Kategorie: Allgemein

Land beendet ab 2024 Potential- und Transformationsberatung sowie Ausstellung Betrieblicher Bildungsschecks

Die NRW-Landesregierung legt ab dem kommenden Jahr den Schwerpunkt ihrer finanziellen Förderung auf die Fachkräftegewinnung.

Aus diesem Grund werden folgende Förderprogramme eingestellt – und dies bereits zum Jahresende 2023:

  • Potentialberatung
  • Transformationsberatung
  • Betrieblicher Bildungsscheck

Förderschecks für die drei betroffenen Angebote können entsprechend nur noch in 2023 ausgestellt werden. Sie sind aber auch in 2024 noch gültig, so dass die Beratung dann noch umgesetzt werden kann.

Die drei Programme bieten folgende Unterstützung für Unternehmen:

  • Potentialberatung: Optimierung von einzelnen oder mehreren betrieblichen Abläufen in den Bereichen Arbeitsorganisation, Personalentwicklung, demografischer Wandel, Digitalisierung und Gesundheit gemeinsam mit den Beschäftigten | Förderung von bis zu acht Beratertagen mit einem Zuschuss von 40 Prozent (maximal 400 Euro pro Tag) https://www.mags.nrw/potentialberatung
  • Transformationsberatung: Gestaltung des Übergangs in ein klimaneutrales und digitales Wirtschaften, beispielsweise für die ökologische Modernisierung und Produktgestaltung, Umstellung von Wertschöpfungsketten, Ressourceneffizienz und Emissionsreduktion,  Umwelt- oder Gemeinwohlbilanzierung | Förderung von bis zu zwölf Beratertagen mit einem Zuschuss von 40 Prozent (maximal 400 Euro pro Tag) https://www.mags.nrw/transformationsberatung
  • Betrieblicher Bildungsscheck (für Unternehmen mit maximal 50 Beschäftigten): Finanzieller Zuschuss für die Weiterbildung von Beschäftigten, bis zu 50 Prozent der Weiterbildungskosten (maximal 500 Euro). Pro Jahr sind bis zu 10 Bildungsschecks möglich. https://wfc-kreis-coesfeld.de/fachkraefte/fachkraefte-beratung/bildungsscheck/

Unternehmen, die diese Angebote noch nutzen wollen, sollten sich daher im Dezember 2023 bei der wfc melden.

Nach dem 31. Dezember 2023 können wir keine Förderschecks für die betroffenen Programme mehr ausstellen.

Ihr Ansprechpartner
Thomas Brühmann

wfc und Kreis Coesfeld nehmen Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege entgegen

Teilnahme am NRW-Landesprogramm zeigt Engagement als pflegesensibler Arbeitgeber

Zwei Unterschriften und ein klares, gemeinsames Bekenntnis zur Unterstützung pflegender Angehöriger. Der Kreis Coesfeld und die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld haben jeweils am 30. November 2023 die Charta zur „Vereinbarkeit von Beruf und Pflege in Nordrhein-Westfalen“ entgegengenommen und sich damit dem Netzwerk pflegesensibler Arbeitgeber angeschlossen.

Unterstützung und Entlastung von erwerbstätigen pflegenden Angehörigen

Das Landesprogramm zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist im Frühjahr 2022 gestartet und hat das seit 2012 bestehende münsterlandweite Angebot zum Thema integriert und erweitert. „Die NRW-weite Initiative dient der Fachkräftebindung, stabilisiert die häusliche Pflege und entlastet erwerbstätige pflegende Angehörige. Sie bietet konkrete Unterstützung für Unternehmen und Beschäftigte und ebnet den Weg zu regionalen Entlastungsangeboten“, erklärte Petra Köster, Leiterin der Gruppe Altenpolitik und Pflegerecht des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) des Landes Nordrhein-Westfalen, die die beiden Chartas zusammen mit Georg Oberkötter, ebenfalls vom MAGS, überreichte.

