maren Kampling/ Sparkasse Westmünsterland

Die Initiatoren und Partner des Gründungspreises Westmünsterland

Ihre Ansprechpartner

Thomas Brühmann (wfc | Kreis Coesfeld)

Telefon 02594.7824022

Mail thomas.bruehmann@wfc-kreis-coesfeld.de

Tobias Ebbing (WFG | Kreis Borken)

Telefon 02561.9799970

Mail trawinski@wfg-borken.de

Das Münsterland denkt voraus: Jetzt für den Innovationspreis Münsterland bewerben

Bewerbungsschluss: 15. Februar 2024

Auch im Jahr 2024 verleiht der Münsterland e.V. den Innovationspreis an münsterländische Unternehmen, Institutionen, Arbeitsgemeinschaften oder auch juristische Personen, die unsere Region mit kreativen Erfindungen und neuen Entwicklungen bereichern. Der Preis steht unter dem Motto „Fortschritt. Innovativ. Gestalten. Das Münsterland denkt voraus.“.

Der Preis wird in den folgenden fünf Kategorien vergeben:

  • Wirtschaft
  • Wissenschaft trifft Wirtschaft
  • Start-up
  • Klein und pfiffig
  • Digitale Geschäftsmodelle

Neu in diesem Jahr: Jede Bewerberin und jeder Bewerber hat in diesem Jahr die Chance, sich zusätzlich zu den Kategorien auf den „Transformationspreis | Nachhaltigkeitswirkung“ zu bewerben. Mit diesem Preis sollen besonders nachhaltige Innovationen ausgezeichnet werden.

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie ehrt der Münsterland e.V. die vielen Bewerberinnen und Bewerber und natürlich die Gewinnerinnen und Gewinner mit ihren beeindruckenden Leistungen. Alle Siegerinnen und Sieger der einzelnen Kategorien erhalten die Auszeichnung des Innovationspreises Münsterland, ein Preisgeld von 4.000 Euro sowie die auf das Unternehmen zugeschnittene Produktion eines Image- oder Produktvideos.

Bewerbungsschluss für den Innovationspreis 2023/2024 ist der 15. Februar 2024. Alle Informationen zum Innovationspreis, zur Bewerbung und den Teilnahmebedingungen gibt es auf www.innovationspreis-muensterland.de.

Die Preisverleihung findet im Frühsommer 2024 statt. Zuvor entscheidet eine sechsköpfige Jury mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft über die diesmaligen Preisträger des Innovationspreises Münsterland.

Die wfc unterstützt gerne bei der Antragsstellung. Unternehmen, die Fragen haben oder Unterstützung möchten, können sich bei den untenstehenden Ansprechspersonen melden.

Alle Informationen zum Wettbewerb sowie die vollständige Ausschreibung finden Interessierte auf www.innovationspreis-muensterland.de

Fotocredit: Münsterland e.V./Kai Marc Pel

Ihre Ansprechpartner
Sally Friedrich
Nathalie Reichel

Land beendet ab 2024 Potential- und Transformationsberatung sowie Ausstellung Betrieblicher Bildungsschecks

Die NRW-Landesregierung legt ab dem kommenden Jahr den Schwerpunkt ihrer finanziellen Förderung auf die Fachkräftegewinnung.

Aus diesem Grund werden folgende Förderprogramme eingestellt – und dies bereits zum Jahresende 2023:

  • Potentialberatung
  • Transformationsberatung
  • Betrieblicher Bildungsscheck

Förderschecks für die drei betroffenen Angebote können entsprechend nur noch in 2023 ausgestellt werden. Sie sind aber auch in 2024 noch gültig, so dass die Beratung dann noch umgesetzt werden kann.

Die drei Programme bieten folgende Unterstützung für Unternehmen:

  • Potentialberatung: Optimierung von einzelnen oder mehreren betrieblichen Abläufen in den Bereichen Arbeitsorganisation, Personalentwicklung, demografischer Wandel, Digitalisierung und Gesundheit gemeinsam mit den Beschäftigten | Förderung von bis zu acht Beratertagen mit einem Zuschuss von 40 Prozent (maximal 400 Euro pro Tag) https://www.mags.nrw/potentialberatung
  • Transformationsberatung: Gestaltung des Übergangs in ein klimaneutrales und digitales Wirtschaften, beispielsweise für die ökologische Modernisierung und Produktgestaltung, Umstellung von Wertschöpfungsketten, Ressourceneffizienz und Emissionsreduktion,  Umwelt- oder Gemeinwohlbilanzierung | Förderung von bis zu zwölf Beratertagen mit einem Zuschuss von 40 Prozent (maximal 400 Euro pro Tag) https://www.mags.nrw/transformationsberatung
  • Betrieblicher Bildungsscheck (für Unternehmen mit maximal 50 Beschäftigten): Finanzieller Zuschuss für die Weiterbildung von Beschäftigten, bis zu 50 Prozent der Weiterbildungskosten (maximal 500 Euro). Pro Jahr sind bis zu 10 Bildungsschecks möglich. https://wfc-kreis-coesfeld.de/fachkraefte/fachkraefte-beratung/bildungsscheck/

Unternehmen, die diese Angebote noch nutzen wollen, sollten sich daher im Dezember 2023 bei der wfc melden.