„Pflege ist eine große Herausforderung. Wir unterstützen unsere Beschäftigten seit Jahren dabei, diese Aufgabe bestmöglich mit ihrer Arbeit zu vereinbaren und gehen offen mit dem Thema um. Deshalb freuen wir uns, dass dies wir nun mit der Unterzeichnung der Charta und der Nutzung des Siegels deutlich nach außen zeigen können“, sagte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. „Mobiles Arbeiten, flexible Arbeitszeitmodelle und Gesundheitsförderung gehören zu den Angeboten, die all unsere Beschäftigten nutzen können und sie bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen.“

Betrieblicher Pflegekoffer wurde im Kreis Coesfeld entwickelt

Auch die wfc bietet ihren Beschäftigten diese Möglichkeiten. Mit der Unterzeichnung der Charta schloss sich für Geschäftsführer Dr. Jürgen Grüner aber noch ein ganz besonderer Kreis. „Die Basis des Landesprogramms, der betriebliche Pflegekoffer als Informationssammlung und die Schulung zu Pflege-Guides als qualifizierte Ansprechpartner im Betrieb, haben wir Anfang der 2010er-Jahre gemeinsam mit Partnern hier im Kreis Coesfeld entwickelt und dann nach und nach ins gesamte Münsterland getragen. Und zwar zu einer Zeit, als andere Themen deutlich mehr im Fokus standen als die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Dass unser Ansatz nun landesweit genutzt wird und sogar noch erweitert worden ist, freut uns sehr.“

Neben der Kreisverwaltung Coesfeld und der wfc haben bereits sieben weitere Unternehmen und Institutionen im Kreis Coesfeld die Charta unterzeichnet. Es sind die Agentur für Arbeit Coesfeld, der Caritasverband für den Kreis Coesfeld, das Druckhaus Dülmen, das Finanzamt Coesfeld sowie die Christophorus Kliniken GmbH, die Christophorus-Klinik am Schlossgarten und die Christophorus-Altenhilfe GmbH. Münsterlandweit sind es aktuell 45 Unternehmen (Stand: 20.11.2023), die die Selbstverpflichtung zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege eingegangen sind.

Alle Informationen zum Landesprogramm und den regionalen Angeboten des Netzwerks Vereinbarkeit Beruf und Pflege Münsterland gibt es unter www.berufundpflege-muensterland.de.

Foto: Übergabe der Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege an den Kreis Coesfeld und die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld im Großen Sitzungssaal. Foto: Kreis Coesfeld

So funktioniert Technologiescouting auch in kleinen Unternehmen

Experte Christopher Langner gibt Tipps für ein effektives Vorgehen

ChatGPT hat es gezeigt: In Rekordgeschwindigkeit ist Künstliche Intelligenz von einer Experten-Technologie zum Mainstream geworden. Auf einmal ist es überall ein Thema. Im Vorteil sind die Unternehmen, die die Chancen von KI frühzeitig erkannt und schon vor dem Hype in ihr Geschäftsmodell integriert haben. Wie sie das geschafft haben? Unter anderem mit Technologiescouting. Denn innovative Trends und Technologien frühzeitig zu erkennen und auf dem neuesten Stand zu bleiben, ist in einer Zeit, in der technologische Innovationen die Art und das Tempo der Veränderungen bestimmen, auch für kleine und mittlere Unternehmen essentiell.

Ein Experte, der besonders kleine Unternehmen dabei unterstützt, ist Christopher Langner, Technologiescout an der Westfälischen Hochschule in Bocholt. Er erklärt, wie Technologiescouting funktioniert und warum es für eigentlich jedes Unternehmen wichtig ist.

Herr Langner, kleine und mittlere Unternehmen haben aktuell besonders viele Herausforderungen – von der Digitalisierung über den Fachkräftemangel bis zu einer nachhaltigeren Ausrichtung – zu meistern. Warum sollten sie zusätzlich noch Zeit ins Technologiescouting investieren?

Kleine Unternehmen können durch Technologiescouting Zugang zu Ressourcen und Innovationen erhalten, die ihnen normalerweise nicht zur Verfügung stehen, und so ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Technologiescouting ermöglicht ihnen, ihre Innovationschancen zu nutzen und sich frühzeitig an Veränderungen anzupassen. Sie können ihre Effizienz steigern und Fachkräfte motivieren. Im Grunde ist Technologiescouting eines der wichtigsten Instrumente, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern.

Was ist Technologiescouting eigentlich genau?

Technologiescouting ist die gezielte Suche nach neuen Technologien, Innovationen, Trends und Entwicklungen im für das Unternehmen relevanten Marktumfeld mit anschließender Bewertung und Implementierung beziehungsweise Nutzung dieser.

KMU haben begrenztere Ressourcen als große Unternehmen. Wie sollten sie vorgehen, damit der Aufwand überschaubar bleibt?

Es gibt viele Technologie- und Marktforschungstools, wie zum Beispiel unseren Technologiekompass Münsterland. Sie bieten einen Überblick über Technologietrends, Startups und Innovationen. Ein solches Instrument in Zusammenhang mit einer strukturierten Suche sorgt für einen überschaubaren Aufwand, auch für KMU. Mein Tipp: Am besten den oder die Hauptprozesse in mehrere Prozessschritte aufteilen und prüfen, welche Technologie bei einzelnen Schritten in Frage kommen kann. Diese relativ simple Methode hilft dabei, den Scoutingprozess zu strukturieren und den Überblick zu behalten.

Für welche KMU ist Technologiescouting besonders interessant?

Für alle! Selbst wenn es vermeintlich kein Potenzial für neue Technologien im Unternehmen gibt, bin ich überzeugt, dass eine strukturierte Suche Technologien aufzeigen wird, die das Unternehmen in seinem Geschäft weiterbringen.

Welche Vorteile können diese Unternehmen konkret erwarten? Haben Sie ein Beispiel, wie ein KMU vom Technologiescouting profitiert hat?

Eine kontinuierliche Nutzung aktuellster Technologien hat vor allem Vorteile durch Kostensenkungen, Arbeitserleichterungen und den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Ein typisches Beispiel dafür ist: Ein KMU im Einzelhandel nutzt das Technologiescouting, um die Kassensysteme zu modernisieren. Nach gründlicher Bewertung wählt es ein System aus, das sowohl die aktuellen Geschäftsanforderungen erfüllt als auch skalierbar für zukünftiges Wachstum ist. Dies führt zu reibungsloseren Betriebsabläufen und verbesserter Kundenerfahrung.

Wie können KMU sicherstellen, dass sie die richtigen Technologien identifizieren und auswählen?

Sie sollten vorab klare Ziele definieren, eine Bedarfsanalyse durchführen und bei der Suche mehrere Quellen nutzen. Haben die Unternehmen passende Technologien gefunden, ist es hilfreich Expertenmeinungen einzuholen und die Suchergebnisse kritisch zu bewerten. Bei der Umsetzung empfiehlt sich es sich, Pilotprojekte zu testen. Das Wichtigste ist jedoch: flexibel bleiben! Und natürlich die wirtschaftlichen Aspekte sowie Fördermöglichkeiten berücksichtigen…

Welche Technologien oder Trends sollten KMU aktuell aus Ihrer Sicht besonders im Auge sollten?

KI und Additive Fertigung! Viele KI-Lösungen können ohne großen Initialaufwand direkt angewendet werden. Zum Beispiel die Künstliche Intelligenz ChatGPT, welche den Arbeitsalttag im Büro deutlich erleichtern kann. Die Additive Fertigung ist besonders interessant, da sie die Umsetzung von neuen Konzepten deutlich erleichtert. Zudem kann Additive Fertigung dabei helfen, dem Bedarf nach individualisierten Produkten gerecht zu werden.

Was sollten Unternehmen bei der Integration von neuen Technologien in ihre Geschäftsmodelle und -prozesse beachten?

Unbedingt die Mitarbeitenden auf dem Weg mitnehmen – und darauf achten, dass sie zu Beteiligten und nicht zu Beleidigten werden! Nur wenn das Personal von Anfang an in den Veränderungsprozess eingebunden ist, besteht Aussicht auf Erfolg.

Mehr Infos zu relevanten Technologien und Technologiescouting gibt es im Technologiekompass Münsterland

Ihre Ansprechpartner
Sally Friedrich
Nathalie Reichel

WIRTSCHAFT AKTUELL | Ausgabe 3/2023

Fachwissen zu aktuellen Themen, aber mit Blick auf die Besonderheiten und spezifischen Bedürfnisse der Unternehmen in der Region – das bietet die Zeitschrift „Wirtschaft aktuell“. Sie ist Plattform für alle relevanten Informationen und neuen Trends, Beispielgeber, Kooperationsförderer und zeigt die Ansprechpartner vor Ort.

In der dritten Ausgabe 2023, die Anfang November 2023 erschienen ist, geht es in der Titelstory um New Work, wie es die Art zu arbeiten, grundlegend verändert und wie Unternehmen darauf reagieren können. Außerdem stellt sich der Wirtschaftsstandort Senden vor.