Nach dem 31. Dezember 2023 können wir keine Förderschecks für die betroffenen Programme mehr ausstellen.

Ihr Ansprechpartner
Thomas Brühmann

wfc und Kreis Coesfeld nehmen Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege entgegen

Teilnahme am NRW-Landesprogramm zeigt Engagement als pflegesensibler Arbeitgeber

Zwei Unterschriften und ein klares, gemeinsames Bekenntnis zur Unterstützung pflegender Angehöriger. Der Kreis Coesfeld und die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld haben jeweils am 30. November 2023 die Charta zur „Vereinbarkeit von Beruf und Pflege in Nordrhein-Westfalen“ entgegengenommen und sich damit dem Netzwerk pflegesensibler Arbeitgeber angeschlossen.

Unterstützung und Entlastung von erwerbstätigen pflegenden Angehörigen

Das Landesprogramm zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist im Frühjahr 2022 gestartet und hat das seit 2012 bestehende münsterlandweite Angebot zum Thema integriert und erweitert. „Die NRW-weite Initiative dient der Fachkräftebindung, stabilisiert die häusliche Pflege und entlastet erwerbstätige pflegende Angehörige. Sie bietet konkrete Unterstützung für Unternehmen und Beschäftigte und ebnet den Weg zu regionalen Entlastungsangeboten“, erklärte Petra Köster, Leiterin der Gruppe Altenpolitik und Pflegerecht des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) des Landes Nordrhein-Westfalen, die die beiden Chartas zusammen mit Georg Oberkötter, ebenfalls vom MAGS, überreichte.

„Pflege ist eine große Herausforderung. Wir unterstützen unsere Beschäftigten seit Jahren dabei, diese Aufgabe bestmöglich mit ihrer Arbeit zu vereinbaren und gehen offen mit dem Thema um. Deshalb freuen wir uns, dass dies wir nun mit der Unterzeichnung der Charta und der Nutzung des Siegels deutlich nach außen zeigen können“, sagte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. „Mobiles Arbeiten, flexible Arbeitszeitmodelle und Gesundheitsförderung gehören zu den Angeboten, die all unsere Beschäftigten nutzen können und sie bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen.“

Betrieblicher Pflegekoffer wurde im Kreis Coesfeld entwickelt

Auch die wfc bietet ihren Beschäftigten diese Möglichkeiten. Mit der Unterzeichnung der Charta schloss sich für Geschäftsführer Dr. Jürgen Grüner aber noch ein ganz besonderer Kreis. „Die Basis des Landesprogramms, der betriebliche Pflegekoffer als Informationssammlung und die Schulung zu Pflege-Guides als qualifizierte Ansprechpartner im Betrieb, haben wir Anfang der 2010er-Jahre gemeinsam mit Partnern hier im Kreis Coesfeld entwickelt und dann nach und nach ins gesamte Münsterland getragen. Und zwar zu einer Zeit, als andere Themen deutlich mehr im Fokus standen als die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Dass unser Ansatz nun landesweit genutzt wird und sogar noch erweitert worden ist, freut uns sehr.“

Neben der Kreisverwaltung Coesfeld und der wfc haben bereits sieben weitere Unternehmen und Institutionen im Kreis Coesfeld die Charta unterzeichnet. Es sind die Agentur für Arbeit Coesfeld, der Caritasverband für den Kreis Coesfeld, das Druckhaus Dülmen, das Finanzamt Coesfeld sowie die Christophorus Kliniken GmbH, die Christophorus-Klinik am Schlossgarten und die Christophorus-Altenhilfe GmbH. Münsterlandweit sind es aktuell 45 Unternehmen (Stand: 20.11.2023), die die Selbstverpflichtung zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege eingegangen sind.

Alle Informationen zum Landesprogramm und den regionalen Angeboten des Netzwerks Vereinbarkeit Beruf und Pflege Münsterland gibt es unter www.berufundpflege-muensterland.de.

Foto: Übergabe der Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege an den Kreis Coesfeld und die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld im Großen Sitzungssaal. Foto: Kreis Coesfeld