Aktuelle Nachrichten sind unter anderem:

  • Nachhaltig wirtschaften – mit Wasserstoff und CNG
  • Gesundheitsmanagement als ein zentraler Aspekt der Unternehmenskultur bei Giesker & Laakmann
  • Schwierige Suche nach Fachkräften im Ausland bei Strumpf Dirks
  • Technologiescouting: Wie es gelingt und warum es für jedes Unternehmen wichtig ist
  • Gewerbegebiete in Senden: Alle Flächen sind vergeben

LINK zur Ausgabe 3/2023

Fachkräfte- und Weiterbildungsmesse future@WORK

Unternehmen können sich ab sofort als Aussteller anmelden

Die Arbeitswelt verändert sich aktuell rasant. Um Unternehmen mit potentiellen Beschäftigten zusammenzubringen und Weiterbildungseinrichtungen vorzustellen, findet am 27. und 28. Januar erstmals die Fachkräfte- und Weiterbildungsmesse future@WORK im Messe- und Kongresszentrum Halle Münsterland in Münster statt. Veranstalter sind die Wirtschaftsförderung Münster, die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster sowie die Wirtschaftsförderung und das Jobcenter des Kreises Warendorf.

Unternehmen, die Menschen kennenlernen möchten, die eine neue berufliche Chance suchen oder Interesse an Weiterbildung haben, können sich ab sofort als Aussteller anmelden.

Zum Programm gehören zudem Workshops und Vorträge zu den aktuellen Trends am Arbeitsmarkt.

Weitere Informationen unter future-at-work.ms

Ihr Ansprechpartner

E-Carsharing jetzt auch am Fehrbelliner Platz in Dülmen

Dank einer Initiative der wfc startet die wuddi GmbH ein weiteres SHARE NOW Car-Sharing-Angebot

Zwei Elektroautos stehen ab sofort Dülmener Bürgerinnen und Bürgern sowie Gästen der Stadt am Fehrbelliner Platz zur Verfügung. Auf Initiative der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld hat die münstersche wuddi GmbH hier eine SHARE NOW Carsharing-Station eröffnet. „Die Idee ist im vergangenen Jahr während unseres Ökoprofit-Prozesses entstanden“, erläutert wfc-Geschäftsführer Dr. Jürgen Grüner. Denn der größte Teil der CO2-Emissionen, den die wfc verursacht, stammt aus der Mobilität. „Wir haben gemeinsam überlegt, wie wir unsere Fahrten reduzieren und nachhaltiger gestalten können – und wie wir mit gutem Beispiel vorangehen können. Ein zentrales Ergebnis war ein E-Carsharing-Angebot an unserem Standort, das allen offensteht.“

E-Carsharing und neue Ladepunkte fördern nachhaltige Mobilität in Dülmen

Mit Hilfe der Stadt Dülmen, der Coesfelder e+s energie + service GmbH & Co. KG als Anbieter für die Ladeinfrastruktur und einer Förderung des Landesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr hat die wfc dieses Ziel nun umgesetzt. Zusätzlich installierte die e+s fünf weitere Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten sowie zwei Schnellladepunkte auf dem Parkplatz. Sie können frei gemietet werden. „Wir freuen uns, dass wir dank der Initiative der wfc die nachhaltige Mobilität in unserer Stadt weiter fördern können. Die beiden Elektrofahrzeuge, die an dieser Station verfügbar sind, sind eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Benzin- und Dieselautos“, erklärte Carolin Dietrich von der Stabsstelle Koordinierung Umwelt- und Klimaschutz der Stadt Dülmen zum Start des E-Carsharing-Angebots.

„Die Initiative der wfc ermöglicht es uns, eine weitere innovative und nachhaltige Mobilitätsoption in Dülmen anzubieten. Wir sind entschlossen, den Menschen in Dülmen einen bequemen Zugang zu Elektrofahrzeugen zu verschaffen und die Nutzung des Carsharings zu fördern, um die Umweltbelastung in der Stadt zu reduzieren“, sagte Jan Beilmann, Geschäftsführer der wuddi GmbH. wuddi ist Franchisenehmer von SHARE NOW, einem der europäischen Carsharing-Marktführer. Mit der Registrierung in der SHARE NOW-App erhalten die Kundinnen und Kunden Zugang zu den Autos an allen SHARE NOW-Standorten in über 17 Städten.

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Marcus Voss, Daniel Recker (e+s energie + service GmbH & Co. KG) und Carolin Dietrich (Stadt Dülmen) eröffnen gemeinsam mit Jan Honekamp (wuddi GmbH) und Thomas Brühmann (wfc, v.l.) das E-Carsharing-Angebot am Fehrbelliner Platz. Foto: DZ/ Thomas Aschwer

Ihr Ansprechpartner
Dr. Jürgen Grüner

Energieintensiver Mittelstand braucht Wasserstoff

Austausch bei Dr. Otto Suwelack zeigt: Strom allein genügt nicht

Die Perspektiven einer treibhausgasneutralen Energieversorgung im Mittelstand waren der Kern eines Austauschs bei der Dr. Otto Suwelack GmbH & Co. KG in Billerbeck. „Wir wollen unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dafür arbeiten wir bereits intensiv an unserem energetischen Transformationskonzept“, erklärte Geschäftsführer Florian Ney gleich zu Beginn des Gesprächs mit Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, Billerbecks Bürgermeisterin Marion Dirks und Dr. Jürgen Grüner, Geschäftsführer der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld. Neben Ney nahmen Betriebsleiter Martin Ahlers, der technische Leiter Frank Hengstermann und der Leiter Energie & Nachhaltigkeit Philipp Schallenberg an dem Austausch teil.

Veredelung von Lebensmitteln benötigt viel Energie

Dr. Suwelack ist spezialisiert auf die schonende Veredelung von Lebensmitteln für Markenanbieter im In- und Ausland. Die Kernkompetenzen liegen in der Trocknung, Fermentation und Extraktion zur Veredelung von Kaffee, Sauerteigen, Feinbackwaren, Milchprodukten und anderen Lebensmitteln. Mit diesem Produktportfolio zählt Dr. Suwelack zu den energieintensiven Unternehmen.

Die Arbeit am Transformationskonzept hat laut Florian Ney deshalb bereits jetzt gezeigt: „Eine vollständige Umstellung unserer Produktion auf den Energieträger Strom ist technisch und wirtschaftlich nicht darstellbar. Wir werden künftig auch Wasserstoff benötigen.“ Damit steht Dr. Suwelack exemplarisch für viele energieintensive Mittelständler der Region: Sie wollen ihre Produktion umstellen, benötigen dafür aber verlässlichen Zugang zu treibhausgasneutralen Energieträgern, insbesondere auch Wasserstoff.

Förderung für den Aufbau der regionalen Wasserstoff-Infrastruktur benötigt

Die aktuellen Planungen für das Wasserstoffkernnetz in Deutschland zeigen dabei für den Kreis Coesfeld grundsätzlich gute Perspektiven auf. In gleich vier sogenannten Transport-Pipelines soll ab Anfang der 2030-Jahre Wasserstoff durch den Kreis fließen. Notwendig sind aus der regionalen Sicht aber Kopplungspunkte mit den Transport-Pipelines und regionale Verteilnetze, damit der Wasserstoff auch dort hingelangen kann, wo er benötigt wird – zum energieintensiven Mittelstand.

„Der Aufbau auch einer regionalen Wasserstoffinfrastruktur ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir haben uns dafür bereits auf den Weg gemacht, brauchen aber verlässliche Rahmenbedingungen und eine Förderung von Bund und Land“, bringt Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr die Erwartungen der Region auf den Punkt. Diese Forderung wurde bereits in der gemeinsamen Wasserstofferklärung der Kommunen und des Mittelstands im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region im Herbst vergangenen Jahres deutlich formuliert. Sie wird durch das Beispiel des Unternehmens Dr. Suwelack nachdrücklich bestätigt.

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Über die Möglichkeiten einer treibhausgasneutralen Produktion und die Rolle von Wasserstoff dabei, sprachen Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, Billerbecks Bürgermeisterin Marion Dirks und Dr. Jürgen Grüner, Geschäftsführer der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld mit der Dr. Otto Suwelack GmbH & Co. KG in Billerbeck. Foto Martin Korte/Suwelack

Ihr Ansprechpartner
Dr. Jürgen Grüner

Hagemeister brennt Ziegel erfolgreich mit Wasserstoff

Testversuch für den Umstieg von Erdgas auf den klimaneutralen Energieträger ist gelungen

In der Ziegelindustrie gilt Wasserstoff als Schlüsselenergie, um die gesetzlichen Vorgaben zur Klimaneutralität 2045 zu erreichen. Die Nottulner Hagemeister GmbH & Co. KG arbeitet schon heute zusammen mit dem Institut für Ziegelforschung Essen e.V. (IZF), der KELLER HCW GmbH, der Kueppers Solutions GmbH und dem VDEh‑Betriebsforschungsinstitut GmbH an der Realisierung dieser energetischen Transformation. Ein dreiwöchiger Testlauf unter Realbedingungen hat jetzt ergeben: Klinker mit Wasserstoff zu brennen, das funktioniert.

Landesförderung für Technikentwicklung und Testbetrieb

Gemeinsam mit den Partnern des Forschungsprojektes „Energieeffizienz und Emissionsreduzierung -Einsatz von Wasserstoff in der Ziegelindustrie (H2-Ziegel)“, das über progres.nrw gefördert wird, hat Hagemeister eine Brennertechnik für Wasserstoff entwickelt und nun eigens eine Wasserstoff-Infrastruktur geschaffen, um die Technik in der Serienproduktion des Klinkerwerks zu testen.

„Die Produktionsergebnisse zeigen, dass Energieträger und Brennertechnik gut zur Produktion von klimaneutralen Klinkern geeignet sind“, so die Bilanz von IZF-Projektleiter Dr.-Ing. Rigo Giese.

Umstellung möglich, sobald grüner Wasserstoff zur Verfügung steht

Für Hagemeister belegt der Test, dass eine Umstellung auf Wasserstoff möglich ist, sobald der grüne Energieträger zur Verfügung steht. „Die Umstellung auf Wasserstoff als Energieträger ist für uns mittelfristig alternativlos“ erläutert Alexander Dütz, Betriebsleiter bei Hagemeister. Geschäftsführer Christian Hagemeister ergänzt: „Wir erwarten von der Politik Unterstützung beim Ausbau der Pipeline-Infrastruktur und bei der Verfügbarkeit von Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen. Zudem muss ein mittelstandgerechtes Regelwerk zum Einsatz von Wasserstoff geschaffen werden.“

Mit dieser Forderung steht Hagemeister nicht allein da. Ein Interessenverbund engagierter Unternehmen der Region (Hagemeister, YARA, ZinQ und Dr. Suwelack) hatte sich gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der IHK Nord-Westfalen und der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld über den Testbetrieb mit Wasserstoff informiert.

Fotos: Hagemeister Gmbh & Co. KG

Gruppenbild v.l.: Thorsten Hahn (IHK Nord-Westfalen), Lars Baumgürtel (CEO Zinq-Gruppe), Dr. Jürgen Grüner (wfc), Christian Hagemeister, Alexander Dütz (Betriebsleiter Hagemeister), Nathalie Reichel (wfc), Frank Hengstermann (Dr. Suwelack).

Ihr Ansprechpartner
Dr. Jürgen Grüner

Jetzt anmelden: Neue Digiscouts-Runde startet im Herbst 2023

Projekt unterstützt Azubis bei der eigenverantwortlichen Umsetzung einer Digitalisierungsidee


Das Projekt Digiscouts bietet Unternehmen aus dem Kreis Coesfeld die Möglichkeit, sich als attraktive Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber für Auszubildende zu zeigen und gleichzeitig die Digitalisierung voranzutreiben. In diesem Herbst startet eine neue Runde des auf sechs Monate angelegten Programms. Anmeldungen sind ab sofort möglich.


Unternehmen erhöhen ihre Attraktivität für Azubis

Im Fokus des Projekts stehen die Auszubildenden: Sie spüren in Teams mit zwei bis fünf Azubis Digitalisierungsmöglichkeiten in ihrem Betrieb auf, erarbeiten gemeinsam mit ihren Vorgesetzten einen geeigneten Projektplan und setzen das Projekt selbstständig um. So können sie schon während der Ausbildung eigenverantwortlich arbeiten, digitale Lösungen einführen und ihre Kompetenzen erweitern.

Unternehmen, die am Digiscouts-Projekt teilnehmen, profitieren also doppelt. Denn sie…

  • erhöhen ihre Attraktivität für Auszubildende und zukünftige Fachkräfte
  • gehen einen weiteren Schritt in der Digitalisierung und gestalten ihre Abläufe effizienter, kundenfreundlicher oder wirtschaftlicher

Während der gesamten sechsmonatigen Projektlaufzeit werden Digiscouts und Betriebe durch das RKW Kompetenzzentrum, das das Projekt deutschlandweit initiiert hat, begleitet. Das RKW stellt eine elektronische Lernplattform sowie die nötigen Wissensbausteine, Tools und persönliche Coaches für die Projektarbeit zur Verfügung und prüft die Wirtschaftlichkeit der Projektideen.

Digiscouts im Kreis Coesfeld: Projekte aus den vergangenen beiden Runden

In den vergangenen beiden Digiscouts-Runden in Unternehmen aus dem Kreis Coesfeld haben die Azubis bereits viele Digitalisierungsprojekte umgesetzt. Dazu gehören:

  • Digitales Urlaubs-Planungstool: Die Azubis der metrica GmbH & Co. KG aus Senden haben ein digitales Urlaubs-Planungstool eingeführt. Seitdem gehören Antragszettel und Laufwege zwischen verschiedenen Ansprechpartnern der Vergangenheit an. Beschäftigte und Geschäftsleitung haben jetzt einen direkten Überblick über die Urlaubsplanung.
  • Digitales Fahrtenbuch und digitale Fahrtkostenabrechnung: Die Azubis der Gemeinde Ascheberg haben in der ersten Digiscouts-Runde ein digitales Fahrtenbuch für alle Dienst- und Privatfahrzeuge eingeführt. In der zweiten Runde folgte die Digitalisierung der Fahrtkostenabrechnung.
  • Digitale Unterschrift im Versand: Stundenlanges Einscannen von Ausliefernachweisen gehört bei der Parador GmbH der Vergangenheit an. Dank der Azubis unterschreiben die Versanddienstleister die Frachtbriefe nun digital per Tablet.
  • Digitale Infopoints: Mit digitalen Infopoints statt unübersichtlicher Zettelwirtschaft an Infobrettern haben die Azubis der Weiling GmbH den Informationsfluss optimiert. Über die digitalen Infopoints erhalten Beschäftigte und Besucher die Informationen nun zentral, übersichtlich und online.
  • Digitale Schlüsselverwaltung: Rund 800 Schlüssel für die verschiedensten Räume in den Gebäuden der Gemeinde Senden werden dank der Azubis jetzt digital verwaltet. Die Azubis haben eine Datenbank eingeführt, in der alle Schlüssel erfasst sind und zusätzliche Informationen wie Schlüsselnummer, zugehöriges Gebäude, ausleihende Person sowie das vereinbarte Rückgabedatum festgehalten werden. Die Schlüssel können zudem für einen bestimmten Zeitraum online gebucht und direkt reserviert werden.
  • Überprüfung der Apothekenbescheinigungen: Das Azubi-Team von aniMedica – a LIVISTO company hat die Überprüfung der Apothekenbescheinigung von Kunden digitalisiert. Bisher musste ein Anschreiben alle drei Jahre postalisch an alle Kunden verschickt und zurückgeschickte Formulare eingescannt werden. Jetzt läuft alles per Mail.


Einen Rückblick auf die vergangenen Digiscouts-Runden im Kreis Coesfeld gibt es hier

Informationen zum Ablauf der Digiscouts-Projekte

Unternehmen, die Interesse an einer Teilnahme haben, erhalten bei verschiedenen digitalen Infoveranstaltungen zwischen dem 31. August und 24. Oktober weitere Informationen darüber, wie die Digiscouts-Projekte konkret ablaufen. Unter dem Link www.digiscouts.de finden sich alle Termine und auch die Anmeldemöglichkeit für diese Infoveranstaltungen.

Ein ersten Einblick in den Projektablauf gibt es hier im Erklärvideo des RKW.

Wie läuft die Anmeldung und wann geht es los?

Anmeldefrist für die neue Runde Digiscouts ist der 1. November 2023. Anmelden können Sie sich entweder direkt über https://ds2.digiscouts.de/ oder über die wfc.

Und alle Interessierten bitte schon einmal vormerken: Die Auftaktveranstaltung findet am 7. November 2023 statt.

Ihr Ansprechpartner

Unternehmen kooperieren bei der Wasserstoffversorgung

Energieintensiver Mittelstand treibt die Transformation über die Kreisgrenzen hinaus voran

Gemeinsam die Energiewende in der Produktion vorantreiben: Dieses Ziel haben sich jetzt sich die Dülmener YARA GmbH & Co. KG, Klinkerwerke Hagemeister aus Nottuln, die Billerbecker Dr. Suwelack GmbH & Co. KG und die Gelsenkirchener ZING-Gruppe gesetzt – und wollen dies mit klimaneutralem Wasserstoff als Alternative zu fossilen Energieträgern erreichen.

Konzepte für klimaneutrale Transformation sind in Arbeit oder bereits fertig

„Wir stehen bereit, unseren Beitrag zum Klimaschutz schnell zu leisten. Einige von uns haben bereits fertige Konzepte in der Schublade oder erproben sogar, wie sich die Produktion von fossilen Energieträgern auf Wasserstoff umstellen lässt. Andere erarbeiten konkrete Transformationskonzepte“, erklärte Lars Baumgürtel, geschäftsführender Gesellschafter der ZINQ-Gruppe, Vize-Präsident der IHK Nord Westfalen und Sprecher der Unternehmerinitiative Klimahafen Gelsenkirchen beim Zusammentreffen in Gelsenkirchen.

Er betonte aber auch: „Wir brauchen dafür die richtigen Rahmenbedingungen. Dazu zählen neben einer mittelstandsgerechten Regulatorik und einem Ausbau der Pipeline-Infrastruktur auch die Verfügbarkeit von Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen.“ Ein Unternehmen, das Wasserstoff verfügbar machen kann, ist YARA. Als weltweit größter Ammoniak-Händler verfügt YARA in Deutschland über Importterminals in Brunsbüttel und Rostock und produziert Ammoniak in Brunsbüttel.

Ausweitung der Wasserstoffproduktion bis 2028 geplant

Bis 2028 will YARA die Produktion von treibhausgasneutralem Wasserstoff hochfahren, ihn anschließend für den Transport in Ammoniak umwandeln und nach Brunsbüttel und Rostock bringen. Dort oder bei Abnehmern im Hinterland kann das Ammoniak dann wieder in Wasserstoff zurückgeführt und für die Energieversorgung genutzt werden. Zusätzlich erwägt YARA in Brunsbüttel einen 250 MW-Elektrolyseur zu errichten, um überschüssigen Strom aus den Offshore-Windparks für die Produktion von grünem Wasserstoff zu nutzen.

„Bislang ist YARA vor allem als Produzent und Lieferant von Düngemitteln für die Landwirtschaft international bekannt. Unser Ammoniak beziehungsweise unser Wasserstoff kann und soll künftig aber auch einen Beitrag zur energetischen Transformation der produzierenden Wirtschaft leisten. Um dieses Geschäftsfeld weiterzuentwickeln, suchen wir gezielt Kooperationen mit dem Mittelstand“, erklärte Marco Fleischmann, Geschäftsführer von YARA Deutschland, das Interesse seines Unternehmens an der Zusammenarbeit.

Technische und wirtschaftliche Machbarkeit einer Wasserstoffversorgung auf Basis von Ammoniak prüfen

Gemeinsam mit Christian Hagemeister (Klinkerwerke Hagemeister), Frank Hengstermann (Dr. Suwelack) sowie Vertretern der Wirtschaftsförderungen und der IHK Nord Westfalen, die ebenfalls an dem Termin teilgenommen hatten, vereinbarten Fleischmann und Baumgürtel, die Gespräche weiterzuführen. Insbesondere soll dann die technische und wirtschaftliche Machbarkeit einer Wasserstoffversorgung auf Basis von Ammoniak pilothaft für ausgewählte Unternehmensstandorte untersucht werden.

„So können wir Wege aufzeigen, wie die Transformation schnell und trotzdem wirtschaftlich in unseren, aber auch in anderen Unternehmen im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region gelingen kann. Doch dafür brauchen wir die Unterstützung der Politik in Bund und Land“, betonte Lars Baumgürtel.

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Wasserstoff statt fossile Brennstoffe: Um die Nutzung des klimaneutralen Energieträgers auf Basis von Ammoniak für die Produktion voranzutreiben, wollen die YARA GmbH & Co. KG, Klinkerwerke Hagemeister, Dr. Suwelack GmbH & Co. KG und die ZING-Gruppe kooperieren. Foto: Mechthild Mohr/ Yara GmbH & Co. KG

Ihr Ansprechpartner
Dr. Jürgen Grüner